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Tschernobyl und die Stasi | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Tschernobyl und die Stasi

Sebastian Stude

/ 23 Minuten zu lesen

Am 26. April 1986 kam es zur nuklearen Havarie im sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl. Bis heute halten die Folgen an. Mit welchen Herausforderungen sich die DDR und das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) durch die Katastrophe konfrontiert sahen, schildert Sebastian Stude in diesem Beitrag.

Blick auf den zerstörten Unglücksreaktor 4 des Kernkraftwerkes Tschernobyl im Jahr 2011. (© picture-alliance / dpa)

Tschernobyl als Zäsur

Tschernobyl – das ist ein Schlüsselbegriff der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Es ist die Kurzformel für den GAU ("größten anzunehmenden Unfall") in einem sowjetischen Kernkraftwerk am 26. April 1986, dem bis dahin schwersten nuklearen Unfall bei der zivilen Nutzung der Kernkraft. Tschernobyl bewirkte eine Zäsur in politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Ohne Beispiel waren die Grenzenlosigkeit und Vielgestaltigkeit der Folgen von Tschernobyl. Die unkontrolliert entwichene Radioaktivität war mit menschlichen Sinnen nicht fassbar, kannte weder Landes- noch Kontinentalgrenzen, und ihre Langzeitfolgen halten bis heute an. 30 Jahre beträgt beispielsweise die Halbwertszeit des radioaktiven Isotopes Cäsium-137, heute ist also gerade einmal die Halbzeit für die Strahlkraft dieses massenhaft freigesetzten chemischen Elements erreicht. Auch in Teilen Deutschlands sind bis heute Waldpilze und Wildfleisch radioaktiv belastet.

Für die Sowjetunion war Tschernobyl ein herber Schlag. Auch die DDR und das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) sahen sich durch Tschernobyl einer Herausforderung gegenüber. Das Besondere dabei war, dass diese Herausforderung in dreierlei Hinsicht von außen kam. Zum einen war die nukleare Katastrophe selbst außerhalb der DDR geschehen. Die DDR war aber durch ihre engen politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit der Sowjetunion unmittelbar betroffen. Zum anderen kam von außen auf die DDR die Bedrohung in Gestalt einer radioaktiven Wolke zu. Und schließlich war aus der Perspektive der Herrschenden in der DDR die Berichterstattung über Tschernobyl in den westdeutschen Medien eine weitere Bedrohung von außen. Tschernobyl war eine Katastrophe in einer sich globalisierenden Welt. Der Umgang mit der Katastrophe erschwerte sich damit für die auf Abgrenzung strebende SED-Diktatur.

Widersprüchlichkeiten und Grenzen der Stasi-Tätigkeit

Der Staatssicherheit ging es nach Tschernobyl in verschiedener Hinsicht um das Verhindern eines Kontroll- beziehungsweise Herrschaftsverlustes. Erstens: Der politisch-ideologische Schaden in der DDR musste begrenzt werden. Der bis dahin seitens der SED-Partei- und DDR-Staatsführung bemühte Propaganda-Slogan "Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen" war durch den GAU massiv in Frage gestellt. Zweitens: Ein wirtschaftlicher Schaden für die SED-Diktatur musste verhindert werden. Das galt einerseits für das ehrgeizige ostdeutsche Kernenergieprogramm, für das die DDR seit den fünfziger Jahren auf sowjetische Technologie setzte. Andererseits erlitt die DDR wirtschaftliche Schäden in der Lebensmittelproduktion sowie in strahlenempfindlichen Industriebereichen. Zudem drohten wegen möglichen radioaktiven Belastungen beträchtliche Handelsausfälle gegenüber dem sogenannten "nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet" (NSW). Und drittens sah sich die Stasi einer neuen sicherheitspolitischen Herausforderung gegenübergestellt. Für die politische Geheimpolizei galt es von nun an, das Entstehen einer ostdeutschen Antiatomkraftbewegung zu verhindern. Mit Tschernobyl eröffneten sich der DDR-Opposition gleich mehrere Politikfelder – die (Energie-)Wirtschaftspolitik, die Umweltpolitik und die Informationspolitik –, auf denen sie die von der SED-Führung beanspruchte "Kompetenzkompetenz" infrage stellte. Damit war das MfS im Zusammenhang mit der nuklearen Havarie in Tschernobyl in seiner doppelten Funktionszuschreibung als „Schild und Schwert der Partei“ herausgefordert, also den Machtanspruch der SED-Parteiführung im ostdeutschen Teilstaat passiv und aktiv abzusichern. Letztlich galten dafür die Vorgaben der SED-Führung. Die Stasi konnte ihren politischen Auftrag dabei nur teilweise und nicht ohne das Schaffen von Widersprüchlichkeiten erfüllen.

Keine Informationen aus Moskau

Für die Staatssicherheit ging es unmittelbar nach dem nuklearen Unfall in Tschernobyl darum, den technologischen GAU nicht zu einer geheimpolizeilichen Katastrophe werden zu lassen. Anders als zu vermuten, konnte sich die Stasi dafür ebenso wenig wie die SED-Parteiführung auf einen stabilen Informationsfluss aus Moskau stützen. Die ersten Informationen über den nuklearen Unfall gelangten nicht etwa aus Moskau, sondern vom Staatlichen Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz (SAAS) zur Stasi. Das SAAS war direkt dem DDR-Ministerrat unterstellt und berichtete dessen Vorsitzenden, Willi Stoph (SED), seit Bekanntwerden des Unglücks fortlaufend über die Strahlensituation im ostdeutschen Teilstaat. Zwei Tage nach dem Unglück und noch vor der öffentlichen Bekanntmachung durch die sowjetische Nachrichtenagentur TASS meldete ein SAAS-Mitarbeiter bei der IAEA in Wien am frühen Abend des 28. April 1986, dass er zu einem möglichen nuklearen Störfall in der DDR befragt worden sei, da aus Schweden eine Anfrage zu unerklärlich hohen Radioaktivitätswerten vorliege. Die internationale Atomenergiebehörde holte daraufhin Erkundigungen bei ihren Mitgliedsstaaten ein, so auch bei der DDR. Erst kurz darauf veröffentlichte die Sowjetunion eine knappe Pressemeldung zu Tschernobyl, die am folgenden Tag kommentarlos auch in der SED-Tageszeitung Neues Deutschland erschien.

Die folgenden Tschernobyl-Berichte des SAAS gingen wenigstens in Kopie immer auch an die Stasi. Die Empfänger hier waren in der Regel der Stellvertreter des Ministers, Generalleutnant Rudi Mittig, sowie der Leiter der Hauptabteilung XVIII (Volkswirtschaft), Generalmajor Alfred Kleine. Zum Teil waren die Tschernobyl-Berichte des SAAS auch direkt an den Minister für Staatssicherheit, Armeegeneral Erich Mielke, gerichtet. Über ein am 29. April 1986 eigens eingerichtetes Rapportsystem wurde Mielke zudem telefonisch durch seinen Stellvertreter Mittig informiert.

