Leitung: Vorstand, berichtet an die Generalversammlung (Vorsitz: Energieminister)
Die Société Nationale pour la Recherche, la Production, le Transport, la Transformation, et la Commercialisation des Hydro-carbures s.p.a., wie Sonatrach offiziell heißt, ist Afrikas größtes Öl- und Gasunternehmen. Es generiert geschätzt etwa ein Drittel des algerischen Inlandsprodukts und dominiert den Öl- und Gassektor des Landes. Letzterer macht 60 Prozent der Staatseinnahmen und fast die gesamten Exporterlöse des nordafrikanischen OPEC-Mitglieds aus. Sonatrach ist voll in staatlichem Besitz und kontrolliert etwa 80 Prozent der Öl- und 90 Prozent der Gasproduktion Algeriens. Für Europa ist das Unternehmen damit ein wichtiger Lieferant, da Algerien insgesamt für etwa 10 Prozent der EU-Gasimporte steht. Für den algerischen Staat ist Sonarach traditionell ein wichtiger Faktor in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Unabhängigkeit von Frankreich nach 1962. Alle Aktivitäten im Up-, Mid- und Downstreambereich
Aufgrund seiner herausgehobenen Stellung in der algerischen Wirtschaft wird Sonatrach regelmäßig zum Austragungsort von politischen Auseinandersetzungen. 2010 erschütterte ein Korruptionsskandal das Unternehmen, im Zuge dessen sein Vorstand sowie der langjährige Energieminister das Unternehmen verlassen mussten. Von Beobachtern wurden die Vorgänge allerdings als Machtkampf zwischen dem autoritären Präsident Bouteflika und rivalisierenden Fraktionen in der algerischen Regierung gewertet. Kaum verwunderlich ist daher, dass politische Vorgaben die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens stark beeinflussen. Hinsichtlich seiner Unternehmensführung und vor allem seiner Transparenz rangiert es in den Transparancy International Rankings auf den hintersten Plätzen.