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Filmliste von Alex Moussa Sawadogo | Interkulturelle Filmbildung | bpb.de

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Filmliste von Alex Moussa Sawadogo

Alex Moussa Sawadogo

/ 7 Minuten zu lesen

Alex Moussa Sawadogo (© Alex Moussa Sawadogo )

ALEX MOUSSA SAWADOGO lebt und arbeitet als Kulturmanager in Berlin. Er ist Leiter des Afrikamera Filmfestivals Berlin und künstlerischer Leiter von Ouaga Film Lab, der neuen Plattform für junge Filmregisseure und Produzenten in Burkina Faso. Er verwaltet außerdem den 2018 gegründeten Fonds Jeune Création Francophone. Interkulturalität lernte er schon früh kennen, da er als gebürtiger Burkina im Nachbarland, der Elfenbeinküste, zur Schule ging. Viele Sprachen begleiteten ihn auf seinem Lebensweg, der ihn über Frankreich und die Schweiz nach Deutschland führte.

Für seine Filmliste war es ihm wichtig, die Aufmerksamkeit auf unbekanntere Produktionen zu lenken, die jedoch in englischer, französischer oder deutscher Version erhältlich sind. Es ist ihm besonders wichtig, das Augenmerk weg von den sicherlich bestehenden Problemen hin zur reichen Kultur des afrikanischen Kontinents zu legen. Dabei sucht er universelle Geschichten, die Länder- und kulturübergreifende Relevanz haben. Mit seinen Filmreihen ermöglicht er auch dem Publikum afrikanischer Festivals einen Perspektivwechsel, da die Bilder des Mainstreams in Fernsehen und Kino auch in Afrika üblicherweise europäisch und amerikanisch geprägt sind.

Aya de Yopougon

(F/CI 2013, R: Marguerite Abouet & Clement Oubrerie, 84 Min.)
Die 19-Jährige Aya lebt in Yopougon, einem beliebten Stadtteil in Abidjan an der Elfenbeinküste. Anstatt auszugehen und zu feiern, bleibt Aya lieber zuhause und lernt. Ihre freie Zeit verbringt sie in der Schule, mit ihrer Familie oder mit ihren zwei besten Freundinnen Adjoua und Bintou. Alles läuft normal, doch dann wird Adjoua schwanger und die drei Freundinnen müssen sich etwas einfallen lassen.
Quelle: Externer Link: https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/aya-de-yopougon

"Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“, lautet ein afrikanisches Sprichwort, welches in diesem Animationsfilm - einer Kooperation zwischen Frankreich und der Elfenbeinküste – gekonnt in Bilder gefasst wird.

Altersfreigabe: nicht geprüft
Altersempfehlung: keine Angaben
Originalsprachen: Französisch


Bando und der goldene Fußball (Le Ballon d’or)

(F/GN 1994, R: Cheik Doukore, 90 Min.)
Er ist zwar nicht gerade gut im Rechnen, aber vom Fußballspiel versteht er was. Der elfjährige Bando, den jeder nur "Turbo“ nennt, ist in seinem Dorf Makono in Guinea der Schnellste und hat nur eines im Kopf: Fußball. Ein großer Fußballstar wird aus ihm, das steht felsenfest. So wie Roger Milla, der bei der Fußball WM 1990 dem afrikanischen Kontinent so viel Ehre bereitete. Vorerst aber muss Bando noch seiner Familie beim Viehhüten und bei der Feldarbeit helfen und schon damit zufrieden sein, wenn er gegen einen Stoffball treten darf.
Quelle: Externer Link: https://www.kinderkinobuero.de/filme/bando-und-der-goldene-fussball.php

Der Fußball als weltumspannende Sprache, die in fast allen Kulturkreisen intuitiv verstanden wird. In Europa sind viele afrikanische Profifußballer bekannt, doch wer weiß schon so genau, welchen Widrigkeiten diese Menschen trotzen mussten, um so weit zu kommen?

Altersfreigabe: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Originalsprachen: Französisch


Black Panther

(USA 2018, R: Ryan Coogler, 135 Min.)
BLACK PANTHER erzählt von T'Challa, der nach dem Tod seines Vaters, des Königs von Wakanda, in die isolierte, technologisch hoch entwickelte afrikanische Nation zurückkehrt, um den Thron zu besteigen und seinen rechtmäßigen Platz als König einzunehmen. Doch als ein mächtiger alter Feind wieder auftaucht, wird T'Challas Eifer als König und Black Panther auf die Probe gestellt, als er in einen Konflikt hineingezogen wird, der das Schicksal Wakandas und der ganzen Welt in Gefahr bringt.
Quelle: Externer Link: https://www.marvel.com/movies/black-panther (Übersetzung durch die Redaktion)

Eine große amerikanische Produktion, dessen besonderer Verdienst es ist, positiv auf die Gemeinschaft afrikanischer Länder zu blicken, und die Utopie einer großen Vereinigung afrikanischer Staaten zu entwickeln.