Die Tschernobyl-Berichte des SAAS enthielten Zahlenmaterial über die fortlaufenden Radioaktivitätsmessungen in der DDR und deren knappe Textinterpretation. In ihnen sind bis in die erste Mai-Hälfte 1986 mehrfache und deutliche Überschreitungen geltender Richtwerte für die radioaktive Belastung von Lebensmitteln und Tierfutter dokumentiert. Am 7. Mai 1986 hielt das SAAS beispielsweise für die Bezirke Cottbus, Potsdam und Frankfurt für die zurückliegenden Tage eine Überschreitung des Richtwertes von 500 Becquerel pro Liter (Bq/l) für Frischmilch fest, in Cottbus maß das SAAS bis zu 703 Bq/l Milch. Auch der Richtwert 1000 Bq/kg für Gras und Blattgemüse wurde um ein Mehrfaches überschritten, das SAAS registrierte bis zu 5600 Bq/kg für Gras und 2675 Bq/kg für Spinat. Wenige Tage zuvor hatte es in den SAAS-Berichten noch geheißen: "Obwohl die radioaktive Kontamination der Milch noch weiter ansteigt, ergibt sich aus der gegenwärtigen Strahlungslage aus fachlicher Sicht noch nicht zwingend die Auslösung in der Öffentlichkeit durchzusetzender Maßnahmen." Unter dem Eindruck der sich zuspitzenden Lage hieß es von dem Strahlenschutzamt in der zweiten Mai-Woche 1986 dann: "Auf Grund der weiter anhaltenden Radioaktivitätszufuhr in den Biozyklus steigt die radioaktive Verunreinigung des Blattgemüses auf Werte an, die nunmehr Maßnahmen erforderlich machen können. Gemeinsam mit dem Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft wird geprüft, ob bei weiterem Anhalten der Situation der Partei- und Staatsführung aus fachlicher Sicht ein Vorschlag zur vorübergehenden Einschränkung des Verzehrs von Blattgemüse durch die Bevölkerung unterbreitet werden muss." Auch die Stasi wusste um diese prekäre Strahlenschutzsituation in der DDR, ohne dass sie für Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung eingetreten wäre.

Das staatliche Strahlenschutzamt als Instrument der Stasi

Die Tschernobyl-Berichte zeichnete in der Regel der Präsident des staatlichen Strahlenschutzamtes, Prof. Georg Sitzlack (SED), ab. Sitzlack gab MfS-Offizieren darüber hinaus mehrfach mündlich Auskunft. Wenige Tage nach dem Unglück bestätigte er am 2. Mai 1986 Stasi-Offizieren zur Unglücksursache, dass höchstwahrscheinlich "durch technisches bzw. menschliches Versagen explosiv eine Leckage der aktiven Zone" entstanden sei. Für die Einschätzung der Strahlengefährdung der DDR machte er bei diesen Gesprächen die Bereitstellung von Informationen seitens der Sowjetunion zur Voraussetzung. Von dort, so der SAAS-Präsident gegenüber dem MfS, erfolgten bis dahin "auf dementsprechende Anfragen keine Informationen". Zugleich ließ sich Sitzlack auf Absprachen ein, die täglichen Tschernobyl-Berichte des SAAS für den Vorsitzenden des DDR-Ministerrates auch an das MfS weiterzureichen. Von einem weiteren Gespräch vier Tage darauf hielt ein MfS-Vermerk zum Strahlenschutz-Präsidenten fest: "Die gegebenen Hinweise wird Genosse Prof. Sitzlack nutzen, um die für Presse, Rundfunk und Fernsehen durch das SAAS zu erarbeitenden Argumentationen entsprechend zu präzisieren. Außerdem wird er dem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR vorschlagen, zur nächsten Sitzung des Ministerrates an alle Minister die erforderlichen Hinweise zu geben."

Johannes Rau und Oskar Lafontaine in Ost-Berlin bei Erich Honecker am 7. Mai 1986. Bei dem Treffen wurde auch über die Folgen von Tschernobyl gesprochen (© Bundesarchiv, Bild 183-1986-0507-057, Foto: Bernd Settnik)

Die Aussage von SED-Partei- und DDR-Staatschef Erich Honecker gegenüber seinen westdeutschen SPD-Gästen Johannes Rau und Oskar Lafontaine Anfang Mai 1986, in der DDR habe man sich nach Tschernobyl entschieden, dass "die Wissenschaftler sprechen", erhält vor diesem Hintergrund seine entscheidende Einordnung. Die MfS-Bemühungen gegenüber dem Präsidenten des Strahlenschutzamtes zielten darauf ab, die mediale Berichterstattung in der DDR zu steuern und mäßigend zu beeinflussen. Der Strahlenschutzpräsident diente dafür als Instrument. In dieses Bild passte sich ein, dass die ostdeutsche Geheimpolizei Sitzlack zwischen 1960 und 1963 als inoffiziellen Mitarbeiter (IM) mit dem Decknamen "Jürgens" führte. Im Oktober 1963 beendete das MfS die inoffizielle Zusammenarbeit. Sitzlack war damals Leiter der neugegründeten Staatlichen Zentrale für Strahlenschutz (SZS), dem Vorläufer des 1973 gegründeten SAAS. Ein geheimer Stasi-Vermerk hielt dazu fest: "Auf Grund dieser Funktion wird mit ihm offiziell zusammengearbeitet." Seinen konkreten Ausdruck fand das unter anderem im Frühjahr 1986 im Zusammenhang mit Tschernobyl.

