Inhaltsbeschreibung
Antisemitismus ist präsent – die Auffassung, er sei marginalisiert oder gar überwunden, wird durch die wachsende Zahl judenfeindlicher Äußerungen und Übergriffe widerlegt. Alte und neue Narrative, Ressentiments, Diffamierungen und Hass finden unter anderem im Internet einen bedrückenden Resonanzboden, der auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens zurückwirkt.
Der Sammelband fragt aus verschiedenen Perspektiven nach den Konsequenzen grassierender Judenfeindlichkeit für die antisemitismuskritische Praxis, insbesondere in der Pädagogik und der historisch-politischen Bildung, beleuchtet Problemlagen und Handlungsoptionen: Wie lässt sich dem fehlenden Wissen, der Indifferenz oder der Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden begegnen? Wie muss die Demokratie mit verrohten Umgangsformen, mit sprachlicher Gewalt und verbreiteter Permissivität im öffentlichen Diskurs über Juden umgehen? Wie können antisemitische Diskriminierungen an Schulen bekämpft werden? Welches Potenzial hat der Religionsunterricht? Was können deutsche KZ-Gedenkstätten und andere Akteure zu einer antisemitismuskritischen Bildungsarbeit beitragen? Welche Vorteile bietet eine jenseits des Kognitiven auch emotional ausgerichtete antisemitismuskritische Bildungsarbeit?