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M 01.06 "Harlem Shake" - Das Meme als Protestform | Partizipation 2.0 | bpb.de

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M 01.06 "Harlem Shake" - Das Meme als Protestform

/ 3 Minuten zu lesen

Harlem Shake ist ein basslastiger Song mit einem dazugehörigen Tanz. Anfang des Jahres 2013 entwickelte sich der Harlem Shake zu einem Internet-Meme (eine Sache, die durch Kommunikation im Internet weitergegeben und vervielfältigt werden kann), das sich in Form von selbstgedrehten Videos in vielen Ländern verbreitete. In manchen Ländern führte das Meme zu spontanen Tanz-Flashmobs, in anderen Ländern, wie in Tunesien und Ägypten, zu einer Form des politischen Protests.

Vom albernen Tanz…

In den USA hatte ein Internetkomiker ein Video auf einer Plattform hochgeladen, in dem er zu dem Song "Harlem Shake" tanzte. Seine Idee fand innerhalb von kürzester Zeit weltweit 20.000 Nachahmer. Die Vielzahl an Videos, die daraufhin im Netz zu finden waren, beginnen charakteristischerweise mit einer Alltagssituation, dann fängt eine Person an zu tanzen und nach 15 Sekunden, mit dem Einsatz des Bass-Drops in dem Song Harlem Shake, beginnen alle Anwesenden wild zu tanzen. Oft sind die Menschen in den Videos verkleidet (Screammaske, Nikolauskostüm, Ganzkörperanzüge etc.). In Deutschland gab es einen Flashmob an der Universität in Hannover, bei dem sich tausende verkleidete Menschen zum Harlem Shake schüttelten. Den Aufruf starteten zwei Hannoveraner mit der Absicht, den Menschen die Gelegenheit zu bieten, aus sich herauszukommen und Spaß zu haben. In Potsdam, Cambridge, Stettin und New York fanden ähnliche Veranstaltungen statt.

…zum politischen Protest in Tunesien…

Auch in Nordafrika wurde in Videos zum Harlem Shake getanzt, jedoch wurde der Tanz in Tunesien und Ägypten zu einem politischen Protest. Harlem Shake-Videos wurden von tunesischen Schülerinnen und Schülern und Studentinnen und Studenten gedreht, ins Internet gestellt und stießen dort auf große Resonanz. Als sich eine Gruppe von jungen Menschen vor einer Sprachschule in Tunis treffen wollte, um ebenfalls ein solches Video zu drehen, wurde sie von Salafisten (besonders konservative Strömung im Islam) gestoppt. Dazu muss man wissen, dass Tunesiens Gesellschaft zurzeit in ein liberales und konservatives Lager gespalten ist. Das konservative Lager, welches derzeit die Regierung bildet, hält diese Art von Tanz für unmoralisch und versucht, dem Harlem Shake ein Ende zu setzen. Der tunesische Bildungsminister kündigte an, dass gegen diejenigen ermittelt wird, die sich an Harlem Shake-Aktionen beteiligen. Er drohte sogar mit Schulverweisen und Entlassungen. Nach der Entlassung einer Lehrerin, die sich für einen Videodreh verantwortet hatte, wurden etliche Solidaritätsvideos im Internet hochgeladen.

…und in Ägypten

In Ägypten wurde der Harlem Shake ebenfalls genutzt, um friedlich zu demonstrieren. Der Protest fand vor der Zentrale der Muslimbrüder (sunnitisch-islamistische Bewegung) in Kairo statt und wurde durch die Betreiber der Facebook-Seite "Satiric Revolutionary Struggle" organisiert. Der Protest richtete sich gegen die Festnahme von vier Pharmaziestudenten, die den Harlem Shake getanzt hatten. Bei dem Protest wurde aber nicht nur getanzt, sondern durch Rufe wurden politische Absichten der Demonstranten deutlich gemacht. Wie in Tunesien wurde in Ägypten der Tanz nach vielen, aus Sicht der Demonstranten, unwirksamen Massendemonstrationen, als ein neues friedliches Mittel des Protests und der Forderung nach mehr Freiheit und Demokratie eingesetzt.

Eigener Text nach:

Spiegel Online, Tanzstreit in Tunis und Kairo: Ausziehen und Zappeln kommt nicht gut an, 04.03.2013, Externer Link: www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/harlem-shake-bringt-schuelern-in-tunesien-und-aegypten-aerger-ein-a-886364.html (10.05.2013).

Tom Heyden: Harlem Shake: Tracking a meme over a month, in: BBC News Magazine, 01.03.2013, Externer Link: www.bbc.co.uk/news/magazine-21624109 (10.05.2013).

Aufgaben:

  1. Lies dir das Material durch und notiere Stichworte zu den folgenden Fragen:

    • Worum geht es bei der Aktion?

    • Wie entstand sie?

    • Welchen Verlauf nahm sie?

    • Welche Zielgruppe sollte angesprochen werden?

    • Wie beurteilst du die Aktion? Können Jugendliche so Einfluss auf die Politik nehmen? Warum/Warum nicht?

  2. Triff dich nun mit den Mitgliedern deiner Gruppe und tausche dich mit ihnen über die in Aufgabe 1 formulierten Fragen aus.

  3. Erstellt auf der Grundlage der Stichworte einen Steckbrief über die Aktion und no-tiert diesen auf einem Gruppenplakat:

    • Name

    • Entstehung

    • Verlauf

    • Verbreitungsmedium

    • Zielgruppe

Fussnoten