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Tipps für nachhaltiges, klimafreundliches Fundraising

/ 4 Minuten zu lesen

Samentütchen als nachhaltiges Give-Away. (© bpb)

Die Akquisos-Redaktion hat einige Tipps zusammengestellt, wie Sie ihr Fundraising, aber auch Ihre Arbeit als Organisation insgesamt ressourcenschonender und klimafreundlicher gestalten können. Dabei ist sicherlich nicht jedem möglich, alle Maßnahmen stets umzusetzen. Es kann finanzielle und praktische Gründe geben, die gegen die ökologischen und klimaschonenden Alternativen sprechen. Dennoch: Viele Dinge sind mit wenig Aufwand zu realisieren. Je mehr Menschen und Organisationen bewusste Entscheidungen zum Schutz der Umwelt und des Klimas treffen, desto besser!

Spenderkommunikation

Bei der Kommunikation mit (potenziellen) Spenderinnen und Spendern sind verschiedene Kanäle möglich und nötig. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Klima und Umweltschutz sollten Sie als Organisation sich stets fragen:

  • Wieviel Ressourceneinsatz ist tatsächlich nötig, um unsere Ziele zu erreichen? Sind zum Beispiel dicke gedruckte Farbbroschüren alternativlos?

  • Gibt es Adressatinnen und Adressaten, bei denen Telefon-, E-Mail- und andere Online-Ansprachen besser oder genauso gut ankommen, so dass Papier, Farbe und Transport eingespart werden können?

Bestimmte Zielgruppen werden Sie jedoch sicherlich weiterhin am besten mit Postsendungen und Druckerzeugnissen erreichen. Dies betrifft Menschen im höheren Alter oder Spender/-innen, denen durch ein haptisches Erlebnis besondere Wertschätzung ausgedrückt werden soll.

Nachhaltig online gehen

  • Möglichst viel online erledigen: Das spart vielfältige Ressourcen (Papier, Transportmittel etc.), erhöht aber möglicherweise den Stromverbrauch im Büro und bei den Server- und Rechenzentren.

  • Mehr Online-Meetings, Video- oder Telefonkonferenzen, weniger persönliche Termine, die mit Reisen verbunden sind, um CO2-Verbrauch durch Verkehrsmittel zu reduzieren.

  • Bei Online-Meetings – wo möglich – auf den Videostream verzichten, da dieser besonders viel Serverstrom verbraucht.

  • Angebote, Dienstleister und Webserver, die mit Ökostrom arbeiten oder die dezidiert ökologisch oder klimafreundlich ausgerichtet sind, auswählen (z.B. ökologisch orientierte Suchmaschine Externer Link: Ecosia); ggf. auf Zertifizierungen wie Externer Link: EMAS achten.

  • Selbst Ökostrom beziehen.

  • E-Mails als reine Textmails zu versenden, reduziert die Datenmenge und damit den Stromverbrauch (dazu in den Grundeinstellungen oder je nach Bedarf vor Versand "nur Text" statt "html" auswählen).

  • Magazine, detaillierte Programme, Jahresberichte als Datei zum Download anbieten.

Druckerzeugnisse

  • Wo sinnvoll und möglich, E-Mails statt Postsendungen verschicken, Informationen und Broschüren online zur Verfügung stellen; das spart Papier und weitere Ressourcen wie CO2-Emissionen beim Transport.

  • Die Produktion von Druckerzeugnissen stets gut abwägen: Rechtfertigt der Nutzen den Einsatz der Ressourcen?

  • Möglichst Recycling-Papiere verwenden, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind, oder Papiere mit FSC- oder PEFC-Siegel, die für nachhaltige Waldbewirtschaftung stehen. In der Regel sind alle gängigen Papiere mit diesen Siegeln oder einer gleichwertigen Zertifizierung verfügbar.

  • Gezielt umweltbewusste Druckereien beauftragen. Diese setzen ausschließlich moderne Druckmaschinen ein, die besonders energieeffizient und wassersparend arbeiten und auch als solche gekennzeichnet sind. Ggf. auf Zertifizierungen, z.B. Externer Link: EMAS achten.

  • Statt mit konventionellen Farben können Broschüren etc. auch mit Biofarben gedruckt werden, die auf Pflanzen- statt auf Mineralöl basieren und mit organischen Pigmenten hergestellt werden. Diese Rohstoffe können wieder nachwachsen und sind biologisch leichter abbaubar.

