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Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager | Ravensbrück – Überlebende erzählen | bpb.de

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Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager

Nicola Wenge

/ 8 Minuten zu lesen

An die sechs Millionen Menschen starben in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern. Nicola Wenge zeichnet die Entwicklung der Konzentrationslager nach – Herrschaftsinstrument des NS-Regimes. Von den "frühen Lagern", über den Prozess der Institutionalisierung der KZ, der Radikalisierung der NS-Rassenpolitik bis hin zu den planmäßigen Massentötungen.

Einleitung

Die Konzentrationslager stellten das zentrale Herrschaftsinstrument des nationalsozialistischen Regimes dar: Politische Oppositionelle sowie rassistisch und sozial Verfolgte konnten ohne Gerichtsurteil und auf unbestimmte Zeit in ein Konzentrationslager eingewiesen werden. Schätzungsweise 800.000 bis zu einer Million Menschen starben in diesen Stätten brutalster Willkür durch Arbeit, Hunger, Gewalt oder gezielte Tötungen, nur etwa 300.000 Häftlinge erlebten die Befreiung bei Kriegsende.

Zudem existierten andere NS-Lagertypen, die nach formalen Kriterien keine Konzentrationslager darstellten. Hierzu zählen etwa Kriegsgefangenlager, Haftlager für Jugendliche und die zur Durchführung des Holocaust errichteten Vernichtungslager wie Treblinka und Sobibór. An die sechs Millionen Menschen starben insgesamt in den Konzentrations- und Vernichtungslagern. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Konzentrationslager im engeren Sinne, die sich von den anderen Haftstätten durch ihre Organisationsform und Funktionsweise unterschieden. Dabei bildeten die Konzentrationslager nicht von Beginn an ein planmäßiges System. Vielmehr wandelten sich ihre Aufgaben und Gestalt zwischen 1933 und 1945 mehrfach.

Die "frühen Lager" 1933/34

Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 begann der offene Terror gegen die politische Opposition. Die juristische Grundlage bildete hierfür die "Reichstagsbrandverordnung" vom 28. Februar 1933, mit der zum "Schutz von Volk und Staat" politische Gegnerinnen und Gegner des Regimes "präventiv" verhaftet und ohne Justizurteil festgehalten werden konnten. Allein im März und April 1933 wurden rund 35.000 Personen von Polizei, Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS) in "Schutzhaft" genommen und waren damit staatlicher Willkür ohne jeden Rechtsbeistand ausgeliefert. Zu den ersten Opfern gehörten vor allem Kommunistinnen und Kommunisten, Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sowie persönliche Gegnerinnen und Gegner lokaler NS-Funktionäre. Sie wurden in ihren Heimatorten in Kellerräumen oder anderen improvisierten Haftstätten, in "Schutzhaftabteilungen" von Polizei- und Justizhaftanstalten sowie in mindestens 70 Lagern eingesperrt und gefoltert. Mehrere hundert Inhaftierte wurden ohne Gerichtsurteil ermordet. Der entfesselte Terror sollte die Bevölkerung einschüchtern und abschrecken; rasch wurden diese frühen Lager zum Synonym für den Staatsterror.

Zentralisierung und Institutionalisierung 1934 - 1935

Die Träger der frühen Konzentrationslager – Polizei- und Justizbehörden, SA und SS – konkurrierten untereinander um die zentrale Leitung. Bis zum Sommer 1934 konnte sich die SS durchsetzen. Heinrich Himmler, "Reichsführer-SS" und Leiter der politischen Polizei der Länder, ernannte Theodor Eicke am 4. Juli 1934 zum "Inspekteur der Konzentrationslager", dem fortan alle Lager organisatorisch unterstanden. Eicke, der seit März 1933 das Konzentrationslager Dachau bei München geleitet hatte, begann mit der systematischen Umstrukturierung der Lager. Viele der frühen Haftstätten wurden geschlossen, die übrigen nach dem Vorbild Dachaus mit einheitlichen Verwaltungsstrukturen und Strafbestimmungen ausgestattet. Eicke teilte die ihm unterstellten SS-Verbände in Lager-Kommandantur, die Verwaltung, und bewaffnete Wachmannschaften auf. Gegenüber den Häftlingen installierte er durch Lagerordnung und Strafbestimmungen ein normiertes Terror-System, das Gewaltexzesse durch die SS zuließ. Die Häftlinge lebten in Baracken und mussten schwere körperliche, oft rein schikanöse Arbeiten ausführen. Nach außen schottete Eicke das KZ-System gegenüber Einflussnahme von Justiz und Verwaltung weiter ab. Die Reorganisation der Lager war im Frühjahr 1935 abgeschlossen. Es existierten nun Lager in Dachau, Esterwegen, Lichtenburg, Sachsenburg, Sulza und das Columbia-Haus in Berlin. Nach verschiedenen Entlassungswellen und der Überführung von Häftlingen in den Strafvollzug sanken die Häftlingszahlen bis ins Jahr 1935 auf etwa 3.000.

