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Aus der Praxis: Bildungsprojekte für Ältere

/ 4 Minuten zu lesen

50plus-aktiv an der Bergstraße


Die Initiative "50plus-aktiv an der Bergstraße" besteht aus aktiven und kommunikationsfreudigen Frauen und Männern im Alter über 50 Jahre aus dem Kreis Bergstraße und der Region.

Der Anfang der aktuell ca. 100 Aktive umfassenden Gruppe lag in einer sogenannten "LernWerkstatt 50plus", die Anfang des Jahres 2000 von mehreren Bildungsträgern ermöglicht wurde. Das Interesse war sehr groß.

Es war ein Glücksfall, dass am Ende der dreimonatigen LernWerkstatt das Haus am Maiberg, die Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, im Rahmen eines zweijährigen Projektes die Arbeit mit den aktiven Senioren beim Haus am Maiberg fortsetzen konnte. Unter der Überschrift "Lernen 2000+ – Initiative für eine neue Lernkultur" wollte die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE) im Auftrag des Bundes Elemente für eine neue Lernkultur entwickeln und in die Praxis implementieren. Das Haus am Maiberg sollte im Bereich Erwachsenenbildung mit Blick auf Partizipation neue Zielgruppen erschließen. In einer Zukunftswerkstatt mit Bildungsreferent Titus Möllenbeck wurden als Auftakt des Projekts mit den Senior/-innen verschiedene Themen für aktive Senioren und daraus schließlich konkrete Vorhaben entwickelt, die zum Teil bis heute in der Gruppe lebendig sind: u. a. Bildungs- und Begegnungsreisen, eine Wandergruppe oder auch anspruchsvolle thematische Auseinandersetzungen mit Geschichte, Literatur, Politik und Gesellschaft. Dabei übernehmen die Teilnehmenden selbst stets aktive Teile der Veranstaltungen, zum Beispiel Moderation oder Inputs. Das kreative Miteinander spielte eine sehr wichtige Rolle im Projekt. Das Motto lautete "Nichts mehr tun müssen, vieles tun können und wollen – offen und frei (sein)!"

Die Teilnehmenden waren nicht zufrieden mit den traditionellen und bekannten "verschulten" Möglichkeiten zur Wissenserweiterung in der neu gewonnen freien Zeit im Ruhestand. Sie möchten sich ohne Zwänge und institutionelle Vorgaben auf Lernen als Abenteuer einlassen, Zeit miteinander sinnvoll gestalten und offen sein für neue Lernerfahrungen. Die Balance zwischen Freiheit und Verbindlichkeit spielte in der weiteren Entwicklung eine wichtige Rolle.

Die Initiative 50plus-aktiv begründet ihre Motivation selbst wie folgt: "Wir wollen nicht allein, sondern mit anderen Menschen Gedanken austauschen und Erfahrungen sammeln. Wir wollen uns selbst organisieren und ungezwungen weiterbilden sowie unsere neue Lebenssituation miteinander genießen."

Die meisten der Aktionen und Seminare werden durch Eigenbeiträge der Teilnehmenden finanziert. Veranstaltungen der politischen Bildung werden oftmals durch die bpb im Rahmen der Trägerförderung über das Haus am Maiberg unterstützt.

Mehr unter: Externer Link: http://50plus-aktiv-bergstrasse.de

Forum 65+


Das Anne Frank Zentrum Berlin möchte langfristig mehr Angebote der politischen Bildung und des zivilgesellschaftlichen Engagements für die Generation 65+ entwickeln. Insbesondere im ländlichen, ostdeutschen Raum mangelt es an spezifischen Angeboten. Dabei führen der demografische Wandel und die strukturellen Gegebenheiten dort dazu, dass diese Zielgruppe besondere Beachtung finden sollte.

Um die Angebote passgenau zu entwickeln, hat das Anne Frank Zentrum 2014 das Pilotprojekt "Forum 65+" durchgeführt. Das mehrstufige Projekt hatte zum Ziel, auf unterschiedlichen Wegen Erkenntnisse zu erhalten. So wurden u.a. Recherchen zur Erfassung von Bildungs- und Gemeinschaftsangeboten von und für die Generation 65+ in den neuen Bundesländern (außer Berlin), Umfragen unter Jugendlichen und der Generation 65+ über das jeweilige Bild von und der Beziehung zur anderen Gruppe, Expertengespräche und eine Praxiswerkstatt durchgeführt.

Besonders die Recherchen förderten zu Tage, dass wenige Studien und Angebote zu dieser Zielgruppe vorliegen. Vielfach werden intergenerative, breit angelegte Projekte angeboten, da das Leben im ländlichen Raum gemeinschaftlicher und altersmäßig durchmischter als in den Städten ist. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass fast überwiegend ältere Menschen die Angebote letztlich wahrnehmen. Dies wird in den kommenden Jahren mit dem Wegzug der Jüngeren zunehmen. Daher sind speziell auf Ältere zugeschnittene Programme nötig.

2015 wurden auf Basis der Pilotphase Seminare politischer Bildung entwickelt. Sie sind jedoch nicht starr auf alle Gegebenheiten übertragbar. Daher arbeitet das Anne Frank Zentrum mit regionalen Partnern zusammen. Jedes Programm muss an die lokalen Bedürfnisse angepasst werden, um die herausgearbeiteten Kernthemen mit der lokalen Kultur- und Themenlandschaft zu verknüpfen.

Die Pilotphase wurde durch die bpb gefördert. Die nun stattfindenden Seminare finanzieren sich zum einen aus Beiträgen der Teilnehmenden zum anderen aus Eigenmitteln der Träger (Anne Frank Zentrum und Partner). Eine Schwierigkeit bei der Finanzierung liegt laut Goetz Lehmann, Projektleiter des "Forum 65+", darin, dass es eine sehr breite Förderstruktur gibt. Die Mittel seien aber für viele kleine Initiativen und einzelne Programme nicht abrufbar. Entweder passen sie nicht in die Förderstrukturen oder sie haben nicht die Dimension, um gefördert zu werden. Lehmann wünscht sich eine Vereinfachung der Prozesse, damit auch kleine Ideen im ländlichen Raum umgesetzt werden können. Das Land Mecklenburg will dem begegnen und hat kürzlich eine Ehrenamtsstiftung installiert, bei der auch Mittel bis 1.000€ für einzelne Projekte unkompliziert abgerufen werden können (Externer Link: www.ehrenamtsstiftung-mv.de/foerderung).

Mehr unter: Externer Link: www.annefrank.de/projekte-angebote/projekte/forum-65

Fussnoten