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Arabisch-palästinensische Realitäten in Israel. Stimmen aus Nazareth | bpb.de

Arabisch-palästinensische Realitäten in Israel. Stimmen aus Nazareth Ein Video-Modul aus: Fit für Israel – Themen. Begegnungen. Widersprüche.

von: Kholod Massalha

Das Selbstverständnis der arabisch-palästinensischen Bevölkerungsgruppe in Israel ist komplex: Einzelne Stimmen aus Nazareth zeigen, wo Herausforderungen im jüdisch-arabischen Zusammenleben liegen. Und was Menschen in ihrem Alltag antreibt und motiviert.

Inhalt

18 Prozent der israelischen Bevölkerung haben einen arabischen Hintergrund. Wenn man die palästinensischen Einwohner in Ostjerusalem und die drusische Community der Golan-Höhen hinzuzählt, sind es sogar 21 Prozent. Letztere Gebiete wurden von Israel annektiert und die Mehrheit der dortigen arabischen Bevölkerung hat nicht die israelische Staatsbürgerschaft.
Vom nationalen Selbstverständnis her betrachten sich die meisten arabischen Staatsbürger Israels als Angehörige des palästinensischen Volks. Politisch und gesellschaftlich kommt es immer wieder zu Spannungen mit der jüdischen Mehrheit. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es um den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern in Gaza und in den Besetzten Gebieten im Westjordanland geht.

In einem Streifzug durch Nazareth im Norden von Israel (Galiläa) werden unterschiedliche, manchmal widersprüchliche Perspektiven deutlich, die von Angehörige der arabisch-palästinensischen Bevölkerung von Bedeutung ist: Die historische und aktuelle Bedeutung von kulturellem Erbe und religiösen Prägungen; Teilhabe, Diskriminierung und Aktivismus im politisch-gesellschaftlichen Leben in Israel; der Einsatz für Benachteiligte und die Identifikation mit der eigenen Stadtgesellschaft; Solidarisierung mit Palästinenserinnen und Palästinensern in den Besetzten Gebieten und der Einsatz für jüdisch-arabisches Zusammenleben im Alltag. Gerade beim Thema Gesundheit, das seit der Corona-Pandemie 2020 das öffentliche Leben bestimmt, stellen sich all diese Fragen ganz konkret.

Produzentin und Autorin:

Kholod Massalha, Leiterin von I’lam - Arab Center for Media Freedom Development and Research

Als langjährige Mitarbeiterin von I'lam ist Kholod heute verantwortlich für Personalfragen und die Gesamtkoordination der Projekte. Neben dieser Tätigkeit arbeitet sie als Redakteurin beim Nachrichten- und Unterhaltungsportal "Bokra.net". Kholod ist seit über 18 Jahren als Journalistin aktiv. Sie ist Autorin und Produzentin einer Vielzahl von Kurzfilmen und Medienkampagnen, arbeitete für Palestine TV und produzierte Episoden der Dokumentarserie "Red Identities", in welcher die politische, soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Situation der arabischen Bevölkerung in Israel thematisiert wird.

Führung:

Deema Abo Elassal, Mitarbeiterin bei I'lam - Arab Center for Media Freedom Development and Research

Deema stammt aus Nazareth und ist mit der religiösen und geopolitischen Geschichte der Stadt gut vertraut. Sie arbeitet bei I`lam als Verantwortliche für quantitative Analyse und für das “Incitement and Racism Monitoring Project”. Während ihres Studiums im Bereich Medienwissenschaften und Journalismus arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Politikwissenschaft der Hebräischen Universität Jerusalem. Dort koordinierte und moderierte sie verschiedene Dialoggruppen mit israelischen und palästinensischen Studierenden.

Im Gespräch:

Fidaa Nara Tabony, Co-Direktorin der NGO Mahapach-Taghir

Fidaa ist Mitglied des nationalen Sekretariats der arabischen Hadash-Partei (The Democratic Front for Peace and Equality) und stand bei den israelischen Parlamentswahlen 2019 auf Listenplatz 8.
Als Aktivistin engagiert sie sich für soziale Gerechtigkeit, die Stärkung von Frauenrechten und für sozialen Wandel. Den Impuls für ihre Arbeit bekam Fidaa als junge Frau, als freiwillige Mitarbeiterin bei der Hotline für Opfer sexueller Gewalt. Fidaa arbeitete zudem 13 Jahre lang als Koordinatorin des Awareness Raising Projekts der NGO "Women Against Violence" und wurde dort schließlich Leiterin des Bereichs Social Change.
Seit 2013 ist sie Co-Direktorin bei Mahapach-Taghir, einer feministischen, jüdisch-arabischen Basisinitiative für sozialen Wandel.

Prof. Fahed Hakim, Medizinischer Leiter des EMMS Nazareth Hospital

Neben seiner Tätigkeit in Nazareth ist Fahed Assistenzprofessor an der medizinischen Fakultät des Technions, dem Israel Institute of Technology, in Haifa. Außerdem arbeitet er als Oberarzt in der Pädiatrie und am Pädiatrischen Lungeninstitut am Rambam Health Care Campus.
Er ist Autor zahlreicher Publikationen, insbesondere auf den Gebieten Schlafmedizin und Krebs- und Asthmabiologie. Seine Forschungsergebnisse sind in weltweit führenden Fachzeitschriften wie Cancer Research, Chest und Nature Medicine veröffentlicht worden.

Gada Zoabi, Geschäftsfrau und Journalistin, Direktorin und Gründerin des arabischsprachigen Nachrichtenportals Bokra.net

Gada ist Philanthropin und aktives Mitglied in verschiedenen karitativen Organisationen, die sich für Themen wie das Wohl von Kindern, Verkehrssicherheit, Brustkrebshilfe und die Förderung von Menschen mit Behinderungen einsetzen. Darüber hinaus ist sie Initiatorin eines Zentrums für jüdisch-arabisches Zusammenleben in Nazareth und Bildungsberaterin der NGO Givat Haviva - The Center for a Shared Society.

Mehr Informationen

  • Produktion: I'lam - Arab Center for Media Freedom Development and Research (R.A.)

  • Realisation, Kamera und Schnitt: Kholod Massalha

  • Redaktion und Produktverantwortung: Martin Schiller

  • Logistik: Israel Encounter Programs

  • Produktion: 08.2021

  • Spieldauer: 19 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb

Lizenzhinweise

Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-SA 4.0 - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: Kholod Massalha für bpb.de

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