Radikalisierung der NS-Rassenpolitik und neue Häftlingsgruppen 1935 - 1939

Laut Polizeiordnung mussten Jüdinnen und Juden einen gelben Davidstern tragen - eine weitere Brandmarkung. (© bpb)

Nach der weitgehenden Ausschaltung der politischen Opposition und der Grundsatzentscheidung Adolf Hitlers für ein Fortbestehen des SS-Konzentrationslagersystems wurden die Konzentrationslager zunehmend auch zu einem Instrument der radikalisierten NS-Rassenpolitik. Gestapo und Kripo verschleppten nun auch Menschen in Konzentrationslager, die aus rassistischen und sozialdarwinistischen Gründen als "Schädlinge" aus der "Volksgemeinschaft" ausgesondert und verfolgt wurden. Die "Vorbeugehaftbestimmungen" wurden schrittweise ausgedehnt, um "Berufs-, Sittlichkeits- und Gewohnheitsverbrecher" sowie "asoziale Elemente" verhaften zu können. Einen Höhepunkt dieser "rassischen Generalprävention" bildete die Aktion "Arbeitsscheu Reich" im Jahr 1938, bei deren Razzien weit über 10.000 Menschen inhaftiert wurden, unter ihnen viele Juden sowie Roma und Sinti. Immer mehr und neue Opfergruppen wurden in den Terror einbezogen. Auch Zeugen Jehovas, engagierte Mitglieder der christlichen Kirchen und Homosexuelle wurden in den Lagern inhaftiert. Seit 1938 kamen politische Gegnerinnen und Gegner aus Österreich, dem Sudetengebiet und der Tschechoslowakei hinzu. Insgesamt stieg die Zahl der Häftlinge bis Ende 1938 auf 54.000, hierunter allein 30.000 Juden, die nach dem Novemberpogrom 1938 inhaftiert und in den folgenden Wochen und Monaten von dem SS-Lagerpersonal besonders brutal behandelt wurden. Nach der Entlassung der jüdischen Häftlinge, deren Behandlung den Emigrationsdruck erhöhen sollte, sank die Häftlingszahl bis Kriegsbeginn auf etwa 21.000.

Ausbau der Konzentrationslager 1936 - 1939

Die Straße zum Frauen-KZ Ravensbrück mit der SS-Kommandatur. (© bpb )

Die intensivierten Kriegsvorbereitungen seit 1936 führten zu einer Umstrukturierung und Ausweitung des Lagerwesens. Die bestehenden Lager, die zum Teil im militärischen Aufmarschgebiet lagen, wurden mit der Ausnahme Dachaus aufgelöst und neue, größere Lager nach strategischen Gesichtspunkten und in Hinblick auf einen gewinnbringenden Arbeitseinsatz der Gefangenen dezentral erbaut: Sachsenhausen (1936), Buchenwald (1937), Flossenbürg und Mauthausen (1938) sowie Interner Link: Ravensbrück (1939) und das vergrößerte Lager Dachau bildeten nun das KZ-Lagersystem. Die Konzentrationslager wurden zunehmend zu Stätten der Zwangsarbeit, mittels derer die SS versuchte, die Arbeitskraft der Lagerhäftlinge für militärische und zivile Bauvorhaben des Regimes auszunutzen und ihre eigene Stellung zu stärken. Etwa ein Drittel der Häftlinge wurde als Arbeitssklaven in angesiedelten Lagerwerkstätten und SS-eigenen Ziegeleien und Steinbrüchen ausgebeutet. Bis Kriegsbeginn war die Zahl der KZ-Wächterinnen und -Wächter von 2.000, Anfang 1935, auf 24.000 gestiegen. Die Konzentrationslager waren zu Orten wirtschaftlicher Ausbeutung und fest institutionalisierten Instrumenten der politischen und rassistischen Repression geworden.

