Die Energiewende stellt Deutschland vor große Herausforderungen. Schrittweise sollen Atomenergie und fossile Kraftstoffe durch erneuerbare Energie ersetzt werden. Dazu sind riesige Investitionen erforderlich. Gleichzeitig befindet sich der globale Energiemarkt im Umbruch: Während in Europa schrittweise mehr Wettbewerb eingeführt wird, konzentriert sich die Kontrolle über die weltweiten Öl- und Gasreserven zunehmend in der Hand von wenigen Staatsfirmen. Das Dossier ist Bestandsaufnahme der aktuellen Energiemärkte und bietet einen Ausblick auf Chancen und Risiken zukünftiger Energiepolitik.

Claudia Kemfert
Standpunkt: Die Energiewende birgt enorme Chancen
Die deutsche Wirtschaft wird von der Energiewende profitieren, meint Claudia Kemfert. Sie birgt mehr Chancen als Risiken. Der Neubau von Kohlekraftwerken sei nicht nötig. Sie produzieren deutlich mehr klimagefährdende Treibhausgase als andere Energieträger.

Hubertus Bardt
Standpunkt: Die Energiewende braucht mehr Effizienz
Die Energiewende ist politisch gewollt, aber die Herausforderungen sind groß. Um Innovationen zu fördern muss dem Strommarkt mehr Freiraum gelassen werden, meint Hubertus Bardt. Kohle und Gas werden auch weiterhin unabdingbar sein.
Chatprotokoll
Expertenchat zur Energiewende
Am 5. März diskutierten die Energieexperten Claudia Kemfert und Hubertus Bardt über Chancen und Herausforderungen der Energiewende. Während Frau Kemfert für ein "EEG 2.0" plädierte, warnte Herr Bardt vor der Gefahr einer Überregulierung des deutschen Strommarktes. Hier finden Sie das Chatprotokoll.

Martin Pehnt
Energieeinsparung und Effizienz
In den vergangenen zwanzig Jahren ist der Energieverbrauch in Deutschland kontinuierlich zurückgegangen. Die Einsparpotenziale sind noch immer beträchtlich und Energiesparen rechnet sich. Und dennoch verhindern zahlreiche Hemmnisse eine rasche Effizienzrevolution. Der Staat muss fördernd, informierend und fordernd eingreifen.

Benjamin von Brackel
Wohin mit den erneuerbaren Energien?
Je schneller der Ausbau der erneuerbaren Energien voranschreitet, desto mehr nehmen auch die Schwankungen zu: Entweder ist zu viel Strom vorhanden oder zu wenig. Deswegen braucht es Stromspeicher. Ideen gibt es genug – doch nicht für jede ist die Zeit schon reif.
Manuel Berkel
Ausbau des Stromnetzes
Der Ausbau von Stromleitungen ist für die Energiewende unverzichtbar: Zuküntig muss noch mehr Strom aus dem windreichen Norden in den energiehungrigen Süden der Republik geleitet werden. Doch der Ausbau ist teuer und nicht unumstritten.

Manuel Berkel
Die Großen Vier
Lange Zeit beherrschten wenige Großkonzerne die Energiewirtschaft. Doch staatlich beförderter Wettbewerb und der Atomausstieg beschneiden nun die Macht von E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW. Gleichzeitig werden Bürger mit Solaranlagen und mittelständische Unternehmen mit Windparks selbst zu Stromproduzenten. Wie groß ist die Macht der Energiegiganten noch?

Andreas Goldthau
Nationale Ölfirmen
Der globale Ölmarkt wird zunehmenden von Staatsfirmen dominiert. Gazprom, Saudi Aramco und andere verfügen über 85 Prozent der weltweiten Reserven, private Wettbewerber wie BP oder Shell müssen sich bei Förderprojekten mit der Rolle des Juniorpartners begnügen. Wer sind die neuen Global Player und welche Interessen verfolgen sie? Ein Überblick.

Die Entwicklung des Strompreises
Die Energiewende stellt Deutschland vor große Herausforderungen. In den kommenden Jahren sind massive Investitionen erforderlich. Die Folge: Der Strompreis wird steigen, aber der CO2-Ausstoß sinken. Und auch wirtschaftlich ist die Energiewende eine Chance für den Technologiestandort Deutschland.

Die Entwicklung des Ölpreises
Der Ölpreise unterliegt erheblichen Schwankungen. Grund dafür sind konjunkturelle Zyklen, Naturkatastrophen, Kriege und Spekulation, aber auch politische Eingriffe wie Subventionen oder die Freisetzung strategischer Ölreserven.

Die Entwicklung des Erdgaspreises
Erdgas ist einer der wichtigsten Energieträger in Deutschland und hat in den vergangenen Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Erdgas kann flexibel eingesetzt werden und hat eine bessere Klimabilanz als Kohle oder Öl. Die hohen Transportkosten könnten in Zukunft sinken, doch die steigende Nachfrage wird den Preis nach oben treiben.

Lutz Mez
Perspektiven der Atomkraft in Europa und global
Deutschland hat das Ende der Atomkraft beschlossen. Andere Länder haben die verstärkte Nutzung dieser Technologie angekündigt - trotz Fukushima. Doch eine Renaissance der Atomkraft ist unwahrscheinlich. Bis 2025 werden 287 Reaktorblöcke abgeschaltet, doch komplexe Genehmigungsverfahren und hohe Baukosten machen den Neubau von AKW unattraktiv.

Interaktive Karte
Atomkraftwerke weltweit
Deutschland hat den Atomausstieg beschlossen. Ende 2022 geht der letzte Meiler vom Netz. Weltweit sind noch 435 Atomkraftwerke in Betrieb, 65 Reaktoren werden zur Zeit neu gebaut. Insgesamt setzen 31 Länder auf Kernernergie - der Anteil am Strommix ist aber sehr unterschiedlich. Die interaktive Karte gibt einen Überblick.
Hintergrund aktuell
Neue Regeln für die Energiewende
Am 1. August trat die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft. Damit veränderte sich der gesetzliche Rahmen für die Energiewende in Deutschland.
Zahlen & Fakten Europa
Energie
Auf Europa entfällt rund ein Fünftel der weltweiten Versorgung mit Primärenergie. Allein der Anteil der EU-28 lag im Jahr 2016 bei 11,6 Prozent. Dabei stützt sich der Verbrauch überwiegend auf fossile Energieträger (EU: 71,7 Prozent). Entsprechend hoch ist die Abhängigkeit von Energieimporten.
Umwelt
Die Umwelt stellt uns Lebensgrundlagen und Rohstoffe zur Verfügung, die wir pflegen und erhalten sollten. Doch es fällt schwer, klare Grenzen zu ziehen: Wo nutzt der Mensch die Natur? Und wo zerstört er sie dauerhaft?
Klimawandel
Globale Erwärmung und Klimawandel: diese beiden Worte sind in aller Munde. Wie konnte es überhaupt zum Klimawandel kommen? Und reichen die Bemühungen im Kampf gegen die globale Erwärmung aus?