West-Orientierung, Wirtschaftsschäden und belastete Lebensmittel

Als unmittelbare Folge der nuklearen Havarie nahm die Stasi ein verändertes Einkaufs- und Ernährungsverhalten vieler DDR-Bürger zur Kenntnis: Zwei Wochen nach dem Super-GAU hielt eine erste Information der Stasi-Hauptabteilung XVIII (Volkswirtschaft) fest, dass in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin der Verkauf von grünem Salat bis zu 50 Prozent zurückgegangen war. Im nahe gelegenen Bezirk Potsdam war die Situation ähnlich, die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) blieben auf ihrem frischen Salat und Rhabarber sitzen. In der gesamten DDR ging der Absatz von Frischmilch schlagartig um Tausende Liter zurück. Diese Entwicklung hatte Anfang Mai an solcher Dynamik gewonnen, dass sich – so ein handschriftlicher Vermerk des Mielke-Stellvertreters Mittig – der DDR-Ministerrat mit dem Thema beschäftigen musste. Die Tage bis Ende Mai 1986, als Tschernobyl im Mittelpunkt der Stasi-Berichterstattung stand, waren vielleicht der einzige Zeitraum ihres Bestehens, in dem die Geheimpolizei von einem Überangebot an Gemüse sowie Frischmilch in den Kaufhallen und Verkaufsstellen berichtete. Die Kundenwünsche erfüllte das gleichwohl nicht, weil im Osten die Verunsicherung vor radioaktiv verunreinigten Lebensmitteln umging. Das war insofern vielsagend, weil DDR-Politiker und -Medien sich bemühten, das Bild unbedenklicher Radioaktivitätswerte zu vermitteln. Ein großer Teil der DDR-Bevölkerung orientierte sich jedoch an der Berichterstattung der Bundesrepublik, die feste Grenzwerte und Ernährungsempfehlungen kommunizierte. Die vollen Regale in der DDR waren sichtbarer Ausdruck der Westorientierung der Bevölkerung.

Auch bei Produktionsausfällen in strahlenempfindlichen Industriebereichen blieb die Stasi hilfloser Berichterstatter an die SED-Parteiführung und die staatliche Verwaltungsspitze. Aus dem VEB Fotochemische Werke Berlin wusste die Staatssicherheit beispielsweise von Qualitätsmängeln an den gefertigten Röntgenfilmen. Die Angestellten des Betriebes hatten wegen einer defekten Klimaanlage die Fenster öffnen müssen. Dadurch gelangten radioaktive Partikel, die offensichtlich von der Katastrophe in der Sowjetunion herrührten, in die Fabrikhalle und setzten sich auf dem Filmmaterial ab. Der Schaden betrug laut der Stasi immerhin 6 Millionen Mark. Hinzu kamen die Kosten für die Sanierung der radioaktiv verunreinigten Fabrikbereiche. Schon alleine, weil der Staatssicherheit das Ereignis erst im Nachhinein bekannt wurde, konnte sie auf das Verringern oder gar das Verhindern des Schadens keinen Einfluss nehmen. Typisch für die DDR-Mangelwirtschaft war, dass die fehlerhaften Röntgenfilme dennoch Verwendung finden mussten, weil kein Ersatz zu beschaffen war. Laut MfS waren davon drei Viertel des Gesamtbedarfs an Röntgenfilm innerhalb des Gesundheitswesens betroffen.

Unter den Augen der Staatssicherheit registrierte das staatliche Strahlenschutzamt SAAS noch Anfang 1987 erhöhte Strahlenwerte eingelagerter Feldfrüchte und Futtermittel, die im Vorjahr abgeerntet worden waren. Zu erhöhten Strahlenbelastungen kam es demnach an drei Schwerpunkten: südlich von Schwerin, nördlich von Magdeburg und westlich von Potsdam. Für Export-Lebensmittel hatte das SAAS gemeinsam mit dem DDR-Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft mittlerweile ein Messkontroll- und Zertifizierungsverfahren eingerichtet. Damit war man einerseits entsprechenden Forderungen aus dem Ausland nachgekommen. Andererseits griff man damit eventuellen Entdeckungen vor, die politische Folgeschäden hätten auslösen können. Radioaktiv belastete Lebensmittel wie Feldfrüchte, Viehfutter, Fleisch und Milchprodukte entzog man dem Export oder der bevorzugten Versorgung sogenannter "Sonderbedarfsträger" – beließ sie wohl aber unter den Augen der Stasi im Versorgungssystem für die übrige DDR-Bevölkerung. Aus den Stasi-Überlieferungen geht damit hervor, dass für den West-Export vorgesehene Lebensmittel wegen erhöhter Strahlenwerte in den DDR-Verkauf gegangen sind.

Die DDR-Exportwirtschaft erlitt durch Tschernobyl deutliche Schäden. Unmittelbar nach der nuklearen Katastrophe verweigerte eine West-Berliner Molkerei praktisch für den gesamten Monat Mai 1986 die vertraglich vereinbarte Abnahme von Frischmilch aus dem brandenburgischen Umland. Die ostdeutschen Produzenten lieferten keinen entsprechenden Unbedenklichkeitsnachweis für die Radioaktivitätswerte der Milch. Dem ostdeutschen Teilstaat entgingen dadurch laut MfS-Angaben knapp 325.000 Valutaeinheiten. Von Handelseinschränkungen wegen erhöhter Radioaktivitätswerte war eine Vielzahl von Produkten betroffen: der Export von Bier nach Italien, der Verkauf von Zuchtrindern nach Marokko, der Absatz von Kaninchenfleisch nach Österreich oder die Ausfuhr von Schlachtpferden nach Frankreich. Die Devisenausfälle der SED-Diktatur gingen in die Millionen. Auch hier blieb der Stasi nur die Rolle eines passiven Beobachters und Berichterstatters.

Die Stasi als Krisenmanager?

Im Bereich der Transportwirtschaft trat die Stasi dagegen aktiv zur Bewältigung der Tschernobyl-Folgen in Erscheinung. Weil die Bundesrepublik seit Anfang Mai 1986 feste Grenzwerte für die radioaktive Belastung einreisender PKW, LKW und Schienenfahrzeuge durchsetzte, kam es zu Zurückweisungen an der innerdeutschen Grenze. In den ersten Mai-Wochen zählte die Staatssicherheit dazu immerhin 50 PKW, 260 LKW und 60 Güterwagons aus dem Transitverkehr, vor allem mit Ladungen aus der Sowjetunion. Um die wirtschaftlichen Schäden einzudämmen und einen störungsfreien Ablauf der Grenzpassage sicherzustellen, reagierte die DDR mit Strahlenmessungen im Vorland der Grenze. Gegebenenfalls sollten Dekontaminationswäschen und der Austausch radioaktiv verunreinigter Luftfilter erfolgen. An diesen Aktionen beteiligten sich Offiziere der grenznahen MfS-Bezirksverwaltungen wie Magdeburg oder Cottbus, sowie knapp 150 Spezialkräfte der zentralen Abteilung Bewaffnung und Chemischer Dienst (BCD). Nach internen Angaben überprüften die MfS-Mitarbeiter in der ersten Maihälfte fast 4000 Fahrzeuge alleine an der innerdeutschen Grenze auf erhöhte Radioaktivität. Jedes vierte Fahrzeug davon behandelten sie, um dessen Strahlenwerte zu senken.

