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Informationen zur politischen Bildung Nr. 354/2023

Einkommens- und Vermögensungleichheit

Johannes Giesecke Petra Böhnke Olaf Groh-Samberg

/ 19 Minuten zu lesen

Die ökonomische Stellung von Menschen beeinflusst, welche Positionen sie im sozialen Gefüge einnehmen. In Deutschland ist die Vermögensungleichheit hoch, die Einkommensungleichheit ist gestiegen.

(© picture-alliance, dieKLEINERT | Kostas Koufogiorgos)

Das Geld, über das Menschen verfügen, ist nicht gleich verteilt. Manche Menschen haben etwa aufgrund einer hoch entlohnten Erwerbstätigkeit oder aufgrund eines geerbten Vermögens mehr Geld zur Verfügung als andere. Aus dieser ungleichen Verteilung resultieren ungleiche Konsumchancen (Erwerb von Gütern und Dienstleistungen), ungleiches Sparverhalten (etwa Vermögensbildung für zukünftigen Konsum) und damit einhergehend ungleiche gegenwärtige und zukünftige Lebens- und gesellschaftliche Teilhabechancen. Ungleich verteilte Einkom­men und Vermögen können somit Ausdruck sozialer Ungleichheit sein, wenn und insoweit bestimmte soziale Gruppen höhere Einkommen generieren oder höhere Vermögenswerte besitzen als andere Gruppen. Gleichzeitig können ungleich verteilte ökonomische Ressourcen Ausmaß und Struktur sozialer Ungleichheit beeinflussen, etwa wenn Bildungsentscheidungen in Abhängigkeit von der ökonomischen Lage eines Haushalts oder vom ökonomischen Hintergrund der Familie getroffen werden (siehe Kapitel "Interner Link: Soziale Herkunft und Bildung").

Die Analyse von Einkommens- und Vermögenspositionen von Individuen und Haushalten ist für die Beschreibung der sozialen Ungleichheit einer Gesellschaft von enormer Bedeu­tung. Die ökonomische Stellung von Menschen beeinflusst direkt und indirekt deren Lebensbedingungen und trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, welche Positionen diese Menschen im sozialen Gefüge einnehmen, ob sie etwa „eher unten“ oder „ganz oben“ stehen. Zudem ist aus der Forschung bekannt, dass vor- oder nachteilige Positionen über den Lebensverlauf eines Menschen oder sogar über Generationen hinweg – also zwischen Eltern und deren Kindern – relativ stabil sind. Das heißt nicht, dass es nicht auch Auf- und Abstiege gibt, sowohl innerhalb als auch zwischen Generationen. Ein starker Zusam­menhang zwischen dem ökonomischen Status des Elternhauses und dem Status der Kinder ist jedoch offensichtlich, wie nahezu alle Studien belegen. Vor- oder nachteilige Einkommens- und Vermögenspositionen werden somit (zumindest teilweise) „vererbt“.

Dass es in einer marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaft nicht zu einer vollkommen gleichen Verteilung von Einkommen und Vermögen kommt, ist sowohl im System der (sozialen) Marktwirtschaft selbst verankert als auch weitestgehend gesellschaftlich akzeptiert. So fordern etwa nur sehr wenige Menschen in Deutschland, dass alle erwerbstätigen Personen das gleiche Einkommen haben sollten. Ein gewisser Grad an Ungleichheit erscheint dem Großteil der Bevölkerung als legitim, beispielsweise weil sich Anstrengung und Leistung im Job auch in einem höheren Einkommen niederschlagen sollten.

Aber wie ungleich sind Erwerbseinkommen und Vermögen in Deutschland verteilt? Zur Beantwortung dieser Frage kann zum Beispiel auf das sogenannte Bruttoerwerbseinkommen sowie auf das Nettovermögen geschaut werden und darauf, wie sich Einkommen und Vermögen auf unterschiedliche Gruppen verteilen. Brutto ist das Gehalt vor Abzug der Steuern sowie Sozialabgaben und netto das Gehalt nach Abzug.

Dabei ist klar zu erkennen, dass die unterste Hälfte (die „ärmsten“ 50 Prozent) der Menschen in Deutschland deutlich weniger als die Hälfte des gesamten Erwerbseinkommens besitzt. Innerhalb der erwerbstätigen Bevölkerung erhält die Hälfte der Menschen lediglich circa 24 Prozent vom gesamten Bruttoerwerbseinkommen.

Beim Vermögen ist die Ungleichheit sogar noch deutlich höher: Hier besitzt eine Hälfte der Menschen so gut wie nichts vom Gesamtvermögen in Deutschland (ihr Anteil am Gesamtvermögen beträgt gerade einmal 0,3 Prozent). Bereits diese Zahlen deuten auf eine nicht unerhebliche Ungleichheit in der Verteilung von Einkommen und Vermögen hin, denn bei einer Gleichverteilung hätte die untere Hälfte exakt auch 50 Prozent des Einkommens und des Vermögens.

Anteil verschiedener Gruppen am gesamten Erwerbseinkommen und Vermögen in Deutschland, 2020 (in Prozent) (© Quelle: Sozio-oekonomisches Panel SOEP (eigene Berechnungen), Vermögensdaten von 2017)

Auch der Blick auf die obersten (die „reichsten“) 10 Prozent bzw. das oberste 1 Prozent verdeutlicht das Ausmaß der Ungleichheit: Die obersten 10 Prozent besitzen rund 28 Prozent des Einkommens (und damit etwas mehr als die untere Hälfte) und sogar fast 60 Prozent (und damit fast das Zweihundertfache der unteren Hälfte) des Vermögens, das oberste 1 Prozent kommt auf einen Anteil von circa 6 Prozent beim Erwerbseinkommen und auf etwa 22 Prozent beim Vermögen. Während also die untere Hälfte der Bevölkerung einen deutlich unterproportionalen Anteil am gesamten Einkommen und Vermögen hält, besitzen die Top-10-Prozent bzw. Top-1-Prozent der Bevölkerung einen klar überproportionalen Anteil.

Die Einkommens- und Vermögensverteilung ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass relativ viele Menschen relativ wenig vom Gesamteinkommen und -vermögen besitzen, wäh­rend relativ wenige Menschen relativ viel Einkommen und Vermögen auf sich vereinen können. Zudem zeigt sich, dass Vermögen noch wesentlich ungleicher verteilt ist als das Erwerbseinkommen.

Was verstehen wir unter Einkommen und Vermögen?

Für das Verständnis der Verteilung von Einkommen und Vermögen in der Sozialstruktur ist es zunächst wichtig zu definieren, was genau Einkommen und was Vermögen ist.

Einkommen

Eine zentrale Quelle des Einkommens von Individuen oder Haushalten ist das Erwerbseinkommen, das durch die Verrichtung einer Erwerbstätigkeit erzielt wird (siehe Abschnitt Interner Link: "Erwerbsarbeit und soziale Ungleichheit" im Kapitel "Erwerbsarbeit, Berufe und soziale Ungleichheit"). Aktuell gehen in Deutschland rund 45 Millionen Menschen einer Erwerbstätigkeit nach, für sie spielt die Höhe des Erwerbseinkommens eine wichtige Rolle. Erwerbseinkommen werden in der Regel als Brutto- und/oder als Nettoeinkommen betrachtet.

