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Glossar | Medienkompetenz in einer digitalen Welt | bpb.de

Medienkompetenz in einer digitalen Welt Editorial Wandel medialer Techniken Historische und theoretische Perspektiven auf Medienkompetenz Zur Geschichte der Medienkompetenz Dimensionen von Medienkompetenz Medienkompetenz und Medienbildung Medienkompetenz und Kontexte der Mediensozialisation Medienkompetenz und Familie Frühe Medienbildung und Medienkompetenzförderung in Kindertagesstätten Medienkompetenz und Schule Medienkompetenz und Jugendarbeit Aktuelle Herausforderungen und Diskurse Jugend und soziale Medien Vertrauenskrise des Journalismus Fake News, Misinformation, Desinformation Chancengerechtigkeit und digitale Medien Gesellschaftlicher Zusammenhalt und mediale Öffentlichkeit Jugendmedienschutz Glossar Gesamtes Literaturverzeichnis Impressum

Glossar

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Das Achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII) regelt in Deutschland die Kinder- und Jugendhilfe. Es ist Teil des deutschen Sozialgesetzbuchs und trat am 1. Januar 1991 in Kraft. Das SGB VIII hat zum Ziel, Kindern und Jugendlichen ein Aufwachsen in sozialer Geborgenheit zu ermöglichen.

Die aktive Medienarbeit ist ein Konzept, das handelndes und entdeckendes Lernen mit und über Medien in den Fokus setzt. Es zielt auf die gemeinsame Erstellung eigener Medienprodukte (z. B. im Audio-, Video- oder Bildformat) in Gruppen ab. Im Rahmen der aktiven Auseinandersetzung mit (digitalen) Medien können eigene Standpunkte entdeckt und artikuliert, die Haltungen anderer sowie inhaltliche Fragestellungen reflektiert werden. Zudem können die Funktionen und Strukturen von Massenmedien durch die kreative Nutzung durchdrungen werden. Auch der gemeinsame Austausch wird angeregt und die Selbstständigkeit gefördert.

Ein Algorithmus ist eine schrittweise Vorgehensweise, um ein Problem zu lösen oder ein Ziel zu erreichen. Er besteht aus einer Abfolge von Anweisungen, die in einer bestimmten Reihenfolge ausgeführt werden, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Ein Algorithmus kann in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel in der Mathematik, Informatik, Physik, Chemie oder anderen Wissenschaften. In der Informatik spielt der Algorithmus eine wichtige Rolle, da er als Grundlage für die Entwicklung von Computerprogrammen und zur Lösung von komplexen Problemen verwendet wird.

Zur Begrenzung des Zugangs zu entwicklungsbeeinträchtigenden Medien für bestimmte Altersgruppen werden diese mit einer Altersfreigabe versehen. Im Jugendschutzgesetz (JuSchG) werden die einzelnen Stufen der Altersfreigaben festgeschrieben. Beim Verkauf von Trägermedien (z. B. Computerspiele) bzw. bei öffentlichen Filmveranstaltungen müssen diese eingehalten werden.

Ambiguitätstoleranz bedeutet wörtlich „das Ertragen von Mehrdeutigkeit“. Im Kern steht die Fähigkeit, mit widersprüchlichen oder mehrdeutigen Informationen umgehen zu können, ohne dabei einseitig negativ oder positiv darauf zu reagieren.

Das Wort analytisch bezieht sich auf die Fähigkeit, komplexe Probleme oder Situationen zu untersuchen, zu verstehen und zu erklären, indem sie in ihre Bestandteile oder Elemente zerlegt werden.

Als autoritative Erziehung wird ein Erziehungsstil bezeichnet, der sich durch ein hohes Maß an Empathie und Kontrolle auszeichnet. Er gilt als Mittelweg zwischen autoritärer und vernachlässigender Erziehung. In der medienpädagogischen Forschung konnte dieser Erziehungsstil als besonders erfolgversprechend für das kritische und selbstbestimmte Medienhandeln innerhalb der Familie identifiziert werden.

