Am 26. April 1986 explodierte der vierte Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl - ein Super-GAU. Die Folgen für Bevölkerung, Umwelt und Politik sind bis heute spürbar. Tschernobyl selbst ist mittlerweile Erinnerungsort, politisches Argument und Symbol zugleich.

Karena Kalmbach
Tschernobyl: Facetten eines Erinnerungsortes
Was ist Tschernobyl? Der Super-GAU im sowjetischen Atomkraftwerk hat unterschiedliche Erinnerungsorte hervorgebracht. Ist Tschernobyl der zerstörte Reaktor? Die verlassene Sperrzone? Oder doch das politische Argument der Anti-AKW-Bewegung?

Daniel Bürkner
Das Unsichtbare sichtbar machen?
Bilder von Katastrophen sind allgegenwärtig - sie schaffen einen Zugang zum Abstrakten, begrenzen aber auch unsere Wahrnehmung. Bei atomaren Katastrophen wie Tschernobyl ist das Eigentliche, die radioaktive Strahlung, nicht sichtbar. Welche Folgen hat das für die Ikonographie einer solchen Katastrophe?
Die Katastrophe in Bildern

Hintergrund aktuell (25.04.2016)
1986: Reaktorkatastrophe von Tschernobyl
Am 26. April 1986 kam es im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl zur Reaktorexplosion. Die Katastrophe offenbarte die Gefahren der Atomenergie, die seit dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima 2011 erneut diskutiert werden.

Melanie Arndt
Auswirkungen der Katastrophe von Tschernobyl auf Deutschland
Jodtabletten für die Kinder, vernichtete Gemüseernten und Angst vor radioaktivem Niederschlag: Auch in Deutschland ist Tschernobyl 1986 Thema. In beiden deutschen Staaten versuchten die Regierungen zunächst die Bevölkerung zu beruhigen. Eine Gefahr bestehe nicht.

Lutz Mez
INES - Die Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse
Die Bewertungsskala INES klassifiziert atomare Störfalle und Unfälle nach sieben Stufen. Der Super-GAU von Tschernobyl fällt unter die Stufe 7, ein katatrophaler Unfall. Nach einigen Kontroversen gilt mittlerweile auch Fukushima als solch ein Unfall. Wer bewertet bei INES? Und wie kommen Einordnungen zustande?

Interaktive Weltkarte
Atomunfälle mit eindeutiger INES-Qualifikation
Tschernobyl ist wohl der bekannteste Atomunfall. Weltweit gab es aber weitere folgenschwere Unfälle in AKWs. Die interaktive Karte gibt einen Überblick.
Umweltschutz
Tschernobyl und die Stasi
Am 26. April 1986 kam es zur nuklearen Havarie im sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl. Bis heute halten die Folgen an. Mit welchen Herausforderungen sich die DDR und das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) durch die Katastrophe konfrontiert sahen, schildert Sebastian Stude in diesem Beitrag.
Publikationen zum Thema

Melanie Arndt
Tschernobyl – die bekannte, unbekannte Katastrophe
Was wissen wir über "Tschernobyl"? Fest steht: Die Katastrophe stellt in vielerlei Hinsicht einen Wendepunkt dar – und zwar weit über die unmittelbar von den Folgen betroffenen Gesellschaften hinaus.

Umweltpolitik
Geschichte der deutschen Umweltpolitik
Heute spielt Deutschland eine Vorreiterrolle in der Umweltpolitik. Doch das war nicht immer so. Umweltpolitik als nationales Ressort ist ein Novum, das erst im Laufe der 1970er-Jahre institutionelle Gestalt annimmt. Aber wo liegen die Anfänge dieser Entwicklung? Und wie hat sich dieses Politikfeld verändert?

Peter Unfried
Tschernobyl ist die Zukunft
Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch sieht die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl als Beginn einer neuen Geschichte der Menschheit.

Harald Zindler
"Gewonnen ist das Ding ja nicht"
Der Kampf geht weiter, sagt Harald Zindler. Als Chef-Campaigner von Greenpeace Deutschland hat er den Leuten einst das Risiko der Atomkraft bewusst gemacht. Nur: Wann wirkt Protest heute?
Luft
Woher kommt Strahlung und wie wirkt sie?
Strahlung kommt auf unserem Planeten auf natürliche Weise vor. Sie ist nie vollkommen ungefährlich, die Dosis spielt dabei eine große Rolle. Ab wann ist Strahlung für den Menschen gefährlich?

Lutz Mez
Perspektiven der Atomkraft in Europa und global
Deutschland hat das Ende der Atomkraft beschlossen. Andere Länder haben die verstärkte Nutzung dieser Technologie angekündigt - trotz Fukushima. Doch eine Renaissance der Atomkraft ist unwahrscheinlich. Bis 2025 werden 287 Reaktorblöcke abgeschaltet, doch komplexe Genehmigungsverfahren und hohe Baukosten machen den Neubau von AKW unattraktiv.

Interaktive Karte
Atomkraftwerke weltweit
Deutschland hat den Atomausstieg beschlossen. Ende 2022 geht der letzte Meiler vom Netz. Weltweit sind noch 435 Atomkraftwerke in Betrieb, 65 Reaktoren werden zur Zeit neu gebaut. Insgesamt setzen 31 Länder auf Kernernergie - der Anteil am Strommix ist aber sehr unterschiedlich. Die interaktive Karte gibt einen Überblick.
Veranstaltungsdokumentation (2016)
Die Welt nach Tschernobyl
Anlässlich des 30. Tschernobyl-Gedenktags hat die Bundeszentrale für politische Bildung die Ausstellung "30 Jahre Tschernobyl, 4 Fotografen - 4 Perspektiven" gezeigt. Vier Künstler aus vier Ländern haben hier ihre ganz persönliche Sicht auf die Menschen, die Landschaft und das Leben im verstrahlten Gebiet präsentiert. Eindrücke der Ausstellung finden Sie hier.
Methodensammlung "Energie und Klima"
Die Methodensammlung "Energie und Klima" greift ein Thema auf, das auch zukünftig auf der politischen Tagesordnung weit oben stehen wird und zu dem teamGLOBAL bereits seit vielen Jahren spannende Workshops anbietet.
Energiepolitik am Scheideweg
Die Energieversorgungssicherheit und ihre nationalen und globalen Voraussetzungen waren das Thema der Bensberger Gespräche 2013. Am Rande der Konferenz entstanden Video-Interviews mit den eingeladenen Expertinnen und Experten.
Dossier
Umwelt
Die Umwelt stellt uns Lebensgrundlagen und Rohstoffe zur Verfügung, die wir pflegen und erhalten sollten. Doch es fällt schwer, klare Grenzen zu ziehen: Wo nutzt der Mensch die Natur? Und wo zerstört er sie dauerhaft?
Dossier
Energiepolitik
Die Energiewende stellt Deutschland vor große Herausforderungen. Schrittweise sollen Atomenergie und fossile Kraftstoffe durch erneuerbare Energie ersetzt werden. Dazu sind riesige Investitionen erforderlich. Gleichzeitig befindet sich der globale Energiemarkt im Umbruch: Während in Europa schrittweise mehr Wettbewerb eingeführt wird, konzentriert sich die Kontrolle über die weltweiten Öl- und Gasreserven zunehmend in der Hand von wenigen Staatsfirmen. Das Dossier ist Bestandsaufnahme der aktuellen Energiemärkte und bietet einen Ausblick auf Chancen und Risiken zukünftiger Energiepolitik.