Bruttoerwerbseinkommen: Das Bruttoerwerbseinkommen umfasst das Erwerbseinkommen vor Abzug von Steuern und Sozialversicherungsabgaben (Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung) und spiegelt daher das am (Arbeits-)Markt erzielte Einkommen wider. Unterschiede in der Höhe der Bruttoerwerbseinkommen zwischen Personen können sich einerseits aus der geleisteten und bezahlten Arbeitszeit (etwa Vollzeit, Teilzeit oder Minijob) ergeben und/oder aus unterschiedlichen Stundenlöhnen (etwa Stundenlohn in Höhe des Mindestlohnes von 12 Euro (seit 1.10.2022) im Vergleich zu einem höheren Stundenlohn).

Nettoerwerbseinkommen: Das Nettoerwerbseinkommen umfasst hingegen das Erwerbseinkommen nach Abzug von Steuern und der (arbeitnehmer:innenseitigen) Sozialversicherungsabgaben. Auch wenn an dieser Stelle die komplexen Regeln und Wirkmechanismen des deutschen Einkommenssteuer- und Sozialversicherungssystems nicht im Detail erläutert werden können, ist aus der Forschung bekannt, dass Steuern und Abgaben eine ungleichheitsreduzierende Wirkung haben, da höhere Erwerbseinkommen mit höheren Steuern und Abgaben belegt werden als niedrigere Einkommen. Allerdings zeigt sich, dass das Einkommenssteuer- und Sozialversicherungssystem allein nicht in der Lage ist, die Ungleichheit der Erwerbseinkommen nachhaltig zu reduzieren.

Bei der Betrachtung der Verteilung von Brutto- und von Nettoerwerbseinkommen wird deutlich, dass der Anteil der unteren Hälfte der Erwerbstätigen am gesamten Nettoerwerbseinkommen im Vergleich zu den Verhältnissen bei den Bruttoerwerbseinkommen etwas höher ausfällt, gleichwohl erzielen die Top-10-Prozent und die Top-1-Prozent der Erwerbstätigen einen deutlich überproportionalen Anteil. Ein sehr ähnliches Bild ergibt sich, wenn für das Erwerbseinkommen Stundenlöhne statt Monatseinkommen betrachtet werden, also berücksichtigt wird, dass Erwerbstätige unterschiedlich lang arbeiten (z. B. in Voll- oder Teilzeit): Auch hier zeigt sich eine deutliche Ungleichheit in der Verteilung bei den Bruttostundenlöhnen, die nach Abzug von Steuern und Abgaben, also bei den Nettostundenlöhnen, etwas geringer ausfällt.

Anteil verschiedener Gruppen am gesamten Brutto- und Nettoerwerbseinkommen in Deutschland, 2020 (in Prozent, in Klammern Durchschnittseinkommen/Monat der Gruppe) (© Quelle: Sozio-oekonomisches Panel SOEP (eigene Berechnungen))

Zusätzlich oder alternativ zum (Netto-)Erwerbseinkommen erhalten Menschen Einkommen aus anderen Quellen wie beispielsweise aus Vermögen (etwa Zinsen oder Aktiendividenden), aus Transferleistungen (etwa Bürgergeld [früher: ALG II], Renten, BAföG-Leistungen für Studierende, Wohngeld oder Kindergeld) oder „Einnahmen“ aus selbstgenutztem Wohneigentum (als fiktives Einkommen in Höhe der eingesparten Miete). Auch diese Einkommensarten sind ungleich verteilt, da nicht jeder Mensch in Deutschland diese Einkommen in gleicher Höhe erhält. Manche Menschen erhalten zum Beispiel nur Erwerbseinkommen, andere erhalten zusätzlich Kindergeld und wieder andere haben gar kein Erwerbseinkommen, sondern sind ausschließlich auf Transferleistungen angewiesen.

Verfügbares Haushaltseinkommen: Insgesamt ergibt sich aus der Summe dieser Einkommensarten das verfügbare Einkommen einer Person. Leben nun Menschen mit anderen in einem Haushalt zusammen, summieren sich diese verfügbaren Einkommen zu dem sogenannten verfügbaren Haushaltseinkommen. Für die ökonomische Lage eines Haushalts ist dabei neben der Höhe des verfügbaren Haushaltseinkommens entscheidend, wie viele Personen diesem Haushalt angehören. So sind von den aktuell rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland 41 Prozent Einpersonenhaushalte, 34 Prozent Zweipersonenhaushalte und 25 Prozent der Haushalte bestehen aus drei oder mehr Personen. Das bedeutet, dass in ca. 60 Prozent der Haushalte die Haushaltsmitglieder (Erwachsene plus ggf. Kinder) ihr Einkommen zusammenlegen, aber auch das verfügbare Haushaltseinkommen untereinander aufteilen müssen.

Auf der Ebene der Haushalte vermengen sich also ungleich verteilte Erwerbseinkommen mit ebenfalls ungleich verteilten anderen Einkommen (wie z. B. Transferleistungen). Zudem sind wichtige Merkmale von Haushalten (vor allem Anzahl und Alter der Haushaltsmitglieder) ungleich verteilt, das heißt, Größe und Struktur von Haushalten unterscheiden sich. Das bedeutet, dass sich Ungleichheiten von Erwerbseinkommen nicht 1:1 in Ungleichheiten von verfügbaren Haushaltseinkommen übersetzen, sondern dass sozialpolitische Maßnahmen wie Transferleistungen, aber auch Einkommen aus weiteren Quellen sowie die konkrete Zusammensetzung des Haushalts (z. B. aufgrund von Bildungshomogamie, also der Wahl eines Partners oder einer Partnerin mit gleichem oder ähnlichem Bildungsstand, siehe Abschnitt "Interner Link: Gleich und gleich gesellt sich gern ...?" im Kapitel "Folgen sozialer Ungleichheit") wichtige Komponenten für die ökonomische Position eines Haushalts und seiner Mitglieder darstellen.

Die Ungleichheit der Haushaltseinkommen wird durch Steuern, Abgaben und vor allem durch Transferzahlungen deutlich reduziert: Während Haushaltseinkommen vor Steuern, Ab­gaben und Transferleistungen sehr ungleich und noch ungleicher verteilt sind als die Bruttoerwerbseinkommen, entspricht die Ungleichheit nach Umverteilung durch Steuern, Abgaben und Transferleistungen in etwa der bei den Nettoerwerbseinkommen. Dies geschieht dadurch, dass einkommensschwächere Haushalte mehr Geld erhalten (hauptsächlich durch Transferzahlungen), während einkommensstärkere Haushalte Geld abgeben müssen (hauptsächlich durch Steuern und Sozialabgaben).

