Seit 1971 ist Katar unabhängig. Sein Herrscherhaus, die Al Thani-Familie, positionierte sich im Laufe der Geschichte durch Bündnispolitik geschickt zwischen seinen Nachbarn und konkurrierenden Großmächten. Heute ist Katar als Gasexporteur und internationale Handelsplattform von enormer Bedeutung.
Außenpolitisch genießt das Land einen zwiespältigen Ruf: Einerseits agiert es als Vermittler, etwa zwischen den USA und den Taliban, andererseits besteht eine gewisse ideologische Nähe zu verschiedenen islamistischen Kräften. In Katar wird zwar eine leichte Demokratisierung inszeniert, doch bleibt die Macht des Emirs und der Al Thani ungebrochen.
Das Emirat verfolgt eine Soft-Power-Strategie und will sich durch Kultur-, Medien- und Sportpolitik auf der Weltbühne etablieren. Und obwohl mit der Ausrichtung der WM 2022 auch die strukturelle Ausbeutung der Arbeitsmigranten offenbart wurde, wird die WM wahrscheinlich zu einem internationalen Imagegewinn für Katar führen.
Editorial
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