Unter Bewahrpädagogik wird ein Erziehungskonzept verstanden, bei dem vor allem Kinder und Jugendliche vor schädlichen Medieneinflüssen geschützt werden sollen. In Deutschland und vielen anderen Ländern hat sich mit dem Jugendmedienschutz ein bewahrpädagogischer Impuls institutionalisiert.

Die medienpädagogische Bildungstechnologie ist eine Richtung der Medienpädagogik, die sich auf den Einsatz von Medien in Lehr- und Lernszenarien spezialisiert hat. Historisch waren in Deutschland vor allem die 1960er- und der Anfang der 1970er-Jahre durch bildungstechnologische Bemühungen gekennzeichnet.

Cyberbullying/-mobbing ist ein wiederholtes und absichtliches Verhalten, bei dem eine Person oder eine Gruppe von Personen eine andere Person oder eine Gruppe von Personen online belästigt, beleidigt, bedroht oder diffamiert. Cybermobbing kann in Form von beleidigenden Kommentaren, Fotos oder Videos erfolgen, die online geteilt werden, aber auch durch direkte Nachrichten.

Datafizierung bezeichnet die Erfassung, Auswertung und Speicherung verschiedener Lebensbereiche mittels digitaler Daten. Dazu gehören neben Aspekten der Mediennutzung auch Persönlichkeitsmerkmale der Nutzer:innen. Indem digitale Daten von Intermediären aufgegriffen und genutzt werden, können sie bei politischen Meinungsbildungsprozessen, Kaufentscheidungen und der Auswahl von Dienstleistern mitwirken.

Im Falle von Desinformation werden falsche oder irreführende Inhalte mit einer Täuschungsabsicht verbreitet. Ursprünglich wurde Desinformation vor allem im Rahmen von staatlichen Beeinflussungskampagnen betrachtet. Heute wird der Begriff auch auf Diskursbeiträge von Bürger:innen, Journalist:innen oder Politiker:innen angewandt.

Mit dem Begriff Digital Divide (dt.: digitale Spaltung, digitale Kluft) wird der entlang verschiedener soziodemografischer Faktoren (z. B. Alter, Behinderung, Bildungshintergrund) ungleich verteilte Zugang zu digitalen Medien und zum Internet (First-Level Digital Divide) sowie die ungleiche Mediennutzungsweise (Second-Level Digital Divide) unterschiedlicher Personenkreise beschrieben. Diese Ungleichheiten im Zugang und der Nutzung von digitalen Medien wirken sich auf die Möglichkeiten zur Teilhabe an der Gesellschaft aus. Seit einiger Zeit wird zusätzlich die im Zusammenhang mit den technischen und ökonomischen Strukturen des Internets stehende ungleiche Verbreitung von Informationen diskutiert (Zero-Level Digital Divide).

Das Konzept der digitalen Barrierefreiheit nimmt die Zugänglichkeit und universelle Nutzbarkeit von Medieninhalten und -angeboten in den Blick. So wird zum Beispiel die Bedienbarkeit von Geräten sowie die Wahrnehmbarkeit und Verständlichkeit von Inhalten für unterschiedliche Personengruppen betrachtet. Medieninhalte und -angebote sollten technisch, inhaltlich und im Design so gestaltet sein, dass sie auch bei verschiedenen Beeinträchtigungen intuitiv zu bedienen, einfach zu nutzen und gut zu verstehen sind. Gesetzliche Vorgaben zur Umsetzung von digitaler Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen sind in der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) festgehalten.

Eine Echokammer bezieht sich auf eine digitale Umgebung, in der Nutzer:innen hauptsächlich auf Inhalte, Meinungen und Informationen stoßen, die ihren eigenen Ansichten, Überzeugungen und Vorlieben entsprechen. Dies kann dazu führen, dass Nutzer:innen in einer Art „Blase“ leben und ihre eigenen Überzeugungen und Ansichten verstärken und bestätigen, während sie gleichzeitig andere Perspektiven und Meinungen ignorieren oder ablehnen. Echokammern können in sozialen Medien, Nachrichten-Websites, Online-Foren oder anderen digitalen Plattformen auftreten, bei denen Algorithmen verwendet werden, um Inhalte basierend auf dem Nutzerverhalten und den Vorlieben zu empfehlen. Dies kann zur Entstehung von Filterblasen führen, in denen Nutzer:innen isoliert werden und nur noch mit Menschen interagieren, die ähnliche Meinungen und Ansichten haben.