Die Dekontaminationsarbeiten, an denen sich die Stasi beteiligte, verliefen nicht sauber. Nicht immer konnten radioaktiv verschmutzte Luftfilter ausgetauscht werden, weil es an Ersatzfiltern mangelte. Und die Entsorgung der radioaktiven Abwässer der Waschungen erfolgte zum Teil ohne besondere Schutzmaßnahmen über die Kanalisation, zum Teil über freie Fließgewässer der Umgebung. An den eingerichteten Waschplätzen dokumentierte die Geheimpolizei noch Jahre später deutlich – bis um das Zweihundertfache – erhöhte Strahlenwerte. Schon während der Mess- und Wascharbeiten erregten die Aktionen unerwünschtes Aufsehen und Ärgernis. In der thüringischen Ortschaft Probstzella im Kreis Saalfeld an der Grenze zur Bundesrepublik führte am 9. Mai 1986 ein Bauingenieur Beschwerde über die mögliche Verseuchung des Grundwassers wegen der Dekontaminationswaschungen. Ein ganzes Aufgebot aus örtlicher SED-Parteiführung und Sicherheitskräften der SED-Kreisleitung, MfS-Kreisdienststelle, Volkspolizeikreisamt, Feuerwehr und Transportpolizei, erschien daraufhin bei der Waschstation des örtlichen Bahnhofes und zeigte sich uninformiert über die dortige Dekontaminierungsaktion. Von der Bevölkerung in Probstzella gab es derweil beunruhigte Anfragen zur Gefährlichkeit der Arbeiten und der radioaktiven Verschmutzung des Grundwassers und der bevorstehenden Ernte.

"Unter Kontrolle halten" – die Stasi und die Bevölkerung

Nachdem die nukleare Katastrophe von Tschernobyl seit dem 28. April 1986 öffentlich geworden war, bemühte sich die Stasi um ein umfassendes Bild der Reaktionen in der ostdeutschen Bevölkerung. Dafür benutzte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) seine inoffiziellen Mitarbeiter (IM), aber auch andere Zuträger. Das Erarbeiten eines solchen Meinungs- und Stimmungsbildes fügte sich in die übliche Stasi-Informations- und Berichtstätigkeit zu – aus der Perspektive der SED-Führung – bedeutsamen Ereignissen ein.

Ein Bericht der Zentralen Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) als der zentralen Schaltstelle im Apparat der Staatssicherheit gibt einen Überblick über die Reaktionen der ostdeutschen Bevölkerung auf Tschernobyl, denen die Stasi besondere sicherheitspolitische Bedeutung beimaß. Der Bericht, datiert vom 6. Mai 1986, stammt also aus der Woche nach dem Öffentlichwerden der nuklearen Katastrophe. Innerhalb der Staatssicherheit war der Bericht über den Minister Mielke hinaus an dessen Stellvertreter Mittig, Gerhard Neiber, die Hauptabteilung XVIII (Volkswirtschaft), den ZAIG-Leiter Werner Irmler und die dortige Arbeitsgruppe 6 des Bereiches 1 (politisch-ideologische Diversion, politische Untergrundtätigkeit, Kirchen, Kultur) gerichtet. Damit waren zugleich die internen Stasi-Zuständigkeiten umrissen: Tschernobyl war für die Geheimpolizei vor allem wegen seiner wirtschaftlichen und politisch-ideologischen Folgewirkungen Arbeitsgegenstand. Über Mitleidsbekundungen hinaus betonte der MfS-Bericht im Anfang pflichtschuldig, dass die staatliche Mitteilung über andere Reaktortypen und strenge Sicherheitsvorschriften in der DDR für "Beruhigung und Befriedigung" gesorgt habe. Als entscheidend für das frühe Krisenmanagement im ostdeutschen Teilstaat wurde herausgehoben, dass DDR-Wissenschaftler öffentlich eine Strahlengefährdung verneint hätten.

Dennoch kam die Stasi nicht umhin, zum Unmut über das lange Verschweigen des Unglücks durch die Sowjetunion und die im Vergleich zur Bundesrepublik relativ späte und eingeschränkte Berichterstattung in der DDR zu berichten. Im Ergebnis hielt sich dennoch die Meinung in der Bevölkerung – und das war im Sinne der SED-Politik – auf die Kernenergie könne nicht verzichtet werden. Von besonderer Bedeutung war für die Stasi der Umstand, wonach im Kernkraftwerk Lubmin bei Greifswald und auf den Baustellen zu neuen Kernreaktoren bei Greifswald und bei Stendal Zweifel und Besorgnis zu den Ursachen und Auswirkungen von Tschernobyl sowie der Sicherheit der sowjetischen Kernkraftwerke in der DDR bestanden. Ebenso misstrauisch registrierte das MfS kritische Fragen zu den veröffentlichten Opferzahlen und den Langzeitfolgen der in Tschernobyl freigesetzten Radioaktivität, die Chemiestudenten der Universität Greifswald unter Verweis auf in Dänemark gemessener Strahlenwerte stellten. Der Stasi-Minister Mielke vermerkte dazu handschriftlich: "unter Kontrolle halten". Das war mehr als ein launischer Kommentar, nämlich die sicherheitspolitische Kurzformel der Stasi gegenüber der DDR-Bevölkerung im Zusammenhang mit Tschernobyl.

Unwissen und Zweifel durch die staatliche (Des-)Informationspolitik

Eine Vielzahl von Berichten der IM und anderer Stasi-Zuträger zeichnete ein im Tenor gleiches Bild. Grundlegende Erkenntnis der Berichte ist, dass Tschernobyl ein Thema war, das viele DDR-Bürger bewegte. Zunächst dominierte eine ganz menschliche Reaktion, man war zuallererst erschüttert über die nukleare Katastrophe. Mit der Schlussfolgerung, auf die offensichtlich nicht beherrschbare Technologie zu verzichten, verband das allerdings kaum jemand. Auf den ersten Schock folgten in den überlieferten IM-Berichten und MfS-Analysen zur Bevölkerungsstimmung Unwissenheit und daraus resultierend Unsicherheit. Die DDR-Bürger zeigten sich unzufrieden mit der mangelhaften Berichterstattung der Sowjetunion und der DDR-Medien. Das Ausweichen auf westdeutsche Informationen führte zur Bestätigung dieser Unzufriedenheit, aber auch zu Zweifeln. Denn sowohl die westdeutsche Berichterstattung als auch die Reaktion der bundesdeutschen Politiker hinsichtlich der radioaktiven Gefährdung entsprachen nicht den offiziellen ostdeutschen Verlautbarungen. Beispielgebend berichtete der IM "Blitz", ein Angestellter im Fernmeldeamt Rostock, seinem Stasi-Offizier: "Fast alle sagen, dass der Westen es übertrieben und dramatisiert habe, was nicht gut ist. Aber ebenso schlecht ist, dass wir völlig im Unklaren gelassen wurden und man es heruntergespielt habe. Danach braucht man ja kaum noch Angst vor einer Atombombe haben." Darüber hinaus berichten die Stasi-Überlieferungen aus vielen Regionen des ostdeutschen Teilstaates, wie DDR-Bürger zur Selbsthilfe griffen: Gemüse und Milch wurden vom Einkaufszettel gestrichen, Milchpulver erfreute sich großer Beliebtheit, an den Schul- und Kindereinrichtungen sowie in den Betrieben wurde die Trinkmilch oftmals weggeschüttet und Salat vom Speiseplan gestrichen, Physiklehrer nahmen auf den Schul-Freiflächen behelfsmäßige Strahlenmessungen vor, Eltern untersagten ihren Kindern den Aufenthalt im Freien, durchaus begehrte Auszeichnungsreisen in die Sowjetunion wurden zurückgegeben oder abgelehnt.

