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Martin Luther Kings "I have a Dream" | Hintergrund aktuell | bpb.de

Martin Luther Kings "I have a Dream"

Sibylle Machat

/ 10 Minuten zu lesen

Hinweis

Vorbemerkung der Autorin (21.02.2023)

In diesem Text wird das Wort "Rasse" verwendet. Es handelt sich dabei um eine direkte Übersetzung des englischen "race", das eine andere Konnotation hat als der historisch extrem belastete deutsche Begriff. Die Einteilung von Menschen in verschiedene "Rassen" hat keine wissenschaftliche Grundlage. Der Begriff ist in den USA jedoch zu präsent, um in einem Text zu diesem Thema auf ihn zu verzichten. Die in diesem Text verwendeten Begriffe „Rassengleichheit“ und „Rassentrennung“ sind als leserfreundliche Übersetzung von „racial equality“ and „racial segregation“ zu verstehen. Dabei sind sie aber im Diskurs des US-amerikanischen Verständnisses von „race“ als soziales Konstrukt zu lesen und nicht mit Bezug auf die sehr problematische deutsche Geschichte und Konnotation des Begriffes „Rasse“ als vermeintlich biologisches Faktum. Zum Entstehungszeitpunkt des Textes 2013 war es noch nicht üblich, das englischsprachige Wort „race“ auch im deutschen Textfluss zu verwenden. Würde ich diesen Text heute verfassen, würde ich hier dem Vorschlag von Malcolm Ohanwe folgen und den Begriff „race“ verwenden.

Im folgenden Text verwende ich die offizielle Übersetzung der Rede durch die amerikanische Botschaft in Deutschland. Martin Luther King benutzt darin den Begriff negro – eine damals weit verbreitete Eigenbezeichnung der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. In dieser überarbeiten Textfassung habe ich diesen Begriff in der deutschen Übersetzung im Englischen belassen, um deutlich zu machen, aus welcher Position heraus und mit welchem Selbstbild Martin Luther King damals genau gesprochen hat.

Im Originaltext hatte sich bei der Anzahl der Reden von Martin Luther King ein Übersetzungsfehler eingeschlichen. Dies wurde nachträglich korrigiert.

August 1963: Der US-Bürgerrechtler Martin Luther King winkt bei der Kundgebung beim "March on Washington" von der Lincoln-Gedächtnisstätte in Washington aus seinen Anhängern zu. (© picture-alliance/dpa)

Der historische Kontext

Martin Luther Kings Rede I have a Dream ist das Aushängeschild der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und steht wie keine andere für die Übel der Rassentrennung und Ungleichheit. Zitate aus ihr sind im politischen und gesellschaftlichen Leben der Vereinigten Staaten allgegenwärtig. Sie gilt (zusammen mit einer Rede Präsident Lincolns aus dem Jahr 1863) als die Beste der wichtigsten 100 politischen Reden Amerikas. Im Jahr 2008 konnten laut einer Umfrage 97 Prozent der amerikanischen Schüler Auszüge aus ihr korrekt King und seinem Anliegen zuordnen. Woran liegt es, dass sich gerade diese Rede ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat?

Es ist der 28. August 1963 in Washington, DC. Über 200.000 Menschen haben sich auf den Stufen und auf dem Platz vor dem Lincoln Memorial versammelt. Sie sind dem Aufruf zum "Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit" gefolgt, um für Rassengleichheit und gegen Diskriminierung zu demonstrieren. Der Protestmarsch wird per Fernsehen und Radio nicht nur in den USA, sondern auch nach Europa übertragen. Von der Aufmerksamkeit, die er erhält, her kann es der Marsch "mit der Mondlandung aufnehmen" (William G. Thomas). Als letzter Redner tritt der Baptistenprediger Martin Luther King Jr. an die Mikrofone.