Anteil verschiedener Gruppen am gesamten verfügbaren Haushaltseinkommen in Deutschland, 2020 (in Prozent, in Klammern Jahresdurchschnittseinkommen der Gruppe) (© Quelle: Sozio-oekonomisches Panel SOEP (eigene Berechnungen))

Die ungleichheitsreduzierende Wirkung von Steuern, Abgaben und sozialpolitischen Transferzahlungen zeigt sich auch dann sehr deutlich, wenn das Haushaltseinkommen nicht pro Haushalt, sondern pro Kopf, also unter Berücksichtigung der Haushaltsgröße, betrachtet wird. Ähnlich wie bei den Einkommen auf Haushaltsebene verdoppelt sich durch Umverteilung in etwa der Anteil, den die ärmere Hälfte der Bevölkerung am gesamten Pro-Kopf-Einkommen hält, während sich die Anteile der oberen Einkommensgruppen um circa ein Viertel reduzieren. Dennoch bleibt auch nach Umverteilung durch Steuern, Abgaben und Transferleistungen eine nicht zu vernachlässigende Ungleichheit in der Verteilung der Haushaltseinkommen bestehen: Wie auch schon bei den Erwerbseinkommen zeigt sich, dass viele Haushalte und die darin lebenden Personen relativ wenig von dem gesamten Haushaltseinkommen in Deutschland erhalten, während wenige Haushalte und Personen relativ viel Haushaltseinkommen beziehen.

Vermögen

Vermögen ist in Deutschland noch ungleicher verteilt als Einkommen. Aber was genau ist Vermögen? Vermögen ist der monetäre Wert aller Güter, die eine Person oder ein Haushalt besitzt. Die Güter können dabei materieller Art (z. B. Bargeld, Aktien, Immobilien) oder immaterieller Art (z. B. Lizenzen oder Patente) sein, wobei insbesondere der Besitz einer oder mehrerer Immobilien eine wichtige Rolle bei der Zusammensetzung von Vermögen in Deutschland spielt. Analog zum Einkommen kann das Vermögen einer Person oder eines Haushalts betrachtet werden.

Nettovermögen: Typischerweise wird bei der Analyse der Verteilung von Vermögen das sogenannte Nettovermögen in den Blick genommen, also den um Verbindlichkeiten (wie z. B. Schulden) verringerten Vermögensbestand. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass Personen oder Haushalte ein negatives Vermögen aufweisen, etwa wenn sie verschuldet sind und die Schulden höher ausfallen als der Vermögensbestand. So zeigt sich für Deutschland, dass etwa fünf Prozent der Haushalte negatives Vermögen haben und weitere 20 Prozent kein oder so gut wie kein Vermögen besitzen.

Dies schlägt sich darin nieder, dass die untere Hälfte der Haushalte und die in diesen Haushalten lebenden Personen im Durchschnitt kaum über Vermögen verfügen und ihr Anteil am Gesamtvermögen daher verschwindend gering ist. Das Vermögen konzentriert sich vielmehr am oberen Rand der Verteilung, wo die oberen 10 Prozent deutlich mehr als die Hälfte besitzt. Das oberste Prozent besitzt circa ein Fünftel des gesamten Vermögens.

Anteil verschiedener Gruppen am gesamten Nettovermögen in Deutschland, 2017 (in Prozent, in Klammern Durchschnittsvermögen der Gruppe) (© Quelle: Sozio-oekonomisches Panel SOEP (eigene Berechnungen))

Zwischen Einkommen und Vermögen besteht darüber hinaus eine gewisse Wechselwirkung: Einerseits generiert Vermögen mitunter Einkommen (z. B. in Form von Gewinnen aus Aktienbesitz oder Mieteinnahmen), andererseits ermöglicht Einkommen den Aufbau von Vermögen (z. B. durch Sparen oder den Erwerb einer Immobilie). So zeigte sich in einer Studie für 2017, dass der einkommensschwächeren Hälfte aller erwachsenen Personen weniger als ein Drittel des Einkommens und nur rund ein Viertel des Gesamtvermögens gehören, während die Top-10-Prozent der Einkommensbezieher:innen etwa ein Viertel des Gesamteinkommens und circa ein Drittel des Gesamtvermögens auf sich vereinen können. Es gibt aber auch Personen und Haushalte, die zwar nicht unerhebliche Einkommen erzielen, aber über kein Vermögen verfügen.

Erklärungen für Einkommens- und Vermögensungleichheiten

Die Vielschichtigkeit in der Verteilung von Einkommen und Vermögen spiegelt sich in einer Vielschichtigkeit der Erklärungsansätze für das Zustandekommen von Einkommens- und Vermögensungleichheiten wider. Es gibt einige zentrale Erklärungen für Einkommens- und Vermögensungleichheiten.

Erwerbseinkommen: Die Höhe des individuellen Erwerbseinkommens hängt relativ stark von der Bildung (siehe Kapitel "Interner Link: Soziale Herkunft und Bildung"), dem Beruf und der Berufserfahrung einer Person ab, aber auch von vielen weiteren Merkmalen, wie etwa der Branche oder der Region, in der sich der eigene Arbeitsplatz befindet, der Unternehmensgröße oder auch dem Geschlecht der Person. Diese Merkmale haben einen Einfluss darauf, ob jemand überhaupt erwerbstätig ist, wie gut oder schlecht eine berufliche Tätigkeit bezahlt und in welchem Stundenumfang die Tätigkeit ausgeübt wird (siehe Kapitel "Interner Link: Erwerbsarbeit, Berufe und soziale Ungleichheit").

Erwerbseinkommen unterscheiden sich dann folglich auch deshalb, weil diese Merkmale in der erwerbstätigen Bevöl­kerung ungleich verteilt sind, sodass sich Ungleichheiten etwa im Bildungssystem oder in der Berufswahl in Ungleichheiten im Erwerbseinkommen übersetzen. Bei den Nettoerwerbseinkommen spielen darüber hinaus eine Rolle die Höhe des Erwerbseinkommens (etwa aufgrund von befreiten oder „gedeckelten“ Beiträgen zu den Sozialversicherungen) sowie der Familienstand einer Person (aufgrund des sogenannten Ehegattensplittings, das im Steuerrecht solche Ehen begünstigt, bei denen der eine Partner deutlich mehr als der andere Partner verdient).

Haushaltseinkommen: Auf der Ebene eines Haushalts fließen Erwerbseinkommen und gegebenenfalls andere Einkommen (wie z. B. Transferzahlungen) der einzelnen Haushaltsmitglieder zusammen. Da für viele Haushalte das Erwerbseinkommen die zentrale Einnahmequelle ist, ergeben sich schon allein deshalb Unterschiede in den Haushaltseinkommen, weil die Erwerbseinkommen unterschiedlich sind. Auf der Haushaltsebene ist aber immer auch zu bedenken, dass mehr als die Hälfte aller Haushalte aus mehr als einer Person bestehen. Insofern spielt für die Höhe des Haushaltseinkommens die Zusammensetzung des Haushalts eine wichtige Rolle. So sind etwa Haushalte mit zwei erwerbstätigen Personen in der Regel ökonomisch besser positioniert als Haushalte, bei denen keine Person erwerbstätig ist. Dies gilt um so mehr vor dem Hintergrund, dass Haushalte typischerweise bestimmte Konstellationen aufweisen, also beispielsweise Menschen mit ähnlichem Bildungsniveau und daher auch ähnlichen Erwerbschancen zusammenleben (Bildungshomogamie).

