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Der Eichmann-Prozess in Jerusalem – 60 Jahre später | bpb.de

Der Eichmann-Prozess in Jerusalem – 60 Jahre später

von: Ofer Waldman

Der Prozess gegen den NS-Beamten Adolf Eichmann in Jerusalem 1961 veränderte die Sicht der jungen israelischen Gesellschaft auf die Überlebenden des Völkermords an den europäischen Jüdinnen und Juden. Heutige Generationen blicken zurück.

Inhalt

Adolf Eichmann war einer der Hauptdrahtzieher der "Shoa", der Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden während des 2. Weltkriegs. Der Prozess gegen ihn in Jerusalem 1961 wurde zum prägenden Moment: dafür, wie sich die israelische Gesellschaft bis heute mit dem kollektiven Gedenken an den Holocaust befasst; wie der junge jüdische Staat global wahrgenommen wurde; wie sich die deutsch-israelischen Beziehungen entwickeln würden. Damals saßen die Menschen gebannt vor ihren Radioempfängern und hörten von über 100 Zeuginnen und Zeugen in allen Einzelheiten von unbeschreiblichen Gräueltaten. Welchen Effekt hat dieser Prozess auf Menschen heute? Wie wirkt er sich auf erinnerungskulturelle Praxis in Israel aus?

Autor:

Seit 2015 arbeitet Dr. Ofer Waldman als freier Autor für Deutschlandfunk Kultur, wo er politische Feuilletons, Beiträge und Features verfasst. Er hat sich selbst in zahlreichen zivilgesellschaftlichen Projekten in Israel engagiert und deutsch-israelische Projekte auf den Weg gebracht. Er ist Mitglied des International Council vom "New Israel Fund", einer Stiftung, die als zentrale Unterstützungsplattform der lokalen Zivilgesellschaft gilt.

Im Gespräch:

Tamar Hausner-Raveh, Rechtsanwältin
Als Tochter des damaligen israelischen Generalstaatsanwalts Gideon Hausner im Eichmann-Prozess erlebte sie als Kind den Prozess mit und setzt sich als Juristin bis heute damit auseinander.
Sie war 22 Jahre lang im israelischen Justizministerium tätig, Herausgeberin verschiedener Publikationen zu den Themen Rechtsprechung und Gesetzgebung, und Kommentatorin in israelischen Tageszeitungen.

Prof. Ofer Ashkenazi, Historiker
Er leitet das Koebner-Minerva Zentrums für deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Seine Expertise umfasst u.a. die Themen deutsche und deutsch-jüdischen Geschichte, mitteleuropäische Kultur- und Geistesgeschichte und moderne visuelle Kultur im Europa des Zwanzigsten Jahrhunderts. Sein aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich mit jüdischer Fotografie im Nationalsozialismus.

Motti Lerner, Dramatiker und Drehbuchautor
Lerner ist einer der bekanntesten Dramatiker in Israel, Drehbuchautor für Theater und Fernsehen und ein Pionier des politischen Theaters. Das Thema Holocaust steht im Mittelpunkt vieler seiner Werke. Sein neuestes Theaterstück “Holocaust: Drei Generationen” handelt von den Auswirkungen des Eichmann-Prozesses auf die israelische Gesellschaft.

Mehr Informationen

  • Autor: Ofer Waldman

  • Ton: Ofer Waldman

  • Redaktion und Produktverantwortung: Martin Schiller

  • Konzeptionelle Begleitung: Israel Encounter Programs

  • Produktion: 05.2021

  • Spieldauer: 22 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung

Lizenzhinweise

Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-SA 4.0 - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: Ofer Waldman für bpb.de

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