10 Beispiele für multimediales Storytelling
Die Werkstatt hat für Sie zehn Beispiele für multimediales Storytelling zusammengestellt, die zeigen, wie vielfältig das digitale Erzählen von Geschichte(n) sein kann. Viel Spaß beim Lesen, Hören und Anschauen!-
(© Quelle: http://vvonwatt.blogspot.de/)
VvonWatt – Vivienne von Watt
Transmediales Storytelling-Projekt über die Schweizerin Vivienne von Wattenwyl (1900-1957), die 1923 zu einer Expedition nach Kenia aufbrach (mehr Informationen zu Vivienne von Wattenwyl hier). Basierend auf ihrer Geschichte entwickelte Caspar Lösche für das Stadttheater Bern ein transmediales Projekt: Interessierte konnten die Reiseroute der Protagonistin auf Google Maps verfolgen, und Vivienne berichtete quasi live via Twitter und Blog von ihrer Reise.
Website(s):
http://vvonwatt.blogspot.de/, https://twitter.com/vvonwatt, https://storify.com/casparloesche/vvonwatt-1
Initiatoren:
Caspar Lösche für das Stadttheater Bern, 2012
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Frauengeschichte, afrikanische Geschichte -
(© Quelle: http://www.zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten )
Verräterisches Handy
Der Grünenpolitiker Malte Spitz klagte seine in sechs Monaten gesammelten persönlichen Vorratsdaten ein und stellte sie ZEIT ONLINE zur Verfügung. Auf Basis dieser Daten ließ er die Leser und Leserinnen all seine Bewegungen in diesem Zeitraum nachvollziehen. Die Daten wurden zusätzlich mit frei im Netz verfügbaren Informationen aus dem Leben des Abgeordneten (Twitter, Blogeinträge und Websites) ergänzt. Das Projekt zeigt, welche Erkenntnisse mithilfe der von Telekommunikationsanbietern erfassten Daten gewonnen werden können.
Website(s):
http://www.zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten
Initiatoren:
ZEIT ONLINE und Malte Spitz, 2009–2010
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Datenschutz, Überwachung, gläserner Mensch -
(© Quelle: http://digitalpast.de/als-der-krieg-nach-hause-kam/)
@digitalpast – Heute vor 70 Jahren
Twitter-Projekt ("Twistory") von fünf studierten und studierenden Historikern und Historikerinnen, die auf ihrem Account @digitalpast Tweets im Namen von Personen schreiben, die die letzten zwei Monate des Zweiten Weltkrieges miterlebt haben. Die Tweets basieren u. a. auf Tagebuchaufzeichnungen. Parallel dazu ist das E-Book Als der Krieg nach Hause kamerschienen. Die Publikation gibt Hintergrundinformationen zu den Tweets, kann aber auch unabhängig von diesen gelesen werden.
Website(s):
http://digitalpast.de/als-der-krieg-nach-hause-kam, https://twitter.com/digitalpast
Initiatoren:
digital past, 2015
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Geschichte des Zweiten Weltkriegs, "Geschichte von unten“ -
(© Quelle: https://berlinerverlag.atavist.com/lenin )
Kopf hoch, Lenin!
Die Geschichte des Berliner Lenin-Denkmals blickt auf den Umgang mit Bauwerken und Denkmälern der kommunistischen Diktatur im öffentlichen (Stadt-)Raum. Das Denkmal wurde aus der Stadtmitte entfernt, in Brandenburg vergraben, fast 25 Jahre später (zum Teil) wieder geborgen und in der Öffentlichkeit ausgestellt. Eine Multimedia-Reportage mit vielen Videos, Karten und Fotos.
Website(s):
https://berlinerverlag.atavist.com/lenin
Initiatoren:
Anja Reich, Silvia Perdoni und Corinne Plaga von der Berliner Zeitung, 2015
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Geschichte der DDR, Kommunismus, Geschichtskultur, Geschichtspolitik, Lokalgeschichte -
(© Quelle: http://www.weko-media.de/)
Auferstanden als Ruine
Das 2014 veröffentlichte Projekt Auferstanden als Ruine der Journalistin Sandra Weiss und des Fotografen Florian Kopp betrachtet die Folgen des Erdbebens in Haiti aus verschiedenen Perspektiven. Anhand von Videos, Texten und Audioformaten lässt sich nachvollziehen, welche Akteure in Haiti aktiv sind, wer von den Folgen des Erdbebens profitiert und wer weiter unter ihnen leidet.
