Nach dem
Was sind die Vereinten Nationen?
Die Vereinten Nationen sind eine internationale Organisation. Auf Englisch heißen sie „United Nations Organisation“ (Abkürzung: UN, UNO). Das Hauptquartier der Vereinten Nationen ist in New York City, USA. Daneben haben die Vereinten Nationen auch Sitze in Genf, Nairobi und Wien. Der
Der Gründungsvertrag dieser internationalen Organisation ist die Externer Link: Charta der Vereinten Nationen. Sie ist das Ergebnis der Konferenz von San Francisco, die vom 25. April bis zum 26. Juni 1945 stattfand. Offiziell vollzogen war die Gründung dann mit Inkrafttreten der Charta am 24. Oktober 1945 .
Im ersten Kapitel der Charta sind die Ziele der Vereinten Nationen festgehalten. Dazu gehört die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Hierbei gilt das Prinzip des Gewaltverbots und der
Wie viele Mitgliedsstaaten haben die Vereinten Nationen?
Mit welchen Themen beschäftigen sich die Vereinten Nationen?
Sicherheit und Frieden: Der Erhalt von Frieden und Sicherheit ist bis heute die zentrale Aufgabe der Vereinten Nationen, deren Gründungsphase von Eindrücken des Zweiten Weltkriegs geprägt war. Um bestehende Konflikte einzuhegen, kann der Sicherheitsrat mit Zustimmung aller Konfliktparteien Friedenssicherungseinsätze (auch Blauhelmeinsätze oder Peacekeeping genannt) unter VN-Führung beschließen. Laut Angaben der Vereinten Nationen gibt es derzeit elf Friedensmissionen, bei denen insgesamt 70.000 zivile und militärische Kräfte sowie Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sind. Die meisten andauernden Missionen laufen bereits seit Jahrzehnten. Aufgrund von fehlenden Ressourcen und zum Teil auch politischer Uneinigkeit veränderte sich in den letzten Jahren der Umgang mit Friedensmissionen: In den vergangenen Jahren sind mehr Missionen beendet worden, als neue mandatiert. Das genehmigte Budget für Missionen zur Friedenssicherung verringerte sich von 2014 bis 2024 deutlich.
Humanitäre Hilfe: Direkt aus der Charta geht auch das Ziel der Vereinten Nationen hervor, weltweit humanitäre Hilfe zu leisten. Diese wird vor allem von den Nebenorganen der Vereinten Nationen in Folge von Naturkatastrophen oder Konfliktregionen koordiniert, wenn nationale Behörden allein keine ausreichende Unterstützung leisten können.
Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten: Bereits in der Charta von 1945 nahmen die Menschenrechte eine zentrale Position ein. Drei Jahre später, am 10. Dezember 1948, wurde von den Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet.
Nachhaltige Entwicklung: Die Vereinten Nationen setzen einen weiteren Schwerpunkt auf das Thema Entwicklung. Dazu gehörten die
Interner Link: Millenniums-Ziele von 2000 oder die daraus hervorgegangenenInterner Link: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030, Sustainable Development Goals, SDGs) von 2015. Beispiele von SDGs sind die Beendigung von Armut in jedweder Form, der verlässliche Zugang für alle Menschen zu bezahlbarer und nachhaltiger Energie sowie umgehende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. Um die Entwicklung zu überwachen, werden jährliche Berichte veröffentlicht. Unter dem Dach der Vereinten Nationen findet auch die Klimakonferenz COP (Conference of the Parties, Vertragsstaatenkonferenz) statt. Sie geht aus der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen vor, die 1994 in Kraft trat. Auf der COP 21 in Paris wurde 2015 das Pariser Klimaabkommen verabschiedet.Völkerrecht: Ein weiterer zentraler Bestandteil der Arbeit der Vereinten Nationen ist die Überwachung der Einhaltung des Völkerrechts. Das soll durch Gerichte, Tribunale und multilaterale Abkommen geschehen.
Weitere Informationen
Wie sind die Vereinten Nationen aufgebaut?
Die Vereinten Nationen sind ein komplexes Konstrukt. Neben den sechs Hauptorganen gehören zahlreiche Nebenorgane und Sonderorganisationen zu ihr.
Folgende Institutionen zählen zu den Hauptorganen der Vereinten Nationen:
Die Generalversammlung: Die Generalversammlung gilt als Herzstück der Vereinten Nationen. Hier sitzen Vertreterinnen und Vertreter aller 193 Mitgliedsstaaten – unabhängig von der Größe oder der wirtschaftlichen Bedeutung hat jeder Staat eine Stimme. Wichtige Entscheidungen werden hier getroffen, wie die Aufnahme neuer Mitglieder (auf Empfehlung des Sicherheitsrats), die Wahl der nicht-ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats, die Ernennung des Generalsekretärs (auf Empfehlung des Sicherheitsrats) oder die Genehmigung des Haushalts. In diesem Organ diskutieren und entscheiden die Mitgliedsstaaten über weltpolitischen Fragen, die nicht vom Sicherheitsrat behandelt werden.
