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Regional- und Strukturpolitik | Europäische Union | bpb.de

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Regional- und Strukturpolitik

Olaf Leiße

/ 2 Minuten zu lesen

Wie schafft die EU mehr wirtschaftliche Gerechtigkeit? Mit Milliarden aus Struktur- und Investitionsfonds stärkt sie schwächere Regionen und fördert nachhaltiges Wachstum.

Einweihung eines Radwegs im Landkreis Vorpommern-Rügen: Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) übernimmt bei zahlreichen regionalen Projekten eine Kofinanzierung. (© picture alliance / Jens Köhler | Jens Köhler)

Ziele und Instrumente

Die EU stellt den größten Teil ihrer finanziellen Mittel durch die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds zur Verfügung. Ihr Ziel ist es, die in den Verträgen festgelegten Ziele der wirtschaftlichen Interner Link: Integration, ausgewogenen wirtschaftlichen Entwicklung und Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Mitgliedstaaten durch konkrete Maßnahmen zu verwirklichen. Denn noch immer Interner Link: unterscheidet sich die Wirtschaftskraft in der Europäischen Union von Luxemburg (Spitzenplatz) bis Bulgarien (Schlusslicht) erheblich. Strukturfonds sollen dazu beitragen, die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen den Regionen in Europa zu verringern und Projekte fördern, die Arbeitsplätze schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit steigern, die Lebensqualität erhöhen und eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Diese Mittel werden hauptsächlich über drei Fonds bereitgestellt:

Darüber hinaus gibt es den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF).

Die finanzielle Ausstattung der Fonds wird im Interner Link: EU-Haushaltsplan für mehrere Jahre festgelegt. Die Förderperioden erstrecken sich daher über einen längeren Zeitraum (2014-2020, 2021-2027, 2028-2034), der Planungssicherheit schafft und langfristige strategische Zielsetzungen erlaubt. Die Verwaltung der Fonds basiert auf einer Zusammenarbeit zwischen verschiedenen politischen Ebenen: der EU, den Mitgliedstaaten und den regionalen sowie lokalen Verwaltungen. Jede Ebene hat eine bestimmte Verantwortung und ist an der Gestaltung und Umsetzung der Projekte beteiligt.

Co-Finanzierung und Hebelwirkung

Die europäische Förderung basiert nie auf der vollständigen Finanzierung von Projekten, die Projektträger müssen stets auch eigene Mittel bereitstellen. Für staatliche Institutionen bedeutet das, dass sie auch Geld aus ihrem Haushalt einsetzen müssen. Dadurch kann die EU mit ihren Programmen weit mehr bewirken, als die bereitgestellten Mittel allein vermuten lassen. Denn auch die Projektträger, wie Unternehmen, Kommunen und Regionen, investieren beträchtliche eigene Mittel, um europäische Fördergelder zu erhalten. Besonders für wirtschaftlich schwächere Länder ist die EU-Finanzierung eine unverzichtbare Einnahmequelle, was dazu führt, dass sie viele Ressourcen binden, um Förderungen zu bekommen. Die EU nutzt diese Hebelwirkung, um erheblichen Einfluss auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Mitgliedstaaten auszuüben. Die Strukturpolitik der EU zielt darauf ab, die sozioökonomischen Unterschiede innerhalb der Union zu verringern und benachteiligte Regionen zu stärken, indem sie finanziell und strukturell unterstützt werden. Europäische Fördergelder unterstützen Investitionsanstrengungen in allen Mitgliedstaaten, um die Wirtschaft nachhaltiger, digitaler und innovativer zu gestalten.

LinklisteLinks zu Förderprogrammen und Finanzierungen der Europäischen Union

Externer Link: EU-Förderprogramme – Übersicht über Finanzierungsmöglichkeiten
Externer Link: European Investment Bank (EIB) – Informationen zu EU-Investitionen
Externer Link: European Stability Mechanism (ESM) – Finanzhilfen für EU-Staaten

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Apl. Prof. Dr. Olaf Leiße ist Leiter des Arbeitsbereichs Europäische Studien am Institut für Politikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist außerplanmäßiger Professor für Europäische Studien und Autor zahlreicher Bücher über die Europäische Union.