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Weltcafè | Entgrenzter Rechtsextremismus? | bpb.de

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Weltcafè

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In Europa und in Nordamerika existiert eine Vielzahl von Institutionen, Organisationen und Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzen. Elf von ihnen stellen sich im Rahmen eines Weltcafés vor.

Externer Link: www.licra.org/

LICRA (Ligue Internationale Contre le Racisme et l‘Antisémitisme)

LICRA ist eine internationale Organisation, die gegen Rassismus und Antisemitismus kämpft. Sie wurde 1927 in Paris gegründet, hat ca. 3000 Mitglieder und ist besonders in Frankreich politisch aktiv. Die Organisation bietet u. a. Opfern rassistischer Übergriffe juristischen und psychologischen Beistand an, prangert Rassismus und Antisemitismus in den Medien an und war auch schon beratend für verschiedene französische Regierungen zum Thema Diskriminierung tätig.
Referent: Alain David ist Philosoph und seit 1992 Vorstandsmitglied bei LICRA. Außerdem ist der einstige Derrida-Schüler Programmdirektor am Collège international de philosophie in Paris sowie seit 2001 Gastprofessor an der Universität Klagenfurt.

Externer Link: http://www.teskedsorden.se/

The Tolerance Project – The Order of the Teaspoon

Teskedsorden hat das Motto: Zusammen für Vielfalt und Toleranz. Die Organisation wurde, inspiriert von Amos Oz und seinem Buch "How to Cure a Fanatic", 2006 in Stockholm gegründet. Amos Oz schreibt: Die Person, die ein Feuer löschen möchte, holt einen Eimer Wasser, um ihn über das Feuer zu schütten. Wenn sie keinen Eimer hat, nimmt sie ein Glas und wenn sie kein Glas finden kann, nimmt sie einen Teelöffel. Und wenn alle dazu beitragen, können wir das Feuer löschen – das gefährliche Feuer, welches Fanatismus in die heutige Welt trägt.
Referentin: Lovisa Fhager Havdelin ist Projektleiterin des Teskedsorden in Stockholm. Zuvor arbeitete sie für Ärzte ohne Grenzen, UNICEF und Amnesty International. Sie studierte Politikwissenschaft mit dem Fokus auf Menschenrechte an der Lund University.

Externer Link: http://www.adl.org/

Anti-Defamation League (ADL)

Die ADL wurde 1913 in den USA mit dem Ziel gegründet, die Diffamierung von Juden zu stoppen und um sicherzustellen, dass allen Gerechtigkeit und eine faire Behandlung widerfahre. Heute ist die ADL eine der führenden Organisationen für Bürgerrechte in den Vereinigten Staaten. Sie bekämpft Antisemitismus und alle anderen Formen von Fanatismus, verteidigt demokratische Ideale und tritt für Bürgerrechte für alle ein.
Referentin: Marilyn Mayo ist Co-Direktorin des Extremismuszentrums der ADL in New York. Sie arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre für die ADL und war zuvor stellvertretende Direktorin der Forschungsabteilung. Sie studierte am Barnard College in New York und am Graduate Center der City University of New York.

Externer Link: http://www.hopenothate.org.uk/

HOPE not hate – Campaigning against racism and fascism

HOPE not hate ist die größte Anti-Rassismus- und Anti-Extremismus-Kampagne Großbritanniens. 2004 in London von einem investigativen Journalisten gegründet, nahm sie zunächst eine sehr aktive Rolle in der Auseinandersetzung mit der rechtsradikalen British National Party ein und trug maßgeblich zu deren Misserfolgen bei. HOPE not hate arbeitet vorwiegend an der Basis, in den Gemeinden, befasst sich aber gleichwohl auch mit Monitoring und Forschung und versucht politische Entscheidungsträger zu aktivieren.
Referent: Graeme Atkinson ist European Editor von HOPE not hate. Er arbeitete bereits als Fabrikarbeiter, Angestellter in einem Kühlhaus, Gemeindevorsteher, Schullehrer und Journalist.