Der Sicherheitsrat: Dieses Organ ist für die Wahrung des Friedens und der internationalen Sicherheit zuständig. Der Sicherheitsrat wacht mit seinen Entscheidungen über die Einhaltung des Völkerrechts. Er kann Friedensmissionen beschließen und Sanktionen verhängen, um die gemeinsamen Interessen durchzusetzen. Der Sicherheitsrat besteht aus 15 Mitgliedern. Fünf davon sind ständige Mitglieder mit
Interner Link: Veto -Recht, zehn Nationen werden als nicht-ständige Mitglieder für eine Dauer von zwei Jahren gewählt.Der Wirtschafts- und Sozialrat: Hier findet der zentrale Austausch über Themen wie Wirtschaftswachstum, Nachhaltigkeit oder Armutsbekämpfung statt. Dem Rat gehören 54 Mitglieder an, die von der Generalversammlung auf drei Jahre gewählt werden .
Das Sekretariat: Hier findet vor allem die Verwaltungsarbeit statt. An der Spitze des Sekretariats steht der Generalsekretär der Vereinten Nationen, der nach außen hin der höchste Repräsentant der Organisation ist.
Der Internationale Gerichtshof: Er ist das wichtigste rechtsprechende Organ der Vereinten Nationen. Mitgliedstaaten können sich an den Gerichtshof wenden, wenn völkerrechtliche Streitigkeiten bestehen.
Der Treuhandrat: Bis zur Unabhängigkeit von Palau im Jahr 1994 wurden hier Treuhandgebiete der Vereinten Nationen verwaltet – meist handelte es sich dabei um ehemalige
Interner Link: Kolonien , die auf dem Weg in die Unabhängigkeit waren. Der Rat hat seine Arbeit eingestellt.
Diese Hauptorgane der Vereinten Nationen werden durch die
Darüber hinaus gibt es auch noch
Warum steht der Sicherheitsrat in der Kritik und welche Reformen werden diskutiert?
Der Sicherheitsrat repräsentiert in der Zusammensetzung seiner ständigen Mitglieder die politischen Machverhältnisse aus der Zeit direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Die USA, Großbritannien und Frankreich sind Siegerstaaten des Zweiten Weltkriegs, Russland ist der Nachfolgestaat der Siegermacht Sowjetunion. Hinzu kam das damals bevölkerungsreichste Land der Erde, China. Alle fünf waren zur Gründung der Vereinten Nationen bereits Atommächte. Der Wandel der Staatenwelt, unter anderem durch die Dekolonialisierung, ist heute jedoch nur unzureichend in diesem Hauptorgan repräsentiert. Während Europa weiterhin zwei ständige Mitglieder im Sicherheitsrat hat, gibt es keine ständige Repräsentation afrikanischer oder lateinamerikanischer Staaten. Die Staaten Afrikas und Asiens, die eine Mehrheit der Staaten und der Weltbevölkerung darstellen, sind zudem unterproportional vertreten, so die Kritik.
Auf diesen Umstand reagierten verschiedene Staaten mit Reformvorschlägen. Die Bundesregierung möchte etwa gemeinsam mit Brasilien, Indien und Japan eine
Eine weitere Herausforderung ist, dass sich der Sicherheitsrat durch die Veto-Macht seiner ständigen Mitglieder oft selbst blockiert und damit seiner Aufgabe, auf Bedrohungen des Friedens und bei Aggressionshandlungen zu reagieren, nicht gerecht wird. Von 2016 bis 2024 setzten die USA sieben, China zehn und Russland 24 Mal ein Veto ein. Nach dem russischen Überfall auf die gesamte Ukraine im Februar 2022 verhinderte Russland etwa mit seinem Veto eine Reaktion des Sicherheitsrates auf den Völkerrechtsbruch. Die USA verhinderten beispielsweise mit ihrem Veto-Recht in der Vergangenheit Beschlüsse, die sich kritisch mit dem israelischen Vorgehen in Gaza auseinandersetzen sollten.
Sind Resolutionen der Vereinten Nationen für die Mitgliedsstaaten bindend?
Wie werden die Vereinten Nationen finanziert?
Artikel 17 der Charta der Vereinten Nationen bestimmt, dass ihre Ausgaben nach einem von der Generalversammlung beschlossenen Verteilungsschlüssel getragen werden. Die Beiträge orientieren sich unter anderem am
Deutliche Einsparungen soll es 2026 sowohl im regulären Haushalt, der die laufenden Kosten der Organisation deckt, als auch im Bereich der Friedensmissionen geben. Als Grund werden unter anderem die nicht vollständig bezahlten Pflichtabgaben einiger Mitgliedsstaaten angeführt, darunter von Beitragszahlern mit hoher Abgabepflicht wie USA und China. Die USA haben mit Abstand die höchsten offenen Zahlungen für das Jahr 2025, die im Oktober im Milliardenbereich liegen. Auch trifft die „America First“-Politik die Finanzierung von Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen, die durch Kürzungen der US-Finanzmittel deutliche Einsparungen vornehmen müssen.