Aus der staatlichen (Des-)Informations-Politik und der anderslautenden westlichen Berichterstattung resultierten – was die Stasi eigentlich zu verhindern bemüht war – Ungewissheit, Ängste und Gerüchte. In den geheimen MfS-Berichten sind verschiedenste Krankheitsbilder, mysteriös anmutende Phänomene wie tote Fische und Vögel im örtlichen Stadtteich festgehalten, die desinformierte Bürger auf die aus der Sowjetunion kommende radioaktive Verstrahlung zurückführten. Manche IM-Auskünfte geben im Rückblick von 30 Jahren vielsagende Einblicke zum gesellschaftlichen Zustand der DDR Mitte der achtziger Jahre. Da war gegenüber MfS-Offizieren unverblümt von minderwertiger "Russentechnik" die Rede, oder wurde die radioaktive Gefährdung gegenüber der täglichen Schwefeldioxid-Belastung als weniger schlimm verharmlost. Die "unverbrüchliche Liebe" zur Sowjetunion war nicht selten wirklichkeitsfremde Staatspropaganda – die DDR als einer der größten Umweltsünder mit dem weltweit höchsten Ausstoß von Schwefeldioxid hingegen war alltägliche Wirklichkeit.

Der "26. April" – ein neuer "17. Juni"?

Mitte Mai 1986 ging bei der Lokal-Redaktion der SED-Zeitung Sächsische Zeitung in Bautzen folgendes Leser-Gedicht ein: "Ein schöner Tag im Mai, der Frühling macht Gefühl, aus Osten bläst der Wind, er kommt aus Tschernobyl. Was wird er uns wohl bringen, aus unsrem Freundesland? Von Freunden, wie den uns’ren, Sowjetunion genannt. […] Für uns ist das Problem gelöst, die Parameter stimmen, in Luft und Wasser – Wald und Flur, und alle Vögel singen. Die Strömung ging bei uns vorbei, im Süden und im Norden, dem Lieben Gott sei es gedankt, was wäre sonst geworden. […] Bei uns ist alles einwandfrei, so wie ein schöner Tag im Mai!" Der anonyme Verfasser stieß mit seinen Zeilen weder bei der Zeitungsredaktion und erst recht nicht bei der Stasi auf Verständnis. Briefumschlag und Briefmarken untersuchte die Geheimpolizei auf Speichelspuren, das Schriftbild des Leserbriefes begutachtete sie – beides ohne den Verfasser ausfindig machen zu können. Solche Leserbriefe boten in der SED-Diktatur begrenzte Möglichkeiten des politischen Protestes. Begrenzt war solcher Protest schon allein deshalb, weil er in aller Regel die Presse-Zensur nicht überwinden und damit auch nicht öffentlichkeitswirksam werden konnte.

Es hat nach Tschernobyl auch öffentlichkeitswirksamen individuellen Anti-KKW-Protest in der DDR gegeben: In der Bezirksstadt Potsdam wurden Anfang Mai 1986 öffentlich Zettel mit dem Text "Stoppt die Kernkraftwerke. Tschernobyl macht vor unsren Wohnungstüren nicht halt" und "Tschernobyl darf sich nicht wiederholen. Die Alternative: Sonnenenergie" verteilt. Vor der Magdeburger Bezirkseinsatzleitung, dem regionalen Sicherheitsstab unter Leitung des 1. Sekretärs der SED-Bezirksleitung, berichtete die MfS-Bezirksverwaltung im September 1986 von acht Losungen "Atomverbrannt durch Freundesland", die im Magdeburger Stadtgebiet angebracht wurden. Oder im April 1988 wurden zum zweiten Jahrestag der nuklearen Katastrophe in der Sowjetunion an einer Wandzeitung im Lehrlingswohnheim der Stahl- und Walzwerkes Brandenburg mehrere Aushänge angebracht, auf denen zu lesen stand: "26.4.86 kam es in Tschernobyl zum bisher schwersten KKW-Unglück" sowie "am 26.4.88 [sic!] kam es in Tschernobyl (UdSSR) zum bisher schwersten KKW-Unglück mit verheerenden Folgen für Natur und Menschheit".

Die nukleare Katastrophe in Tschernobyl gab der staatlich unabhängigen Umweltbewegung in der DDR einen kräftigen Impuls. Der GAU in der Sowjetunion war eine Möglichkeit, in der überschaubaren Oppositions-Szene und darüber hinaus einen größeren Personenkreis zu erreichen und für die großen Gefahren der Kernkraftwerke zu sensibilisieren. Das Entstehen einer Antiatomkraftbewegung wie in der Bundesrepublik war für die Machthaber der SED-Diktatur dabei ein Schreckens-Szenario, dessen Nachahmung es in der DDR zu verhindern galt. In diesem Sinne unterstellte die Stasi den ostdeutschen Kernkraftwerksgegnern ein "feindlich-negatives" Verhalten.

Die Ängste der Geheimpolizei vor der Herausbildung eines ostdeutschen Gegenstücks zur Antiatomkraftbewegung in der Bundesrepublik ähnelten den Stasi-Ängsten vor einer Wiederkehr des Volksaufstandes am 17. Juni 1953. Interne Befehle und Weisungen der Stasi unmittelbar nach Tschernobyl und im Vorfeld der folgenden Jahrestage des Unglücks belegen die Befürchtung der Geheimpolizei, dass der 26. April für die ostdeutsche Umweltbewegung so etwas wie ein 17. Juni hätte werden können – ein festes, regelmäßig wiederkehrendes Datum öffentlichen Protestes. Tatsächlich war die oppositionelle Szene in der DDR im Frühjahr 1986 zunächst weit entfernt von einer breiten Protestbewegung ähnlich der westdeutschen Antiatomkraftbewegung. Die Stasi schien bei ihren Bemühungen, die SED-Politik abzusichern, zunächst erfolgreich – gab sich mit ihren Einblicken um die Aktivitäten der staatlich unabhängigen Umweltaktivisten jedoch durchaus alarmiert.

