Inhaltsbeschreibung
Menschenhandel und Sklaverei sind bis heute Teil der Menschheitsgeschichte. Dieser Sammelband stellt in über 50 Beiträgen und für einen Zeitraum von mehr als 4000 Jahren unterschiedliche Epochen und Gesellschaften, aber auch Methoden und Aspekte der Versklavung vor: Haussklavinnen und -sklaven in Obermesopotamien, Formen der Sklaverei in den alten Reichen Chinas oder Indiens, im Wikingerreich oder in arabischen Gesellschaften, schließlich die Jahrhunderte des transatlantischen Sklavenhandels durch Europäer und der brutalen Plantagensklaverei in der so genannten „Neuen Welt“.
Einige Beiträge betrachten auch moderne Sklaverei und Formen der unfreien Arbeit, beispielsweise in der Bekleidungsindustrie. Im Kern bestünden Sklavenhaltergesellschaften, so die Herausgeber, aus von extremer Gewalt geprägten asymmetrischen Beziehungen zwischen Herrinnen und Herren und den von ihnen als ihr Eigentum betrachteten Versklavten. Dabei unterscheide sich die genaue Ausgestaltung und die Härte der ökonomischen oder sexuellen Ausbeutung in den verschiedenen historischen und zeitgenössischen Kontexten teilweise; ähnlich seien jedoch stets das grundlegende Prinzip der Unterwerfung und die ausgeprägte Unfreiheit. In besonderem Maße seien Afrikanerinnen und Afrikaner Opfer von Versklavung gewesen, aber auch andere Bevölkerungsgruppen weltweit gerieten in diese Form der lebenslangen, oftmals über Generationen bestehenden Zwangsarbeit.
Zu allen Zeiten, so zeigt das Buch, haben sich einzelne versklavte Menschen ihrem Los jedoch verweigert und – trotz zumeist sehr harter Bestrafung – Widerstand geleistet. Gerade diese Auflehnung der Versklavten habe schließlich zur internationalen Ächtung und dem Verbot der Sklaverei geführt.