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"Der lange Weg zur Wiedergutmachung" | Sinti und Roma in Europa | bpb.de

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"Der lange Weg zur Wiedergutmachung" Ein Gespräch mit Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

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Romani Rose spricht über die Bedeutung des Denkmals, Klischees über Sinti und Roma, das Bekenntnis deutscher Sinti und Roma zu ihren Wurzeln, Elendsghettos in osteuropäischen EU-Staaten und die Aufnahme der Sinti und Roma als Minderheit in die Landesverfassung von Schleswig-Holstein.

Romani Rose (© Paula Bulling)

Am 24. Oktober 2012 wurde in Berlin das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweiht. Dreißig Jahre nach der Anerkennung des Völkermordes durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt wurde damit das Schicksal der 500.000 während des Holocaust ermordeten Sinti und Roma gewürdigt.

Was aber bedeutet die Existenz des Denkmals? Steht es für eine neue Form der Anerkennung und Wertschätzung und weist es auf den beispiellosen Bewusstseinswandel in Deutschland und in Europa hin? Im Video-Interview spricht Romani Rose über den steinigen Weg zur Anerkennung des Völkermordes an den Sinti und Roma, über die „Ankunft“ der deutschen Sinti und Roma im Bewusstsein der deutschen Mehrheitsgesellschaft, die aktuelle Situation der Sinti und Roma in Deutschland und Europa und die Herausforderungen der Zukunft angesichts der Debatten um Armutsmigration und Diskriminierung.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Ein Gespräch mit Romani Rose

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Romani Rose spricht über die Bedeutung des Denkmals, Klischees über Sinti und Roma, das Bekenntnis deutscher Sinti und Roma zu ihren Wurzeln, Elendsghettos in osteuropäischen EU-Staaten und die Aufnahme der Sinti und Roma als Minderheit in die Landesverfassung von Schleswig-Holstein.

Quellentext"Ein Ort, an dem es nichts gibt"

Eine Lichtung im Tiergarten, gesäumt von Bäumen und Büschen, nahe dem Reichstagsgebäude. Ein kleiner, unscheinbarer Platz, der sich dem Lärm der Großstadt entzieht. Ein Ort innerer Anteilnahme, ein Ort, den Schmerz zu fühlen, sich zu erinnern und die Vernichtung der Sinti und Roma durch das nationalsozialistische Regime niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. Ist ein solcher Ort überhaupt möglich?

Ein Ort, an dem es nichts gibt. Keine Worte, keine Namen, kein Metall, keinen Stein. Nur Tränen, nur Wasser, umringt von den Überlebenden, von jenen, die sich des Geschehenen erinnern, von denen, die das Grauen kennen, und anderen, die es nicht kannten. Sie alle spiegeln sich hier, auf dem Kopf stehend, im Wasser der tiefen, schwarzen Grube... Nur ein einzelner kleiner Stein, der versinkt und emporsteigt, wieder und wieder, Tag für Tag.
Und auf ihm jeden Tag eine neue kleine Blüte, um sich jedes Mal aufs Neue zu erinnern, in Erinnerung zu rufen.

Quelle: Der israelische Künstler Dani Karavan über das Denkmal

Hintergrund

Romani Rose, 1982 Mitbegründer und seitdem Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, setzt sich vehement dafür ein, dass die Leiden, die Sinti und Roma während der NS-Zeit erfahren mussten, offizielle Beachtung finden. Vor allem auf sein Betreiben hin anerkannte die Regierung unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) im Jahr 1982 offiziell die nationalsozialistischen Verbrechen an Sinti und Roma. Ein weiterer Meilenstein: die gesetzliche Anerkennung als nationale Minderheit 1995. Entschieden kämpfte Rose auch dafür, dass den während der NS-Herrschaft ermordeten 500.000 Sinti und Roma mit einem eigenen Mahnmal gedacht wird. Nach jahrelangen zähen Diskussionen wurde das Denkmal - das vom israelischen Künstler Dani Karavan gestaltet wurde - im Oktober 2012 im Berliner Tiergarten eingeweiht.

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