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Von magischen Praktiken zu systemischen Risiken | Risikokompetenz | bpb.de

Risikokompetenz Editorial Von magischen Praktiken zu systemischen Risiken. Geschichte und Bedeutung des Risikobegriffs Reden über Risiken. Risikokommunikation in krisenhaften Zeiten Institutionelles Risikomanagement Psychologie des Risikos. Warum eine freie Gesellschaft risikokompetente Bürger braucht Urteilskraft und Risiko. Von der Sehnsucht nach Konformität in Krisenzeiten Über den Umgang mit Risiken in der Politik

Von magischen Praktiken zu systemischen Risiken Geschichte und Bedeutung des Risikobegriffs

Wolfgang Bonß Wolfgang Bonss

/ 19 Minuten zu lesen

Die Begriffe "Risiko" und "Gefahr" verweisen auf zwei unterschiedliche Formen der Konstitution und Handhabung von Unsicherheit in der Moderne. Heute stellen sich Risiken immer stärker als ein Wahrnehmungs- und Kommunikationsproblem dar, das es zu beachten gilt.

Unsicherheit ist ein Phänomen, das nicht nur Menschen betrifft. Auch Tieren kann es passieren, dass sie nicht recht wissen, was zu tun ist. Allerdings sind ihre Reaktionen instinktgesteuert und damit recht vorhersehbar. Bei Menschen hingegen ist die Instinktprägung nur noch in Schwundformen vorhanden. Zwar weist auch der Mensch in seinem Verhalten Automatismen auf. Aber sofern er grundsätzlich so oder auch anders handeln kann, ist er "weltoffen" und verfügt genau deshalb über eine grundsätzliche Erfahrung von Unsicherheit. Interessanter als diese existenzielle Unsicherheit (als Voraussetzung von Handlungsfähigkeit) ist freilich, dass der Umgang mit Unsicherheit bei uns Menschen keineswegs einheitlich ausfällt. Wie Menschen mit Unsicherheit umgehen, unterscheidet sich sowohl individuell wie gesellschaftlich. Oder anders formuliert: Was als Unsicherheit wahrgenommen wird, ist gesellschaftlich ebenso geprägt wie die Art und Weise, wie auf Unsicherheiten reagiert wird.

Unsicherheitskonstruktionen

Exemplarisch sei auf den von Mary Douglas und Aaron Wildavsky beschriebenen Fall der Lele verwiesen. Die Mitglieder dieses Stammes in der heutigen Republik Kongo haben eine relativ geringe Lebenserwartung und sind tagtäglich durch diverse Bedrohungen gefährdet. Diese reichen vom Schlangenbiss bis hin zu Infektionskrankheiten. Von der Vielzahl der Bedrohungen werden allerdings nur drei explizit wahrgenommen: Unfruchtbarkeit, die Möglichkeit, vom Blitz erschlagen zu werden, und Bronchitis. Die "Sicherheitsstrategien", also die Maßnahmen, mit denen sich die Lele vor Blitzschlag, Unfruchtbarkeit und Bronchitis zu schützen versuchen, entsprechen kaum den Rationalitätskriterien, wie sie für Mitglieder okzidentaler Kulturen üblich sind. So besteht die Bronchitisprävention nicht darin, sich um heilklimatische Bedingungen zu bemühen. Stattdessen kommen magische Praktiken zum Einsatz, wie Beschwörungen oder Amulette, und Ähnliches gilt für die Maßnahmen im Umgang mit Unfruchtbarkeit und Blitzschlag.

Dies ist insofern naheliegend, als Bronchitis und Unfruchtbarkeit für die Angehörigen des Lele-Stammes keine "somatischen", den Körper betreffenden Ursachen haben; sie erklären sich vielmehr aus Verfehlungen der Einzelnen, die aus okzidentaler Perspektive eher diffus anmuten. Denn die potenziellen Verfehlungen sind nur ex post sichtbar und können den Handelnden kaum selber zugerechnet werden. Sie verweisen stattdessen auf das Wirken unheilvoller Kräfte, die permanent aktiv sind und gleichermaßen belohnen wie bestrafen können. Sie sind den aktiven Handlungsmöglichkeiten entzogen, und gerade deshalb kann man den Gefahren auch nur mit magischen Praktiken begegnen.

Derartige magische Praktiken lassen sich nicht nur in Jäger- und Sammlergesellschaften beobachten. Im europäischen Mittelalter waren abergläubische Sicherungsstrategien ebenso verbreitet wie die traditionelle Naturfurcht, die erst mit der Aufklärung an Bedeutung verlor. Aber auch in modernen Gesellschaften sind magische Elemente verbreitet. Erinnert sei nur an die Beliebtheit des vierblättrigen Kleeblatts als Glücksbringer oder an die Christophorus-Plakette, die das Fahrzeug katholischer Autobesitzer vor Unfällen schützen soll. Andererseits sind Kleeblatt, Christophorus-Plakette und andere Glücksbringer nicht der Normalfall im Umgang mit Unsicherheit. Als typisch moderne Form kann vielmehr ein spezifisches Unsicherheitskonzept gelten, nämlich das des Risikos, das meist in Abgrenzung vom Konzept der Gefahr beschrieben wird. Risiko und Gefahr verweisen auf zwei unterschiedliche Formen der Konstitution und Handhabung von Unsicherheit, die es nebeneinander nur in der Moderne gibt. Oder am Beispiel formuliert: Die Lele kennen sehr wohl Gefahren, die "irgendwie" von außen kommen; sie kennen aber keine Risiken, da dieser Typus von Unsicherheit an ein modernes Welt- und Selbstverständnis gebunden ist.