Der "Marsch auf Washington" entsprang der Interner Link: Bürgerrechtsbewegung (Civil Rights Movement) der 1950er und 1960er Jahre; sie setzte sich für ein Ende der rassistischen Diskriminierung der Afroamerikaner ein. Nach der Befreiung der Sklaven durch Interner Link: Präsident Lincoln (1862 / 63), dem Ende des Bürgerkriegs (1865) und der Rekonstruktionsphase (1877) führten Bundesstaaten im Süden der USA die Rassentrennung ein ("separate but equal"), eine gesetzlich vorgeschriebene Trennung vor allem zwischen Afroamerikanern und Interner Link: Weißen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, etwa in Schulen, Restaurants oder Bussen. Sie brachte weitreichende Benachteiligungen mit sich sowie Diskriminierungen und Gewalt gegen Afroamerikaner und auch gegen Asiaten und Lateinamerikaner. Der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten schrieb 1954 das Ende der Rassentrennung im öffentlichen Schulsystem im Süden gerichtlich vor. Dieses Urteil sowie der heftige Widerstand gegen dessen Umsetzung belebten die ins Stocken geratene afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung und leiteten eine Zeit des zivilen Ungehorsams ein, in der sich die Afroamerikaner gegen Rassentrennung und Diskriminierung auch außerhalb des staatlichen Schulsystems auflehnten. Der "Marsch auf Washington" stellte einen Höhepunkt der Aktivitäten der Bürgerrechtsbewegung dar; Martin Luther King Jr. war eine der zentralen Persönlichkeiten dieser Bewegung.

Martin Luther King

"Ich bin […] der Sohn eines Baptistenpredigers, der Enkel eines Baptistenpredigers und der Urenkel eines Baptistenpredigers. Die Kirche ist mein Leben und ich habe mein Leben der Kirche gegeben" – so charakterisierte King sich selbst. Geboren wurde er am 15. Januar 1929 in Atlanta, Georgia. Nach seiner Schulzeit besuchte er drei Jahre lang das Crozer Theological Seminar in Pennsylvania, das er mit einem Bachelor in Theologie verließ. Er studierte anschließend an der Universität Boston systematische Theologie und erhielt dort 1955 seinen Doktor der Philosophie.

King setzte sich früh für die Bürgerrechtsbewegung ein. Als er 1954 Pastor in Montgomery, Alabama, wurde, hatte er schon so großes Rede- und Organisationstalent bewiesen, dass ihm im Dezember 1955 die Leitung der ersten großen gewaltfreien Protestaktion der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung übertragen wurde. Dies war ein Boykott des öffentlichen Nahverkehrs in Montgomery, der 382 Tage dauerte.

Ende 1963 wurde King vom Magazin Time zum "Mann des Jahres" gewählt; 1964 erhielt er den Friedensnobelpreis. Zwischen 1957 und seiner Ermordung am 4. April 1968 reiste King mehr als 6 Mio. Meilen, er hielt mehr als 2.500 Reden. Er fand zugleich immer Zeit, seine Rolle als Prediger auszufüllen. Die Bürgerrechtsbewegung und die christliche Lehre waren in seinem Leben und in seiner Philosophie eng miteinander verbunden.

Die Rede

Der "Marsch auf Washington" wurde von vielen verschiedenen Organisationen gemeinsam getragen. Da sie fast alle einen Redner stellen durften, war das Programm sehr lang. Daher war die Vorgabe, dass keine Rede länger als fünf Minuten dauern durfte. Der für das Programm verantwortliche Bürgerrechtler A. Philip Randolph sah King als letzten Redner vor, um ihm die Chance zu geben, seine Redezeit zu überziehen, ohne das Programm durcheinanderzubringen. King bereitete daher eine etwas längere Rede vor. Was er letztlich auf dem Podium sagte, übertraf mit einer Dauer von 17 Minuten den vorgegebenen Zeitrahmen allerdings erheblich.

Die erste Hälfte von Kings Rede ist weitgehend identisch mit seinem Manuskript. In ihr geht es ihm um die Befreiung der Sklaven durch Abraham Lincoln 100 Jahre zuvor und darum, dass die Afroamerikaner immer noch nicht wirklich frei seien. Er spricht von der Rassentrennung und der fundamentalen Ungerechtigkeit, die diese darstelle, von der ökonomischen Ungleichheit, von den Zielen, die erreicht werden sollen, und den schwierigen Umständen und Zeiten, die einige der anwesenden Demonstranten durchlebt hätten. Und er fordert sie auf, weiterzumachen im Vertrauen darauf, "dass unverdientes Leiden erlösend ist".