Entwicklungsbeeinträchtigung: Kinder und Jugendliche sind im Sinne des Jugendmedienschutzes vor Medieninhalten zu schützen, wenn diese ihre Entwicklung bzw. deren Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit beeinträchtigen können. Hierbei kann es sich um Inhalte handeln, die auf bestimmte Altersgruppen sozialethisch desorientierend oder ängstigend wirken können bzw. in denen Gewalt befürwortet wird.

Bei Fake News handelt es sich ursprünglich um falsche oder irreführende nachrichtenähnliche Inhalte, die in betrügerischer Absicht verbreitet werden. Dabei stehen meist kommerzielle Interessen im Vordergrund. Heute wird der Begriff jedoch auch häufig verwendet, um politische Mis- oder Desinformation zu bezeichnen – oder um politische Sachaussagen oder Meinungsäußerungen zu kritisieren.

Die Familie wird hier verstanden als Gemeinschaft von Erwachsenen (oft Eltern oder einem Elternteil) und einem Kind oder Kindern, in der diese unter dem Einfluss der Erwachsenen aufwachsen. Biologische Verwandtschaft, das Geschlecht der Eltern, ob ein oder zwei Eltern vorhanden sind oder ob Kinder bei Großeltern oder anderen Verwandten aufwachsen etc., spielt dabei keine Rolle. Es geht allein um die nahe und dauerhafte Beziehung und deren Einfluss auf das digitale Bewusstsein und die digitalen Fähigkeiten.

Fediverse ist eine Abkürzung für „Federation Universe“ und bezieht sich auf eine Gruppe von dezentralen sozialen Netzwerken, die miteinander verbunden sind. Diese Netzwerke verwenden gemeinsame Protokolle und Standards, um Benutzenden die Möglichkeit zu geben, über verschiedene Plattformen hinweg zu interagieren und Inhalte zu teilen. Im Fediverse können Benutzende ihre eigenen Identitäten und Profile erstellen und sich mit anderen Usern vernetzen, unabhängig davon, auf welcher Plattform sie sich befinden. Einige der bekanntesten Plattformen im Fediverse sind Mastodon, Diaspora und PeerTube. Das Fediverse unterscheidet sich von den zentralisierten sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter, da es keine zentrale Autorität gibt, die die Plattform kontrolliert. Stattdessen ist das Netzwerk auf eine dezentrale Art und Weise organisiert, wodurch die Benutzende die Kontrolle über ihre Daten und Interaktionen haben.

Filterblasen: siehe Echokammer

Frühe Medienbildung bezeichnet die pädagogische Begleitung und Auseinandersetzung in der Nutzung von und kreativen Auseinandersetzung mit digitalen Medien in Einrichtungen der frühen Bildung (Kindertagesstätten). Zentrale Zielstellung ist die Förderung von Medienkompetenz (auch Medienkritik: erstes Hinterfragen und Verstehen von Medienproduktionen, -wirkungen). Neben medienpädagogischen Projekten mit Kindern zur Auseinandersetzung mit eigenen Medienerfahrungen und zur kreativen Medienarbeit (z. B. Videodreh; Fotoprojekte) zählt auch die medienpädagogische Elternarbeit dazu.

Das Wort Gatekeeper kommt aus dem englischen und bedeutet „Tor­wächter“. In der Nachrichtenforschung ist mit Gatekeeper meist ein Journalist oder ein Medienanbieter gemeint, der mittels verschiedener Auswahlkriterien darüber entscheidet, welche Informationen und Nachrichten an das Publikum und die Öffentlichkeit kommen.

