
Zweiter Weltkrieg
Kriegsfolgen
6 Millionen europäische Juden fielen dem Rassewahn der Nationalsozialisten zum Opfer, in weiten Teilen Europas war jüdisches Leben ausgelöscht. Mit insgesamt 60-70 Millionen Toten steht der Zweite Weltkrieg für die Tragödie des 20. Jahrhunderts. Eine bipolare Weltordnung entstand, das Gesicht Europas veränderte sich völlig. Kaum weniger als der Weltkrieg selbst verursachte die auf ihn folgende politische Neuordnung der Welt massenhaft weiteres menschliches Elend.

Gerettete Geschichten
Vertreibung und Vernichtung der Juden aus dem Deutschen Reich
Diese Karte verdeutlicht das Ausmaß der nationalsozialistischen Vertreibung und Vernichtung von Juden aus dem Deutschen Reich. Sie stellt die Entwicklung von der nach Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 einsetzenden gewaltsamen Verfolgung und gesetzlichen Diskriminierung bis hin zur Deportation und systematischen Vernichtung dar.
Jochen Oltmer
Kleine Globalgeschichte der Flucht im 20. Jahrhundert
Durch Androhung oder Anwendung von offener Gewalt bedingte räumliche Bewegungen sind kein Spezifikum der Neuzeit. Einen Höhepunkt erreichte das Gewaltmigrationsgeschehen im 20. Jahrhundert; heute ist es vor allem der Globale Süden, der die Lasten des weltweiten Flüchtlingsproblems trägt.

Deutsche Migrationsgeschichte seit 1871
Zwangswanderungen nach dem Zweiten Weltkrieg
Über zwölf Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene sowie bis zu zwölf Millionen "Displaced Persons" – ehemalige Zwangsarbeiter und ausländische KZ-Insassen – mussten nach dem Ende des Krieges eine neue Heimat finden bzw. repatriiert werden.

Geschichte und Erinnerung
Kollektive Erinnerung im Wandel
Die Rede von "deutschen Opfern" war in Deutschland lange Zeit Tabu. Bis Mitte der 1990er: Mit einem Mal handelten zahllose Romane, Filme und Feuilletons von Bombenkrieg und Verteibung. Helga Hirsch fragt nach den Ursachen und Folgen und erzählt die Geschichte der Vertriebenen in Deutschland.

Andreas Kossert
Wann ist man angekommen? Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland
Flüchtlinge, die heute vor Unmenschlichkeit, Terror und Kriegen fliehen, rufen bei vielen Deutschen historische Bilder wach. Millionen Biografien in Deutschland sind in ihrem Kern von einem Flüchtlingsschicksal geprägt. Andreas Kossert über Schwierigkeiten, Herausforderungen und verdrängte Erinnerungen.

Uta Rüchel
Im Schatten der Geschichte. Über den Einfluss von Erinnerungskulturen und Beheimatetsein auf den Umgang mit Geflüchteten
Uta Rüchel analysiert in diesem Beitrag, ob und inwiefern familiäre Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung nachwirken und heute die Haltung der Ost- und Westdeutschen gegenüber Migranten prägen.
Lorraine Bluche und Joachim Baur
Friedland international? Zur Unterbringung ausländischer Geflüchteter im Grenzdurchgangslager Friedland in den 1970er Jahren
Das Grenzdurchgangslager Friedland war bis in die jüngste Vergangenheit ein Ort der Aufnahme für deutsche Flüchtlinge. Die ereignisbezogene Unterbringung von Flüchtlingen anderer Nationalitäten im Lager stellte dieses Selbstverständnis nicht ernsthaft infrage, forderte es aber heraus.

Die Memel im Lauf der Geschichte
Im Mittelalter war sie die Grenze zwischen dem Deutschordensstaat und den Litauern, später verband sie beide Ufer durch den Handel mit Holz. Heute liegen drei Staaten an der Memel: Weißrussland, Litauen und das zu Russland gehörende Kaliningrader Gebiet.

Das kurze Glück der Donauschwaben
Sie bestiegen die "Ulmer Schachteln" in der Hoffnung auf ein besseres Leben im Osten. Den Nationalismus lernten sie erst spät kennen. Dennoch wurden sie nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Batschka, aus Slawonien, Syrmien und dem Banat vertrieben. Heute leben sie in aller Welt verstreut.

Die Deutschen an der Weichsel
Wie Flüsse als europäische Erinnerungsorte dienen: Von der Wanda, die den Deutschen nicht wollte bis zum Deutschen, der die Wanda nicht will. Das Verhältnis der Deutschen zur Weichsel hat nie einen geraden Lauf genommen.
Aus der Mediathek
60 x Deutschland - Das Jahr 1950
Die Jahresschau von 1949 bis 2008
Schwierige Integration von Vertriebenen in Ost und West +++ Deutschlandtreffen der Freien Deutschen Jugend in Berlin +++ Planwirtschaft Ost: Fünfjahrplan und Aufbau der Schwerindustrie +++ Verzicht auf Vergeltung: Die Charta der Heimatvertriebenen
"Es hat nie eine Vertreibung als Selbstzweck gegeben."
Eine Diskussion über Vertreibung und Versöhnung.
Flucht und Asyl in Deutschland und Europa
Mediathek
„Leben im ewigen, kritischen Misstrauen“
Beitrag von Hans-Joachim Maaz
Als Teil seines Vortrags beschreibt Maaz den Umgang mit Flucht und Vertreibung in der DDR.