An dieser Stelle weicht King von seinem vorbereiteten Text ab und präsentiert den visionären Ansatz, der der Rede solchen Symbolcharakter eingebracht hat: "Deswegen sage ich ihnen, meine Freunde, dass ich immer noch einen Traum habe, obwohl wir den Schwierigkeiten von heute und morgen entgegensehen. […] Ich habe einen Traum, dass eines Tages die Söhne von früheren Sklaven und die Söhne von früheren Sklavenbesitzern auf den roten Hügeln von Georgia sich am Tisch der Bruderschaft gemeinsam niedersetzen können. […] Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden. Ich habe einen Traum!"

Mehrere Bücher und Berichte über den "Marsch auf Washington" erwähnen anekdotisch, dass die Gospelsängerin Mahalia Jackson King zugerufen habe "erzähle ihnen von dem Traum" und dass dies King dazu veranlasst habe, so radikal von seinem Manuskript abzuweichen und eine wesentlich längere Rede zu halten. Belegen lässt sich, dass King die berühmten Aussagen über seinen Traum von einem zukünftigen Amerika nicht spontan formulierte, sondern dass er von diesem Traum schon mehrmals zuvor gesprochen hatte. Im Laufe der Jahre hatte er sich einen Vorrat an Redefragmenten und Redeversatzstücken zugelegt, auf die er zurückgreifen konnte. Dies ermöglichte ihm, auf die Reaktionen seiner Zuhörer einzugehen und von seinen vorbereiteten Texten abzuweichen, ohne an Eloquenz einzubüßen oder improvisieren zu müssen.

Kings Metaphern und Vergleiche weisen eine starke biblische Prägung auf. Er zitiert die Bibel zweimal direkt (Amos 5,24 und Jesaja 40,4) und an mehreren Stellen der Rede tauchen Metaphern auf, die sich auf die Bibel beziehen. Auch strukturell gleicht Kings Rede in Teilen der Bibel. Die Bibel ist voller Parallelkonstruktionen, bei denen zwei zusammenhängende Gedanken aufeinander folgen, um den Gesamteindruck zu verstärken. King übernimmt diese Parallelkonstruktionen: auf ganze Sätze bezogen, in metaphorischen Einzelbeschreibungen ("von den Stürmen der Verfolgung misshandelt und von den Winden der Polizeigewalt zum Schwanken gebracht") und in der Wiederholung von Satzstücken in nacheinander folgenden Gedanken- oder Redeteilen, z. B. in der Wiederholung der Zeitspanne in den folgenden Sätzen: "100 Jahre später ist das Leben des negro [Wortlaut der englischsprachigen Originalquelle] leider immer noch von den Handfesseln der Rassentrennung und den Ketten der Diskriminierung eingeschränkt. 100 Jahre später lebt der negro immer noch auf einer einsamen Insel der Armut in der Mitte eines weiten, weiten Ozeans des materiellen Wohlstands."

Kings Vortragsweise

Drew Hansen schreibt: "Die erste Eigenschaft von Kings Vortragsart, die all jenen Mitgliedern des Publikums auffiel, die noch nie einen schwarzen Prediger gehört hatten, müsste seine Art, seine Stimme einzusetzen, gewesen sein." King beginnt seine Rede in Washington auffällig langsam, er zieht Vokale und Konsonanten in den ersten Wörtern auseinander und fügt zwischen einzelnen Satzteilen unnatürliche Pausen ein. Der erste Satz seiner Rede: "I am happy to join with you today in what will go down in history as the greatest demonstration for freedom in the history of our nation" erhält so die folgenden Bindungen ( _ ), Längen und Bruchstellen (//): "I_am_happy_to_join_with_you_today // In what_will_go_down_in_history // As_the_greatest_demonstration for_freedom in_the_history_of_our_nation."