Die ersten Kriegsjahre und die Konzentrationslager 1939 - 1941

Direkt nach Kriegsbeginn verhafteten Gestapo und Kripo tausende potenzieller deutscher Kriegsgegnerinnen und -gegner. In den eroberten Gebieten ging die deutsche Polizei noch rigoroser vor: Zehntausende Menschen, in der Regel politische Oppositionelle und jüdische Häftlinge, wurden in die Konzentrationslager verschleppt. Insbesondere in Polen waren die Razzien jedoch so willkürlich, dass die Verhaftungen zum umfassenden Terrorinstrument der Besatzungsherrschaft wurden. Die Einlieferungszahlen überstiegen die vorhandenen Unterbringungskapazitäten, so dass trotz der Einrichtung neuer Lager im Reich sowie in den besetzten Gebieten katastrophale Versorgungsverhältnisse herrschten. Unter den Häftlingen bildeten die osteuropäischen Lagerinsassen, die gemäß der NS-Rassenideologie als "slawische Untermenschen" besonders schlecht behandelt wurden, die mit Abstand größte Gruppe. Insgesamt stieg die Sterblichkeitsrate in den Konzentrationslagern stark an, nicht zuletzt aufgrund der mörderischen Bedingungen der Häftlingsarbeit: in Dachau beispielsweise von vier Prozent in 1938 auf 36 in der ersten Kriegshälfte. Dabei hingen die Chancen, die Lagerzeit zu überleben, von Kriegsbeginn an entscheidend von der Herkunft und "Rassenzugehörigkeit" ab. Schon vor der gezielten Ermordung der Jüdinnen und Juden waren diese neben den osteuropäischen Häftlingen besonders gefährdet. Mit der Verschärfung der sicherheitspolizeilichen Bestimmungen, die es der Gestapo erlaubten, Hinrichtungen ohne Todesurteil vorzunehmen, wurden die Konzentrationslager seit 1939 auch zu Exekutionsorten. Allein im KZ Neuengamme wurden etwa 2.000 Gefangene hingerichtet. Noch war der Arbeitseinsatz der KZ-Häftlinge ökonomisch wenig bedeutsam, auch wenn die SS weiter versuchte, ihre wirtschaftspolitische Stellung auszubauen und damit begann, Lagerinsassen an staatliche Betriebe wie das Volkswagenwerk und an zivile Firmen wie die IG-Farben für drei bis vier Reichsmark pro Häftling "auszuleihen". Bei der Nutzung der Häftlinge durch Zwangsarbeit nahm Oswald Pohl eine führende Rolle ein, der ab 1939 die SS-Hauptämter "Verwaltung und Wirtschaft" sowie "Haushalt und Bauen" leitete.

Ausweitung der Zwangsarbeit 1942 - 1945

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion und dem Scheitern der deutschen Blitzkriegsstrategie fiel im Herbst 1942 die Entscheidung für die totale Nutzung der Häftlinge in der Rüstungsproduktion. Schon im März 1942 hatte Himmler hierfür die organisatorischen Weichen gestellt, indem er die Inspektion der Konzentrationslager als "Amtsgruppe D" in das neu gebildete SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt unter der Führung Pohls eingegliedert hatte. Immer mehr Menschen wurden vor allem aus Osteuropa in die Konzentrationslager verschleppt, um die Kriegsproduktion unter brutalen Arbeitsbedingungen zu steigern. Allein in den ersten acht Monaten 1943 starben rund 60.000 der nun insgesamt 220.000 Häftlinge an den Folgen der Zwangsarbeit, Unterernährung und Seuchen. Bis August 1944 war die Zahl der registrierten Häftlinge, von denen nur etwa zehn Prozent Deutsche waren, gleichwohl auf 524.000 gestiegen. Mit dem sprunghaften Anstieg des Arbeitseinsatzes veränderte sich auch die Gestalt des Lagersystems: Bis 1944 waren 22 Konzentrationslager eingerichtet worden, um die sich ab dem Winter 1943/44 ein flächendeckendes Netz aus über 1.200 Außen- und Nebenlagern legte. Die Nebenlager waren zumeist in der Nähe kriegswichtiger staatlicher und privater Produktionsstätten angesiedelt. KZ-Häftlinge wurden seit Herbst 1942 auch in Außenkommandos unter den Augen der Bevölkerung, die den entkräfteten Häftlingen nur in Ausnahmefällen half, für Bau- und Aufräumungsarbeiten nach Luftangriffen eingesetzt.