Risiko als Unsicherheitstypus der Moderne

Dass Risiken im Vergleich zu Gefahren eine vergleichsweise junge Angelegenheit sind, zeigt ein Blick auf die Etymologie des Risikobegriffs. Die ist zwar selbst unsicher. Aber nachgewiesen und abgegrenzt von anderen Unsicherheitsmustern findet sich die Rede vom "Risiko" zunächst in den italienischen Stadtstaaten des 12. und 13. Jahrhunderts. Genauer noch taucht sie im Kontext des Fern- und speziell des Seehandels auf. Dieser war eine ebenso aufwendige wie unsichere Angelegenheit und nicht immer von Erfolg gekrönt. Schiffe konnten untergehen oder gekapert werden, Wege unpassierbar sein, Waren verderben. Genau diese Unsicherheiten wurden freilich nicht als "Gefahren", sondern als "Risiken" bezeichnet. Der Kaufmann, der sie einging, war jemand, der etwas "riskierte", das heißt: "wagte" (ital. rischiare). Er unterwarf sich nicht den Unsicherheiten, sondern forderte sie kalkulierend heraus und spekulierte gleichzeitig auf ein Quäntchen Glück. Zwar blieb zunächst offen, ob die Kalkulation richtig und das Glück ihm hold war. Aber im Erfolgsfall konnte er sich mit Reichtümern schmücken; bei einem Misserfolg ging er hingegen pleite, wobei dies von den Zeitgenossen (und zähneknirschend auch von ihm selber) als letztlich normal akzeptiert wurde – wenngleich man sich gegen mögliche Misserfolge schon früh durch eine "Risikogemeinschaft" zu versichern versuchte.

Eine risikoorientierte Einstellung gegenüber Unsicherheiten konnte erst zu einer bestimmten Zeit und unter angebbaren gesellschaftlichen Voraussetzungen entstehen. Sie setzt das voraus, was Max Weber als "okzidentale Rationalisierung" und "Entzauberung der Welt" bezeichnet hat. Für Weber verwies die okzidentale Rationalisierung weniger auf "eine zunehmende allgemeine Kenntnis der Lebensbedingungen", sondern "sie bedeutet etwas anderes: Das Wissen davon oder den Glauben daran, daß man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, daß es also prinzipiell keine geheimnisvollen, unsichtbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, daß man vielmehr alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnen beherrschen könne." Zwar konnte der italienische Kaufmann der frühen Neuzeit ebenso wie seine Vorfahren weder dem Sturm Einhalt gebieten noch besaß er die Macht, Überfälle zu verhindern. Aber derartige Unsicherheiten wurden immer seltener als "schicksalhafte Bedrohung" angesehen. Stattdessen traten sie als zu- und berechenbare Wagnisse in den Blick, als Probleme, die sich nur dann negativ bemerkbar machten, wenn man falsch kalkulierte und keine Vorsichtsmaßnahmen traf.

Der Gegensatz von "schicksalhafter Bedrohung" und "zurechenbarem Wagnis" verweist auf eine entscheidende Veränderung: Wenn jemand, wie für Deutschland seit dem 16. Jahrhundert bezeugt, etwas "uf unser Rysign" nimmt, so gibt er damit zu erkennen, dass er die infrage stehenden Unsicherheiten nicht als eine unbeeinflussbare Gefahr begreift, die durch Götter, Geister oder andere Mächte verursacht werden. Die Ungewissheit wird als eine durch ihn selbst hervorgerufene und ihm daher auch selbst zurechenbare Schwierigkeit wahrgenommen. Nicht mehr das unkalkulierbare Wirken kosmologischer Mächte bestimmt die Welt, sondern ausschlaggebend ist der Horizont der eigenen Handlungsmöglichkeiten. Auf diese Weise können andere Wirklichkeiten entstehen – eben jene Ungewissheiten, die etwa der risikobereite Kaufmann eingeht. Denn diese wären gar nicht existent, wenn er nicht irgendeine Ware erlangen oder verkaufen wollte, wobei er im Vertrauen auf die eigenen Möglichkeiten davon ausgeht, die unsichere Situation bewältigen zu können.