Kurzdossier
Russlanddeutsche und andere postsozialistische Migranten
In der Bundesrepublik Deutschland leben ca. 2,5 Millionen Russlanddeutsche, dennoch ist das Wissen über sie in der Mehrheitsbevölkerung relativ begrenzt. Dieses Kurzdossier gibt einen Überblick darüber, wer Russlanddeutsche sind und inwiefern sich ihre Erfahrungen, Interessen und Lebensweisen von denen "Einheimischer" unterscheiden.

Dossier
Russlanddeutsche
Dieses Dossier wirft einen Blick auf wichtige Etappen der russlanddeutschen Geschichte und geht auf zentrale Fragen der gegenwärtigen Diskussionen um die russlanddeutschen (Spät-)Aussiedler sowie russischsprachige Migranten ein.
Alfred Eisfeld
(Spät-)Aussiedler in Deutschland
Aussiedler wurden auf wechselnder rechtlicher Grundlage aufgenommen, wodurch es große Unterschiede in ihrer Lebenssituation gibt. Neben gelungener Integration machen sich zunehmend Fehlentwicklungen wie Altersarmut bemerkbar.
Debatte
Dossier Geschichte und Erinnerung
Zur Debatte: Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Im März 2008 beschloss die Bundesregierung, unter dem Dach des Deutschen Historischen Museums eine unselbstständige Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" zu errichten. Wolfgang Benz verfolgt die Pläne für das Zentrum für Vertreibungen bereits seit mehreren Jahren. In diesem Artikel zeichnet er die Debatte nach.
Stephan Scholz
Willkommenskultur durch "Schicksalsvergleich". Die deutsche Vertreibungserinnerung in der Flüchtlingsdebatte
Vergleiche mit "Flucht und Vertreibung" der Deutschen sind ein neues Phänomen in der Zuwanderungsdebatte. Sie können sich als integrative Ressource für die Migrationsgesellschaft bei der Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen erweisen.
Marco Dräger
Ein Hoch auf Flucht und Vertreibung? Zur Einführung des neuen Gedenktages am 20. Juni
2015 wird erstmals der "Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung" begangen. Die geschichtspolitische Kontroverse um den Gedenktag entzündete sich jedoch nicht an der generellen Frage, ob es legitim sei, speziell der Flucht und Vertreibung der Deutschen zu gedenken.
Adam Krzeminski
Die schwierige deutsch-polnische Vergangenheitspolitik
Es ist legitim, in der Debatte um das "Zentrum gegen Vertreibungen" an das Leid der deutschen Zivilbevölkerung bei Flucht und Vertreibung zu erinnern. Doch sollte man sich davor hüten, Schuld gegen Schuld aufzurechnen.
Dossier
Geschichte im Fluss. Flüsse als europäische Erinnerungsorte
Das Dossier "Geschichte im Fluss" ist um drei Flüsse erweitert worden. Neben Rhein, Oder und Memel werden nun auch Donau, Elbe und Weichsel als europäische Erinnerungsorte vorgestellt. An der Donau geht es dabei auch um die Zukunft Europas, berichten die Autorinnen und Autoren aus Österreich, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Bosnien und Polen. Ingesamt schreiben bei "Geschichte im Fluss" nun 62 Autoren aus 13 Ländern.
Deutschland Archiv Online 2/2012
Flucht und Vertreibung im bundesdeutschen Spielfilm der 1950er-Jahre
Wissenschaftlich und journalistisch sind Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem historischen deutschen Osten ausführlich aufgearbeitet worden. Doch wie sieht der seltene Umgang mit den Thema im Spielfilm aus? Filme der 1950er- und 2000er-Jahre zeigen erhebliche Unterschiede.
Publikationen zum Thema

Zeitalter der Weltkriege
Hass, Zerstörung, Millionen Tote und Verwundete – beide Weltkriege haben tiefe Spuren hinterlasse...

Sozialer Wandel in Deutschland
Wie hat sich die Gesellschaft in Deutschland seit 1945 verändert, wie präsentiert sie sich aktuell...

Menschenrechte
Vor 60 Jahren hat sich die UN die Achtung der Menschenrechte zum Ziel gesetzt. Doch immer noch werde...
Debatte um das Vertriebenenzentrum
Die Debatte um ein "sichtbares Zeichen" gegen Vertreibung und die Besetzung des Beirats in den vergangenen Wochen hat auch die polnischen und deutschen Zeitungen beschäftigt. Wie wird die Debatte dargestellt und bewertet? Stimmen aus der europäischen Presse.
Swetlana
Die 16-jährige Swetlana lebt mit ihrer Familie in einem Duisburger Übergangswohnheim für Russlanddeutsche. Zwischen Heimweh, dem Wunsch, Anschluss zu finden, und Problemen mit dem konservativen Vater sucht Swetlana ihren eigenen Weg. Tamara Staudts Kinodebüt balanciert geschickt zwischen den Themen Erwachsenwerden und Migration.