Externer Link: www.tellmamauk.org

Tell MAMA – Countering Islamophobia & Anti-Muslim-Attacks

Tell MAMA (Measuring Anti-Muslim Attacks) ist ein Projekt der Organisation Faith Matters zum Monitoring islamophober Übergriffen und Attacken. Es unterstützt Opfer, protokolliert anti-muslimische Übergriffe und arbeitet mit Polizeikräften zusammen, um die Strafverfolgung sicherzustellen.
Referent: Fiyaz Mughal ist sowohl Gründer und Direktor der Organisation Faith Matters als auch des Projektes Tell Mama. Er arbeitet seit mehr als 15 Jahren im gemeinnützigen und ehrenamtlichen Bereich als Projektmanager, in der Konfliktlösung und als Chief Operating Officer. Im Juni 2009 wurde er von der britischen Königin Queen Elisabeth mit dem Verdienstorden des britischen Königreichs geehrt.

Externer Link: http://refugee.memo.ru/, Externer Link: http://refugee.ru/en/

Civic Assistance Committee - Unterstützung für Hate-Crime-Opfer

Das Civic Assistance Committee (CAC) wurde 1990 in Moskau gegründet. Es ist die älteste Flüchtlingsorganisation in Russland. Angefangen hat das CAC mit der Unterstützung für Opfer der Pogrome gegen Armenier in Aserbaidschan, später konzentrierte sich die Arbeit auf tschetschenische Flüchtlinge. Mittlerweile berät und unterstützt das CAC Menschen, die als Flüchtlinge nach Russland kommen genauso wie Arbeitsmigranten und Opfer rassistischer Gewalt.
Referentin: Ute Weinmann arbeitet in Moskau als freie Journalistin und für Nichtregierungsorganisationen. Nach Abschluss eines Studiums der Politikwissenschaft in Marburg und Berlin folgte zunächst eine wissenschaftliche Tätigkeit zu sowjetischen Zwangsarbeitern im Nationalsozialismus. Später verlegte sich ihr Schwerpunkt auf Rechtsextremismus und Migration. Sie ist u. a. Mitautorin der Studie: Hate Crime in Russland. Monitoring und Unterstützung für Betroffene rassistischer Gewalt (Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. 2010).

Externer Link: http://www.unitedagainstracism.org/

UNITED for Intercultural Action

UNITED for Intercultural Action ist ein europäisches Netzwerk gegen Nationalismus, Rassismus und Faschismus und setzt sich außerdem für Migranten und Flüchtlinge ein. United, 1992 in Straßburg gegründet und heute mit Sitz in Amsterdam, fungiert als Dachorganisation, die mehr als 550 Organisationen aus 48 europäischen Ländern miteinander vernetzt. Europaweite Kampagnen werden auf den zweimal jährlich stattfindenden United-Konferenzen besprochen und beschlossen.
Referent: Geert Ates ist Direktor von UNITED for Intercultural Action und war von Beginn an dabei. Er half, 1992 eine Antirassismus-Konferenz beim Europarat in Straßburg zu organisieren, aus der UNITED schließlich hervorging.

Externer Link: http://pakolaisapu.fi/en/

Finnish Refugee Council – Restorative Community Mediation

Der Finnish Refugee Council (finnischer Flüchtlingsrat) wurde 1965 in Helsinki gegründet und engagiert sich für die Grundrechte von Flüchtlingen und Rückkehrern. Der FRC leistet vor allem Bildungs- und Sozialarbeit, um die Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft zu ermöglichen. Innerhalb des FRC gibt es seit 2006 ein Projekt zur nachbarschaftlichen Vermittlung in multikulturellen Nachbarschaften.
Referentin: Miriam Attias ist Projektleiterin beim FRC und zuständig für nachbarschaftliche Vermittlung und Schlichtung. Sie hat zwei Master-Abschlüsse, einen in Sozialwissenschaften von der Universität Marc Bloch in Straßburg und einen zweiten von der Oulu-Universität in Finnland im Bereich Bildung mit besonderem Fokus auf interkulturelle Bildung. Die Methode zur nachbarschaftlichen Vermittlung basiert auf Restorative Justice. Konflikte werden dabei als Möglichkeit gesehen, Beziehungen wieder aufzunehmen und neue Wege der nachbarschaftlichen Kommunikation zu erlernen, um das Gefühl der Sicherheit, einen respektvollen Umgang, die Interaktion und die Partizipation zu steigern.