Hatespeech (Hassreden) bezieht sich auf Äußerungen oder Mitteilungen, die eine Person oder Gruppe aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, nationalen Herkunft, Religion, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, einer Behinderung oder anderer Merkmale angreifen oder diskriminieren. Hatespeech kann viele Formen annehmen, einschließlich mündlicher und schriftlicher Kommunikation, Bilder, Videos und anderer Medienformen. Sie zielen oft darauf ab, Einzelpersonen oder Gruppen zu entmenschlichen und zu erniedrigen, und können zu Gewalt oder anderen schädlichen Handlungen auffordern.

Der lateinische Ursprung des Wortes Intermediär bedeutet „Vermittler“. Intermediäre sind Dienste, die zwischen Produzenten und Empfängern vermitteln. Für diese Vermittlung werden Informationen gesammelt, zusammengestellt und verteilt. Dazu nutzen Intermediäre Algorithmen, um Inhalte Dritter zielgruppengerecht aufzuarbeiten. Beispiele für Intermediäre sind Suchmaschinen (z. B. Google), soziale Netzwerke (z. B. Facebook) oder Video-Sharing-Dienste (z. B. Youtube). Durch ihre Vermittlungsleistung nehmen Intermediäre eine starke Bedeutung für die Meinungsbildung ein.

Journalismus ist ein Regelsystem zur Selbstbeobachtung der Gesellschaft. Vornehmlich in arbeitsteilig und hierarchisch strukturierten Medienhäusern werden Themen, die neu, relevant und interessant sind, nach professionellen Routinen und Kriterien von Journalist:innen recherchiert, ausgewählt und in verschiedenen Darstellungsformen präsentiert. Journalismus stellt damit für diese Themen eine Öffentlichkeit her, bietet dem Publikum Orientierung in einer komplexen Welt und ermöglicht politische Teilhabe in der Demokratie. Grundlegend für ihn ist die Unabhängigkeit von den Objekten seiner Berichterstattung.

Journalismuskompetenz befähigt Bürger:innen dazu, sachgerecht, selbstbestimmt und kritisch-reflektiert journalistische (Massen-)Medien zu nutzen, um an der Demokratie partizipieren zu können.

Jugendarbeit ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von pädagogischen Maßnahmen, die sich an Kinder und Jugendliche richten und deren Entwicklung unterstützen und fördern sollen. Ziel der Jugendarbeit ist es, junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten, sie bei der Gestaltung ihres Lebens zu unterstützen und ihnen bei der Bewältigung von Herausforderungen zur Seite zu stehen.

Jugendgefährdung: Wenn Medieninhalte möglicherweise die Entwicklung von Heranwachsenden oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit schwer gefährden können, kann die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) eine Indizierung vornehmen. Hierbei wird auch die besondere Wirkungsform des Verbreitungsmediums berücksichtigt.

Kognitive Dissonanz bezieht sich auf den mentalen Zustand der Unbehaglichkeit oder Spannung, der entsteht, wenn eine Person gleichzeitig zwei oder mehrere unvereinbare Überzeugungen, Einstellungen oder Verhaltensweisen hat oder wenn ihre Handlungen im Widerspruch zu ihren Überzeugungen oder Einstellungen stehen. Die kognitive Dissonanz tritt auf, wenn ein Individuum mit Informationen oder Erfahrungen konfrontiert wird, die nicht mit seinen bestehenden Überzeugungen oder Einstellungen übereinstimmen, was zu einem inneren Konflikt führt. Dieser Konflikt kann dazu führen, dass die Person ihre Überzeugungen oder Einstellungen ändert oder ihre Handlungen anpasst, um die Dissonanz zu reduzieren.

Lernen im Elternhaus: Lernen ist zu verstehen als dauerhafter Erwerb von Wissen und Verhaltensweisen durch eigene Erfahrungen, eben auch im Elternhaus. Kinder und Jugendliche lernen dort von ihren Eltern, Geschwistern und anderen Verwandten. Diese Personen beeinflussen Kinder und Jugendliche in vielfältiger Weise: Sie erziehen aktiv und bewusst, sind aber auch Verhaltensmodell und geben Einstellungen sowie Werte weiter.

