Die Industrie der Region Rhöne-Alpes ist, obwohl in einzelne industrielle Zentren gegliedert, nicht allzu-sehr spezialisiert, also insgesamt einigermaßen ausgewogen strukturiert. Diese räumliche Verteilung wird als Vorteil angesehen, sie führt aber zu keiner generellen Kohärenz. Es gibt also in der Region Rhöne-Alpes lokale Produktionsstrukturen, aber keine regional vernetzte Industrie. Die Regionalpolitik läßt daher zwei Ziele erkennen: -Lokale Produktionsstrukturen sollen gefördert werden durch eine örtliche Integration von Ausbildung, angewandter Forschung und Industrie. -Neue Technologien sollen sowohl die Entwicklung von High-Tech-Sektoren ermöglichen, als auch die Modernisierung der sogenannten „traditionellen“ Zweige erlauben. Industrie, bis jetzt die Stärke der Region, soll weiterhin Priorität haben. Industrie soll Dienstleistungen hervorrufen, nicht umgekehrt. In diesem Rahmen entwickelt der „Conseil Regional“ eine Technologiepolitik, die das lokale Zusammenwirken von Industrie, Forschung und Bildung fördert und die Verknüpfung der verschiedenen lokalen Technoindustrien vollzieht.
I. Die Region Rhone-Alpes
Die Region Rhone-Alpes besteht aus acht „Departements“: Ain, Ard& che. Dröme, Isöre, Loire, Rhöne, Savoie und Haute-Savoie, die sowohl demographisch, wirtschaftlich als auch geographisch eine große Unterschiedlichkeit aufweisen: Während Haute-Savoie, nahe Genf gelegen und oft als ein französischer Teil der Schweiz bezeichnet, industriell und touristisch geprägt ist, ist Ard& che eher einem mediterranen Einfluß unterworfen. , Das Departement Rhöne gilt mit seiner Hauptstadt Lyon als das wirtschaftliche Zentrum. Spezifisch für Rhöne-Alpes ist die Vielfalt der mittleren Städte („polycentrisme urbain“), da die meisten französischen Regionen um eine Metropole gegliedert sind.
Abbildung 7
Abb. 5: Verteilung der Industrie nach Departements: Arbeitsplätze in der Industrie 1988 Quelle: Vgl. Abb. 3. 45177
Abb. 5: Verteilung der Industrie nach Departements: Arbeitsplätze in der Industrie 1988 Quelle: Vgl. Abb. 3. 45177
Oft wird die Region Rhöne-Alpes als ein Zehntel-Frankreich dargestellt: Ein Zehntel der Bevölkerung, ein Zehntel des Bruttosozialproduktes (BSP), ein Zehntel der industriellen Produktion und Forschung. Mit dieser Vereinfachung aber könnte die Stellung dieser Region unterschätzt werden: Rhöne-Alpes ist in der Rangfolge die zweite französische Region nach Ile-de-France (28, 3 Prozent des BSP, 54 Prozent der industriellen Forschung).
Abbildung 8
Abb. 6: Anteil der Beschäftigten der Industrie innerhalb der Gesamtbeschäftigung nach Departements 1990 (Industrie ohne Energie und Baugewerbe; in Prozent) Quelle: Rechnungen nach Recensement general de la population, INSEE, 1990.
Abb. 6: Anteil der Beschäftigten der Industrie innerhalb der Gesamtbeschäftigung nach Departements 1990 (Industrie ohne Energie und Baugewerbe; in Prozent) Quelle: Rechnungen nach Recensement general de la population, INSEE, 1990.
Die Bevölkerung wächst hier schneller als der französische Durchschnitt (+ 0, 8 Prozent Bevölkerungszuwachs per anno gegen + 0, 5 Prozent in Frankreich insgesamt). Zwar wird dieser Unterschied zum größten Teil durch die hohen Geburtenraten erzielt. Rhöne-Alpes ist jedoch auch für die Zuwanderung attraktiver als andere Regionen, was durch seine geographische Lage (Nähe der Schweiz, der Alpen und des Mittelmeers), aber auch einen relativ stabilen Arbeitsmarkt erklärt werden kann. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 122 Einwohnern pro Quadratkilometer deutlich über dem französischen Durchschnitt (104 Einwohner pro Quadratkilometer), ist aber innerhalb der Region sehr unterschiedlich verteilt, obwohl die regionale Konzentration der Einwohner nachläßt. Zum Beispiel wohnte 1962 die Hälfte der Einwohner in 66 Kommunen, 1990 hingegen bereits in 101, was eindeutig auf einen Entstädterungsprozeß hinweist. Dieser Prozeß fing nach 1975 an, besonders in Städten wie Lyon oder Grenoble, deren Bevölkerung seit 1975 stark abgenommen hat und sich auf die umliegenden Orte verteilte.
