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Abschiebungen in Deutschland Infografiken zu Abschiebungen nach Herkunftsländern, Zielstaaten und Bundesländern

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Menschen mit abgelehntem Asylantrag müssen Deutschland innerhalb kurzer Zeit verlassen. 2022 wurden aus Deutschland 12.945 Menschen abgeschoben. Woher stammen sie und wohin wurden sie abgeschoben?

Wie viele Menschen werden abgeschoben?

Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wird, müssen Deutschland innerhalb kurzer Zeit verlassen. Sie sind dann ausreisepflichtig. Reisen sie nicht innerhalb einer festgelegten Frist freiwillig aus und liegen weder Hinderungsgründe (z.B. Krankheit) noch eine Duldung vor, muss die Ausländerbehörde sie abschieben. Das ist Aufgabe der Bundesländer, die dabei oftmals mit der jeweiligen Landespolizei und der Bundespolizei zusammenarbeiten.

2022 wurden aus Deutschland 12.945 Menschen abgeschoben, die meisten in ihre Herkunftsländer. Im Jahr 2021 waren es 11.982 Menschen, 2020 waren es 10.800. Damit gab es in den vergangenen drei Jahren deutlich weniger Abschiebungen als in den Jahren zuvor: 2019 wurden 22.097 Menschen abgeschoben, 2018 waren es 23.617.

Die Abgeschobenen stammten 2022 vor allem aus Georgien, Albanien, Nordmadzedonien und Serbien. Es wurden aber auch afghanische, syrische und irakische Staatsangehörige aus Deutschland abgeschoben oder in andere EU-Staaten nach der sogenannten Dublin-Verordnung überstellt. So wurden 2022 insgesamt 4.158 Menschen von Deutschland aus in andere EU-Staaten überstellt, die meisten davon nach Österreich, Frankreich und Spanien. Unter allen 2022 aus Deutschland abgeschobenen Menschen waren 349 Minderjährige.

Welche Bundesländer nehmen die meisten Abschiebungen vor?

Die meisten Abschiebungen haben in den vergangenen Jahren die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg vorgenommen. Alle drei Länder müssen nach dem Königsteiner Schlüssel die meisten Asylsuchenden in Deutschland aufnehmen.

Wie viele Menschen wurden zurückgewiesen oder zurückgeschoben?

Um Menschen an einer unerlaubten Einreise nach Deutschland zu hindern, können Ausländer direkt an der Grenze (an der Landgrenze, Seegrenze und an Flughäfen) zurückgewiesen oder als illegal Eingereiste in ein anderes Land zurückgeschoben werden. 2022 wurden 25.538 Menschen an einer deutschen Grenze zurückgewiesen und 5.149 Menschen in ein anderes Land zurückgeschoben. Das sind die höchsten Zahlen bei Zurückweisungen und Zurückschiebungen in den vergangenen Jahren.

Kurz erklärtAbschiebung, Zurückschiebungen und Zurückweisungen

Von der Abschiebung sind Zurückschiebungen und Zurückweisungen zu unterscheiden.

  • Bei Zurückweisungen verweigern deutsche Behörden noch an der Grenze die unerlaubte Einreise von Menschen, etwa wenn diese keinen gültigen Ausweis besitzen oder zuvor aus Deutschland ausgewiesen worden waren.


  • Bei Zurückschiebungen werden Menschen, die bereits unerlaubt nach Deutschland eingereist sind, innerhalb eines kurzen Zeitraums nach ihrer Einreise in ihr Herkunftsland abgeschoben oder in das EU- bzw. Schengen-Land zurückgeschoben, das nach der Interner Link: sogenannten Dublin-Verordnung für sie zuständig ist.


  • Die Abschiebung ist die zwangsweise Durchsetzung der Ausreise eines Ausländers aus Deutschland, wenn dieser keinen gültigen Aufenthaltstitel besitzt (etwa eine Duldung oder einen bewilligten Asylantrag) oder sich aus anderen Gründen nicht mehr in Deutschland aufhalten darf. Wenn der Ausländer nach einer bestimmten Frist nicht freiwillig ausgereist ist, wird er zwangsweise (teils mit Hilfe der Landes- und Bundespolizei) abgeschoben. Behörden sprechen synonym zum Begriff der Abschiebung auch von "Rückführung".


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