Transferzahlungen (wie Bürger- oder Wohngeld) haben einen ungleichheitsreduzierenden Effekt, da sie die ökonomische Position von sonst einkommensschwachen Haushalten stärken. Allerdings besteht auch nach staatlicher Umverteilung noch ein erhebliches Maß an Ungleichheit in den Haushaltseinkommen, und bestimmte Bevölkerungsgruppen tragen ein erhöhtes Risiko, nur über relativ geringe Haushaltseinkommen zu verfügen (z. B. Alleinerziehende, Arbeitslose, Rentner:innen).

QuellentextAlleinerziehend und arm

[…] Eine Trennung ist besonders für Frauen oft ein großes finanzielles Risiko – oft so groß, dass sie in Beziehungen bleiben, die sie eigentlich längst beenden müssten. Dass das so ist, liegt auch an der Politik, am Gesetz in Deutschland. Die Unterhaltsrechtsreform von 2008 hat die Situation für Alleinerziehende noch prekärer gemacht. Sie stehen seitdem schneller ohne Unterhaltsanspruch da. […]

Die Reform von 2008 hat vor allem diejenigen hart getroffen, die sich während der Ehe hauptsächlich um die Kinder gekümmert und dafür im Job zurückgesteckt haben – also überwiegend die Mütter. Denn mit der Reform wurde der sogenannte Betreuungsunterhalt aufgeweicht: Ab dem dritten Geburtstag des jüngsten Kindes muss eine Vollzeittätigkeit aufgenommen werden. […]

Das neue Credo hieß Eigenverantwortung. „Nach der Scheidung obliegt es jedem Ehegatten, selbst für seinen Unterhalt zu sorgen“, steht im Gesetz. Nur: Laut Statistischem Bundesamt arbeitet in drei Vierteln der Familien vor einer Trennung der Vater Vollzeit, die Mutter verdient mit ihrem Teilzeitjob dazu.

„Nach der Trennung bleiben die Nachteile der gemeinsam vereinbarten ehelichen Arbeitsteilung bei den Müttern hän­­gen“, sagt Anne Lenze. „Das Unterhaltsrecht und die Rechtsprechung manifestieren die gesellschaftliche Geringschät­zung von Fürsorgearbeit.“ Lenze ist Jura-Professorin an der Hochschule Darmstadt, sie forscht zu Armut von Kin­dern und Alleinerziehenden und war Richterin an einem Sozialgericht. Sie fordert schon lange eine Reform der Reform.

Das Armutsrisiko alleinerziehender Familien ist laut Familienministerium viermal so hoch wie das von Paarfamilien, womit Deutschland einen der letzten Plätze im europäischen Ranking einnimmt.

Dennoch waren 2008 viele vom Nutzen der Unterhaltsrechtsreform überzeugt. In Zeiten des Fachkräftemangels klang es nach einem sinnvollen Ansatz, Erwerbspotenziale zu heben und zugleich Frauen vor Altersarmut zu schützen. Aber obwohl den Müttern bei einer Trennung Armut drohte, änderte sich an der familiären Arbeitsteilung nichts.

Dass das so ist und so blieb, liegt auch an der staatlichen Förderung. Vor der Trennung begünstigt der Staat die Zuverdiener-Ehe durch Regeln wie Ehegattensplitting, Mitversicherung und Minijobs. Nach der Trennung kommt dann die Kehrtwende. „Man lässt die Frauen sehenden Auges ins Messer rennen“, sagt Miriam Hoheisel, Geschäftsführerin des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV). „Eigenverantwortung zu fordern klingt erst mal gut. Aber wenn es keine realistische Chance gibt, der nachzukommen, ist es nur eine Phrase, um Einschnitte zu beschönigen.“ Wenn ein Elternteil nach der Trennung schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe, müsse das zumindest für eine Übergangszeit berücksichtigt werden, fordert sie.

[…] [Eine] Mutter, die gerade den Unterhalt vor Gericht einklagt, fragt sich, wer sie als Alleinerziehende mehrerer kleiner Kinder überhaupt einstellen würde. In der Firma ihres Mannes hatte sie offiziell nur einen Minijob, um Sozialversicherungsbeiträge zu sparen. „Meine Karriere habe ich komplett an die Wand gefahren. Aber ich bin ja auch nicht Mutter geworden, um meine Kinder zehn Stunden am Tag abzugeben.“ […]

Viele fürchten oder vermeiden eine Scheidung aus Angst vor Armut. Laura Bohnert betreut die Hotline für ­Alleinerzie­hende beim VAMV Nordrhein-Westfahlen und kennt diese Sorgen. Jeden Tag rufen Mütter und Väter an, die über eine Trennung nachdenken oder neu sind in der Situation als Alleinerziehende.

„Manche leben seit über sechs Monaten von weniger als Hartz 4, weil sie nicht wissen, was ihnen zusteht.“ Gedanken über ihre Abhängigkeit vom Partner machen sich viele erst, wenn es nicht mehr läuft. Bohnert glaubt allerdings nicht, dass ein nachehelicher Betreuungsunterhalt, wie bis 2008 üblich, für weniger Armut bei Alleinerziehenden sorgen würde. „Wer nicht zahlen will, findet Wege, das zu umgehen.“

Inzwischen kommen allerdings immer mehr Paare schon vor der Eheschließung, die den Unterhalt nach einer möglichen Trennung regeln wollen, hat Alexander Mayerhöfer festgestellt. Er ist Fachanwalt für Familienrecht in Miesbach und München und im Ausschuss Familienrecht der Bundes­rechtsanwaltskammer. Zu wissen, woran man bei einer Trennung ist, hält er für elementar. Viele seiner Man­dantinnen würden während der Ehe gerne zurückstecken, um sich um die Kinder zu kümmern, dann droht allerdings der harte Fall.

Das Unterhaltsrecht hält er insgesamt für ausgewogen: „Dass eine Arzthelferin mit einem Chefarzt als Ex-Ehemann ein Leben lang ausgesorgt hat, ist ja auch nicht fair“, sagt Mayerhöfer. Aber der Betreuungsunterhalt sollte länger bezahlt werden als bis zum dritten Geburtstag des Nachwuchses. Übergangsfristen seien auch möglich. „Aber das muss man als Anwalt gut begründen, sonst fällt die Mandantin hinten runter.“ […]

Für Alleinerziehende mit wenig Geld und Zeit ist das ein Kraftakt. „Wenn einer nicht will und durch die Instanzen geht, wird es mühsam. Diese Prozesse sind kompliziert und sehr konfliktbeladen“, sagt Anwalt Mayerhöfer. Die Politik des Ehegattensplittings, das Anreize zum Wenig-Arbeiten für einen Ehepartner setzt, und die Regeln, die bereits im Jahr nach der Trennung einen Wechsel in die schlechtere Lohnsteuerklasse vorgeben und hohe Steuern schon auf mittlere Einkommen erheben, hält er für reformbedürftig. Mehr steuerliche Arbeitsanreize für Eltern fände er gut sowie eine Individualbesteuerung.

