Aktuelle Entwicklung der Migration zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Ausland
Die Geschichte Deutschlands ist auch eine Migrationsgeschichte. Umfangreiche Zu- und Abwanderungsbewegungen haben das Land und seine Bevölkerung geprägt – und das bereits lange vor der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Blick auf das Wanderungsgeschehen seit 1990 zeigt, dass der Umfang der Zu- und Fortzüge im Zeitverlauf deutlichen Schwankungen unterliegt.
Einen ersten Höhepunkt erreichte die Zuwanderung nach Deutschland 1992. In jenem Jahr wanderten mehr als 1,5 Millionen Menschen in die Bundesrepublik zu, 720.000 Personen verließen das Land. Damit lag der Wanderungssaldo bei rund 782.000. In den darauffolgenden Jahren sank die Zuwanderung nach Deutschland deutlich. 2008 und 2009 war Deutschland statistisch sogar Abwanderungsland: Es verließen mehr Menschen das Land, als aus dem Ausland zuzogen. Seit 2010 verzeichnet Deutschland wieder steigende Wanderungsgewinne. 2015 erreichte die Zuwanderung insbesondere aufgrund des umfangreichen Zuzugs von Asylsuchenden den bislang höchsten Wert in der Geschichte der BRD (vgl. Abbildung 1).[1]


Insgesamt zogen 2015 rund 2,14 Millionen Personen nach Deutschland, etwa 998.000 verließen im selben Zeitraum das Land. Damit ergibt sich ein Wanderungsüberschuss in Höhe von rund 1,14 Millionen Personen. In den vergangenen Jahren kamen die meisten Zugewanderten aus Europa, vor allem aus Mitgliedsländern der EU. Eine Ausnahme bildet das Jahr 2015. Aufgrund der hohen Asylzuwanderung aus Ländern außerhalb Europas lag der Anteil der Unionsbürger an allen Zugewanderten bei nur rund 40 Prozent.[2] Syrien war in jenem Jahr das Hauptherkunftsland von Neuzuwanderern, vor Rumänien und Polen (vgl. Abbildung 2).


Dieser Text ist Teil des Migrationsprofils Deutschland.