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Widerstandsgeschichte auf Instagram: Was leistet das Projekt @ichbinsophiescholl?

Leonie Meyer

/ 8 Minuten zu lesen

Die letzten zehn Monate im Leben von Sophie Scholl können aktuell auf Instagram mitverfolgt werden. Das neue Projekt vom SWR und BR verspricht lebendige Geschichte und radikal subjektive Einblicke. Wir diskutierten mit der Social-Media-Redaktionsleiterin Suli Kurban und der Historikerin Charlotte Jahnz über Stärken und Schwächen des Formats.

Das Projekt @ichbinsophiescholl versetzt die Instagram-Community ins Jahr 1942. (© SWR, Rebecca Rütten, Sommerhaus Film)

Frau Kurban, Frau Jahnz – wie würden Sie das Projekt @ichbinsophiescholl beschreiben?

Suli Kurban: @ichbinsophiescholl ist ein spannendes Experiment und Gedankenspiel, wie eine historische Person, die es nicht mehr gibt, mit den heutigen Mitteln von Social Media umgehen würde.

Charlotte Jahnz: Ich habe @ichbinsophiescholl als Informationsprojekt darüber wahrgenommen, wer Interner Link: Sophie Scholl war. Ich würde es in das Umfeld von Social Media Interner Link: History Reenactment einordnen.

Suli Kurban: Da kriege ich gleich Bauchschmerzen.

Charlotte Jahnz: Aber es ist ja schon der Versuch, eine Geschichte von früher ins Heute zu übertragen und die Geschichte neu zu erzählen.

Suli Kurban: Ich glaube, das Verständnis von Reenactment ist sehr dehnbar. Ich würde das Projekt auf gar keinen Fall als Reenactment oder History Channel bezeichnen – da fängt das Problem schon an: Die Leute haben eine Erwartung an uns und wollen informiert werden, aber das Projekt ist so konzipiert, dass es eine fiktionale Geschichte über eine historische Person auf Social Media ist.

Über unsere Gesprächspartnerinnen:

Suli Kurban. (© Rebecca Rütten)

Suli Kurban ist Regisseurin und Drehbuchautorin. Für den Bayrischen Rundfunk berichtete Suli schon als Reporterin über politische Themen wie Migration und realisierte diverse Filmproduktionen. Im Projekt @ichbinsophiescholl ist sie als Social-Media-Redaktionsleiterin tätig. Sie betreut alle Inhalte, die auf dem Kanal gepostet werden.

Historikerin Charlotte Jahnz. (© privat)

Charlotte Jahnz ist Historikerin. Sie arbeitet als Referentin im Fachbereich Veranstaltungen der Bundeszentrale für politische Bildung, wo sie für das Jugendgeschichtsfestival Externer Link: histoCON zuständig ist. Im Jahr 2013 war sie Teil der Redaktion des Twitter-Projekts Externer Link: @9nov38, das die Ereignisse der Reichspogromnacht mit wissenschaftlichem Anspruch nacherzählte. Für ihre Mitarbeit erhielt sie 2014 den dpa Newstalent Award. Ebenso wirkte sie am Projekt Externer Link: digitalpast mit, welches 2015 die letzten Monate des zweiten Weltkrieges auf Twitter wiedergab.


Fangen wir einmal mit der Plattform selbst an: Eignet sich Instagram überhaupt als Medium der historisch-politischen Bildungsarbeit?

Suli Kurban: In meiner Funktion als Redaktionsleitung sehe ich Instagram als ein wahnsinnig spannendes Feld, in dem man auch politische Bildung betreiben kann.

Unser Projekt betrachte ich jedoch eher als Anstoß. Eine Bildungslücke können wir nicht füllen. Dafür müssen die Leute immer noch selber Recherche betreiben, Bücher kaufen, weiterlesen, historische Filme oder Dokumentationen anschauen. Oder eben in der Schule darüber sprechen.