Die Alleinerziehende mit den Kindern, die mitten im Gerichtsverfahren steckt, würde heute einiges anders machen, sagt sie: einen Ehevertrag aufsetzen, der sie absichert. Ein richtiges Gehalt für ihre Mitarbeit in der Firma verlangen. Und vom Partner mehr Engagement bei der Kinderbetreuung einfordern.

Sigrid Rautenberg, „Arm geschieden“, in: Süddeutsche Zeitung vom 13. Oktober 2022

Erwerbstätigkeit von Müttern (in Prozent)

(© Nach einer Infografik von Julia Schubert, in: Süddeutsche Zeitung vom 13. Oktober 2022)

Vermögen: Der Aufbau von Vermögen erfolgt erstens durch die Verwendung eines Teils des Einkommens einer Person/­eines Haushalts (z. B. durch Sparen oder Investition in eine Immobilie). Die Fähigkeit, einen Teil des Einkommens in Vermögen um­zuwandeln, hängt dabei erkennbar von der Höhe des erzielten Einkommens ab: Während das untere Drittel der Haushalte kein Einkommen zur Vermögensbildung nutzen kann (und sich sogar verschuldet), verwenden die Top-1-Prozent der Haushalte mehr als ein Drittel ihres Einkommens für den Aufbau von Vermögen. Somit überträgt sich die Ungleichheit in den Einkommen auch auf die Verteilung von Vermögen.

Zweitens spielen Vermögenstransfers (Erbschaften oder Schenkungen) eine wichtige Rolle. Zwar werden Erbschaften und Schenkungen in der Regel auf mehrere Begünstigte aufgeteilt, sodass sich die Ungleichheit in der Verteilung von Vermögen durch Vermögenstransfers abschwächen sollte, jedoch zeigt sich, dass sowohl die Wahrscheinlichkeit, eine Erbschaft oder Schenkung zu erhalten, als auch die Höhe der transferierten Vermögen mit der eigenen Vermögensposition zusammenhängen. So erhielten zwischen 2013 und 2017 lediglich zwei Prozent des vermögensschwächsten Fünftel, aber rund acht Prozent des vermögensstärksten Fünftel eine Erbschaft oder Schenkung, wobei im Mittel etwa 10 000 Euro im unteren Fünftel, aber circa 145 000 Euro im obersten Fünftel transferiert wurden. Zudem beeinflusst die soziale Herkunft einer Person deren Chance auf (hohe) Vermögenstransfers, da beispielsweise nur Kinder einkommens- bzw. vermögensstarker Eltern auf substanzielle Erbschaften oder Schenkungen hoffen können.

(© picture-alliance, dieKLEINERT | Kostas Koufogiorgos)

Drittens schließlich entsteht Vermögen aus Vermögen: So können etwa Gewinne aus Vermögensinvestitionen (z. B. Gewinne aus Aktien) reinvestiert werden. Aber auch die Kosten einer Vermögensinvestition sinken relativ mit dem eingesetzten Vermögen (z. B. Kreditkosten für den Erwerb einer Immobilie).

Insgesamt zeigt sich damit, dass Ungleichheiten im Erwerbseinkommen, in den Haushaltseinkommen und im Vermögen miteinander verbunden sind und sich in einem nicht unerheblichen Ausmaß gegenseitig reproduzieren, wenn nicht sogar verstärken. Für die Einkommens- und Vermögensposition von Menschen spielen sozialstrukturelle Merkmale wie etwa Bildung, Beruf, Geschlecht oder Wohnort eine wichtige Rolle, auch wenn sie die Verteilungsungleichheiten nicht vollständig erklären können. Auch üben bestimmte Lebensereignisse (wie die Geburt von Kindern, Scheidungen bzw. Trennungen oder eine sich verschlechternde Gesundheit) einen Einfluss auf die Einkommens- und Vermögensposition von Menschen aus. Allerdings hängen sowohl deren Auftreten als auch deren konkrete Effekte wiederum unter anderem von Bildung, Beruf, Geschlecht und der Einkommens- und Vermögensposition selbst ab.

Entwicklung der Einkommens- und Vermögensungleichheiten in Deutschland

Wie eingangs erläutert, sind Einkommen und Vermögen in Deutschland ungleich verteilt. Doch wie hat sich diese Ungleichheit seit den 1990er-Jahren entwickelt? Beim Blick auf die Ungleichheit der Erwerbseinkommen wird zunächst wieder deutlich, dass auch in der Vergangenheit die Ungleichheit bei den Nettoerwerbseinkommen etwas niedriger ausfiel als bei den Bruttoeinkommen. Ganz gleich, welche Maßzahl für das Ausmaß der Ungleichheit betrachtet wird, zeigt sich, dass Steuern und Abgaben eine ungleichheitsreduzierende Wirkung besitzen, aber auch, dass Nettoerwerbseinkommen immer noch recht ungleich verteilt sind.

Darüber hinaus lässt sich im Hinblick auf die zeitliche Entwicklung feststellen, dass es zwischen etwa 2000 und 2010 zu einer nicht unerheblichen Zunahme der Ungleichheit der Brutto- und auch der Nettoerwerbseinkommen kam. Hierfür dürften vor allem die Ausweitung niedrig entlohnter Erwerbstätigkeit und von Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung ausschlaggebend gewesen sein. Nach 2010 entwickelte sich die Ungleichheit in den Erwerbseinkommen wieder leicht zurück, lag aber im Jahr 2020 noch immer deutlich über dem Niveau von Mitte der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre.

Ungleichheit der Brutto- und Nettoerwerbseinkommen, Gini-Koeffizient Lesehilfe: Um Ungleichheit in der Verteilung von Einkommen und Vermögen in einer Maßzahl zu erfassen, wird häufig der sogenannte Gini-Koeffizient verwendet, der zwischen 0 (maximale Gleichverteilung) und 1 (maximale Ungleichverteilung) variiert, das heißt, je höher der Wert zwischen 0 und 1 ausfällt, desto höher ist die Ungleichheit. (© Quelle: Sozio-oekonomisches Panel SOEP (eigene Berechnungen))

Spiegelt sich diese Entwicklung auch in der Ungleichheitsentwicklung für die Haushaltseinkommen wider? Um diese Frage zu beantworten, ist es zunächst einmal wichtig, sich darüber klar zu werden, welche Art von Haushaltseinkommen betrachtet werden soll. Erstens wird beim Blick auf die Verteilung von Haushaltseinkommen häufig das Haushaltseinkommen jeweils vor und nach Steuern, Abgaben und Transferleistungen verglichen. Ähnlich wie bei den Brutto- und Nettoerwerbseinkommen soll damit ein Augenmerk auf das Wirken sozialstaatlicher Umverteilungspolitik gelegt werden. Zweitens wird bei den Haushaltseinkommen häufig nicht nur berücksichtigt, wie viele Personen in einem Haushalt leben und sich das Einkommen teilen müssen, sondern auch, dass es bei Mehrpersonenhaushalten zu sogenannten Skalenerträgen – also Einspareffekten – kommt (weil die Mitglieder eines Haushalts beispielsweise technische Geräte wie DSL-Anschluss oder Waschmaschine gemeinsam nutzen).