Planmäßige Massentötungen in den Konzentrationslagern 1941 - 1945

Parallel zur Ausweitung der Sklavenarbeit wurden die Konzentrationslager in den Dienst einer radikalisierten Rassenpolitik gestellt, die im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion, in gezielten Tötungen an kranken und behinderten Menschen sowie im systematischen Massenmord an der jüdischen sowie der Roma- und Sinti-Bevölkerung kulminierte. Mord und Gewalt nahmen auch in den Lagern mit gezielten Massentötungsaktionen eine neue Dimension an. Es wurden mindestens 50.000 sowjetische Kriegsgefangene, die als "Politische Kommissare", Kommunisten und Juden aus den Kriegsgefangenenlagern selektiert und in ein KZ überstellt worden waren, hingerichtet. In der zweiten Kriegshälfte begannen SS-Ärzte in fast allen Konzentrationslagern mit gezielten Tötungen. Auch unterzogen sie unzählige Häftlinge grausamen medizinischen Experimenten, denen Tausende zum Opfer fielen. Der 1942 einsetzende organisierte Völkermord an der jüdischen sowie der Roma- und Sinti-Bevölkerung, die seit 1941 nach Osten deportiert worden war, vollzog sich nicht nur in den Vernichtungslagern wie Chelmno, Belzec, Treblinka und Sobibór, sondern auch und gerade in den Konzentrationslagern, darunter die Lager Auschwitz und Lublin (Majdanek), die ab 1942 in den systematischen Genozid einbezogen wurden. Hier selektierte die SS zwischen Arbeitsfähigen, die durch Zwangsarbeit vernichtet werden sollten, und den "Übrigen" – insbesondere Kinder, Alte und Schwache –, die sofort nach der Ankunft in Gaskammern ermordet wurden. Die beiden Lager wurden zu Zentren des millionenfachen Massenmordes.

Das letzte Kriegsjahr

1944/1945 fand das KZ-Lagerwesen seinen infernalen Höhepunkt. Kripo und Gestapo nahmen noch einmal massenhafte und wahllose Verhaftungen vor, um in der zusammenbrechenden Kriegsgesellschaft jeden Widerstandswillen auszuradieren. Die Zahl der Häftlinge stieg von 524.000 im August 1944 auf 714.000 Anfang 1945. Gleichzeitig verschlechterten sich die Überlebenschancen in den Lagern dramatisch, da die Versorgung der Häftlinge nun unter das Existenzminimum gesunken war. In so genannten "Quarantänezonen" und reinen "Sterbelagern" wie Bergen-Belsen wurden die geschwächten Häftlinge ohne Hilfe und Schutz einem qualvollen Tod überlassen. 1944 ging die SS auch dazu über, entkräftete und politische Häftlinge, die Informationen über die Täter an die immer näher rückenden Alliierten weitergeben könnten, gezielt zu ermorden.

Bedingt durch das Zusammenbrechen der Kriegsfronten "evakuierte" die SS schließlich die Konzentrationslager. Zielorte waren Lager im Reichsinnern. Da die Marschrouten jedoch von den Alliierten versperrt waren, irrten die Häftlinge unter Bewachung der SS oft wochenlang ohne hinreichende Verpflegung umher. Wer nicht mehr marschfähig war, wurde erschossen. Mindestens ein Drittel der Häftlinge starb noch kurz vor Kriegsende auf diesen "Todesmärschen", in Transportzügen oder in den völlig überfüllten Aufnahmelagern, in denen das indirekte und gezielt gelenkte Massensterben weiterging, während in den aufgegebenen Lagern Akten, Folterwerkzeuge und Blutspuren beseitigt wurden.

Befreiung der Häftlinge und Verfolgung der Täter

Die Befreiung der Lagerinsassen erfolgte nach der Flucht der Wachmannschaften durch die alliierten Truppen. Als letzte Lager wurden Mauthausen und sein Nebenlager Ebensee am 5. Mai 1945 befreit. Mit dem Zusammenbruch des KZ-Lagersystems war die Leidensgeschichte der Opfer jedoch nicht beendet: Viele wurden zunächst in Lagern festgehalten bzw. nach ihrer Rückkehr in die Sowjetunion erneut in Lagern inhaftiert. Zudem litt die Mehrheit der ehemaligen Häftlinge unter schweren körperlichen und psychischen Spätfolgen und konnte über ihre Traumatisierung über Jahrzehnte nicht einmal im Familienkreis reden. Dagegen gelang es vielen Tätern und Täterinnen, sich in der deutschen Nachkriegsgesellschaft eine neue Existenz aufzubauen. Zwar wurden SS-Lagerbürokratie und Wachmannschaften zunächst von den Militärgerichten der Alliierten, dann auch in deutschen Justizverfahren belangt, jedoch blieb die Zahl der Beschuldigten relativ niedrig und die verhängten Strafen oft mild: In Westdeutschland wurde fast die Hälfte der Angeklagten freigesprochen.

Fussnoten

Nicola Wenge, Dr. phil. geb. 1968, Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft, wissenschaftliche Mitarbeiterin am NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Veröffentlichungen im Bereich der Antisemitismusforschung, der deutsch-jüdischen Geschichte und des Nationalsozialismus, redaktionelle Tätigkeit in multimedialen Gedenkstättenprojekten, Auszeichnung der Dissertation mit dem Erhardt-Imelmann-Preis der Universität zu Köln.