Abbildung 9
Abb. 7: Ausgaben für Forschung und Entwicklung (in Millionen Francs) Quelle: Ministäre de la Recherche et de la Technologie, Rapport annuel, 1991.
Abb. 7: Ausgaben für Forschung und Entwicklung (in Millionen Francs) Quelle: Ministäre de la Recherche et de la Technologie, Rapport annuel, 1991.
Die abgelegenen Zonen zeichnen sich durch eine Überalterung ihrer Bevölkerung und eine schwache Zuwanderung aus, die in kurzer Zeit in einem Verödungsprozeß enden könnte und der regionalen Kohärenz große Probleme stellen kann.
Im Vergleich zu den europäischen Partnerregionen (zu den „Vier Motoren für Europa“ gehören neben Rhöne-Alpes Baden-Württemberg, die Lombardei und Katalonien) weist Rhöne-Alpes ein spezifisches Merkmal auf: Dem französischen Zentralismus unterlegen, beträgt der Haushalt 1992 des „Conseil Regional“ nur etwa 2, 5 Prozent des Haushalts des Landes Baden-Württemberg, wie in Abb. 1 zu sehen ist.
Dieser Vergleich sollte aber nicht überbewertet werden, denn wenn alle öffentlichen Ausgaben (bzw. Einnahmen) addiert werden, die regional wirksam werden (Zentralstaat und Regionalstaat), erhält man in etwa gleiche relative Werte in bezug auf die Bevölkerung. Die Aufteilung des Haushalts des „Conseil Regional“ für 1993 zeigt Abb. 2.
Wie man an dieser Haushaltsübersicht sieht, ist Bildung die Schwerpunktaufgabe des „Conseil Regional“, denn Berufsbildung, Schulbildung, Hochschulen und öffenliche Forschung machen über 70 Prozent des Haushaltes aus.
II. Die Industrie in der Region Rhone-Alpes
Abbildung 4
Abb. 2: Haushalt des „Conseil Regional“ 1993 (in Millionen Francs) Quelle: Vgl. Abb. 1.
Abb. 2: Haushalt des „Conseil Regional“ 1993 (in Millionen Francs) Quelle: Vgl. Abb. 1.
1. Sektoren der Industrie Zwei Aspekte seien hier hervorgehoben: a) die Verteilung der Betriebe und Beschäftigten nach industriellen Sektoren, b) die Verteilung der Fremd-investitionen.a) Verteilung der Betriebe und Beschäftigten In der Region Rhöne-Alpes befinden sich 6552 Industriebetriebe, die 416859 Personen beschäftigen und damit 20 Prozent der Arbeitsplätze bereitstellen. Wie man sieht (vgl. Abb. 3), bestehen in Rhone-Alpes die meisten Industriearbeitsplätze im Maschinenbau (15, 3 Prozent), in der Elektrotechnik und Elektronik (13, 4Prozent), bei Textil und Bekleidung (10, 7 Prozent) sowie bei der Basischemie und Pharmazeutik (8, 3 Prozent). Diese vier Sektoren enthalten zusammen etwa 48 Prozent der industriellen Arbeitsplätze der Region. Es gibt also starke Bereiche der Spezialisierung, gleichzeitig ist ihr Gewicht in der Regionalindustrie nicht beherrschend. b) Verteilung der Femdinvestitionen Ungefähr 20 Prozent der Betriebe in der Region Rhöne-Alpes sind durch Fremdkapitel kontrolliert. Was die Anzahl dieser Betriebe betrifft, steht die Region Rhone-Alpes hinter Ile-de-France auch hier an zweiter Stelle. Der prozentuale Anteil der durch Fremdkapital kontrollierten Betriebe ist jedoch am höchsten im Elsaß (36 Prozent), gefolgt von der Picardie (30 Prozent) und der Provence-Alpes-Cöte d’Azur (27 Prozent). Zwar ist es schwierig, Kriterien der Attraktivität beschreiben zu wollen, da diese ja stark von den nationalen Rahmenbedingungen der Fremdinvestoren abhängig sind, aber es scheint, daß die Region Rhöne-Alpes aus folgenden Gründen attraktiv ist: -Standortvorteile, die aus ihrer zentralen Lage zwischen Süd-und Nordeuropa wie auch einem „Sunbelt“ -Effekt hervorgerufen werden; -ausgeprägte Zusammenarbeit von Forschung und Industrie auf einer lokalen und internationalen Basis; -nicht zuletzt qualifizierte Arbeitskräfte, eine industrielle Tradition wie auch eine konsequente Bildungspolitik auf regionaler Ebene.2. Die räumliche Verteilung und Polarisierung der Industrie Es gibt räumliche Disparitäten in der Regional-industrie, die man als regionale Verteilung bewerten kann oder aber auch als Polarisierung der Industriesysteme. Nimmt man die Zahl der Arbeitsplätze in der Industrie, mehr noch aber den Anteil der Beschäftigten in der Industrie als Indikatoren, so ergibt sich, daß innerhalb der Region die drei Departements Rhöne, Is& re und Loire in einer vergleichbaren Lage sind (vgl. Abb. 5).