Wir bekommen von jüngeren Zuschauerinnen Rückmeldungen, die es toll finden, die Möglichkeit zu haben, in Sophies Leben reinzugucken, es mitzuerleben. Ich glaube das fehlt der Bildungsarbeit manchmal: Spaß. Wenn ich an meine Schulzeit denke, da gab es nur Schwarz-Weiß-Filme zur NS-Zeit. Wir wussten: es ist superschlimm, was da passiert ist. Das Bewusstsein war da, aber im Endeffekt hat uns das Thema nicht so sehr beschäftigt, dass wir noch mehr über den Holocaust lernen wollten.

Wie wird sichergestellt, dass die Person Sophie Scholl und ihre Erfahrungswelt quellentreu dargestellt werden?

Suli Kurban: Seit Start des Projekts arbeiten wir sehr eng mit der Historikerin Maren Gottschalk zusammen. Die Drehbücher der Storys sind in Zusammenarbeit mit ihr entstanden und wurden von ihr geprüft. Natürlich gibt es Dramatisierungspunkte, weil wir bei einer fiktionalen Serie bestimmte Stellen beschleunigen müssen. Wir versuchen historisch möglichst korrekt zu sein, aber dass in einer Serie auch Sachen dramatisiert werden, das ist künstlerische Freiheit.

Charlotte Jahnz: Ich habe da auch eine Frage an dich. Habt ihr euch in der Entwicklung des Projekts überlegt, welches Vorwissen ihr bei eurer Zielgruppe über den Nationalsozialismus voraussetzen könnt?

Suli Kurban: Wir hatten unsere Zielgruppe am Anfang auf 18 bis 24 Jahren gesetzt, sie ist in der Praxis aber doch heterogener geworden. Wir erreichen vornehmlich weibliche Zuschauerinnen, ungefähr 73 Prozent. Unsere Community ist aber sehr breit aufgestellt: unterschiedliche Altersklassen, Bildungsgrade, Interessen, Herkunft, Geschlechter. Deswegen müssen wir davon ausgehen, dass wir da Leute haben, die sich sehr gut mit dem Nationalsozialismus auskennen, aber auch Follower erreichen, die gar nichts wissen, die erstmal abgeholt werden müssen. Das merken wir auch bei Nachfragen in den Kommentaren. Wir sind sehr dankbar, dass wir eine sehr wache Community haben, die uns ein bisschen unterstützt und Fragen mitbeantwortet.

Stichwort Community: Welche Chancen und Gefahren birgt die Interaktion in den Kommentarspalten?

Charlotte Jahnz: Ganz oft liest man in den Kommentaren, dass die Menschen sich mit Sophie Scholl identifizieren oder den Wunsch äußern, sie vor ihrem Tod zu bewahren. Das ist ja schon eine Reflexion. Sie wissen, was am Ende mit ihr passiert. Aber gleichzeitig ist es eine Emotionalisierung. Das Projekt ist, wie bereits gesagt, Fiktion. Bei einem historisch-politischen Bildungsangebot würde man entsprechend des Interner Link: Beutelsbacher Konsens wahrscheinlich von Überwältigung sprechen.

Für viele in der Community wird Sophie dadurch zu wirklich so einer Art Freundin. Da kann man sich fragen: Wäre das denn 1942 wirklich so gewesen? Für die meisten der deutschen Bevölkerung wäre Sophie doch eher eine Außenseiterin gewesen und nicht das, was man heute in ihr sieht.

Suli Kurban: In gewissen Situationen müssen wir vermehrt moderieren. Zum Beispiel, wenn es um Sophies BDM-Vergangenheit geht und Leute schreiben: "Mach dir nichts draus, du bist ja jetzt gut. Fehler macht jeder." Klar, sie hat sich verändert. Sie hatte diesen Bruch in ihrem Lebenslauf, aber trotz alledem war das eine grausame Zeit, die man auf keinen Fall relativieren darf.

In welchen Fällen wird in den Kommentaren dann durch euch kontextualisiert?