Was ebenfalls sofort auffällt, ist die Monotonie, mit der King seine Rede beginnt: Bis zu dem Wort "history" spricht King auf einer Tonhöhe, erst mit dem "day" in "today" hebt sich kurz seine Stimme. Danach kehrt er sofort zu seiner Ausgangstonhöhe zurück, die nächste Veränderung erfolgt mit einer Absenkung in der letzten Silbe von "nation". Diese anfängliche Monotonie liegt jedoch nicht daran, dass King kein guter Redner ist, sondern er wählt den Klang seiner Stimme, seine Intonation, Modulation und Sprechgeschwindigkeit ganz bewusst, um bestimmte Effekte zu erzeugen. Auch setzte er unerwartete Pausen ein, um z. B. einzelne Wörter zu betonen oder um auf Zeitspannen hinzuweisen: "But one hundred years later … … … the negro … still … … … is not free." Diese Pausen und Brüche sind, wie Hansen erklärt, "Teil eines rednerischen Prozesses, den er auf der Kanzel vervollkommnet hat".

Kings Sprechgeschwindigkeit erhöht sich, wann immer er zu einem Teil seiner Rede kommt, der durch Parallelkonstruktionen miteinander verbunden ist, nur um danach wieder langsamer zu werden. Durch diese höhere Geschwindigkeit wird ein Eindruck von Einheit und Dynamik geschaffen. Auch der Rhythmus, den er diesen Redeteilen gibt, indem er durch Pausen und die Hervorhebung betonter Silben die rhythmischen Grundzüge seiner Sätze hervorhebt, eint sie.

Bei all dieser Dynamik bleibt King im ersten, dem geplanten Teil der Rede relativ monoton, was Klangfarbe und tonalen Umfang betrifft. Dies ändert sich erst im zweiten – spontanen – Teil, wo er – wie Hansen befindet – "eine improvisierte Predigt" hält, die zu einem "vokalen Meisterstück" wird. Hier schöpft er seinen Stimmumfang voll aus, wechselt zwischen Bariton und Tenorstimme und arbeitet mit Vibrato. So erkennt Clarence Jones, einer seiner Mitarbeiter, schon in dem Moment, als King seinen vorbereiteten Text zur Seite schiebt, was kommen wird: "An seiner Körpersprache und am Klang seiner Stimme erkannte ich, dass Martin im Begriff war, sich in den herausragenden Baptistenprediger zu verwandeln, der er war. […] Ich beugte mich zu der Person neben mir hinüber und sagte: ‚Die Leute […] wissen es noch nicht, aber sie sind im Begriff in die Kirche zu gehen‘." Was folgt, ist Kings spontane Darstellung einer Zukunftsvision, die zu einem Ideal der Bürgerrechtsbewegung wird und an der sich die amerikanische Gesellschaft bis heute misst.

Schülerinnen und Schüler aus Washington nehmen an der Demonstration zum fünfzigsten Jahrestag des "March on Washington" im August 2013 teil. Ein Junge hält ein Bild von Martin Luther King. (© picture-alliance/dpa)

Auswirkungen

Das Außergewöhnliche ist, dass es King gelingt, in seiner Rede die Bürgerrechte für die Afroamerikaner einzufordern, ohne gegen die weiße Bevölkerung der USA Stimmung zu machen. Er verbindet Ideen der Bibel und der Unabhängigkeitserklärung mit den Anliegen der Afroamerikaner und konstatiert, dass die Vereinigten Staaten erst dann seinen Gründungsidealen entsprechen wird, wenn die Rechte, die in der Unabhängigkeitserklärung eingefordert werden, für alle Bürger und Bürgerinnen gelten. King – so Eric Sundquist – "verkörpert […] den Mut, das Mitgefühl und den visionären Idealismus, der in vielen geweckt werden muss, damit Gerechtigkeit obsiegt und Gleichberechtigung erreicht wird. Und in einem besonderen Moment formt King diese Eigenschaften in zeitlose Worte."

Es gibt heute Kunstwerke vielerlei Art, die mit Auszügen aus der Rede versehen sind. Hinzu kommen Lesezeichen, Briefmarken, Wandtattoos, T-Shirts und Unterwäsche. Begriffe aus Kings Rede – vor allem das emblematische "I have a Dream!" – werden für politische Kampagnen benutzt. Es wird versucht, Kings Altruismus, Integrität und Aufrichtigkeit auf andere Anliegen zu übertragen und Freiheitsbewegungen auf der ganzen Welt machen sich bis heute "I have a Dream!" als Schlagwort zu eigen.

