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"Rassismus, Rüstung, Mord und Elend" | Volksgemeinschaft - Ausgrenzungsgemeinschaft | bpb.de

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"Rassismus, Rüstung, Mord und Elend" Rassismus, Rüstung, Mord und Elend: Alltagspraxis und Folgen der NS-Diktatur im Muldetal, Mittelsachsen

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Projekt der Fakultät Soziale Arbeite, Hochschule MittweidaSeit 2008 besteht eine durchgängige Kooperation des Herbert-Wehner-Bildungswerks Dresden mit der Hochschule Mittweida/Fakultät Soziale Arbeit und weiteren Trägern zur politisch-historischen Bildungsarbeit zur NS-Geschichte im regionalen Rahmen und zur präventiven Arbeit gegen rechtsextremen Rassismus/gruppenspezifische Menschen­feindlichkeit und gegen Geschichtsrelativierung und -leugnung.

Der regionale Rahmen wurde gewählt, um direkte Alltagsbezüge herstellen zu können: (a) zur NS-Vergangenheit und ihren Folgen; (b) zur innerfamiliären und allgemein intergenerationellen Weitergabe von Kenntnissen, Erfahrungen, Ideologien, Traumatisierungen usw. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist dabei der Alltags-Rassismus, der sich vor allem bei der Beschäftigung von Zwangsarbeiter/innen, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen (unter besonderer Berücksichtigung der Rüstungsindustrie im Muldetal/Mittelsachsen) bemerkbar machte – exemplarisch wurden die Städte Freiberg, Nossen, Roßwein und Döbeln ausgesucht. Dabei geht es nicht nur um die Rüstungsbetriebe, sondern auch um die Stadtgesellschaften und die Rolle der NSDAP und ihrer Gliederungen einschließlich der DAF. Die Arbeiten und die Kooperationsbeziehungen halten an.

Das erste Projektziel ist die möglichst genaue Rekonstruktion der Zeit von etwa 1938 bis 1947, d. h. vom Beginn der Rüstungsproduktion mit dem Einsatz von Zwangsarbeitskräften bis zur Entnazifizierung sowie der Konversion, Enteignung und/oder Demontage der Betriebe. Das zweite Projektziel ist die Aufklärung über die schrittweise Radikalisierung des Alltags-Rassismus in den Städten, speziell mit dem zunehmenden Einsatz der „Fremdarbeiter/innen“ – in der ganzen Bandbreite. Dabei werden auch innere Widersprüche und Differenzierungen herausgearbeitet, sowohl in den Betrieben wie auch in der Einwohnerschaft. Das dritte Projektziel ist die Herausarbeitung der intergenerationellen Weitergabe der öffentlichen wie auch der privaten/familiären Ereignisse dieser Zeit, da zwischen den beiden Weitergabe-„Linien“ z.T. erhebliche Differenzen bestehen. Berücksichtigt werden dabei auch der Einfluss der DDR sowie die Versuche Rechtsextremer, sich gerade solche Differenzen zunutze zu machen. Das vierte Projektziel ist die jeweils möglichst umgehende Umsetzung der Arbeitsergebnisse in die politisch-historische Bildungsarbeit in Seminaren, in einer Wanderausstellung und in Stadtführungen (bisher in Döbeln und Roßwein; die Stadtführung in Freiberg wird z. Zt. erarbeitet). Das fünfte Projektziel ist die Verstetigung der laufenden Arbeiten; Grundlage dafür ist die zunehmende Vernetzung der Projektpartner.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Matthias Pfüller
Externer Link: www.hs-mittweida.de

"Rassismus, Rüstung, Mord und Elend"

Fussnoten