So hat etwa ein 2-Personenhaushalt mit einem Haushalts­einkommen in Höhe von 3000 Euro mehr Einkommen pro Kopf zur Verfügung als zwei Singles, die in zwei getrennten Haus­halten mit jeweils 1500 Euro leben. Auch das Alter der jeweiligen Haushaltsmitglieder wird in dem Sinne berücksichtigt, dass Kindern zumindest bis zu einem bestimmten Alter (meist 14 Jahre) ein ge­ringerer Bedarf als erwachsenen Personen oder älteren Jugendlichen zugerechnet wird. Dieses sogenannte Äquivalenzeinkommen erlaubt es, die Einkommenssituation von Haushalten unterschiedlicher Größe und Zusammensetzung vergleichbar zu machen.

Aus zahlreichen Untersuchungen ist bekannt, dass die relativ hohe Ungleichheit in den Haushaltsmarkteinkommen (d. h. Einkommen vor Steuern, Abgaben und Transferleistungen) durch staatliche Umverteilung deutlich reduziert wird. Gemessen am Gini-Koeffizienten verringert sich die Ungleichheit der Haushaltseinkommen nach staatlicher Umverteilung um mehr als 40 Prozent. Diese Verringerung in der Ungleichheit ist wesentlich stärker ausgeprägt als bei dem Vergleich von Brutto- und Nettoerwerbseinkommen und verdeutlich somit die Bedeutung sozialstaatlicher Transferleistungen. Dennoch bleibt auch nach Umverteilung immer noch ein erhebliches Ausmaß an Ungleichheit bestehen.

Im Hinblick auf den zeitlichen Verlauf ist hervorzuheben, dass es seit Mitte der 1990er-Jahre bis etwa Mitte der 2000er-Jahre einen Anstieg der Ungleichheit gab. Das trifft sowohl auf die Haushaltseinkommen vor Steuern, Abgaben und Transferleistungen als auch auf die verfügbaren (das heißt nach Umverteilung vorliegenden) Haushaltseinkommen zu. So stieg etwa der Gini-Koeffizient bei den verfügbaren Haushaltseinkommen von knapp 0,26 im Jahr 1995 auf circa 0,29 im Jahr 2006. Seit Mitte der 2000er-Jahre stagniert die Ungleichheit auf diesem erhöhten Niveau. Die Ungleichheitszunahme von Mitte der 1990er-Jahre bis Mitte der 2000er-Jahre ist – soweit wir mithilfe verfügbarer Daten sehen können – einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik.

Diese historische Zunahme der Ungleichheit in den verfügbaren Haushaltseinkommen wird vor allem auf Änderungen in Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in diesem Zeitraum, die gestiegene Ungleichheit der Erwerbseinkommen und auf Änderungen im Steuersystem zurückgeführt. Der internatio­nale Vergleich macht schließlich deutlich, dass Deutschland eine mittlere Position einnimmt, wobei Länder wie Dänemark, Finnland oder Norwegen eine geringere Ungleichheit und Länder wie China, Indien oder Südafrika eine deutlich höhere Ungleichheit aufweisen.

Ungleichheit der Haushaltsmarkteinkommen und der verfügbaren Haushaltseinkommen, Gini-Koeffizient (© Quelle: Sozio-oekonomisches Panel SOEP (eigene Berechnungen), bedarfsgewichtet mit der modifizierten OECD-Äquivalenzskala)

Mit Blick auf die Entwicklung der Vermögensungleichheit wird erstens deutlich, dass das Vermögen in Deutschland wesentlich ungleicher verteilt ist als die Erwerbs- und Haushaltseinkommen: Der Gini-Koeffizient liegt mit knapp 0,79 um das 1,5- bis 2-fache höher. Zweitens zeigt sich, dass die Vermögensungleichheit in der Bundesrepublik in den Jahren von 2002 auf 2007 zunächst zunahm, dann bis 2012 leicht zurückging und 2017 wieder das Niveau von Anfang der 2000er-Jahre erreichte. Eine Zunahme der Ungleichheit wie bei den Einkommen lässt sich daher für das Vermögen nicht feststellen.

Entwicklung der Vermögensungleichheit (© Quelle: Sozio-oekonomisches Panel SOEP (eigene Berechnungen))

Gleichwohl ist das Niveau der Ungleichheit in den Vermögen sehr hoch. Dies zeigt sich, drittens, auch im internationalen Vergleich. Weltweit gibt es nur wenige Länder, in denen das Vermögen noch ungleicher verteilt ist als in Deutschland (dazu gehören u. a. Brasilien, Russland und die USA). Die im internationalen Vergleich sehr hohe Vermögensungleichheit in Deutschland ist auch Ergebnis der niedrigen Hauseigentumsquote, die mit rund 48 Prozent deutlich niedriger ausfällt als in den meisten anderen europäischen Ländern. Da der Immobilienbesitz die häufigste Vermögensform darstellt, resultiert die niedrige Eigentümerquote in Deutschland in einer hohen Zahl von Personen ohne oder mit nur wenig Vermögen und damit auch in einer hohen Vermögensungleichheit.

Exkurs: Einkommensungleichheit und Armut

Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2021 15,8 Prozent der Menschen in Deutschland armutsgefährdet – das ist fast jede sechste in Deutschland lebende Person. Als armutsgefährdet gelten Personen dann, wenn sie und/oder ihre Haus­halte über ein Einkommen verfügen, das unter 60 Prozent des durchschnittlichen (bedarfsgewichteten) verfügbaren Pro-Kopf-Haushaltseinkommens liegt. Dass in einem so wohlhabenden Land wie Deutschland Menschen in Armut leben, ist für viele Menschen skandalös und nicht nachvollziehbar. Was genau unter Armut zu verstehen ist, ist dabei kontrovers und umkämpft. Armut hierzulande ist grundsätzlich verschieden von weit verbreiteter Unterversorgung in schlechter gestellten Regionen der Welt, denn Armut bedeutet in Deutschland nicht notwendigerweise die Bedrohung der Existenz.

Auf Einkommen basierte Armutsquoten allein sagen zwar nicht viel über die konkrete Lebenswirklichkeit der Menschen aus (z. B. darüber, ob es einen Mangel an Wohnraum unter armutsgefährdeten Menschen gibt). Aber im Zusammenspiel mit der Gesamtverteilung der Einkommen und der Höhe des Lebensstandards in einem Land zeichnen sie ein Bild von den relativen Lebenschancen der Menschen. Gemessen am Durchschnitt der Bevölkerung können sich armutsgefährdete Menschen schlicht weniger leisten, was auch ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränkt. Einkommensungleichheit und Armut hängen daher eng miteinander zusammen, eine höhere Ungleichheit der Einkommen ist oft (aber nicht immer) mit höheren Armutsquoten verbunden.