"Eine lange Aktion" – Tschernobyl als Impuls für die Opposition

Demonstration von Kernkraftgegnern in Berlin-Niederschönhausen 1990 gegen das Atomkraftwerk Greifswald-Lubmin (© Bundesarchiv, Bild 183-1990-0205-017, Foto: Peer Grimm)

Bereits Anfang Juni 1986, gerade einmal fünf Wochen nach Öffentlichwerden des Unfalls, musste die Stasi zur Kenntnis nehmen, dass die Umwelt- und Friedensgruppen in der DDR zahlreiche Aktionen zu Tschernobyl durchführten und planten. Dazu gehörten der mehrseitige Aufruf "Tschernobyl wirkt überall" der beiden Gruppen "Gegenstimmen" und "Friedrichsfelder Friedenskreis", ein Schreiben des Wissenschaftlers Sebastian Pflugbeil an die Konferenz der Kirchenleitungen des Bundes der Evangelischen Kirchen (BEK) mit der Aufforderung sich des Themas anzunehmen, ein Aufruf von Martin Böttger, Gerd Poppe und Wolfgang Templin aus der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM) an die Volkskammer mit der Forderung nach einer Volksabstimmung über die Nutzung der Kernenergie, ein Rundbrief des "Ökologiekreis Weißensee" unter dem Titel "Atomkraftwerke – eine Bedrohung?", die Absicht der Berliner Gruppe "Ärzte für den Frieden" eine Eingabe an die Minister für Kohle und Energie sowie für Gesundheitswesen und an das staatliche Strahlenschutzamt SAAS zu richten, ein Brief des "Friedenskreises Pankow" an die sowjetische Botschaft, eine Eingabe des "Friedens- und Umweltkreis" der Pfarr- und Glaubensgemeinde Berlin-Lichtenberg an den DDR-Ministerrat und die sowjetische Botschaft oder eine Veranstaltung "Morsche Meiler" in der Berliner Zionskirchgemeinde. Das MfS trieb die Sorge um, dass im Zusammenhang mit Tschernobyl aus dem Umfeld der Friedens-, Menschenrechts- und Umweltgruppen eine "lange Aktion" aus Unterschriftensammlungen, Gesprächsveranstaltungen und öffentlichen Aktionen kreiert werden könnte.

Die besondere Aufmerksamkeit der Stasi weckte der Appell "Tschernobyl wirkt überall". Mitglieder und Sympathisanten der Friedens- und Umweltbewegung richteten den Aufruf an die Regierung und die Bevölkerung, Silvia Müller und Vera Wollenberger trugen 141 Unterschriften zusammen und am 5. Juni 1986 – dem Weltumwelttag – wurde er dem Vorsitzenden des DDR-Ministerrates und der staatlichen Nachrichtenagentur ADN übergeben. In dem Appell hieß es: "Die Reaktorhavarie in Tschernobyl hat bei uns Unsicherheit und das Gefühl der Bedrohung ausgelöst. Unser Mitgefühl gilt allen Getöteten und gesundheitlich Geschädigten in der Sowjetunion. […] Doch nicht nur die Bedrohung durch havarierte Kernkraftwerke ist augenscheinlich geworden, sondern ebenso die Auswirkungen einer verantwortungslosen und gesellschaftsgefährdenden Informationspolitik in Ost und West. Hier wurde entmündigt, desinformiert und verunsichert – und dies nicht erst anlässlich von Tschernobyl, sondern schon vorher." Das war eine Kritik, der sich viele DDR-Bürger hätten anschließen können. Die Staatssicherheit deutete das deshalb nicht zu Unrecht als sicherheits-politische Herausforderung und setzte ihren vielfältigen Beobachtungs-, Zersetzungs- und Verfolgungsapparat in Bewegung. Der Mielke-Stellvertreter Mittig erließ dafür am 13. Juni 1986 an die MfS-Bezirksverwaltungen den zentralen Befehl, die Unterzeichner des Appells ausfindig zu machen und weitere Aktivitäten und Unterschriftensammlungen zu "Tschernobyl wirkt überall" zu unterbinden. Insbesondere die Verbringung des Aufrufes in die Bundesrepublik sollte verhindert und aufgetauchte Exemplare beschlagnahmt werden. Die inhaltliche Nähe zur westdeutschen Antiatomkraftbewegung machte schon der Titel des Aufrufs deutlich, der dem "Tschernobyl ist überall" der westdeutschen Grünen ähnelte.

Vor dem Hintergrund der Stasi-Ängste, durch Tschernobyl könnte eine ostdeutsche Antiatomkraftbewegung mit einem wiederkehrenden öffentlichen Protestritus erwachsen, ergingen zu den folgenden Jahrestagen der nuklearen Katastrophe wiederholt zentrale MfS-Befehle zu vermeintlichen "feindlichen Aktivitäten". 1987 galt als Vorgabe für die MfS-Bezirksverwaltungen, Kontakte der ostdeutschen Kernkraftwerksgegner zu den westdeutschen Grünen und dem aus der DDR ausgewiesenen Roland Jahn im Zusammenhang mit einem Anti-Kernkraftwerks-Kongress in der Bundesrepublik zu unterbinden. Zudem befahl der Mielke-Stellvertreter Mittig öffentliche Aktionen in der DDR im Vorfeld zu verhindern. Dafür wurde die geheimpolizeiliche Beobachtung und Kontrolle von vermuteten "Störenfrieden" weiter verschärft. Auch im darauffolgenden April 1988 befürchtete die Staatssicherheit im Zusammenhang mit dem Tschernobyl-Jahrestag Gedenkveranstaltungen oder öffentliche Aktionen der Kernkraftwerksgegner. Vom Leiter der Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kirche, Kultur, Untergrund), Generalmajor Paul Kienberg, erging deshalb ein ähnlicher Befehl wie im Vorjahr. Im Ergebnis einer verstärkten Verfolgung sogenannter "feindlich-negativer Zusammenschlüsse" sollten vor allem öffentliche Aktionen jenseits kirchlicher Räume verhindert und personelle Kontakte in die Bundesrepublik unterbunden werden.

