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Vom Parkhaus zum Wohnhaus – Daria und Björge nutzen graue Energie Wir im Wandel. Geschichten vom Umbruch

Monika Ahrens

/ 3 Minuten zu lesen

Ein altes Parkhaus in Hamburg will die Genossenschaft "Gröninger Hof" umbauen in ein innovatives Wohnprojekt. Daria, Björge und die anderen möchten dafür einen Großteil des Gebäudes erhalten.

Vom Parkhaus zum Wohnhaus – Daria und Björge nutzen graue Energie

Wir im Wandel. Geschichten vom Umbruch

Vom Parkhaus zum Wohnhaus – Daria und Björge nutzen graue Energie

Ein altes Parkhaus in Hamburg will die Genossenschaft "Gröninger Hof" umbauen in ein innovatives Wohnprojekt. Daria, Björge und die anderen möchten dafür einen Großteil des Gebäudes erhalten. Mehr Infos unter: bpb.de/wirimwandel

Das Transkript der Episode gibt es Interner Link: hier zum Download.

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2018 entwickeln Teilnehmende eines Workshops die Idee, das alte Parkhaus in der Neuen Gröninger Straße in Hamburg in ein innovatives Wohnprojekt umzubauen. Dafür gründen sie die Genossenschaft "Gröninger Hof", die inzwischen schon über 400 Mitglieder hat.

Auch Daria Patlai und Björge Köhler gehören dazu. Beide arbeiten im Bereich Architektur und Stadtplanung. Sie reizt an dem Projekt, dass ein altes Gebäude nicht einfach abgerissen, sondern soweit wie möglich erhalten wird, um etwas Neues zu schaffen. Beide wollen später auch hier wohnen und machen in Arbeitsgruppen bei der Planung mit.

Graue Energie nutzen

Die Genossenschaft will einen Großteil des Betongebäudes von 1963, in dessen Bau viel Energie geflossen ist, erhalten. Die meisten der Betonwände und -decken und die Treppenaufgänge sollen stehen bleiben. Diese sogenannte "Graue Energie" soll weiter genutzt werden.

Weil sie das Konzept überzeugt, übergibt die Stadt Hamburg der Gruppe 2020 die Immobilie. Die Genossenschaft kann den Umbau nun weiter planen und die Finanzierung sichern. Wenn alles klappt, wird sie das Grundstück für 99 Jahre im Erbbaurecht pachten und Eigentümerin des Parkhauses werden.

Podcast "Wir im Wandel"Über die Hosts

Sonja Ernst und Monika Ahrens. (© Privat)

Sonja Ernst ist freie Journalistin. Sie berichtet über Themen aus Politik und Gesellschaft, vor allem für den Hörfunk, u.a. Deutschlandradio oder SWR. 2022 gewann sie den Peter Scholl-Latour Preis für ihre Reportage "Kinder aus Kriegsvergewaltigungen – Trauma und Schweigen überwinden".

Monika Ahrens ist freie Radiojournalistin und arbeitet im Redaktionsteam des Update-Podcasts von Deutschlandfunk Nova. Sie kommt aus Niedersachsen, hat in Leipzig und Berlin studiert und lebt in Köln.

Ein Gutachten zwingt zum Umdenken

2021 veranstaltet die Genossenschaft einen Architekturwettbewerb. Jetzt gibt es einen Entwurf, wie das zukünftige Wohnprojekt aussehen soll und wie der Umbau vonstatten gehen wird. Aus dem Parkhaus, einem rechteckigen Betonbau, soll in der Mitte, der Länge nach, eine großer Bereich herausgenommen werden. So entsteht ein Vorderhaus und ein Hinterhaus und dazwischen ein Innenhof.

Der Ursprungsplan sieht vor, dass das Vorderhaus komplett als Betonbau erhalten bleibt. Das Hinterhaus soll zur Hälfte neu errichtet werden, als Holzbau. Doch ein Gutachten sorgt 2022 für Ernüchterung: Vom Bestand kann nicht so viel stehen bleiben wie geplant. Autos, die jahrzehntelang zum Parken in das Gebäude fuhren, haben in vielen Wintern Streusalz dort hereingetragen. Das Salz hat auf den Beton eingewirkt, der nun nicht mehr tragfähig ist.

Daria Patlai und Björge Köhler vor der Einfahrt des alten Parkhauses in der Neuen Gröninger Straße in Hamburg. (bpb, Monika Ahrens) Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de

Weitgehender Neubau

Die Genossenschaft ändert ihren Plan: Das alte Parkhaus soll weitgehend abgerissen werden. Nur die Fundamente, das Keller- und Erdgeschoss bleiben erhalten. Vorderhaus und Hinterhaus werden zum größten Teil als Holzbau neu errichtet. Das verbraucht weniger Energie und setzt weniger CO2 frei als ein Betonbau.

Aktuell ist ein Start des Umbaus 2024 im Gespräch. Bis dahin muss die Finanzierung stehen. Etwa zwei Jahre soll der Umbau des alten Parkhauses dauern. Erste Schätzungen gingen davon aus, dass er insgesamt 28 Millionen kosten wird. Aber aufgrund der gestiegenen Materialkosten und Bauzinsen wird das Projekt wahrscheinlich teurer werden.

Daria und Björge freuen sich auf den Einzug

Ein Teil des Geldes kommt dadurch zusammen, dass Leute Anteile an der Genossenschaft zeichnen. Wer im "Gröninger Hof" wohnen will, muss fünf Anteile im Wert von 200 Euro, also 1000 Euro, erwerben, um Mitglied in der Genossenschaft zu werden. Außerdem zahlt man abhängig von der Quadratmeterzahl der späteren Wohnung eine bestimmte Summe.

Daria und Björge haben sich ihre zukünftigen Wohnungen schon ausgesucht. Björge will mit seinem Partner in ein Zwei-Zimmer-Apartment im zweiten Stock im Vorderhaus einziehen, Daria in eine sogenannte Cluster-Wohnung, eine Wohngemeinschaft in der sechsten Etage im Hinterhaus. Auf den Tag des Einzugs freuen sich beide. Für Daria bedeutet er nach vielen Umzügen in den letzten Jahren ein Ankommen. Björge ist gespannt, wie es ist, tatsächlich an dem Ort zu wohnen, von dem er schon so viele Bilder im Kopf hat.

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Monika Ahrens ist freie Radiojournalistin und arbeitet im Redaktionsteam des Update-Podcasts von Deutschlandfunk Nova. Sie kommt aus Niedersachsen, hat in Leipzig und Berlin studiert und lebt in Köln.