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(Des-) Informationsräume und Folgen für die Gesellschaft | 15. Bundeskongress Politische Bildung 2023 | bpb.de

15. Bundeskongress Politische Bildung Kongressthema Programmübersicht Sektionen Workshops Workshops, Freitag 03. November 9:00 bis 10:30 Uhr Workshops, Freitag 03. November 11:00 bis 12:30 Uhr Workshops, Freitag 03. November 14:00 bis 16:00 Uhr Workshops, Samstag 04. November 9:00 bis 10:30 Uhr Workshops, Samstag 04. November 11:00 bis 12:30 Uhr

(Des-) Informationsräume und Folgen für die Gesellschaft Hauptgebäude - Großer Saal

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Samstag 04. November 11:00-12:30

Der digitale Raum stellt eine Öffentlichkeit her, die anderen Regeln folgt als die „analoge“ Öffentlichkeit. Gleichzeitig finden öffentliche Diskurse heute zu großen Teilen im Digitalen statt, so dass der digitale Raum für die Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung ist. Gelenkt wird die Kommunikation dabei oft von intransparenten Algorithmen. Wenn Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr an Bedeutung gewinnt, drängt sich die Frage auf, an welchen Daten diese KI trainiert wird. Was bedeutet diese Lenkung von Kommunikation und Öffentlichkeit für die Verteilung von Macht in einer Gesellschaft? Wer wird repräsentiert, wer wird ausgeschlossen und ist unsichtbar? Wie rassistisch und diskriminierend sind Technologien und Daten? Neben technologischen Entwicklungen (wohlgemerkt menschengemacht) wird von Fachleuten die Gefahr einer zunehmenden Manipulation durch private und politische Akteure beschworen. Reaktionen aus der Politik waren und sind jedoch oft zögerlich und stoßen bei Vertreter*innen der Netzpolitik oft auf starke Kritik. Was müsste geschehen, um den digitalen Raum demokratischer zu gestalten? Folgenden Fragen möchten wir nachgehen:

Foto aus Sektion 13 des 15. Bundeskongress Politische Bildung. (© bpb)

  • Wie können soziale Netzwerke und Suchmaschinen reguliert werden?

  • Wie manipulativ ist das Netz? Welche Perspektiven setzen sich durch und warum? Wie medienkompetent sind Bürgerinnen und Bürger?

  • Wie verändert sich die Wissensordnung durch das Internet?

  • Wie kann die Gesellschaft Einfluss nehmen auf die Gestaltung der digitalen Öffentlichkeit?

  • Wie kann man dafür sorgen, dass die Wirkung von Algorithmen transparenter wird?

  • Wie können KI und Algorithmen intersektionaler und inklusiver gestaltet werden?

Thesenpapiere

Podium

Dr. Anna-Katharina Meßmer

Projektleiterin “Auditierung von Empfehlungssystemen", Stiftung Neue Verantwortung

(© Sebastian Heise)

Kathy Meßmer leitet das Projekt "Ansätze zur Analyse und Bewertung KI-basierter Empfehlungssysteme bei Internet-Intermediären".

Ihr Fokus liegt auf der Stärkung Digitaler Öffentlichkeiten. Diesem Thema nähert sie sich aus technischer, soziologischer und Policy-Perspektive. Derzeit beschäftigt sie sich mit der Auditierung von Recommender Systemen in sozialen Netzwerken. Von 2019-2021 leitete sie die vielfach beachtete Studie zu digitaler Nachrichten- und Informationskompetenz "Quelle: Internet".

Die promovierte Soziologin ist Mit-Initiatorin von #aufschrei, dem ersten Hashtag, der 2013 mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet wurde. Als Wissenschaftlerin verantwortete Meßmer beim Institut für Medien- und Kommunikationspolitik an der TU Berlin und an der Ludwig-Maximilians-Universität München Forschungsprojekte zu politisch-gesellschaftlichen Fragestellungen.

Prof. Dr. Christoph Neuberger

Prof. für Publizistik und Kommunikationswissenschaft, FU Berlin

(© Weizenbaum Institut/Kay Herschelmann)

Christoph Neuberger ist Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft, Berlin. Er ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Bundeszentrale für politische Bildung sowie ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Schwerpunkt seiner Forschung ist der digitale Wandel von Medien, Journalismus und Öffentlichkeit.

Prof. Dr. Andrea Szukala

Lehrstuhl für Politische Bildung, Universität Augsburg

(© Privat)

Andrea Szukala ist Wissenschaftlerin und war schulische politische Bildnerin. Sie hat Stationen an den Universitäten Bonn, Paris, Köln, Berlin, Bielefeld, Siegen und Münster absolviert und hat derzeit den Lehrstuhl für Politische Bildung an der Universität Augsburg inne. Spezialgebiete sind u.a. das digitale forschende Lernen und international vergleichende Forschung zur Governance politischer Bildung unter den Bedingungen der demokratischen Regression. Andrea Szukala ist zudem stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung e.V.

Sophie Timmermann

CORRECTIV. Faktencheck

(© Ivo Mayr - CORRECTIV)

Sophie Timmermann ist Stellvertretende Leiterin von CORRECTIV.Faktencheck, einer eigenständigen Redaktion innerhalb des Recherchenetzwerks CORRECTIV, die zu Desinformation im Netz recherchiert. Sie hat Internationale Beziehungen und Journalismus studiert. Zwischen 2017 und 2019 war sie in Genf unter anderem für das Internationalen Komitee vom Roten Kreuz tätig. Später recherchierte sie für Bellingcat zu Luftangriffen der US-geführten Koalition in Syrien, und forschte zu dem Anstieg von alternativen Medien in Großbritannien.

Moderation: Francesca Schmidt

Referentin Bundeszentrale für politische Bildung

(© privat)

Francesca Schmidt arbeitet als Referentin für intersektionales Erinnerungs- und Transformationswissen in der Bundeszentrale für politische Bildung. Dort beschäftigt sie sich vor allem mit Dekolonisierung von Erinnerungswissen, der Digitalisierung und des Internets sowie der Frage wie Transformationserfahrung(en) (Ost) für eine diverse Gesellschaft nutzbar gemacht werden können. Ihr Buch "Netzpolitik. Eine feministische Einführung" ist 2020 im Barbara Budrich Verlag erschienen.

Fussnoten

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