Textversion des Video-Interviews
Ich war eigentlich nur ein allgemeiner Interessent, weil ich in Westberlin wohnte und mich durchaus interessierte, was hinter der Mauer stattfand, wo man ja auch mit Hilfe von Tagesvisen jederzeit einreisen konnte.
Man sah natürlich im Zentrum an allen Ecken und Plätzen, dass das was Besonderes war, diese Tage der Weltjugendfestspiele. Die Stimmung war sehr fröhlich und ich fand das gleich ein bißchen aufgesetzt, weil ich so eine skeptische Grundhaltung habe.
Ich wäre glücklich gewesen, wenn ich ins Gespräch gekommen wäre, aber das war auf dem Alexanderplatz nicht richtig möglich. Das war auch gar nicht so intendiert, von der DDR, ist meine Vermutung. Die wollten das gar nicht so auf einer intensiven Gesprächsebene stattfinden lassen. Die haben da so mehr an größere Gruppen gedacht und sind auch bwusst – nach meinen Eindrücken – im allgemeinen Politischen geblieben.
Also, es ging nicht um aktuelle tagespolitische Probleme, schon gar nicht um kommunalpolitische zwischen Ost und West, bewahre! Daran sind die DDR-Oberen nicht interessiert gewesen, an solchen Diskussionen.
Einfach mal die andere Seite der Stadt kennen lernen Gunnar Rohn
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Es hatte den Westberliner Gunnar Rohn schon immer geärgert, dass er kaum etwas über das Leben auf der anderen Seite der Stadt erfahren konnte. So fuhr er kurz entschlossen mit einem Tagesvisum nach Ostberlin zu den Weltfestspielen.