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Gadjé-Rassismus im Kontext von Erinnerung und Bildungsarbeit zum Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992 | 15. Bundeskongress Politische Bildung 2023 | bpb.de

15. Bundeskongress Politische Bildung Kongressthema Programmübersicht Sektionen Workshops Workshops, Freitag 03. November 9:00 bis 10:30 Uhr Workshops, Freitag 03. November 11:00 bis 12:30 Uhr Workshops, Freitag 03. November 14:00 bis 16:00 Uhr Workshops, Samstag 04. November 9:00 bis 10:30 Uhr Workshops, Samstag 04. November 11:00 bis 12:30 Uhr

Gadjé-Rassismus im Kontext von Erinnerung und Bildungsarbeit zum Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992 Hauptgebäude - Rangfoyer Ost 1

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Samstag, 04. November 11:00 bis 12:30 Uhr

Beschreibung

Drei Tage lang griffen im August 1992 in Rostock-Lichtenhagen mehrere hundert Gewalttäter*innen unter dem Applaus von bis zu 3.000 Zuschauer*innen ehemalige Vertragsarbeiter*innen aus Vietnam und Asylsuchende an. Unter den Asylsuchenden waren viele Rom*nja aus Osteuropa. Gegen sie richtete sich ein großer Teil der rassistischen Berichterstattung und Hetze im Vorfeld des Pogroms.

Obwohl die in Lichtenhagen angegriffenen Rom*nja Hautpzeug*innen des Geschehens sind, war über ihre Perspektiven und Erzählungen lange nur sehr wenig bekannt. Diese Leerstelle ist auch ein Ausdruck der Kontinuität von gadjé-rassistischen Machtverhältnissen. Die Stimmen und Perspektiven der betroffenen Rom*nja wurden in der zeitgenössischen Berichterstattung unsichtbar gemacht. Viele der Betroffenen selbst wurden vermutlich in den Monaten nach dem Pogrom abgeschoben oder verließen Deutschland, um der Abschiebung und der alltäglichen Bedrohung durch rechte Gewalt zu entgehen.

Im Workshop fragen wir danach, welche Potentiale Bildungsangebote in der Arbeit gegen diese gadjé-rassistischen Ausschlüsse bietet. Nach einer Einführung zur Verbindung des Pogroms in Lichtenhagen und Gadjé-Rassismus werden wir gemeinsam Methoden aus der pädagogischen Arbeit ausprobieren. Abschließend diskutieren wir Herausforderungen und Leerstellen dieser Methoden sowie die Potentiale von Bildungsarbeit als Intervention in Prozessen von Aufarbeitung und Gedenken. Die vorgestellten Methoden wurden vom Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“ in Zusammenarbeit mit politischbilden.de veröffentlicht.

Veranstalter/ Workshopleitung

Jane Gerhardt

(© privat)

Jane Magdalena Gerhardt, geboren 1994, studierte Politikwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Greifswald. Derzeit promoviert sie zum "Stigma der 'Asozialität' in Ostdeutschland" als Thema der historisch-politischen Bildung. Außerdem ist sie langjährig freiberuflich in der politischen Bildung tätig und Lehrbeauftragte an der FH Neubrandenburg. Ihre Themenschwerpunkte sind Prävention und die kritische Auseinandersetzung mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit & Rechtsextremismus sowie Erinnerungspolitik und Aufarbeitung der DDR und der 1990iger-Jahre in Ostdeutschland.

Sven Gottwald

(© privat)

Sven Gottwald, geboren 1997, studierte Soziale Arbeit und war als Sozialarbeiter in der Jugendarbeit tätig. Derzeit studiert er im Master Philosophie an der Universität Rostock und ist freiberuflich bei unterschiedlichen Bildungsträgern in der außerschulischen politischen Bildungsarbeit aktiv.

Format

Input; interaktive Methode; Diskussion

Veranstaltungsort

congress centrum weimarhalle

Fussnoten

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