Die Dynamik der Industrie in der Region Rhone-Alpes geht zum einen aus einer geographischen Polarisierung und zum anderen aus einer engen Beziehung zwischen Wissenschaft und Forschung hervor. Die universitären Forschungslabors befinden sich in der Nähe der Industrie. In Grenoble ist dies ganz besonders deutlich, da sich um die Labors des CNRS (Centre National de Recherche Scientifique) * high-tech-orientierte Betriebe ange siedelt haben. Die gemeinsame Dynamik ruft neue Ansiedlungen hervor, die neue Kompetenzen im Rahmen eines kollektiven Forschungs-und Entwicklungsprozesses etablieren.
Fünf räumliche Konzentrationen lassen sich in der Region Rhone-Alpes hervorheben; jeder dieser Räume besitzt nicht nur seine spezifische Industrie, sondern auch Forschungszentren, Schulen, Universitäten usw.: -Das Sillon Alpin (von Genf über Annecy, Chambäry bis Grenoble): In diesem Teil befinden sich die mechanische Industrie wie auch, konzentriert um Grenoble, Elektrotechnik und Elektronik. Die Tradition ist besonders industriell geprägt. -Die Voie Dauphine (von Grenoble über Isle d’Abeau nach Lyon): Die Industrialisierung ist hier noch relativ jung; die Betriebe sind infrastrukturorientiert, eine Transportkooperation kommt hier zustande, zumal sich auch sehr große Betriebe ansiedeln, die im Exportbereich tätig sind.
Vergleichbar der deutschen Max-Planck-Gesellschaft, den Fraunhofer-Instituten oder Wissenschaftszentren. -Das Rhönetal (von Lyon bis südlich von Valence): Hier befinden sich Chemie, Basis-chemie und Pharmazeutik. -Die Plaine de l’Ain (nördlich von Lyon bis Oyonnax/Bourg-en-Bresse): Schwerpunkte sind die Plasturgie und Nahrungsindustrie. -Der Sektor Saint-Etienne-Roanne: Er besitzt eine starke Textil-und Mechaniktradition, ist aber von der Krise getroffen, die sich besonders in den traditionellen Sektoren (Kohle) zeigt, und verliert deshalb als einzige Region an Bevölkerung. 3. Defizite und Handlungsbedarf für eine Regionalpolitik Wie oft und etwas zu voreilig bemerkt wird, wird für die meisten Regionen in Europa behauptet, daß die Mehrzahl der Betriebe mittelständisch seien. Über 80 Prozent der Betriebe in der Region Rhone-Alpes beschäftigen jedoch weniger als 20 Personen; andererseits beschäftigen nur 1, 6 Prozent der Betriebe 500 Personen oder mehr. Diese größeren und eigentlich mittelständischen Betriebe stellen 18 Prozent der industriellen Arbeitsplätze; in Baden-Württemberg beträgt dieser Anteil etwa 60 Prozent. Daraus ergibt sich, daß das fehlende Glied bei den mittleren Unternehmen liegt.
Die sektorale Verteilung ist weder stark polarisiert, noch homogen. Daher die oft gestellte Frage nach der Intensität der Spezialisierung oder der Konzentration: Sollten eher wenige Sektoren aktiv gefördert werden, oder sollte die gegebene Struktur beibehalten werden unter dem Aspekt einer möglichst optimalen Diffusion von Innovationsprozessen? Die räumliche Polarisierung und Diversität wird als Vorteil angesehen, sie bildet aber keine allgemeine Kohärenz. Es gibt also in der Region Rhone-Alpes zwar lokal dominierende Produktionsstrukturen, aber keine regional vernetzte Industrie.