Entscheidungsbezogen, zurechenbar und kalkulierbar

Dies verweist auf ein erstes Charakteristikum des Risikokonzepts, nämlich auf die Handlungs- und Entscheidungsbezogenheit von Risiken. Ungewissheiten vom Typus "Gefahr" existieren unabhängig von den Handelnden; Unsicherheiten vom Typus "Risiko" hingegen entstehen erst und nur im Lichte von Handlungsabsichten und deren Umsetzung. Oder anders ausgedrückt: Gefahren sind subjekt- und situationsunabhängig; Risiken setzen demgegenüber stets die subjektbezogene Entscheidung für eine Unsicherheit voraus. Dieser Punkt wird vor allem in der modernen Entscheidungstheorie betont, wie sie in verschiedenen Varianten von der betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre über die allgemeine Spieltheorie bis hin zu den Rational-Choice-Konzepten entwickelt worden ist. Aus diesem Blickwinkel werden Risiken zumeist als "Entscheidungen unter Unsicherheit" definiert, die als solche ganz anders bewertet werden als entscheidungsunabhängige Gefahren. Während Gefahren als subjektunabhängige Bedrohungen prinzipiell negativ bewertet werden, gilt dies für Risiken nicht. Gerade weil sie handlungsabhängig sind, erscheinen Risiken nicht nur als Bedrohung, sondern ebenso sehr als Chance. Sie einzugehen bedeutet, etwas qua Entscheidung auszuprobieren, das zwar auch schiefgehen, im Erfolgsfall aber erhebliche Vorteile bieten kann.

Mit der Handlungs- und Entscheidungsbezogenheit eng verknüpft ist ein zweites Charakteristikum der Risiken, nämlich ihre Zurechenbarkeit und Verantwortbarkeit. Diese spielen auch bei der alltäglichen Abgrenzung von Risiko und Gefahr eine erhebliche Rolle. Als subjektunabhängige und letztlich unbeherrschbare Unsicherheiten können Gefahren nicht verantwortet werden. Bei Risiken hingegen sieht dies anders aus. Geht ein riskantes Unternehmen schief, dann kann (und muss) man einen Schuldigen finden. Oder am Beispiel des frühneuzeitlichen Kaufmanns formuliert: Zwar mag der Sturm von Gott gesandt sein, aber wer sich auf das Meer hinauswagt, der ist für diese Entscheidung zuständig und muss die damit verbundenen Probleme vom Sturm bis zu den Piraten selbst tragen und bewältigen. Er (oder eher selten: sie) hat die Folgen der eigenen Unsicherheitsentscheidung zu verantworten und muss für sie geradestehen.

Als Versuch, etwas Neues zu erreichen, sind Risiken ein bewusstes Wagnis, für dessen Folgen die Handelnden, sofern sie als Handlungsträger identifizierbar sind, grundsätzlich haften müssen. Und dies heißt auch: Unsicherheiten werden nur dann als Risiken wahrgenommen, wenn sie qua sozialer Konstruktion zurechenbar gemacht werden können. Lässt sich diese Unterstellung, aus welchen Gründen auch immer, nicht sinnvoll machen, so erscheinen die jeweiligen Unsicherheiten als Gefahren beziehungsweise verwandeln sich in solche. Letzteres ist gar nicht so selten. Bei der Explosion der Challenger-Raumfähre 1986 beispielsweise war zunächst völlig unklar, warum es zur Explosion gekommen war, und solange hier keine Klarheit herrschte (ungefähr eine Woche lang), wurde durchaus erwogen, das Raumfahrtprogramm insgesamt abzubrechen – eben weil die mit ihm verknüpften Unsicherheiten nicht als zurechenbares und verantwortbares Risiko verstanden wurden.

Zurechenbarkeit und Verantwortbarkeit sind als Konzepte allerdings nur dann sinnvoll, wenn man davon überzeugt ist, das jeweilige Risiko aktiv zu beherrschen. So waren die Fernkaufleute in der Regel weder verrückt noch tollkühn. Sie verfügten vielmehr über ein gesundes Selbstvertrauen und einen grundlegenden Glauben an die Berechenbarkeit der Welt, der seinen konkreten Ausdruck im Prinzip der rationalen Kalkulation fand. Als drittes Kennzeichen der Unsicherheiten vom Typus "Risiko" ist demnach die Unterstellung ihrer rationalen Beherrschbarkeit, oder genauer: ihrer Berechenbarkeit und Kalkulierbarkeit, zu nennen. Zwar hatte der Gottesglaube durchaus Bestand, und Unsicherheiten erschienen oftmals als gleichermaßen gestaltbar wie unbeeinflussbar. Aber auch, wenn das Wirken Gottes nicht ausgeschlossen wurde, vertrauten die Kaufleute zunächst und vor allem auf ihre eigenen Fähigkeiten und Kalkulationen.