Suli Kurban: Wir geben zusätzliche Hintergrundinformationen, wenn wir das Gefühl haben, dass es nicht unsere Storyline bricht oder wenn es historische Richtigstellung z.B. aufgrund von völkischen Kommentatoren unbedingt braucht. Aber wir müssen trotzdem nochmal klarmachen: Die Erklärungen, die in unserer Kommentarspalte gefordert werden, das sind Inhalte, die Bücher füllen würden. Ich möchte dazu appellieren, dass mehr Eigeninitiative betrieben wird und dass diese Informationen dann auch mal selbst recherchiert und nachgelesen werden.

Es ist schön, dass wir viel Diskussionsstoff bieten, aber unsere Hände sind gebunden, wenn es darum geht, dass wir wissenschaftlich tiefergehende Kommentare schreiben müssen. Wir sind keine Wissenschaftlerinnen oder Historikerinnen – wir arbeiten mit Historikerinnen.

Wie ist die Interaktion mit der Community aus Sicht der historischen Bildung zu bewerten?

Charlotte Jahnz: Die Kommentare im Namen von Sophie Scholl finde ich schwierig. Man antwortet als Sophie, setzt aber voraus, dass alle wissen, dass es nicht Sophie ist. Das finde ich problematisch, weil man ihr damit Dinge in den Mund legt, die sie nie so gesagt hat. Was will man damit erreichen? Eine stärkere emotionale Bindung an das Projekt, nehme ich an.

Suli Kurban: Wir machen eigentlich immer klar, dass wir nicht Sophie Scholl sind. Wir haben auch eine Externer Link: Landingpage, auf der das Projekt vorgestellt wird. Ich finde nicht, dass wir den Leuten vorgaukeln, mit der realen Sophie Scholl zu schreiben. Wenn die Menschen Freude daran haben, mit Sophie zu kommunizieren, warum sollte man sich davor verschließen? Weil es moralisch verwerflich ist?

Wenn ich mir einen Film anschaue, dann identifiziere ich mich auch mit den Charakteren. Hier ist es genauso. Instagram bietet nun mal die Möglichkeit, dass man in den Kommentarspalten miteinander kommuniziert. Wir nutzen alle Tools, die Instagram uns bietet und wollen das auch wagen. Das ist das Spannende und Herausfordernde an dem Projekt.

Charlotte Jahnz: Bei einem Buch weiß ich, dass ich ein Buch lese. Ich kann mit einem Buch nicht kommunizieren, ich kann es mir nur vorstellen. Aber so, wie es bei dem Projekt umgesetzt wird, hat es für mich einen Absolutheitsanspruch. Auch wenn ich weiß, dass das ein Projekt ist, bekomme ich ein Bild davon, wie diese Sophie mir antwortet und damit unterbewusst ein Bild von der historischen Person Sophie Scholl.

Es wird auch häufig geäußert, dass das Projekt superauthentisch sei. Da frage ich mich: Woran wird diese Authentizität festgemacht? Ihr bezeichnet das Projekt auch als eine Annäherung an Sophie Scholl, basierend auf dem, was sie hinterlassen hat. Aber der Mensch Sophie Scholl ist viel mehr als das, was wir anhand von Flugblättern, Gerichtsprotokollen – die ja auch eine ganz spezielle Quellenart sind – und ihres Tagebuchs von ihr wissen. Das ist die gefilterte Person Sophie Scholl. Und die wird durch das Community Management nochmals gefiltert, indem sich überlegt wird, wie Sophie Scholl antworten würde.

Frau Jahnz, bezieht sich Ihre Kritik somit nur auf den interaktiven Aspekt des Projekts?

Charlotte Jahnz: Die Storys und die Posts sind eine andere Form von Fiktion. Ich finde das kann man super so machen. Es ist ein Darstellungsansatz, mit dem man Sophie Scholl in die Gesellschaft tragen und ein Zielpublikum ansprechen kann, das Gedenkstätten und Museen nicht immer erreichen.