Selbst wenn die Antiatomkraftbewegung unter den Bedingungen der SED-Diktatur nach Tschernobyl zunächst kein eigenständiges Gesicht entwickeln konnte, war sie doch ein fester Bestandteil der staatlich unabhängigen Umweltbewegung. Und selbst wenn die Staatssicherheit zunächst das Entstehen einer politisch wirksamen Antiatomkraftbewegung in der DDR verhindern half, so lernten die DDR-Bürger am Beispiel Tschernobyl doch, die SED-Diktatur zunehmend kritisch zu sehen und sich in eigener Sache einzumischen. Dass unter den Gründungsmitgliedern des Neuen Forums im September 1989 mehrere engagierte Kernkraftwerksgegner waren, ist kein Zufall, sondern Ausdruck einer Entwicklung, die letztlich mit der Friedlichen Revolution 1989/90 über das Mielke-Ministerium hinweggegangen ist. Während der friedlichen Revolution 1989/90 engagierten sich viele ostdeutsche Kernkraftwerksgegner frühzeitig und letztlich erfolgreich für die Überwindung der SED-Diktatur und die Stilllegung der ostdeutschen Kernkraftwerke.

Zitierweise: Sebastian Stude, Tschernobyl und die Stasi. In: Deutschland Archiv, 21.4.2016, Link: www.bpb.de/225219

Fussnoten

Fußnoten

  1. Melanie Arndt, Auswirkungen des Reaktorunfalls auf die Bundesrepublik Deutschland und die DDR, Erfurt 2011, S. 5 f. u. S. 29 f.; Joachim Radkau und Lothar Hahn, Aufstieg und Fall der deutschen Atomwirtschaft, München 2013, S. 337; Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH (Hg.), Tschernobyl – Zehn Jahre danach. Der Unfall und die Sicherheit der RBMK-Anlagen, Köln 1996, S. 1 u. 52; Greenpeace e.V. (Hg.), 26. Jahre nach Tschernobyl. Die Lage am Standort – keine Lösung in Sicht, Hamburg 2012, S. 39.

  2. Ilko-Sascha Kowalczuk, Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR, München 2009, S. 125 f.

  3. Rainer Weinert, Wirtschaftsführung unter dem Primat der Parteipolitik, in: Theo Pirker, M. Rainer Lepsius, Rainer Weinert und Hans-Hermann Hertle, Der Plan als Befehl und Fiktion. Wirtschaftsführung in der DDR – Gespräche und Analysen, Opladen 1995, S. 285–308.

  4. Anruf, 28.4.1986, 18.25 Uhr, Archiv des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen der ehemaligen DDR (BStU), MfS, HA VII, Nr. 11647, T. 2, Bl. 326-328; Sebastian Pflugbeil, Tschernobyl und die DDR. Zwischen staatlicher Leugnung und Bürgerbewegung, in: Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt (Hg.), Tschernobyl und die DDR. Fakten und Verschleierungen – Auswirkungen bis heute?, Magdeburg 2003, S. 24–35, hier S. 24 ff.; Dorothée de Nève, Die Atomkatastrophe von Tschernobyl. Reaktionen in der DDR, Berlin 1995, S. 11 f. u. S. 17 ff.

  5. Schreiben, o. Dat., BStU, MfS, HA VII, Nr. 1333, Bl. 168–170; Schreiben, 5.5.1986, ebd., Bl. 156–161; Anschreiben und Fortschreibung zur Havarie, 30.4.1986, ebd., Bl. 284–288.

  6. Bericht Nr. 14 zur Strahlensituation auf dem Territorium der DDR infolge der Havarie im KKW Tschernobyl/UdSSR, 7.5.1986, 15 Uhr, BStU, MfS, HA XVIII, Nr. 11647, T. 1, Bl. 176–185.

  7. Bericht Nr. 7 zur Strahlensituation auf dem Territorium der DDR infolge der Havarie im KKW Tschernobyl/UdSSR, 3.5.1986, 16 Uhr, BStU, MfS, HA XVIII, Nr. 6492, Bl. 20-26, hier Bl. 21.

  8. Bericht Nr. 14 zur Strahlensituation auf dem Territorium der DDR infolge der Havarie im KKW Tschernobyl/UdSSR, 7.5.1986, 15 Uhr, ebd., hier Bl. 177.

  9. Gespräch mit dem Genossen Staatssekretär Prof. Dr. Sitzlack, 3.5.1986, BStU, MfS, HA VII, Nr. 1333, Bl. 274–275.

  10. Gespräch mit dem Präsidenten des Staatlichen Amtes für Atomsicherheit und Strahlenschutz, 6.5.1986, ebd., Bl. 256.

  11. Jochen Staadt, Vorwort. Reaktionen auf das Unglück in den beiden deutschen Teilstaaten – beiderseitig desinformiert, in de Nève, Atomkatastrophe (Anm. 4), S. 3 f.

  12. Bericht über die durchgeführte Werbung des GI-Kandidaten, 29.2.1960, BStU, MfS, AIM 17551/63, Bl. 34-38; Verpflichtungserklärung, 27.2.1960, ebd., Bl. 39; Vermerk, 11.4.1964, ebd., Bl. 58.

  13. Information zu Erscheinungen des Rückgangs beim Abkauf von Frühgemüse und Frischmilch durch die Bevölkerung, 8.5.1986, BStU, MfS, HA VII, Nr. 1333, Bl. 242-244; Ehrhart Neubert, Die Geschichte der Opposition in der DDR 1949–1989, Bonn 1997, S. 626.

  14. Beeinträchtigung der Produktion im VEB Fotochemische Werke Berlin infolge des Reaktorunglücks in der UdSSR, 29.7.1986, BStU, MfS, BV Bln, KD Kö, Nr. 9554, Bl. 8–9; Information über Qualitätsminderung von Röntgenfilmen als Folge des Reaktorunfalls in Tschernobyl, 9.8.1986, BStU, MfS, BV KMSt, Abt. XX, Nr. 1660, Bl. 63–64.

  15. Information über Maßnahmen im Verantwortungsbereich des Ministeriums für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft nach der Kernkraftwerkshavarie von Tschernobyl, 2.1.1987, BStU, MfS, HA XVIII, Nr. 26359, Bl. 7–9.

  16. Information über Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung der Bevölkerung und des Exports auf dem Gebiet der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft im Zusammenhang mit radioaktiver Belastung, 23.5.1986, BStU, MfS, HA VII, Nr. 1333, Bl. 194–196, hier Bl. 195; Information über Auswirkungen der Kernkraftwerkshavarie in Tschernobyl auf den Export des AHB Nahrung, 27.5.1986, ebd., Bl. 197; sowie Information, 9.5.1986, BStU, MfS, BV KMSt, Abt. XVIII, Nr. 1646, Bd. 2, Bl. 266.