Positive und negative Risiken

Der erfolgreiche Umgang mit Risiken galt ursprünglich als eine Art "Kunst", die auf individuellen Fähigkeiten, Glück, Erfahrung oder Charisma beruht. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit unsicheren Situationen setzte erst im 17. Jahrhundert ein. Den Ausgangspunkt bildete dabei die Frage nach den Gewinnmöglichkeiten bei Würfelspielen. Hiermit befassten sich unter anderem Blaise Pascal (1623–1662) und Jakob Bernoulli (1655–1705), dessen "Ars Conjectandi" eines der ersten Bücher zur Wahrscheinlichkeitsrechnung war. Das Beispiel des Glücksspiels verweist zugleich auf eine spezifische Perspektivsetzung. Im Vordergrund standen zunächst die Gewinnchancen und damit die positiven Risiken; die Verlustmöglichkeiten, also die negativen Risiken, rückten erst später ins Zentrum des Interesses. Im 20. Jahrhundert hat dieser Perspektivwechsel dann zu einer bemerkenswerten Verengung des Risikokonzepts geführt: Wie die heute geläufige Rede von den "Chancen und Risiken" einer Entscheidung, einer Technologie oder einer Entwicklung zeigt, werden die positiven und negativen Aspekte des Risikos heute kaum mehr zusammengedacht; sie erscheinen vielmehr als zwei unterschiedliche Aspekte, die mit verschiedenen Wörtern bedacht und strikt einander gegenübergestellt werden. Im "Risikomanagement" beispielsweise sind die Chancen in der Regel kein Thema.

Ein eindrucksvolles Beispiel für die angedeutete "Negativierung" des Risikos ist die klassische Risikoformel, wie sie insbesondere in der Versicherungswirtschaft vorherrschend ist. Diese lautet: "Risiko = Schadenserwartung x Eintrittswahrscheinlichkeit". Die Gewinnerwartungen, wie sie zu jedem Risiko dazugehören sollten, kommen in dieser Formel nicht vor. Stattdessen steht die erwartete Schadenshöhe im Zentrum, die ihrerseits relativiert wird durch die Eintrittswahrscheinlichkeit. Mögliche Schäden mit einer geringen Wahrscheinlichkeit können dementsprechend eher in Kauf genommen werden als solche, die häufig eintreten. Und umgekehrt gilt: Je geringer die Eintrittswahrscheinlichkeit, desto eher erscheinen auch hohe potenzielle Schäden als akzeptabel. Für Versicherungen mit langjährigen Erfahrungswerten (wie etwa Kfz-Versicherungen) ist diese Risikoformel ohne Frage höchst brauchbar. Anders hingegen sieht es aus, wenn man über die Variablen Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe empirisch streiten kann – wie etwa bei den Risikokonflikten der zurückliegenden Jahrzehnte (etwa im Kontext der Nutzung der Atomkraft), die sich nicht zuletzt durch eine wachsende Kritik an der klassischen Risikoformel auszeichnen.

Beseitigen oder Akzeptieren von Unsicherheit

Im Umgang mit Unsicherheit lassen sich in der Moderne zwei gegensätzliche Positionen ausmachen. Für die erste Position – und dies ist nach wie vor die Mehrheitsmeinung – steht unter anderem der amerikanische Soziologe Talcott Parsons. Für Parsons war Unsicherheit (uncertainty) eine menschliche Grunderfahrung, die er als prinzipiell negativ begriff. Denn Unsicherheit bedeutet Nichtwissen um die potenziellen Folgen des eigenen Tuns. Dieses Nichtwissen wiederum schafft Uneindeutigkeiten, setzt Grenzen und schränkt die Beherrschbarkeit der Welt ein. Zugleich ging Parsons aber auch davon aus, dass es dem Menschen im Verlauf der Evolution durch die wachsende Rationalisierung immer mehr gelinge, Unsicherheiten zu beseitigen und Sicherheiten herzustellen, wobei sich diese Entwicklung in einer wachsenden und letztlich immer besseren Beherrschung der äußeren und inneren Natur niederschlage.

Ganz anders wird Unsicherheit aus einer zweiten Perspektive von vielen Ökonomen betrachtet. Ausgehend von der These "uncertainty generates flexibility" beschrieb der amerikanische Unsicherheitstheoretiker Ronald Heiner als einer der ersten Unsicherheit als ein vielleicht nicht im Alltag, wohl aber für die Menschheit insgesamt positives Moment. Ohne Unsicherheit und Abweichung vom Gewohnten seien weder Innovation noch gesellschaftliche Entwicklung denkbar. Oder anders ausgedrückt: Eine Gesellschaft bleibt nur dann entwicklungsfähig, wenn sie risikofreudig ist und ein gewisses "Unsicherheitsniveau" bewahrt. Gleichwohl trifft sich Heiner mit Parsons darin, dass der evolutionäre Fortschritt auf mehr Sicherheit hinausläuft – in seinen Augen allerdings nicht durch Abschaffung von Unsicherheit, sondern durch ihre bewusste Kultivierung und die Bewahrung angemessener Unsicherheitsniveaus.

