Zusammenfassung
Gestützt auf Primärdaten aus der Datenbank "Varieties of Indoctrination" (V-Indoc), untersucht dieser Beitrag die Veränderungen, die es von 1945 bis 2021 bei der Politisierung der Schulbildung in Russland gegeben hat. Russland wird hier auch aus komparativer Perspektive betrachtet, wobei die Indoktrinierungsbemühungen und -inhalte in Russland mit denen anderer nichtdemokratischer Regime verglichen werden. Aus den Daten geht hervor, dass Putin zwar behauptet, russische Schüler:innen würden erst seit den frühen 2000er Jahren gleich nach seinem Machtantritt patriotische Werte in der Schule vermittelt bekommen. Seine anfänglichen Versuche einer Bildungsreform waren jedoch nur begrenzt erfolgreich. Nach der Annexion der Krim 2014 wurde erneut Anstrengungen unternommen, die patriotische Erziehung auszubauen, und die Meinungsfreiheit in den Klassenzimmern wurde zunehmend beschnitten.
Herausgeber der Länderanalysen
Die Russland-Analysen werden von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V., dem Deutschen Polen-Institut, dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien, dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung und dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) gGmbH gemeinsam herausgegeben. Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veröffentlicht die Analysen als Lizenzausgabe.