Die Begünstigung der mittleren Unternehmen als Förderungsobjekte und der Bedarf, lokale Produktionsstrukturen auf einer regionalen Basis zu vernetzen, definieren daher den Rahmen der Strategie des Conseil Regional.
III. Regionalpolitik in der Region Rhone-Alpes
Abbildung 5
Abb. 3: Verteilung der Betriebe und Beschäftigten nach Sektoren in der Industrie (1988) Quelle: Atlas Industriel de la Region Rhöne-Alpes, INSEE, 1991.
Abb. 3: Verteilung der Betriebe und Beschäftigten nach Sektoren in der Industrie (1988) Quelle: Atlas Industriel de la Region Rhöne-Alpes, INSEE, 1991.
1. Die Ziele einer Regionalpolitik
Wie schon bemerkt, ist der finanzielle Spielraum des Conseil Regional sehr eng; seine Aktionen können nur selektiv als Hebeleffekte dienen. Die Prioritäten müssen also mit großer Umsicht gesetzt werden. Da generell die Conseils Rögionaux keine direkte Hilfe an Betriebe leisten können, hat die Region Rhone-Alpes die eingesetzten Mittel in zwei Richtungen gelenkt, um die Leistungsfähigkeit der Industrie zu steigern: -Lokale Produktionsstrukturen sollen durch eine örtliche Integration von Ausbildung, angewandter Forschung und Industrie unterstützt werden. -Neue Technologien sollen sowohl die weitere Entwicklung von High-Tech-Sektoren ermöglichen als auch die Modernisierung der soge-nannten „traditionellen“ Zweige erlauben. Die Industrie -bis jetzt die Stärke der Region -soll weiterhin Priorität einnehmen; sie soll Dienstleistungen hervorrufen, nicht umgekehrt.
2. Wissenschafts-und Technologiepolitik in der Region Rhone-Alpes
Das Wissenschafts-und Technologiepotential der Region Rhone-Alpes ist das zweitgrößte Frankreichs nach der Ile-de-France, wie aus Abb. 7 ersichtlich. In diesem Rahmen orientiert sich die Regional politik an drei Zielsetzungen: a) Technologietransfer für den Mittelstand; b) spezifische Förderung von Technologieschwerpunkten; c) Vernetzung der technologiefördernden Infrastruktur. a) Technologietransferfür den Mittelstand Selten erreichen mittelständische Betriebe die kritische Größe, um eine eigene Forschungs-und Entwicklungs(FuE) -Aktivität zu betreiben. Innovation ist für solche Betriebe zumeist mit der Notwendigkeit und Fähigkeit verbunden, externe Ressourcen zu mobilisieren. Zuerst hat daher der Conseil Regional Transferstellen entwickelt, die sich zwischen den Forschungszentren und den Betrieben ansiedelten (z. B. Centres Rdgionaux d’Innovation et de Transfer! de Technologie). Diese Transferstellen hatten generell keine eigene Forschungsaktivität, sondern dienten nur dazu, die Ergebnisse der öffentlichen Forschung an die Industrie zu übermitteln. Die Effizienz solcher Politik hat nun klare Grenzen gefunden und führte zu einer zweiten Phase, in der ein direkter Kontakt zwischen den Forschungslabors und der Industrie gesucht wurde. Diese Politik hat positive Ergebnisse erzielt, da im Falle des CNRS (Centre National de Recherche Scientifique) die gemeinsam mit der Industrie entwickelten Aufträge in den letzten Jahren sehr schnell anstiegen. Die Region Rhone-Alpes beschäftigt 10 Prozent der CNRS-Forscher Frankreichs, die 24 Prozent der Aufträge der Forschungslabors des CNRS für die französische Industrie erfüllen. Die vergleichbaren Daten für die Ile-de-France sind 50 Prozent und 25 Prozent. Etwa ein Drittel der Aufträge der Regionalindustrie werden von Forschungslabors der Region bearbeitet. Der französische Durchschnitt liegt bei 17 Prozent. b) Spezifische Förderung von Technologieschwerpunkten Anstatt eine bestimmte Spezialisierung zu unterstützen, hat der Conseil Regional entschieden, Technologieschwerpunkte zu fördern. Diese Schwerpunkte sind sektorübergreifend; es handelt sich dabei um: Fertigungstechnik Informationstechnologien Mikroelektronik Software Lasertechnologien Neue Werkstoffe Biotechnologie. Jeder Technologieschwerpunkt ist in einem Mehrjahresprogramm angelegt, definiert durch die Industrie, die öffentlichen Forschungsstrukturen, den Conseil Regional und die Vertreter des Zentralstaats. c) Vernetzung der technologiefördernden Infrastruktur Durch die Vielzahl mittlerer städtischer Zentren sowie eine gewisse räumliche Verteilung der lokalen Produktionsstrukturen erscheint die technologiefördernde Infrastruktur zersplittert. Die Koppelung zwischen Bildung und Forschung ist nicht immer realisiert, auch nicht auf lokaler Ebene. Zum Beispiel bildet die Ingenieurschule von Saint Etienne (£cole des Mines) nur wenige Personen für den Bedarf der lokalen Industrien aus. Über 80 Prozent der Ingenieure verlassen die Region nach Ende des Studiums.