  17. Information über das willkürliche Vorgehen der BRD-Behörden bei der Zurückweisung von Straßenfahrzeugen und Eisenbahngüterwagen an den Grenzübergängen der DDR zur BRD und die durch das Ministerium für Staatssicherheit eingeleiteten Maßnahmen zur Schadensabwendung, 14.5.1986, BStU, MfS, BCD, Nr. 587, Bl. 58–64; Meldung über Erweiterung der Maßnahmen zur Entaktivierung, 9.5.1986, BStU, MfS, HA I, Nr. 13244, Bl. 173–174; Bernd Thriene, Ablauf und Folgen von Tschernobyl im Bezirk Magdeburg, in: Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt (Hg.), Tschernobyl (Anm. 4), S. 42–51, hier S. 45.

  18. Information Entaktivierung KfZ SU, 14.5.1986, BStU, MfS, BCD, Nr. 587, Bl. 65; auch Untersuchungsbericht, 26.1.1988, BStU, MfS, BCD, Nr. 3249, Bl. 224–227. Operativ-Information Auswirkungen im grenzüberschreitenden Güterkraftverkehr durch die Havarie im Kernkraftwerk Tschernobyl, 6.5.1986, BStU, MfS, BV Bln, Abt. XIX, Nr. 10012, Bl. 16; Bericht über den Einsatz von AA aus den chem. DE des MB 3, 13.5.1986, BStU, MfS, HA I, Nr. 13244, Bl. 180–183.

  19. Roger Engelmann und Frank Joestel: Die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe, Berlin 2009, S. 3. Hinweise über Reaktionen der Bevölkerung der DDR auf die Havarie im Kernkraftwerk Tschernobyl/UdSSR, 6.5.1986, BStU, MfS, ZAIG, Nr. 4208, Bl. 1-6; Gespräch mit dem Präsidenten des Staatlichen Amtes für Atomsicherheit und Strahlenschutz, 6.5.1986, BStU, MfS, HA VII, Nr. 1333, Bl. 256.

  20. Vgl. Informationen über die Lage im Verantwortungsbereich für den Zeitraum 1. Mai 1986 bis 31. Mai 1986, 2.6.1986, BStU, MfS, BV Bln, AKG, Nr. 3576, Bl. 42–47, hier Bl. 47; Atomkraftwerksunfall in der UdSSR, 24.7.1986, IMS „Blitz“, BStU, MfS, BV Ro, AIM 395/93, T. II, Bd. 4, Bl. 454.

  21. Information über das Kaufverhalten von Bürgern bei frischem Obst und Gemüse sowie Frischmilch, 6.5.1986, BStU, MfS, BV Bln, AKG, Nr. 3581, Bl. 1–3; Informationsbericht zum Reaktorunglück in Tschernobyl, 9.5.1986, BStU, MfS, BV Sl, Abt. VII, Nr. 6687, Bd. 7, Bl. 1-2; Information über Stimmungen und Meinungen der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Havarie im Kernkraftwerk Tschernobyl, 13.5.1986, BStU, MfS, BV Mbg, KD Bg, Nr. 1348, Bl. 46–47; Informationen über weitere Hinweise im Zusammenhang mit der Reaktion auf die Havarie in Tschernobyl, 14.5.1986, BStU, MfS, BV Cb, AKG, Nr. 805, Bl. 5-8; Bericht zu Tschernobyl, 20.5.1986, IME "Elisabeth", BStU, MfS, BV Ro, AIM 101/91, T. II, Bd. 2, Bl. 44–47; Diskussionen zum Kernkraftwerksunglück in Tschernobyl, 22.5.1986, BStU, MfS, BV Pdm, Vorl. Arch. 76/87, Bl. 138; Meinungen zum Unfall im KKW der UdSSR, o. Dat., IMS „Eva“, BStU, MfS, BV Mbg, KD Hln, 1893/60, T. II, Bd. 6, Bl. 172–173.

  22. Berichterstattung zur Lage und Stimmung im Verantwortungsbereich der Kreisdienststelle Karl-Marx-Stadt/Stadt, 13.5.1986, BStU, MfS, BV KMS, AKG, Nr. 3093, Bd. 2, Bl. 91–94; Information über weitere Stimmungen und Meinungen im Zusammenhang mit der Havarie im KKW Tschernobyl, 20.5.1986, BStU, MfS, BV Hle, KD Mbg, Nr. 146, Bl. 29-30. Vgl. Kowalczuk, Endspiel (Anm. 2), S. 126.

  23. Brief, Mai 1986, BStU, MfS, BV Dn, Abt. XX, Nr. 10656, Bl. 1–3.

  24. BStU, MfS, BV Dn, Abt. XX, Nr. 10656, Bl. 6–10.

  25. Information über Auffinden von Schriften im Zusammenhang mit der Havarie im Kernkraftwerk Tschernobyl in Potsdam, 9.5.1986, BStU, MfS, HA VII, Nr. 5804, Bl. 30. MfS-Berichterstattung vor der BEL Magdeburg, 19.9.1986, BStU, MfS, BV Mbg, AKG, Nr. 9, Bl. 183-205, hier Bl. 183 ff; Handschriftlicher Aushang mit dem Hinweis auf das Tschernobyl-Vorkommnis im Lehrlingswohnheim des Stahl- und Walzwerkes Brandenburg (SWB), 26.4.1988, BStU, MfS, BV Pdm, AKG, Nr. 3013, Bl. 134–138.

  26. Übersicht über Aktivitäten von Exponenten der politischen Untergrundtätigkeit sowie der „Friedens- und Ökologiegruppen“ im Zusammenhang mit der Kernreaktorhavarie in Tschernobyl, 5.6.1986, BStU, MfS, HA XX/AKG, Nr. 6861, Bl. 27–31; vgl. Arndt, Tschernobyl (Anm. 1), S. 102–107.

  27. Provokativer Appell "Tschernobyl wirkt überall", 13.6.1986, BStU, MfS, Sekretariat Neiber, Nr. 333, Bl. 15-26; Arndt, Tschernobyl (Anm. 1), S. 5 f.

  28. Geplante feindliche Aktivitäten zum 1. Jahrestag der Reaktorhavarie von Tschernobyl, 26.3.1987, BStU, MfS, HA XX, Nr. 18836, Bl. 230.

  29. Geplante feindliche Aktivitäten zum 2. Jahrestag der Reaktorhavarie von Tschernobyl am 26.4.1986, 21.4.1988, BStU, MfS, ZKG, Nr. 19228, Bl. 23.

  30. Ilko-Sascha Kowalczuk, Unabhängige Umweltbewegung. Einführung, in: Ilko-Sascha Kowalczuk und Tom Sello (Hg.), Für ein freies Land mit freien Menschen. Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos, Berlin 2006, S. 272–275.

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Historiker (M.A.), studierte Neueste Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie in Halle-Saale und Berlin. Seit 2015 Mitarbeiter des BStU, diverse Publikations- und Ausstellungsprojekte zur DDR-Geschichte und der deutschen Einheit.