Inhaltsbeschreibung
Afrika ist die Geburtsstätte der Menschheit – und doch wissen viele inner- und außerhalb Afrikas nur wenig über die frühe und auch die jüngere Geschichte des Kontinents. Weil die Geschichtsschreibung von der europäischen Perspektive dominiert und daher unvollständig, interessengeleitet sowie verzerrt sei, stellt die Historikerin und Journalistin Zeinab Badawi eine Gegenerzählung aus afrikanischer Perspektive vor. Nach einem Einblick in paläontologische Funde urzeitlicher Menschen gibt sie einen Überblick über die alten Zivilisationen und ihre Herrschenden – etwa die Pharaonen Ägyptens und des Kusch-Reiches, Mansa Musa und die Königreiche Westafrikas oder Mutota und die Könige Groß-Simbabwes.
Badawi spannt einen weiten Bogen bis hin zur Kolonialgeschichte und die massive Verschleppung versklavter Afrikanerinnen und Afrikaner im Zuge des arabischen und des transatlantischen Menschenhandels sowie die Plünderung und Zerstörung von Kulturgütern. Sie thematisiert dabei auch den Widerstand gegen diese lange Fremdherrschaft durch europäische Kolonialmächte und schließt mit der Unabhängigkeit der jungen afrikanischen Staaten. Badawi stützt sich unter anderem auf die Ergebnisse afrikanischer Forscher des UNESCO-Projekts „General History of Africa“, bereiste selbst mehrere Länder und historische Orte in Afrika von Marokko bis Madagaskar und sprach mit zeitgenössischen afrikanischen Expertinnen und Experten. Mit ihren Befunden möchte die in Großbritannien lebende gebürtige Sudanesin ein stärkeres Geschichtsbewusstsein in und über Afrika fördern und zu einer Veränderung der bislang oft von Negativschlagzeilen geprägten Auseinandersetzung mit afrikanischen Gesellschaften einladen.