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Politische Bildung und Konflikt Hauptgebäude - Großer Saal
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Freitag 03. November 11:00-12:30
Wir leben in einer Zeit, in der bei zunehmender Pluralisierung alte Bindungskräfte nicht mehr wirken, neue aber noch nicht entstanden sind. Es wird vielfach darauf hingewiesen, dass durch die zunehmende Heterogenität der Migrationsgesellschaft eine Zunahme des Konfliktpotenzials durchaus normal und im Rahmen der Demokratie auch wünschenswert sei und daher die konstruktive Konfliktaustragung der neue Kitt der Gesellschaft werden müsse.
Ist es möglich Know-how aufzubauen, um aktiv konstruktive Konfliktaustragung einzuüben und alle Akteure dafür zu sensibilisieren, dass diese eine wichtige gesellschaftliche Bindungsfunktion ausüben kann? Kann es überhaupt übereinstimmende Auffassungen darüber geben? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es dazu? Folgende Fragen sollen diskutiert werden:
In welchem Verhältnis stehen politische Bildung und Konflikt? Welche Konzepte gibt es in der politischen Bildung, um Konflikte zu bearbeiten?
Was haben wir aus der Corona-Zeit gelernt?
Wie lässt sich das teilweise vorherrschende Unverständnis zwischen Ost- und Westdeutschland in der politischen Bildung aufgreifen?
Welche Problematiken/Themen haben sich aus dem Krieg in der Ukraine ergeben?
Wie hat sich politische Bildung seit Halle und Hanau verändert oder wie muss sich politische Bildung seit Halle und Hanau verändern?
Was kann politische Bildung beitragen, damit innergesellschaftliche Spannungen und Polarisierungen auf einem „angemessenen“ Niveau bleiben und nicht eskalieren? Was ist ein „angemessenes“ Niveau?
Welche Aufgabe hat die politische Bildung in Krisenzeiten?
Thesenpapiere
Podium
Prof. Dr. Bettina Lösch
(© Privat)
(© Privat)
Prof.in Dr.in Bettina Lösch ist akademische Rätin am Lehrbereich Politikwissenschaft, Bildungspolitik und politische Bildung an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln. Sie ist Mitherausgeberin des Handbuchs kritische politische Bildung und im Forum kritische politische Bildung (FkpB) sowie der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AKG) aktiv.
Dr. Björn Milbradt
(© Deutsches Jugendinstitut)
(© Deutsches Jugendinstitut)
Dr. Björn Milbradt ist Soziologe und Leiter der Fachgruppe „Politische Sozialisation und Demokratieförderung“ am Deutschen Jugendinstitut in Halle (Saale). Sein Forschungsinteresse gilt neben der Evaluation und wissenschaftlichen Begleitung von Projekten und Programmen der Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention insbesondere Bildungs- und Sozialisationsprozessen, ihren politischen, gesellschaftlichen und institutionellen Hintergründen und Bedingungen sowie methodischen und methodologischen Aspekten ihrer Erforschung. Zuletzt von ihm publiziert sind beispielsweise das „Handbuch Radikalisierung im Jugendalter. Phänomene, Herausforderungen, Prävention“ (gemeinsam mit Frank Greuel/Anja Frank/Maruta Herding) oder der Sammelband „Evaluation von Programmen und Projekten der Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung und Extremismusprävention (Gemeinsam mit Frank Greuel/Stefanie Reiter/Eva Zimmermann).
Prof. Dr. Susann Gessner
(© Markus Farnung)
(© Markus Farnung)
Susann Gessner ist seit November 2020 Professorin für Didaktik der politischen Bildung am Institut für Politikwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Zuvor nahm sie Vertretungsprofessuren wahr, war als Studienrätin im Hochschuldienst an der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen und als Lehrerin an einer Gesamtschule tätig. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind v. a. schulische politische Bildung mit Fokus auf politische Bildung in der (Post-)Migrationsgesellschaft, bildungstheoretische Grundlagen politischer Bildung, qualitative Forschung (Grounded Theory Methodologie) und Demokratiebildung. Zu diesen Schwerpunkten forscht sie theoretisch und qualitativ-empirisch.
Dr. Patrice G. Poutrus
(© Marco Fechner)
(© Marco Fechner)
Patrice G. Poutrus hat ab dem Wintersemester 1990/91 an der Humboldt-Universität zu Berlin Geschichts- und Sozialwissenschaften studiert. Im Wintersemester 1995/96 schloss er das Magister-Studium ab und wurde danach am Zentrum für Zeithistorische Forschungen als Doktorand eingestellt. In den Jahren 1999 und 2000 war er Mitarbeiter der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, wo er Ende 2000 promovierte. Seit dieser Zeit hat er vor allem zu Fragen von gewalttätigem wie strukturellem Rassismus in der DDR, BRD und dem vereinten Deutschland geforscht und publiziert. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist sein 2019 veröffentlichtes Buch "Umkämpftes Asyl". Im gleichen Jahr hat er begonnen im BMBF-Forschungsprojekt zu Diktaturerfahrung und Transformation an der Universität Erfurt zu arbeiten. Derzeit ist er die Gastprofessor Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU-Berlin.
Moderation: Ina Bielenberg
(© AdB)
(© AdB)
Ina Bielenberg ist seit 2007 Geschäftsführerin des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB). Der AdB ist ein Fachverband der non-formalen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Nach ihrem Studium der Geschichte, Politik und Soziologie war sie zunächst als Grundsatzreferentin und stellv. Geschäftsführerin bei der Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung tätig, bevor sie zum AdB wechselte. Sie hat zu verschiedenen Themen der politischen Bildung publiziert und ist Mitherausgeberin der Reihe „non-formale politische Bildung“ des Wochenschau-Verlages. Ina Bielenberg wurde als Expertin in die Kommission zur Erstellung des 16. Kinder- und Jugendberichtes zum Thema „Demokratische Bildung im Kindes- und Jugendalter berufen und war stellvertretende Vorsitzende der Kommission.
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