Website(s):
http://www.weko-media.de/
Initiatoren:
Sandra Weiss (Journalistin) und Florian Kopp (Fotograf), 2014
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Haiti und seine Geschichte, Katastrophenhilfe, Globalisierung -
(© Quelle: http://www.capture-your-life.net )
Digital Storytelling – Ein Werkzeug für den Strukturierten Dialog
Gefördert vom EU-Programm Jugend in Aktion fanden 2013 bis 2015 Workshops mit je zehn Teilnehmenden statt. Das Projekt richtete sich besonders an Jugendliche, die häufig durch Diskriminierung von einer gleichberechtigten Teilhabe in unterschiedlichen Lebensbereichen ausgeschlossen sind. Am Ende präsentierten die Jugendlichen ihre Kurzfilme der Öffentlichkeit und sprachen mit politischen Entscheidungsträgern über notwendige gesellschaftliche Veränderungen.
Website(s):
http://www.capture-your-life.net
Initiatoren:
Naturfreundejugend Deutschland, 2013–2015
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Wertevermittlung, Medienkunde (innovative Erzählformen), strukturelle Diskriminierung, gerechte Gesellschaft -
(© Quelle: https://twitter.com/TitanicRealTime )
TitanicVoyage
Über den Twitter-Account @TitanicRealTime konnten im April 2014 mehr als 65.000 Follower über Tweets den Untergang der Titanic "live" miterleben. Aus Sicht verschiedener Passagiere, des Kapitäns, des Orchesterleiters und weiterer Seeleute wurden die dramatischen Stunden des 14. April 1912 in Echtzeit nachgestellt. Experten und Expertinnen des britischen Geschichtsverlags "The History Press" lieferten die Inhalte für dieses "Twistory"-Projekt.
Website(s):
https://twitter.com/TitanicRealTime
Initiatoren:
The History Press (Britischer Geschichtsverlag), 2014
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Technikgeschichte, Public History, Britische Geschichte, US-amerikanische Geschichte -
(© Quelle: http://www.geheimerkrieg.de/#entry-5-7879-das-projekt)
Geheimer Krieg
Die 2013 ins Netz gestellte Reportage Geheimer Krieg ist eine Kooperation der SZ und des NDR. Das Projekt versucht, den Drohnenkrieg der USA und seine Verbindungen zu Deutschland nachzuvollziehen. Auf einer interaktiven Karte finden sich relevante Orte wie US-amerikanische Militärstützpunkte. Aus dem Online-Projekt entstand ein von den SZ-Autoren und NDR-Mitarbeitern Christian Fuchs und John Goetz veröffentlichtes Buch, in dem die Ergebnisse der Recherchen offline nachzuvollziehen sind.
Website(s):
http://www.geheimerkrieg.de/#entry-5-7879-das-projekt,
Initiatoren:
Süddeutschen Zeitung und NDR, 2013
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
„Krieg gegen den Terror“, Drohnenkrieg, USA und Deutschland, Geheimdienste -
(© Quelle: http://www.sie-heisst-jetzt-lotte.de )
Sie heißt jetzt Lotte
"Sie heißt jetzt Lotte" ist ein 3D-Kurzfilm, der 2014 in München als Teil eines transmedialen Projektes zu den Themen "Nationalsozialismus" und "Freundschaft" gedreht wurde. Die Geschichte ist angelehnt an die Kindheit von Charlotte Knobloch, der ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland (2006–2010), die als Kind von einer katholischen Familie versteckt wurde und so den Holocaust überlebte. Neben dem Kurzfilm sind ein interaktives Lernspiel und eine Online-Community Teil des Projektes.
Website(s):
http://www.sie-heisst-jetzt-lotte.de
Initiatoren:
Annekathrin Wetzel (Autorin und Regisseurin), 2014
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Geschichte des Nationalsozialismus, Holocaust-Erinnerungen, Geschichte von Widerstand und Rettung im NS -
(© Quelle: http://fukushima.nzz.ch)
Keine Zeit für Wut
Zwei Jahre nach der Reaktor-Katastrophe in Fukushima kehrten der Journalist Marcel Gyr und der Fotograf Christoph Bangert im Auftrag der Neuen Zürcher Zeitung nach Fukushima zurück, um das Leben der Menschen nach der Katastrophe zu porträtieren. Getroffen haben sie unter anderem einen Bauern, der im Sperrgebiet ausharrt, einen Fischer, der Probleme hat, seine Fische zu verkaufen, und einen Taxifahrer, der gezwungen war, sein Haus aufzugeben. Anhand von Bildern und kleinen Videos lassen sich diese Begegnungen auch multimedial nachvollziehen.
Website(s):
http://fukushima.nzz.ch
Initiatoren:
Neue Zürcher Zeitung
Einsatzmöglichkeiten für Lehrende:
Fukushima, Atomkatastrophe, Kernkraft