Textversion des Video-Interviews
Also, ich bin ja ein Weltfestspiele-Veteran. Ich lebe heute noch in Berlin und bin in Berlin geboren, bin seit '49 Ostberliner gewesen und habe all diese Weltfestspiele, also diese zwei – es gab ja eine ganze Reihe von Jugendlichen – meistens auch in irgendeiner Funktion mitgemacht.
In den 50ern hatte ich auch die Funktion, die Parks zu kontrollieren. Wir wurden auch in die Parks geschickt, wo ja nun die eigentlichen Jugendfestspiele stattfanden, und wir mussten also die Personalien der Leute festhalten, weil, es gab natürlich einen ziemlichen Kindersegen, neun Monate später. Ich schätze, das ist auch ´73 so gewesen. Und ich glaube, dass das Ende der DDR schon von Anfang an in ihre Wiege gelegt wurde. Das war so, als wenn die böse Fee in den Kinderwagen oder in die Wiege geblickt hätte, da war von vorn herein nicht sehr viel Hoffnung. Also, ich weiß natürlich, dass Geschichte nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat und dass es praktisch dazu kommen musste, aber die Medien haben eben sehr, sehr viel getan in dieser Hinsicht. Die Messer wurden gewetzt, das Blut triefte ja nur so.
Also, ich würde mal sagen, wenn der Umgang mit der DDR-Geschichte nach '89 fair verlaufen wäre, dann würde sie heute schon fast vergessen sein. Aber sie ist nicht fair verlaufen und das ist ja immer der Anlass dazu, dass die Leute widerständlerisch werden.
Der Umgang mit der DDR war nicht fair Ulrich Plenzdorf, Schriftsteller
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Ulrich Plenzdorf bezeichnet sich selbst als "Weltfestspiele-Veteran". Nach der Wiedervereinigung habe man die DDR zu schnell abgestempelt, sagt er, obwohl ihr Untergang vorprogrammiert gewesen sei.
Der Umgang mit der DDR war nicht fair
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