Im australischen Sydney verbindet ein Graffiti "I have a Dream" und ein Porträt Kings mit der Flagge der australischen Ureinwohner und somit das Streben der Aborigines nach Anerkennung und Gleichberechtigung mit den Anliegen und der Rede Kings. Eric Sundquist stellt anschaulich dar, wie die Olympischen Spiele 2008 in Peking sich unter dem Slogan "One World, One Dream’" den aktivierenden und einenden Effekt der Rede zu Nutze zu machen versuchten. UNICEF sammelte unter dem Titel I have a Dream … New Millennium, New Hope Geld für äthiopische Kinder und im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2008 wurden viele Parallelen zwischen Barack Obama und King durch die Verwendung von I have a Dream hergestellt. So warb unter anderem Oprah Winfrey für Obama, indem sie sagte: "Dr. King träumte den Traum […], jetzt kann der Traum in die Realität gewählt werden."

Das 1979 veröffentlichte Lied I have a Dream der schwedischen Pop-Gruppe ABBA wird oft mit der Rede Kings kreativ remixt und Zeilen aus Kings Rede sind so sehr im Alltags- und Gemeinwissen präsent, dass in Parodien problemlos auf sie angespielt werden kann, so z. B. in: "Ich habe einen Traum […], dass Männer eines Tages nicht mehr Kochen, nur noch Grillen müssen" oder "dass eines Tages alle meine Computerprogramme sich zusammen hinsetzen und gemeinsam auf meinem PC spielen können" (David Strom). Diese Omnipräsenz und dieser extrem hohe Wiedererkennungswert unterscheiden Kings Rede von anderen Reden des 20. Jahrhunderts.

"Wenn, was du gerade gesagt hast, am nächsten Tag auf den Titelseiten aller großen Zeitungen der Welt steht, dann ist das schon ein Hinweis darauf, dass da etwas Historisches geschehen ist", schreibt Clarence Jones über den 28. August 1963. Vor seiner Rede auf dem "Marsch auf Washington" ist Martin Luther King Jr. ein bekannter Mann – als er das Rednerpult verlässt, ist er Teil der amerikanischen Geschichte. Seine Rede wird Bestandteil des kollektiven auditiven Gedächtnisses des 20. Jahrhunderts.

Mehr zum Thema:

David A. Bobbitt: The Rhetoric of Redemption. Kenneth Burke’s Redemption Drama and Martin Luther King Jr.’s "I have a Dream" Speech, Oxford 2004 

Frederick W. Haberman (Hrsg.): Nobel Lectures. Peace 1951-1970, Amsterdam 1972 

Drew D. Hansen: The Dream. Martin Luther King, Jr., and the Speech that Inspired a Nation, New York City 2003 

Clarence B. Jones: Behind the Dream. The Making of the Speech that Transformed a Nation, New York 2011 

Martin Luther King, Jr.: Ich habe einen Traum, Externer Link: http://usa.usembassy.de/etexts/soc/traum.htm (englische Version: Externer Link: www.americanrhetoric.com/speeches/mlkihaveadream.htm) 

David Strom: I have a Dream, Web Informant 2002, Externer Link: http://strom.com/awards/296.html

Eric J. Sundquist: King’s Dream, New Haven 2009 

William G. Thomas III: Television News and the Civil Rights Struggle: The Views in Virginia and Mississippi, Southern Spaces 2004, Externer Link: http://southernspaces.org/2004/television-news-and-civil-rights-struggle-views-virginia-and-mississippi

Mervyn A Warren: King came Preaching. The Pulpit Power of Dr. Martin Luther King Jr., Downers Grove, IL 2001

Dieser Beitrag ist im Sammelband Interner Link: "Sound des Jahrhunderts Geräusche, Töne, Stimmen - 1889 bis heute" erschienen. Herausgeber: Gerhard Paul, Ralph Schock, Seiten: 634, Erscheinungsdatum: 2013, unveränderter Nachdruck 2017, Erscheinungsort: Bonn, Bestellnummer: 3970 .

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Sybille Machat, Dr., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Englischen Seminar der Universität Flensburg.