Zwei Ziele werden in diesem Zusammenhang vom Conseil Regional verfolgt: -Das lokale Zusammenwirken von Industrie, Forschung und Bildung. So hat der Conseil Regional zum größten Teil die Finanzierung von zwei spezialisierten Schulen übernommen: eine für Plastiktechnik in Oyonnax, eine andere für Nahrungstechnik in Bourg-en-Bresse. -Die Verknüpfung der verschiedenen lokalen Technoindustrien. Diese findet durch ein regionales Netzwerk statt: das Netzwerk „Prösence Technologique“. Fast alle Akteure der Forschungs-und Bildungssysteme der Region gehören heute diesem Netzwerk an.
IV. Ausblick
Abbildung 6
Abb. 4: Verteilung der Fremdinvestitionen in der Industrie 1991 Quelle: Entreprises industrielles de plus de 50 salariäs ä capitaux dtrangers, Chambre Regionale de Commerce et d’Industrie Rhöne-Alpes, 1992.
Abb. 4: Verteilung der Fremdinvestitionen in der Industrie 1991 Quelle: Entreprises industrielles de plus de 50 salariäs ä capitaux dtrangers, Chambre Regionale de Commerce et d’Industrie Rhöne-Alpes, 1992.
Eine Region in Frankreich ist nicht direkt mit einem deutschen Bundesland vergleichbar. Wie wir schon unterstrichen haben, ist weiterhin der wichtigste öffentliche Akteur einer Region Frankreichs der Zentralstaat.
Auf der wirtschaftlichen Ebene zeigt sich, daß es noch keine kohärente regionale, sondern mehrere, kaum miteinander verbundene lokale Produktionsstrukturen gibt. Um dies zu ändern, wird eine doppelte Integration durch Technologie beabsichtigt: -Integration der lokalen Produktionsstrukturen in einem Regionalsystem durch das Netzwerk „Prdsence Technologique“. -Integration zweier wichtiger Ziele der Regionalpolitik: Raumordnung und Leistungsfähigkeit der Industrie.
Die Kooperationen mit den anderen Regionen der „Vier Motoren für Europa“ können in diesem Rahmen dazu dienen, eine spezifische Regional-identität zu entwickeln, die in den anderen Regionen mehr vorhanden zu sein scheint. Gleichzeitig können interregionale Kooperationen die Stärke der Regionen gegenüber zentralstaatlicher Politik vergrößern.
In jeder Hinsicht wirkt die Teilnahme an den „Vier Motoren“ also verstärkend für die Region; besonders relevant wird sie aber durch die Übernahme der Ziele einer doppelten Integration durch Technologie.
Gabriel Colletis, Dr. rer. pol., geb. 1955; Studium der Volkswirtschaft in Paris; seit 1988 Professor für Ökonomie an der Universität Grenoble. Veröffentlichungen u. a.: Approche sectorielle des politiques d’aides et d’industrie: une comparaison France-Allemagne, Bern 1991; Technik und Gesellschaft im historischen Vergleich, in: Frankreich Jahrbuch, Opladen 1991; Les grandes infrastructures de recherche en France et en Allemagne. Quelle inscription territoriale?, in: Netcom, (1991). Hans-Kristian Colletis-Wahl, geb. 1965; Diplomökonom, Doktorand an der Universitä de Paris Sud. Veröffentlichungen u. a.: Le fonctionnement de l’IMS, in: Les cahiers de TRANSINNOVA, 1990; Une dtude bibliographique de la rdgion Rhone-Alpes, in: Centre Franco-Allemand de Ludwigsburg, 1991.
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