Für das Ausmaß der am Einkommen gemessenen Armut ist die Spreizung der Einkommen in der unteren Hälfte der Verteilung von größerer Bedeutung als die Spreizung der Einkommen in der oberen Hälfte. Denn entscheidend für die Zurechnung einer Person als „arm“ oder „armutsgefährdet“ ist ihre Entfernung oder Nähe zu der durchschnittlichen oder typischen Einkommensposition einer Gesellschaft.

Auf individueller Ebene steht Armut insbesondere mit Arbeitslosigkeit, niedriger Bildung, Scheidung und Alleinelternschaft in Zusammenhang. Aber auch Erwerbsarbeit schützt nicht durchgängig vor Armut. So gibt es die Gruppe der „working poor“, die trotz Erwerbsarbeit als armutsgefährdet eingestuft werden – in Deutschland immerhin fast jede zwölfte erwerbstätige Person. Gering entlohnte und prekäre Beschäftigungsverhältnisse mit häufigeren Erwerbsunterbrechungen erhöhen das Armutsrisiko.

Armutsquote nach Bevölkerungsgruppen (in Prozent) (© Quelle: Datenreport 2021, S. 238ff.; Datenbasis: SOEP; Armutsschwelle 60 % vom mittleren Nettoäquivalenzeinkommen)

Zudem zeigt sich, dass es für die Betroffenen immer schwie­riger wird, sich wieder aus der Armut zu befreien. Sogenannte Verfestigungstendenzen nehmen zu – wer einmal arm ist, hat ein stark erhöhtes Risiko, dies erneut zu erleben oder relativ lange in Armut zu verbleiben. Wir sehen auch, dass die Erfahrung von Armut im Kindesalter spätere Armutserfahrung als erwachsene Person vorzeichnet. Armut wird quasi von Generation zu Generation weitergegeben, weil die Mangelerfahrung, die mit Armut einhergeht, nicht nur materieller Art ist. Sie beschneidet weithin Handlungs- und Erfahrungsspielräume, was nicht nur Selbstvertrauen und Kontrollüberzeugungen der Kinder negativ beeinflusst. Auch ihre Bildungswege und sozialen Aufstiegschancen leiden darunter.

Fazit

Einkommen und Vermögen sind in Deutschland wie auch in allen anderen Ländern der Welt ungleich verteilt. Die Ursachen für diese ungleichen Verteilungen sind vielfältig. Für die Verteilung von Einkommen sind die erzielten Einkommen am Arbeitsmarkt, sozialpolitische Umverteilungsmaßnahmen in Form etwa von Steuern oder Transferzahlungen sowie die konkrete Zusammensetzung der Haushalte, in denen Menschen leben, von zentraler Bedeutung. Damit einher geht, dass sozialstrukturelle Merkmale wie etwa das Geschlecht, das Alter, die Bildung oder der Beruf einer Person und auch ihre soziale Herkunft einen wesentlichen Einfluss darauf ausüben, welche Position diese Person in der Einkommensverteilung einnimmt.

Diese Merkmale beeinflussen direkt oder indirekt, ob und in welcher Form eine Person erwerbstätig ist oder in welcher Haushaltskonstellation sie lebt. Und auch die Verteilung von Vermögen, die deutlich ungleicher ausgeprägt ist als die Vertei­lung von Einkommen, wird durch diese Merkmale beeinflusst. Dies geschieht einerseits über den Zusammenhang zwischen Einkommen und Vermögen (höhere Einkommen haben eine höhere Chance auf Vermögensbildung, z. B. durch den Erwerb einer Immobilie), andererseits spielt etwa die soziale Herkunft bei der Frage etwaiger Erbschaften oder Schenkungen eine wichtige Rolle.

Mit Blick auf das Ausmaß der Verteilungsungleichheit ist Deutschland im internationalen Vergleich bei den Einkommen auf einer mittleren Position, bei den Vermögen aber in der Spitzengruppe verortet. Die Entwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte ist durch einen Anstieg der Ungleichheit der Einkommen und eine mehr oder weniger stabile aber sehr hohe Ungleichheit der Vermögen geprägt.

Insgesamt liegt Deutschland mit der Tendenz einer sich verschärfenden Einkommensungleichheit, insbesondere der Erwerbseinkommen, im internationalen Trend, der sich unter anderem aus dem tiefgreifenden Strukturwandel des Arbeitsmarktes (Zunahme des Dienstleistungssektors, technologischer Wandel), aber auch aus Änderungen im Steuer- und Abgabensystem erklären lässt.

Angesichts der gestiegenen Einkommens- und der sehr hohen Vermögensungleichheit stellt sich aus einer ungleichheitssoziologischen Sicht die Frage nach einer Verstärkung von sozialpolitischen Umverteilungsmaßnahmen (wie etwa der Anhebung des Spitzensteuersatzes, der weiteren Anhebung des Mindestlohns, der Erhöhung der Erbschaftssteuer oder der Wiedereinführung einer Vermögenssteuer). Dafür bedarf es jedoch eines gesellschaftspolitischen Diskurses, der die vielfältigen Ursachen und Wechselwirkungen der ungleichen Verteilung von Einkommen und Vermögen hinreichend reflektiert.

QuellentextBedingungsloses Grundeinkommen

Dennis Dettmer hat seinen Zweitjob als Versicherungsmakler aufgegeben. „Glücklicherweise kann ich mir das jetzt leisten“, sagt der 29-jährige Zeitsoldat aus Meißen. Nun konzentriert er sich auf seine Haupttätigkeit bei der Bundeswehr. Im Gegensatz zu früher fühlt Dettmer sich finanziell entspannt, weil er seit mehr als einem Jahr am Pilotprojekt Grundeinkommen teilnimmt.

Monatlich erhalten er und 121 weitere Leute 1.200 Euro zusätzlich zu ihren normalen Verdiensten, steuerfrei und geschenkt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), der Verein Mein Grundeinkommen und mehrere Universitäten untersuchen, wie eine bedingungslose Zahlung das Leben verändert. Legen sich die Leute etwa in die soziale Hängematte? Das dreijährige Pilotprojekt entstand im Zuge der jahrzehntelangen Debatte über Hartz IV und die Reform des Sozialstaates. Es läuft seit Sommer 2021. Regelmäßig fragt die FR bei einigen Teilnehmer:innen nach, was sich bei ihnen verändert hat. […]

2.400 Euro netto monatlich verdient er [Dettmer] als Gruppenführer, der 20 Soldaten unter sich hat. Damit liegt er im Umkreis des durchschnittlichen Einkommens der deutschen Privathaushalte. Die 1.200 Euro mehr aus dem Grundeinkommen-Projekt machen daraus einen überdurchschnittlichen Verdienst. Geld ist plötzlich nicht mehr knapp.