Weder Parsons noch Heiner lassen sich explizit über den Unsicherheitsbegriff aus. Aber beide verstehen Unsicherheit als handlungs- und entscheidungsbezogene Sachverhalte, die zugerechnet und verantwortet werden können. Es handelt sich also um Risiken, für die es im kollektiven Gedächtnis auch die entsprechenden personellen Leitbilder gibt. Letztere reichen von Christoph Kolumbus als dem "kühnen Seefahrer" über Ferdinand de Lesseps als dem "kühnen Ingenieur" bis hin zu Henry Ford als dem "kühnen Unternehmer" oder Reinhold Messner als dem "kühnen Bergsteiger". Ob diese "Kühnheitsbilder" im Einzelfall stimmen, sei dahingestellt. Aber es fällt auf, dass in dieser Ahnenreihe die Erfolgsgeschichten eindeutig überwiegen, und betrachtet man diese genauer, so handelt es sich nur in Ausnahmefällen um Personen, die nüchtern kalkulieren oder sich vor allem an der "Berechenbarkeit" im Sinne Webers orientieren. Kolumbus, de Lesseps, Ford oder Messner verkörpern vielmehr "Risikopersönlichkeiten", die im Moment höchster Unsicherheit "richtig" entscheiden – wobei sich die "richtige" Reaktion letztlich über ihren Erfolg erweist.

Die Faszination für solche Risikopersönlichkeiten ist nach wie vor beträchtlich – aktuell sei etwa an Elon Musk erinnert, der es gegen alle Widerstände geschafft hat, in Rekordzeit ein Automobilwerk in Brandenburg auf die Beine zu stellen. Aber im Vergleich zur Anzahl der Risikoprobleme nehmen die erfolgreichen Risikopersonen eher ab, und dies ist nicht zufällig. Denn parallel zur wachsenden gesellschaftlichen Komplexität werden auch die Risikoprobleme komplexer. Sie lassen sich häufig nicht mehr so einfach als handlungs- und entscheidungsbezogene Unsicherheit rekonstruieren, die eindeutig zurechenbar, verantwortbar und klar kalkulierbar erscheint. Vielmehr wird der Zusammenhang von Handlungen und Handlungsfolgen unscharf, da die Handlungsfolgen von den Handlungen entkoppelt werden und Schwierigkeiten bei der Herstellung von Zurechenbarkeit entstehen.

Zurechnungs-, Entkopplungs- und Entgrenzungsphänomene können grundsätzlich in drei Dimensionen auftreten: in zeitlicher, sachlicher und sozialer Hinsicht. Von einer Entgrenzung in zeitlicher Hinsicht wäre etwa dann zu sprechen, wenn die Folgen zeitverschoben auftreten und die ursprünglichen Entscheidungsträger unter Umständen gar nicht mehr leben – als Beispiel sei auf die erst allmählich sichtbar werdende Gefährdung des Grundwassers nach jahrzehntelangem Gebrauch von Kunstdünger und Pestiziden verwiesen. Ein Auseinandertreten in sachlicher Hinsicht liegt vor, wenn sich Folgen in Bereichen bemerkbar machen, die ursprünglich nie damit in Zusammenhang gebracht wurden – wenn also etwa, wie bei der "Chip-Krise" 2021, in 169 Branchen Produktionsprobleme entstehen und deshalb selbst Schokoriegel vorübergehend nicht lieferbar sind. Eine Entgrenzung in sozialer Hinsicht schließlich ist dann gegeben, wenn die Grenze zwischen Entscheidern und Entscheidungsbetroffenen unscharf wird, die Negativfolgen also nicht mehr alleine die konkreten Entscheidungsträger betreffen, sondern alle mehr oder weniger gleichmäßig betroffen sind und es gewissermaßen egal wird, wer die Risikoentscheidungen getroffen hat.

Systemische Risiken

Die Entkopplung von Handlungen und Handlungsfolgen sowie die daraus resultierenden Probleme bei der Herstellung von Zurechenbarkeit lenken den Blick auf die Differenz von (einfachen) Risikohandlungen und (komplexen) Risikosystemen. Risikosysteme basieren zwar auf Risikohandlungen, sind aber in ihrer Funktionslogik auf diese nicht reduzierbar. Für Risikosysteme ist eine Ausdifferenzierung und strukturelle Vervielfältigung von Risikohandlungen kennzeichnend, durch die zwangsläufig neue, unerwartete Freiheitsgrade erzeugt werden. Es geht also nicht mehr um einzelne Entscheidungen unter Unsicherheit, sondern um unsichere "Handlungsnetze", die als solche nur in eine nicht abschließend definierbare Abhängigkeit voneinander treten können. Gerade dies erzeugt eine höhere Komplexität des Gesamtzusammenhangs, durch den die Gefahr von nichtintendierten Interaktionen und Folgen steigt. Der Output wird somit prinzipiell unsicherer, und dies gilt auch für die Zurechenbarkeit zu einzelnen Risikoentscheidungen.