  • Auch konventionelle größere Druckereien bieten zum Teil "Öko"-Linien an, bei denen auf umweltschonendere Verfahren und Materialien geachtet wird.

Give-Aways, Werbeartikel, Incentives/Mailingbeilagen…

Fragen Sie sich stets: Sind beigelegte Geschenke in Mailings oder auf Veranstaltungen zielführend? Werden die Adressaten sie nutzen oder landen sie sofort im Müll? Wenn sie notwendig sind: Wie und wo wurden sie produziert?

  • Ökologisch verträgliche und regional produzierte Werbemittel oder Incentives einsetzen; Geschenke aus Kunststoff vermeiden. Möglichst nur Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen wie Baumwolle, Holz oder Bambus wählen. Diese sind zudem oft hochwertiger verarbeitet und bereiten Ihren Spender/-innen länger Freude.

  • Symbolisch schenken – und Gutes tun: Geschenke als Interner Link: Anreizaustauschelemente müssen nicht zwangsläufig zu Produktionen und Materialverschwendung führen, im Gegenteil: Sie können im Namen (potenzieller) Spenderinnen und Spender auch Bäume erwerben und Zertifikate verteilen. So leisten Sie zum Beispiel einen Beitrag zur Wiederaufforstung des Regenwalds oder auch zur Erhaltung des heimischen Waldes und somit auch zum Klimaschutz.

Reisen

Generell ist es für Klima und Umwelt schonender, wenn Reisewege möglichst gering gehalten werden. Reisen lassen sich reduzieren, aber nicht ganz vermeiden. Gerade beim Großspenden- oder Erbschaftsfundraising ist es wichtig, die Spenderinnen und Spender hin und wieder persönlich zu treffen. Bei Reisen entstehen Emissionen bzw. wird Energie verbraucht. Auch bei der Organisation von Fundraising-Veranstaltungen sind Anreisen ein wichtiger Faktor, wenn man auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz achten möchte.

  • Reisen sollten möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln, am besten auf der Schiene, zurückgelegt werden. Flugreisen im Inland sollten vermieden und Fernflüge auf ein unbedingt nötiges Maß reduziert werden.

  • Die Deutsche Bahn bietet Reisen im Fernverkehr ohne CO2-Emission an. Anhand konkreter Buchungen und Prognosen kauft die DB vorab die benötigte Menge regenerativen Stroms ein und speist diese in das Bahnstromnetz ein.

  • Ist der Einsatz von Fahrzeugen notwendig, können wenn möglich emissionsarme Modelle eingesetzt werden, zum Beispiel Elektro-Autos, Erdgas-Autos etc.

  • Als Arbeitgeber/-in können Sie ÖPNV-Tickets Ihrer Mitarbeiter/-innen oder Arbeitsfahrräder bezuschussen.

  • Als Transportmittel vor Ort Lastenfahrrad einsetzen (ggf. Sharing-Modell gemeinsam mit anderen Organisationen).

Kompensationszahlungen

  • Nicht vermeidbare verkehrsbedingte Treibhausgasemissionen können durch Kompensationsdienstleister berechnet und ausgeglichen werden. Die Kompensationszahlungen fließen in Klimaschutzprojekte. Bei der Auswahl der Dienstleister sollte auf die Einhaltung von Qualitätsstandards geachtet werden.

  • Oft ist es möglich, die Projekte selbst auszuwählen, zum Beispiel nach inhaltlichen oder geografischen Kriterien, die zur Organisation passen.

(Fundraising-)Veranstaltungen

Auswahl des Veranstaltungsortes, mögliche Kriterien

  • Gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr/ ICE-Bahnhof?

  • Laufentfernung zum Hotel der Teilnehmer?

  • Wird der Ort mit Ökostrom versorgt und wird bei der Müllentsorgung auf Recycling geachtet?

  • Wurde beim Bau und in der Ausstattung auf die Nutzung ressourcenschonender Materialien geachtet?

  • Energieeffiziente Veranstaltungstechnik, z.B. LED-Beleuchtung, sparsame Tontechnik etc.

  • Zertifizierung für nachhaltiges Management?

Catering

  • Möglichst regional, saisonal, ggf. mit Bio-Zertifizierung, fairer Handel, ggf. vegetarisch/vegan

  • Konzept zur Reste-Verwertung (z.B. Rest-Box zum Mitnehmen, Spende an "Tafel")

  • Müllreduktion: auf die Nutzung von Großpackungen und Mehrwegsystemen achten.

Fussnoten