Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

FREIE WÄHLER | Landtagswahl Bayern 2023 | bpb.de

Bayern 2023 CSU GRÜNE FREIE WÄHLER AfD SPD FDP DIE LINKE BP ÖDP Die PARTEI Tierschutzpartei V-Partei³ PdH dieBasis Volt Redaktion

FREIE WÄHLER FREIE WÄHLER

Uwe Kranenpohl

/ 2 Minuten zu lesen

Die Partei „FREIE WÄHLER“ (FREIE WÄHLER) hat ihre Wurzeln in kommunalen Wählervereinigungen, die sich in Bayern in den 1950er-Jahren etablierten. Diese Vereinigungen gründeten 1978 den bayerischen Landesverband der FREIEN WÄHLER, um die kommunalpolitische Arbeit landesweit zu koordinieren. Erst 1997 gründete sich aus dem Landesverband die Landesvereinigung der FREIEN WÄHLER, um an Landtagswahlen teilzunehmen. Neben der Landesvereinigung besteht weiterhin der Landesverband als Vereinigung der kommunalen Wählervereinigungen eigenständig weiter.

Fakten zur Partei

  • Gründungsjahr Landesverband: 1998*

  • Landesvorsitz: Hubert Aiwanger*

  • Mitgliederzahl in Bayern: 4.250*

  • Wahlergebnis 2018: 11,6 %

* nach Angaben der Partei

Die FREIEN WÄHLER sind seit 2008 im Bayerischen Landtag und seit 2018 als Koalitionspartner der CSU in der Staatsregierung vertreten. Bayern gilt als Stammland der FREIEN WÄHLER: die Partei sitzt zwar auch im Europaparlament; Bayern und Rheinland-Pfalz sind die einzigen Bundesländer, in dem die Partei im Landtag vertreten ist. Programmatisch tritt die Partei vor allem für die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung und für die Interessen ländlich geprägter Gebiete ein. Die FREIEN WÄHLER bezeichnen sich selbst als pragmatisch und ideologiefrei.

In ihrem Landtagswahlprogramm fordern die FREIEN WÄHLER, die Erbschafts- und Schenkungssteuer abzuschaffen, die (Wieder-)Einführung einer Vermögenssteuer zu verhindern sowie einen teilweisen Wegfall der Grunderwerbssteuer für selbstgenutzte Wohnimmobilien. Landwirtschaftliche Betriebe sollen weniger Auflagen und Vorgaben beachten müssen, Agrarflächen erhalten und Viehherden durch die Bejagung von Wölfen geschützt werden. Die Einrichtung weiterer Nationalparks lehnen die Freien Wähler ab. Erdgasnetze sollen auf Wasserstoff umgestellt und erneuerbare Energien unter Einbeziehung der Bürger ausgebaut werden.

Spitzenkandidat der FREIEN WÄHLER ist Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister, der zugleich Vorsitzender der Bundespartei wie ihres bayerischen Landesverbands ist. Die FREIEN WÄHLER möchten die Koalition mit der CSU nach der Landtagswahl fortsetzen und verabschiedeten deshalb auf ihrem Landesparteitag im Sommer 2023 bereits einen Forderungskatalog für mögliche Koalitionsverhandlungen.

Fussnoten

Prof. Dr. phil. habil. Uwe Kranenpohl ist Professor für Politikwissenschaft an der Evangelischen Hochschule Nürnberg und Privatdozent an der Universität Passau. Seine Forschungsschwerpunkte sind Rahmenbedingungen der Sozialpolitik, Parlamentarismus und Parteien sowie Politik und Recht.