Externer Link: http://nevoparudimos.ro/

Asociatia Nevo Parudimos

Nevo Parudimos ist eine Non-Profit-Nichtregierungsorganisation, die 2008 in Resita (Rumänien) von einer Gruppe von Lehrern und Roma-Aktivisten gegründet wurde. Die Hauptaktivitäten beziehen sich auf benachteiligte Roma-Gemeinden, mit einem besonderen Fokus auf Kinder und Jugendliche. Der Leitsatz der Organisation lautet: Die Alternative für Armut ist Bildung. Die Aktivitäten von Nevo Parudimos splitten sich in vier Hauptbestandteile: Entwicklung der Zivilgesellschaft, Jugend, Bildung und ehrenamtliche Arbeit.
Referent: Daniel Grebeldinger ist Projektmanager bei Navo Parudimos in Resita und ROMACT Trainer – basierend auf einer Initiative des Europarats und der Europäischen Kommission. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet er in Bildungsprojekten. Er erwarb Abschlüsse in Physik, Chemie und Human Ressources an der University of Timisoara. Nebenher absolvierte er mehrere Lehrgänge zu den Themen Entwicklung von Nichtregierungsorganisation, Menschenrechte, außerschulische Bildung und Gemeindeentwicklung, die vom Europarat und anderen internationalen zivilgesellschaftlichen Organisationen veranstaltet wurden.

Externer Link: http://www.meltingpot.org/

Melting Pot Europa Project / Carta di Lampedusa

Melting Pot Europa wurde 1996 als Nichtregierungsorganisation gegründet und im November 2014 als Non-Profit-Organisation offiziell anerkannt. Melting Pot setzt sich kritisch mit der Grenz- und Einwanderungspolitik in Europa auseinander und versucht durch Kampagnen und politisches Lobbying auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam zu machen und diese zu verbessern. Melting Pot war Mitorganisator eines Treffens von in der Flüchtlingspolitik aktiven Nichtregierungsorganisationen Anfang Februar 2014 auf Lampedusa, das zur Charta von Lampedusa führte. Die Charta tritt gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Herkunft ein.
Referent: Davide Carnemolla ist Sozialarbeiter, Lehrer und Aktivist aus Venedig. Bei Melting Pot Europa übernimmt er journalistische und Kommunikationsaufgaben (Artikel, Kampagnen, Veranstaltungen). Er hat Abschlüsse in Politikwissenschaft und Anthropologie. In anderen NGOs ist er im Kampf gegen Rassismus aktiv. Außerdem arbeitet er als Italienisch-Lehrer für Einwanderer.

Externer Link: www.trademarkbelfast.com/

Trademark

Trademark ist eine NGO mit Sitz in Belfast. Seit 2001 engagiert sich Trademark gegen Rassismus und Faschismus und für soziale Gerechtigkeit. Trademark ist die Einheit des irischen Gewerkschaftsbundes, die sich speziell mit dem Konflikt zwischen den Gemeinden Belfasts befasst, hauptsächlich indem sie Trainingskurse, Bildungsinitiativen, Forschung und aktive Konfliktintervention anbietet.
Referent: Dr. Stephen Nolan ist Mitgeschäftsführer von Trademark. Er hat einen Master in Menschenrechten und wurde zur kritischen Diskursanalyse promoviert. Vor seiner Tätigkeit bei Trademark arbeitete er mit Flüchtlingen in Jugoslawien und war bei Counteract tätig, der Anti-Diskriminierungsabteilung des irischen Gewerkschaftsverbundes.

Fussnoten