Grundsätzlich ließe sich zwar schon der frühneuzeitliche Fernhandel als ein Risikosystem beschreiben. Aber da die Folgen und Nebenfolgen dieses Systems in der Regel überschaubar waren und den jeweiligen "Risikopersönlichkeiten" zurechenbar blieben, wird dies eher selten getan. Dies änderte sich mit der Entstehung komplexer Hochrisikosysteme, insbesondere seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Einer der ersten, der zwischen Risiko als Handlungs- und Systemproblem unterschied, war Charles Perrow mit seinen Untersuchungen zu "normal accidents". Unfälle in Hochrisikosystemen wie Kernkraftwerken, petrochemischen Anlagen oder Bergwerken, so seine Kernthese, sind in der Regel nicht auf menschliches Versagen und damit auf einzelne Risikohandlungen zurückzuführen. Sie haben vielmehr organisatorische Gründe und entstehen aufgrund unvorhergesehener Störungen, die sich wechselseitig verstärken und zu einem Versagen des Gesamtsystems führen. Ausschlaggebend hierfür sind "unerwartete Interaktionen" zwischen Teilen, Komponenten und Subsystemen, die in der Systemarchitektur nicht vorgesehen und erst im Nachhinein beschreibbar sind.

Perrow beschäftigte sich im Wesentlichen mit technischen Risikosystemen, die zumeist klar abgegrenzt und in ihrer Uneindeutigkeit organisatorisch eindeutig beschreibbar sind. Anders akzentuiert ist demgegenüber der 2003 vorgestellte Ansatz der OECD in ihrem Projekt "Emerging Systemic Risks in the 21st Century". Dieses arbeitet mit der Vermutung, dass sich die Wahrscheinlichkeit eines Eintretens katastrophaler Ereignisse grundsätzlich erhöht hat und dies zu einer Gefährdung grundlegender gesellschaftlicher Teilsysteme führt. Der damit verknüpfte Begriff des "systemischen Risikos" ist primär gesellschaftlich akzentuiert, bleibt aber ansonsten eher vage und offen: "A systemic risk", so heißt es dort, "is one that affects the systems on which society depends – health, transport, environment, telecommunications, etc." 15 Jahre später liest sich das an anderer Stelle dann wie folgt: "Systemische Risiken bezeichnen die Möglichkeit, dass ein katastrophales Ereignis die lebenswichtigen Systeme, auf denen unsere Gesellschaft beruht, in Mitleidenschaft zieht."

Hier wie dort bleibt freilich unklar, welche Systeme genau betroffen sind und warum diese jenseits des katastrophalen Outputs als Risikosysteme beschrieben werden sollen. Präziser waren demgegenüber Ortwin Renn und seine Kolleginnen und Kollegen, die vier Jahre später folgende Definition präsentierten: "Systematische Risiken beziehen sich somit auf hochgradig vernetzte Problemzusammenhänge mit schwer abschätzbaren Breiten- und Langzeitwirkungen, deren Beschreibung, Bewertung und Bewältigung mit erheblichen Wissens- und Bewertungsproblemen verbunden sind." Vier Merkmale charakterisieren derartige Systeme: Entgrenzung, Komplexität, Unsicherheit und Ambiguität.

Demnach zeichnen sich systemische Risiken zunächst – hier knüpfen Renn et al. an Ulrich Beck an – durch eine "Entgrenzung in Zeit, Raum und Schadenskategorie" aus. Waren die alten, einfachen Risiken zeitlich, lokal und finanziell begrenzt, so gilt das für die neuen, systemischen nicht. Zweitens haben wir es mit einem hohen Maß an Komplexität zu tun. Dieses Stichwort knüpft weniger an Perrow an, der Komplexität als "Tendenz zu unvorhergesehenen (…) Interaktionen zwischen Betriebsstörungen oder -ausfällen" bestimmt hatte. Stattdessen verweisen Renn et al. darauf, dass systemische Risiken zumeist nicht durch lineare Modelle von Ursache- und Wirkungsketten beschreibbar sind, sondern eher stochastischen und chaotischen Wirkungsbeziehungen folgen. Zugleich sind sie eng vernetzt mit anderen Risiken. Als Folge der hohen Komplexität ist bei systemischen Risiken drittens zugleich ein "hohes Maß an Unsicherheit" zu konstatieren. Zwar sind Risiken grundsätzlich unsicher. Aber wie das Beispiel der Kfz-Versicherung zeigt, lassen sich einfache Risikosysteme wie das Autofahren in ihren Schadenspotenzialen ganz gut kalkulieren. Bei komplexen Systemen mit einem großen Potenzial an unerwarteten Interaktionen hingegen machen sich potenziell unentdeckte Risikofaktoren und das Problem des "Restrisikos" weit stärker bemerkbar. Viertens schließlich zeichnen sich systemische Risiken durch ein "hohes Maß an Ambiguität" aus. Die Ambiguität oder Mehrdeutigkeit bezieht sich nicht auf die Frage der Wahrscheinlichkeit von Schäden und deren Höhe. Stattdessen geht es um die "Variabilität von Risikointerpretationen". Denn im gesellschaftlichen Diskurs werden Risiken auch jenseits und vorab der klassischen Risikoformel unterschiedlich interpretiert und bewertet, wobei die Differenzen steigen, je höher Komplexität, Unsicherheit und die Entgrenzung des Outputs ausfallen.

