Freitag 03. November 14:00-16:00
Jung sein ist eine Zeit des Aufbruchs und des Ausprobierens. Das Aufwachsen in Krisenzeiten fordert die Aufbruchsstimmung dieser Lebensphase jedoch heraus. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine trifft auf eine Jugend, die durch die Pandemiejahre bereits sehr verunsichert ist und auf einzigartige zu ihrer Lebensphase gehörende Erfahrungen verzichten musste. Junge Menschen beklagen, dass ihre Stimmen in Politik und Gesellschaft zu wenig zählen, obwohl ihre Zukunft massiv betroffen ist. Verschiedene Studien zeigen zudem, dass Zukunftsängste und Gefährdungen der psychischen Gesundheit in der jungen Generation zunehmen. Zugleich sind junge Menschen gesellschaftlich engagiert und politisch interessiert wie lange nicht. Besonders die Klimakrise führt zu verschiedenen Engagement-, Bewegungs- und Protestformen, die mehrheitlich von jungen Menschen getragen werden.
Welche Folgen hat das Aufwachsen in Krisenzeiten für die Generation, die künftig Demokratie gestaltet?
Was bedeuten die gestiegenen Zukunftsängste in der jungen Generation für die politische Bildung?
Wie kann politische Bildung dazu beitragen, Transformationen zu gestalten, positive Zukunftserzählungen mit jungen Menschen zu entwickeln und ihnen die eigenen Handlungsoptionen in diesen Prozessen aufzuzeigen?
In welchem Verhältnis steht die politische Bildung zu aktuellen Protest- und Bewegungsformen junger Menschen?
Prof. Dr. Thomas Coelen
Prof. für Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Sozialisation, Jugendbildung und Lebens-laufforschung an der Universität Siegen
Laura Cwiertnia
(© Privat)
(© Privat)
Laura Cwiertnia ist Redakteurin der Wochenzeitung DIE ZEIT und Schriftstellerin. 1987 in Bremen geboren, studierte sie Lateinamerikastudien in Köln und dem spanischen Granada. Ab 2017 war sie als Redakteurin im ZEIT Wirtschaftsressort verantwortlich für die Klima-Berichterstattung, insbesondere zu Klimaprotest. 2021 entwickelte sie das neu gegründete ZEIT Ressort Green mit, das sie bis Ende 2022 stellvertretend leitete. Im vergangenen Jahr erschien ihr erster Roman "Auf der Straße heißen wir anders" im Klett-Cotta-Verlag.
Julia Lingenfelder
(© privat)
(© privat)
Julia Lingenfelder ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- und Forschungsbereich Politikwissenschaft, Bildungspolitik und politische Bildung an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.
In ihrer Dissertation zum Thema politische Bildung im Kontext sozial-ökologischer Transformation beleuchtet sie politische Bildungspraxen in der Klimagerechtigkeitsbewegung sowie von bewegungsnahen Bildungsakteuren.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind multiple Krisen und sozial-ökologische Transformation, das Verhältnis politischer Bildung und sozialer Bewegungen sowie kritische politische Bildung.
Aktuelle Publikationen sind u. a. Politische Bildung in der Klimabewegung im Journal für politische Bildung und Transformative Bildung im Kontext sozial-ökologischer Krisen in der Zeitschrift außerschulische Bildung.
Dr. Hendrik Kasper Schröder
(© privat)
(© privat)
Dr. Hendrik Kasper Schröder ist Universitätslektor für Politikwissenschaft und ihre Didaktik an der Universität Bremen. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen in der politikwissenschaftlichen und -didaktischen Emotionsforschung, der politischen Resilienzbildung und Sensibilität.
Moderation: Hanna Lorenzen
(© Vanja Obad)
(© Vanja Obad)
Hanna Lorenzen ist Politikwissenschaftlerin und Sprecherin der Gemeinsamen Initiative der Träger politischer Jugendbildung im Bundesausschuss politische Bildung (bap). Sie ist Generalsekretärin des Dachverbands der 16 Evangelischen Akademien in Deutschland, die Diskurs- und Bildungsangebote zu aktuellen Entwicklungen in Politik, Gesellschaft, Religion, Kultur und Wissenschaft für Jugendliche und Erwachsene anbieten. Zuvor war sie in leitender Funktion in europa- und bundesweit tätigen Organisationen der außerschulischen Jugendbildung tätig. Von 2018 bis 2021 war sie Mitglied der Sachverständigenkommission zur Erstellung des 16. Kinder- und Jugendberichtes der Bundesregierung.