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DER DRITTE WEG | Bundestagswahl 2021 | bpb.de

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DER DRITTE WEG III. Weg

Laura Dinnebier

/ 2 Minuten zu lesen

Gründungsjahr Bundesverband
2013*
Mitgliederzahl in Deutschland
700*
Bundesvorsitz
Klaus Armstroff*
Wahlergebnis 2017
nicht angetreten
*nach Angaben der Partei

Die Partei "DER DRITTE WEG" (III. Weg) wurde 2013 von einer Gruppe völkischer Nationalisten, darunter ehemalige NPD-Mitglieder, Neonazis aus Rheinland-Pfalz und Hessen und Angehörige der 2014 vom bayerischen Verfassungsschutz verbotenen rechtsextremistischen Organisation "Freies Netz Süd" gegründet. 2021 tritt die Partei erstmals zu einer Bundestagswahl an. Zuvor trat sie vereinzelt bei Wahlen auf Kommunal- und Kreisebene an sowie zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2016 (0,1 Prozent der Stimmen) und zur Europawahl 2019 (0,0 Prozent der Stimmen).

Antisemitismus und Rassismus sowie das Streben nach einer Gesellschaftsordnung in Anlehnung an den historischen Nationalsozialismus prägen die ideologische Grundausrichtung und das Selbstverständnis der Partei, die unter Beobachtung verschiedener Verfassungsschutzbehörden auf Länder- und Bundesebene steht. Der Verfassungsschutzbericht 2020 des Bundes attestiert der Partei ein "völkisch-antipluralistisches Menschen- und Gesellschaftsbild." Die Mitglieder werden zuweilen als gewaltbereit eingestuft und traten in der Vergangenheit u.a. bei NS-Gedenkmärschen sowie Demonstrationen insbesondere gegen Asylbewerberheime und jüngst gegen die Corona-Maßnahmen in Erscheinung.

In ihrem Programm zur Bundestagswahl spricht sich die Partei gegen den Rundfunkbeitrag, Corona-Maßnahmen und die Impfung von Kindern aus, fordert eine "einheitliche Sozialversicherung" sowie ein vollständig staatliches Gesundheitssystem. Der III. Weg plädiert für die Verstaatlichung sämtlicher "Schlüsselindustrien" sowie von Banken und Grundversorgung mit dem Ziel der importunabhängigen Selbstversorgung Deutschlands. Umweltschutz versteht der III. Weg als "Heimatschutz" und spricht sich für Tier- und Artenschutz aus. Die Partei strebt eine ethnisch homogene Gesellschaft an und fordert dazu beispielsweise finanzielle Anreize für kinderreiche deutsche Familien, der Einschränkung von Rechten für Personen, die vom national-völkischen Familienbild abweichen, etwa durch die Abschaffung der gleichgeschlechtlichen Ehe, sowie eine starke Begrenzung von Zuwanderung und eine Verschärfung bestehender Gesetze im Asylrecht. Die Asyl- und migrationspolitischen Positionen sind dabei eingebettet in verschwörungstheoretische Bedrohungsszenarien eines "drohenden Volkstodes" und der "Überfremdung Deutschlands". In ihrem "Zehn Punkte Programm" formuliert die Partei darüber hinaus revisionistische Gebietsansprüche.

Fussnoten

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Laura Dinnebier, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählt die Untersuchung von Migrationsdiskursen, insbesondere parlamentarische Migrationsdiskurse.