Suli Kurban: Wenn Film, Foto und Caption als Storytelling akzeptiert werden, man die Kommentarebene aber als etwas ansieht, wo Fiktion fehl am Platz ist, dann kann ich verstehen, dass man die Antworten als Sophie verwerflich findet. Für mich gehört diese Kommentarspalte allerdings zu dem Gesamtprojekt. Da geht die Fiktion weiter und da antwortet dann natürlich die Sophie, die wir in den Storys und Posts gesehen haben. Ich finde, im 21. Jahrhundert können wir auch mal Sachen ausprobieren, die kontrovers sind, die zu Diskussionen wie dieser führen und Leute zum Nachdenken anregen.

Charlotte Jahnz: Mich würde interessieren: Wann entscheidet ihr, ob ihr als Sophie oder als Community-Management antwortet?

Suli Kurban: Sophie kann nur auf Fragen Bezug nehmen, die mit ihrer Lebenswelt und ihrer Zeit zu tun haben. Alles, was darüber hinausgeht, wird sie nicht kommentieren, dann kommt #TeamSoffer ins Spiel. Wir bieten dann Kontext, antworten auf Fragen zum Projekt oder wenn es historische Unverständlichkeiten gibt.

Warum wurde gerade Sophie Scholl als Protagonistin für das Projekt gewählt?

Suli Kurban: Das hatte in erster Linie praktische Gründe, weil wir dieses Jahr 100 Jahre Sophie Scholl feiern. Aber sie ist auch einfach eine spannende Figur mit vielen Umbrüchen, Widersprüchen, Unsicherheiten, aber auch mit viel Stärke. Sie war ihrer Zeit voraus. Sie funktioniert als Identifikationsfigur sehr gut.

Charlotte Jahnz: Sophie Scholl wird von den unterschiedlichsten Gruppierungen in der Gesellschaft für sich vereinnahmt. Wir hatten ja letztes Jahr ein paar Querdenker-Demonstrationen, die sich explizit auf Sophie Scholl berufen haben. Insofern ist es schon interessant nochmal zu gucken: Wer war Sophie Scholl überhaupt? Im Gegensatz zu vielen anderen Widerstandskämpferinnen ist Sophie Scholl heute noch präsent. Sophie ist wahrscheinlich auch ein guter Ankerpunkt, weil viele sich mit ihr identifizieren können. Sie war keiner politischen Ideologie zugehörig. Bei kommunistischen Widerstandskämpfern wäre das glaube ich viel schwieriger.

Was ist das Ziel des Projekts? Wird dieses trotz der Kontroverse erfüllt?

Suli Kurban: Unser Ziel ist es, dass unsere Zielgruppe angeregt wird, sich weiter zu informieren und sich zu fragen: "Was bin ich bereit für meine Ideale oder für meine Überzeugung zu geben?" Wenn wir es schaffen, mit dem Projekt einen Anstoß dazu zu geben, dass die Community sich mehr mit Widerstandskämpferinnen oder -kämpfern auseinandersetzen, dann hätten wir schon viel erreicht.

Charlotte Jahnz: Das Ziel, das gesetzt wurde, ist schon erreicht. Wenn sich über 900.000 Leute mit Sophie Scholl beschäftigen, ist das ja schon mal gut. Ich finde jedoch, dass man durch die Fokussierung auf Sophies Leben, links und rechts davon relativ wenig sieht. Was ist zu dem Zeitpunkt im Deutschen Reich los? Wie sieht das Alltagsleben aus? 1942 ist Deutschland mitten im Krieg und es wurden die ersten deutschen Städte bombardiert. Das hat Sophie auch mitgekriegt. Bei @ichbinsophiescholl steht sehr stark das Individuum im Vordergrund und nicht die Welt, in der es lebt. Ich hätte mir gewünscht, dass das ein bisschen mehr Raum bekommt.

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Leonie Meyer ist Redakteurin für werkstatt.bpb.de. Daneben studierte sie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Master Politikwissenschaft. Ihr thematischer Schwerpunkt liegt auf den Wechselwirkungen von Sozialen Netzwerken und Politik bzw. politisch-historischer Bildung.