Inhaltsbeschreibung
Im Nordirlandkonflikt wurde 1998 mit einem Waffenstillstand, dem sogenannten Karfreitagsabkommen, Frieden geschlossen. Zuvor hatten etwa 30 Jahre lang bürgerkriegsähnliche Zustände im zum Vereinigten Königreich gehörenden Teil Irlands geherrscht. Während der „Troubles“ kämpften überwiegend katholische republikanische Paramilitärs, die eine vereinigte irische Republik erzwingen wollten, unter Führung der „Provisional Irish Republican Army“, allgemein bekannt als IRA, gegen das britische Militär und loyal mit Großbritannien verbundene protestantisch-unionistische Milizen.
Patrick Radden Keefe zeichnet die Geschichte des Konfliktes und insbesondere die Gewaltgeschichte der IRA nach. Zum Ausgangspunkt nimmt er die Entführung der zehnfachen Mutter Jean McConville, die 1972 in Belfast von der IRA verschleppt und getötet wurde. Er kontrastiert diese mit der Geschichte von Dolours Price, die mit Anfang Zwanzig zu einer zentralen Figur der militanten Republikaner aufstieg, später aber der Gewalt abschwor. Keefe erzählt den Verlauf des langen und blutigen Konfliktes, der bis heute nachwirkt und der eine von Misstrauen, Wut und Trauma geprägte Gesellschaft hinterlassen hat. Er zeigt in seiner Darstellung der Ereignisse aber auch, wie ein scheinbar auswegloser Konflikt durch mitunter schmerzhafte Kompromisse politisch zum Besseren gewendet werden konnte.