„Lügenpresse“ ist ein Schlagwort, das Misstrauen gegenüber den etablierten Medien zum Ausdruck bringt. Dem Wortsinn nach unterstellt es Journalist:innen absichtlich falsche Aussagen, es meint aber vor allem Kritik an der Auswahl von Nachrichten und Meinungen und an den Deutungsmustern der Berichterstattung. Mit dem Schlagwort verbunden sind häufig Verschwörungserzählungen, die besagen, dass die Medien zusammen mit der Politik die Bevölkerungsmeinung manipulieren würden. Der Begriff tauchte erstmals 1835 auf, wurde massiv von den Nationalsozialisten verwendet und hat sich seit Entstehen der Pegida-Bewegung stark verbreitet (Unwort des Jahres 2014).

Medienbildung unterliegt im wissenschaftlichen Kontext unterschiedlichen Verständnissen. Ausgehend vom Modell der Strukturalen Medienbildung wird er als Reflexionsbegriff verwendet, der die Erforschung von Bildungsprozessen und Bildungspotenzialen im Zusammenhang mit Medien ins Zentrum der Betrachtung rückt. Gegenstand sind Fragen um Veränderungen in Bezug auf die Art und Weise, wie ein Mensch die Dinge, andere Menschen und sich selbst sieht und welche Rolle Medien dabei spielen. Andere Autor:innen verstehen Medienbildung synonym mit Medienerziehung, das bedeutet, dass intentionale Absichten und Praktiken, wie die pädagogische Begleitung von Heranwachsenden zur Eröffnung von Bildungspotenzialen, einbezogen werden. Gemeinsam ist beiden Verständnissen die Zielvorstellung, eine reflexive Auseinandersetzung mit Medien anzuregen, die über eine rezeptive und passive Mediennutzung hinausgeht.

Die Mediendidaktik ist neben der Medienerziehung ein Teilgebiet der Medienpädagogik. Hier geht es um das Lernen und Lehren mit Medien. Konkret beschäftigt sich die Mediendidaktik mit der Nutzung (digitaler) Medien für Lernprozesse und der Gestaltung von entsprechenden Lernangeboten. Aus mediendidaktischer Perspektive ist die Frage zentral, wie digitale Medien (z. B. im Schulunterricht) zur Anregung und Unterstützung von Lehr-Lern-Prozessen genutzt werden können.

Unter einem medienerzieherischen Habitus können dauerhafte medienerzieherische Dispositionen bzw. Anlagen verstanden werden, die sich auf medienerzieherische Aktivitäten sowie Vorstellungen und Beurteilungen gegenüber dem Bereich der Medienerziehung auswirken. Der Begriff ist eine Weiterführung der Arbeiten zum medialen Habitus, welcher auf dem Habitus-Begriff des französischen Soziologen Pierre Bourdieu aufbaut.

Die Medienerziehung ist ein Teilgebiet der Medienpädagogik. Hier geht es um das Lernen und Lehren über Medien und die auf die Lebens- und Medienwelten der Zielgruppe bezogene Förderung eines selbstbestimmten, kreativen, kritisch-reflektierten und sozial-verantwortlichen Medienhandelns. Medienerziehung meint also die pädagogisch strukturierte bzw. begleitete Auseinandersetzung mit Medien mit dem Ziel der Förderung von Medienkompetenz. Dies umfasst die (praktische) Auseinandersetzung mit digitalen Medien bzw. digitalisierungsbezogenen Phänomenen, Gegenständen und Situationen aus einer technologischen, anwendungsbezogenen und gesellschaftlich-kulturellen Perspektive.

Mit der theatralen Bühne ist generell die Vorstellung verbunden, dass Menschen abhängig von Situation und Anwesenden, wie im Theater, verschiedene Rollen im alltäglichen Leben „spielen“. Soziale Medien bieten eine solche Bühne, indem Nutzer:innen zum Star ihres eigenen Netz­werkes, verstanden als dauerhaft anwesenden Publikums, werden.