So entschied sich Dettmer, den Zweitjob aufzugeben, der ihm einen kleinen Zusatzverdienst bringen sollte, bevor er als Versuchsperson ausgewählt wurde. Nun kann er sich eine etwas höhere Lebensqualität genehmigen – einmal mehr essen gehen mit der Freundin, öfter ins Kino. […] Wobei er betont, dass er das meiste zusätzliche Geld spart, unter anderem um den Diesel abzubezahlen, den er braucht, um regelmäßig den weiten Weg von Meißen zur Kaserne in Hessen zurückzulegen. Die bessere materielle Ausstattung wirke sich auch positiv auf seine körperliche Verfassung aus, berichtet Dettmer. Weniger als früher leide er an Zahnschmerzen. Er führt das darauf zurück, dass er weniger unter allgemeinem Stress leide.

Das Pilotprojekt generiert Berichte wie diesen über die individuellen Vorteile eines Grundeinkommens. Kein Wunder: 1.200 netto monatlich bedeuten einen wesentlichen Unterschied und bringen viele Leute in den materiellen Bereich, in dem sie sich keine finanziellen Sorgen mehr machen müssen. Aber reicht das als politische Begründung für eine superteure gesellschaftliche Reform aus? Erhielten 80 Millionen Bundesbürger jeweils 10.000 Euro pro Jahr, kostete das die Gesellschaft 800 Milliarden Euro – eine utopische Größenordnung. Einige Sozialleistungen fielen dann zwar weg, weil sie überflüssig würden. Ein paar Hundert Milliarden Euro pro Jahr blieben als Mehrkosten unter dem Strich jedoch zu finanzieren – unklar, wie. […]

Dass die Idee des Grundeinkommens einflussreich ist, sieht man auch an einer weiteren Initiative. Ein „Bildungsgrundeinkommen“ propagierten kürzlich das Zentrum Liberale Moderne und die Bertelsmann-Stiftung. Alle Erwerbspersonen sollen demnach das Recht erhalten, drei Jahre lang 1200 Euro monatlich vom Staat zu bekommen, um sich weiterzubilden. Die grundsätzliche Idee: Für die Wirtschaft wie für die Individuen ist es gleichermaßen nötig und vorteilhaft, dass die beruflichen Qualifikationen an die Erfordernisse der Digitalisierung und ökologischen Transformation angepasst werden. Der Staat soll das ermöglichen, indem er für eine gewisse Zeit einen gesicherten Lebensunterhalt zur Verfügung stellt. […]

„Ich schaue entspannt in die Zukunft“, sagt Sarah Bäcker. Sie ist eine weitere Teilnehmerin im Pilotprojekt. Bei der 40-jährigen Architektin haben sich während des Projekts große Dinge getan: Seit vier Monaten ist sie Mutter ihrer Tochter Alva. Dank des Grundeinkommens hat Bäcker eine „luxuriöse“ Entscheidung getroffen: „Ich nehme anderthalb Jahre Elternzeit.“ Die 1200 Euro zusätzlich erleichtern das. Ihre materielle Situation empfindet Bäcker als „komfortabel“. Sie lässt sich Zeit damit, eine Kita zu suchen. Erst ab September 2023 will sie wieder im Architekturbüro arbeiten.

Ohne das Grundeinkommen müsste sie mit etwa 800 Euro Eltern- und 200 Euro Kindergeld auskommen – und stünde unter finanziellem Druck. Im Prinzip ist sie alleinerziehend, sie wohnt nicht mit dem Vater der Tochter zusammen, wobei sich dieser aber ebenfalls um die Erziehung kümmert. Unter normalen Umständen würde Bäcker jetzt wohl aufstockendes Hartz IV und Wohngeld beantragen. „Zum Glück spielen diese Fragen keine Rolle“, sagt sie. „Ich brauche nicht nachzuweisen, ob ich bedürftig bin.“ […]

Hannes Koch, „Ich brauche nicht nachzuweisen, ob ich bedürftig bin“, in: Frankfurter Rundschau vom 27. September 2022

Pro und Contra

[…] Sollte jeder Mensch in Deutschland Geld vom Staat bekommen, um den nötigsten Lebensbedarf zu decken? [...] Immer wieder kocht die Debatte über ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) hoch […].

Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre gut, weil…

  • es die gesellschaftlichen Folgen des industriellen Wandels auffangen könnte.

  • es weniger bürokratisch wäre als das bestehende Renten- und Sozialsystem.

  • es gerechter wäre als das bisherige Sozialsystem.

  • es Arbeitnehmern mehr Sicherheit geben und Selbstverwirklichung ermöglichen würde.

  • Arbeitssuchende zu schlecht bezahlte Jobs im Niedriglohnsektor ablehnen könnten.

  • der Arbeitsmarkt flexibler würde.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre schlecht, weil…

  • es im Bundeshaushalt kaum zu bezahlen wäre.

  • das bestehende Sozialsystem in Deutschland dadurch abgeschafft würde.

  • die Auswirkungen auf das Rentensystem und die sozialen Sicherungssysteme spekulativ sind.

  • durch die Finanzierung über die Mehrwertsteuer die Kaufkraft sinken würde.

  • eine Finanzierung über die Vermögenssteuer oder die Einkommenssteuer nicht ausreichen würde und ungerecht wäre.

  • in ländlichen Regionen dann Fachkräfte fehlen würden, weil es den Anreiz nimmt, dort zu arbeiten.

  • kaum jemand mehr arbeiten wollen würde. […]

Sebastian Grundke, „Gleiches Geld für alle?“, deutschland.de vom 30. Juli 2018. Online: Externer Link: https://www.deutschland.de/de/topic/wirtschaft/bedingungsloses-grundeinkommen-argumente-pro-und-kontra

Prof. Dr. Johannes Giesecke ist Leiter des Lehrbereichs Empirische Sozialforschung am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen soziale Ungleichheit, Arbeitsmarktsoziologie, Migrations- und Integrationsforschung sowie Methoden der empirischen Sozialforschung.
Kontakt: E-Mail Link: johannes.giesecke@hu-berlin.de

Prof. Dr. Petra Böhnke ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Soziologie sozialen Wandels am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg. Sie lehrt und forscht im Bereich Sozialstrukturanalyse und soziale Ungleichheiten zu den Themen Armut und soziale Integration, soziale Mobilität, Sozialkapital und Lebensqualität.
Kontakt: E-Mail Link: petra.boehnke@uni-hamburg.de

Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg ist Professor für Soziologie an der Universität Bremen und leitet dort die Arbeitsgruppe „Soziale, kulturelle und ökonomische Ungleichheiten“ am SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik. Zudem ist er Sprecher des „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Ungleichheitsforschung, insbesondere Armut und Reichtum, Bildungsungleichheit, soziale Mobilität und gesellschaftlicher Zusammenhalt.
Kontakt: E-Mail Link: ogrohsamberg@uni-bremen.de