Vulnerabilität und Resilienz

Zwar sind die genannten vier Merkmale in der Folgezeit kaum weiter diskutiert und entwickelt worden. Aber auch wenn das Verhältnis von Handlungs- und Systemaspekten des Risikos systematisch nach wie vor eher ungeklärt ist, macht sich die Erfahrung der neuen Risiken und ihrer Komplexität auch bei der Diskussion um die Risikoformel bemerkbar. Spätestens seit "Tschernobyl" und "9/11" hat die klassische Risikoformel in mancherlei Hinsicht an Bedeutung verloren. Zwar ist ihre Relevanz in den traditionellen Anwendungsgebieten (wie bei der Bestimmung von Kfz-Schäden) unverändert. Aber sie taugt nicht unbedingt zum Umgang mit den damit nicht erfassbaren Unsicherheiten. Dies ist insbesondere in der sogenannten Desaster-Forschung ("Disaster Research") zum Thema geworden, die sich mit Katastrophen, also außergewöhnlichen Schadensereignissen beschäftigt. Diese werden zunehmend als ein Risikofolgenproblem beschrieben, auch wenn sie mit der Formel "Schadenshöhe x Eintrittswahrscheinlichkeit" kaum zureichend begriffen werden können.

Vor allem zwei Punkte sind hier neu: Zum einen rückt nach und durch "9/11" das Moment der Vulnerabilität in den Vordergrund. Während Perrow stets betont hatte, dass sich "normal accidents" vor allem aus unerwarteten Interaktionen im "Normalbetrieb" ergäben, deuten "Vulnerabilität" oder "Verwundbarkeit" auf extern verursachte Probleme, die heute eine mindestens ebenso große Rolle spielen wie die immanenten Schwierigkeiten. Zum anderen zeichnet sich ein Wechsel bei den Perspektiven zur Risikobewältigung ab: Während sich das klassische Risikoassessment an der Idee eines "Nullrisikos" orientierte, also an der Vorstellung, dass bei einer Berücksichtigung aller Faktoren Negativereignisse komplett verhindert werden könnten, setzt sich mittlerweile die Einsicht durch, dass dies nicht möglich ist. Denn wie die empirische Erfahrung zeigt, lassen sich nicht alle Risikofaktoren erfassen, geschweige denn vollständig kontrollieren. Es bleibt vielmehr stets ein Restrisiko. An die Stelle des Ideals einer stetigen Erhöhung des Sicherheitsniveaus tritt daher ein anderes Konzept, nämlich das der "Resilienz", das seit der Jahrtausendwende eine ungeahnte Karriere erfahren hat. Resilienz bedeutet Widerstandskraft oder Belastbarkeit. Steht dieser Aspekt im Zentrum, so geht es nicht um eine möglichst vollständige Beseitigung von Risikofaktoren. Stattdessen bedeutet Risikobewältigung die Herstellung von Widerständigkeit gegenüber Negativereignissen, die sich nicht vermeiden lassen, sondern mit denen jederzeit gerechnet und umgegangen werden muss.

Neue Risikoformel?

Die Stichworte "Vulnerabilität" und "Resilienz" haben sich auch in neueren Ansätzen für eine Risikoformel niedergeschlagen. So ist im Kontext der "United Nations International Strategy for Disaster Reduction" (UNISDR) eine Formulierung entstanden, die Risiko als eine komplexe Kombination aus Gefährdung, Verwundbarkeit und Bewältigungskapazität begreift. Stärker am klassischen Modell orientiert ist eine Formel aus dem Bereich der Finanzmarktforschung, die unter Risiken ein Produkt aus Gefährdung, Verwundbarkeit und Schadenshöhe versteht. Vulnerabilität wird hier, im Unterschied zur Eintrittswahrscheinlichkeit, als aktiv beeinflussbar begriffen. So kann die Gefahr, durch Regen nass zu werden, durch die Mitnahme eines Regenschirms erheblich reduziert werden. Zwar verändert der Regenschirm die Eintrittswahrscheinlichkeit des Regens in keiner Weise. Aber er erhöht die Handlungs- beziehungsweise Bewältigungsfähigkeit und damit die Resilienz.

Auch wenn man über die Suche nach einer besseren Risikoformel streiten kann, so lassen die verschiedenen Versuche doch eines erkennen: Der Fortschritt der Risikoforschung führt nicht unbedingt zu mehr Eindeutigkeit und klareren Problemstellungen. Ging man noch in den 1960er Jahren davon aus, dass es durch kontinuierliche Forschung gelingen werde, immer mehr Risikofaktoren zu berücksichtigen und dementsprechend stetig mehr Sicherheit herzustellen, hat sich spätestens seit den 1980er Jahren gezeigt, dass diese Vorstellung in doppelter Hinsicht unrealistisch ist. Zum einen ist es schwierig, eine klare Hierarchie "objektiver" Risikofaktoren zu erstellen. Zum anderen hat sich gezeigt, dass die (subjektive) Risikowahrnehmung für die Einschätzung von und den Umgang mit Unsicherheit weit wichtiger ist. Ganz abgesehen davon, dass "Risikopersönlichkeiten" wie Kolumbus oder de Lesseps sich kaum an dem Programm einer systematischen Abarbeitung von Risikofaktoren orientiert hätten: Für den (erfolgreichen) Umgang mit Risiken ist deren Wahrnehmung und soziale Konstruktion letztlich von entscheidender Bedeutung. Hier hat die einschlägige Forschung gezeigt, dass Unsicherheiten, die freiwillig und aktiv eingegangen und als noch handhabbar eingeschätzt werden, weit eher akzeptabel (wenn nicht gar reizvoll) erscheinen als von außen aufgezwungene Unsicherheiten. Die Bedeutung der Risikowahrnehmung hat schließlich auch dazu geführt, dass Risikoprobleme in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend neu, nämlich zunächst und vor allem als Wahrnehmungs- und Kommunikationsproblem, diskutiert wurden.

Das ist keineswegs überraschend. Denn als handlungs- und entscheidungsbezogene Unsicherheiten sind Risiken eben nicht subjektunabhängig (und in diesem Sinne "objektiv") bestimmbar. Gerade weil wir in einer Welt leben, in der Unsicherheiten als handlungs- und entscheidungsbezogen erlebt werden, geht es immer stärker um die Risikokommunikation, also um die Frage, welche Unsicherheiten für entscheidend und beeinflussbar gehalten werden. Oder anders ausgedrückt: In einer Welt, die zu einer "Weltrisikogesellschaft" geworden ist, tritt an die Stelle der "objektiven" Risikoanalyse zunehmend die Frage, welche Unsicherheiten wie und mit welchen Mitteln vorrangig bearbeitet werden können und müssen. Zu dieser Frage gibt es noch kaum systematische Antworten, wohl aber einen verstärkten Diskussionsbedarf – und ein Bewusstsein dafür, dass die Risikofrage unablässig an Bedeutung gewinnt.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Mary Douglas/Aaron Wildavsky, Risk and Culture. An Essay on the Selection of Technological and Environmental Dangers, Berkeley 2010 [1983].

  2. Vgl. Benjamin Scheller, Kulturen des Risikos im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, Berlin–München–Boston 2019, S. 2ff.

  3. Max Weber, Wissenschaft als Beruf, München 1919, S. 16.

  4. Vgl. Scheller (Anm. 2), S. 10f.

  5. Vgl. z.B. Frank Romeike, Risikomanagement, Wiesbaden 2018.

  6. Vgl. Talcott Parsons, Health, Uncertainty and the Action Situation, in: Seymour Fiddle (Hrsg.), Uncertainty. Behavioral and Social Dimensions, New York 1980, S. 145–163.

  7. Ronald A. Heiner, The Origin of Predictable Behavior, in: American Economic Review 4/1983, S. 560–595, hier S. 564.

  8. Vgl. Charles Perrow, Normale Katastrophen. Die unvermeidbaren Risiken der Großtechnik, Frankfurt–New York 1984.

  9. Vgl. OECD, Emerging Risks in the 21st Century. An Agenda for Action, Paris 2003.

  10. Ebd., S. 30.

  11. Romeike (Anm. 5), S. 206.

  12. Ortwin Renn et al., Risiko. Über den gesellschaftlichen Umgang mit Unsicherheit, München 2007, S. 176.

  13. Vgl. ebd. sowie Ortwin Renn, Das Risikoparadox. Warum wir uns vor dem Falschen fürchten, Frankfurt/M. 2014, S. 330ff.

  14. Vgl. Ulrich Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt/M. 1986.

  15. Renn et al. (Anm. 12), S. 176.

  16. Perrow (Anm. 8), S. 17.

  17. Renn et al. (Anm. 12), S. 176.

  18. Ebd.

  19. Ebd., S. 165.

  20. Vgl. Wolfgang Bonß, Karriere und sozialwissenschaftliche Potenziale des Resilienzbegriffs, in: Martin Endress/Andrea Maurer (Hrsg.), Resilienz im Sozialen. Theoretische und empirische Analysen, Wiesbaden 2015, S. 15–31.

  21. Vgl. Daniel Aronson, Incomplete Risk Formulas Are Risky Business, 5.10.2020, Externer Link: https://sustainablebrands.com/read/new-metrics/incomplete-risk-formulas-are-risky-business.

  22. Vgl. Paul Slovic, The Feeling of Risk. New Perspectives on Risk Perception, London 2010.

  23. Vgl. Ulrich Beck, Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit, Frankfurt/M. 2008.

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ist Professor i.R. für Allgemeine Soziologie an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften der Universität der Bundeswehr München.
E-Mail Link: wolfgang.bonss@unibw.de