Altersfreigabe: freigegeben ab 12 Jahren
Altersempfehlung: keine Angaben
Originalsprachen: Englisch, Xhosa, Swahili, Nama, Koreanisch


Die rote Schildkröte (La tortue rouge)

(F/J/B 2016, R: Michael Dudok de Wit, 80 Min.)
Ein Schiffbrüchiger strandet auf einer einsamen Insel. Zum Überleben gibt es dort genug, Gefahren lauern jedoch überall. Er baut sich ein Floß, um von der Insel fortzukommen, wird jedoch jedes Mal von einer roten Schildkröte, die sein Holzgefährt zerstört, daran gehindert. Als die Schildkröte eines Tages an Land kommt, versucht der Mann, sie zu überwältigen, so dass seine Flucht endlich gelingen möge. Doch das Tier entpuppt sich als eine magische Kreatur.
Quelle: Externer Link: https://www.universumfilm.de/filme/142586/die-rote-schildkrote.html

Einer von Alex Moussas Lieblingsfilmen. Eine vollkommen auf das Wesentliche reduzierte Geschichte: auf einer einsamen Insel trifft Mensch auf Natur. Ganz ohne Sprache werden die verschiedenen Etappen der menschlichen Existenz vorgestellt.

Altersfreigabe: freigeben ohne Altersbeschränkung
Altersempfehlung: keine Angaben
Originalsprachen: keine gesprochene Sprache


Les Contes de l’Afrique

(ALG 2017, R: Djilali Beskri, Jérémie Nsingi, Wakili Adehane, Louisa Beskri, Nabaloum Boureima, Narcisse Youmbi, Ismael Diallo, Abib Cissé, 87 Min.) Der weise Papa Nzenu führt als zentrale Figur durch traditionelle afrikanische Erzählungen. In einer Kompilation aus verschiedenen Geschichten zeigt der Animationsfilm die pluralen Identitäten des afrikanischen Kontinents.
In Bezug auf:
Externer Link: https://www.malrauxchambery.fr/film/les-contes-africains/
Externer Link: http://www.fifam.fr/wp-content/uploads/2017/08/tales-of-africa.pdf

Eine Kompilation aus sieben Animationsfilmen aus sieben verschiedenen afrikanischen Ländern und ihren diversen Kulturen – ein lebendiges audiovisuelles Zeugnis der afrikanischen Tradition des Geschichtenerzählens.

Altersfreigabe: nicht geprüft
Altersempfehlung: keine Angaben
Originalsprachen: Französisch


Le Veau d´Or

(F/MAR 2014, R: Hassan Legzouli, 84 Min.)
1999: Sami, ein junger Franzose marokkanischer Abstammung, wird von seinem Vater zur Strafe zu seinem Cousin Azadade nach Marokko geschickt. Dort soll Sami, der in Frankreich ein Auto geknackt hatte, sich bewähren und bessern. Aber Sami hat nur seine Freundin Mélanie, die er zurücklassen musste, im Kopf. Um sich das nötige Kleingeld für die Rückkehr zu besorgen, klaut er kurzerhand einen Stier, der dem König von Marokko gehört.
Quelle: Externer Link: https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/le-veau-dor

Ein abenteuerliches Roadmovie wie TSCHICK, aber doch in seiner Geschichte völlig anders durch die Verortung in Marokko. In Anlehnung an die afrikanische Kultur bekommt die Verbindung Mensch und Tier eine ganz besondere Bedeutung. Auch hier geht es in erster Linie um Verantwortung.

Altersfreigabe: nicht geprüft
Altersempfehlung: keine Angaben
Originalsprachen: Französisch


Rabi

(BF 1992, R: Gaston Kaboré, 62 Min.)
Die Freundschaft eines Schmiedsohnes zu einer Schildkröte. Eine moderne Fabel, die sich traditioneller afrikanischer Erzählmethoden bedient, um das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt in ein neues Licht zu rücken.
Quelle: Externer Link: https://www.filmdienst.de/film/details/46446/rabi

Neben der Beziehung zwischen Rabi und seiner Schildkröte steht Erziehung im Mittelpunkt dieses Films. Beeindruckend, wie viel Verantwortung dem jungen Rabi bereits an der Schwelle vom Kind zum Erwachsensein gegeben wird.

Altersfreigabe: nicht geprüft
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Originalsprachen: keine Angaben


Supa Modo

(D/KEN 2018, R: Likation Wainaina, 74 Min.) Die neunjährige Jo liebt Actionfilme und träumt davon, selbst eine Superheldin zu sein. Ihr größter Wunsch wäre es, einen Film zu drehen, in dem sie selbst die Hauptrolle spielt. In ihrer Fantasie vergisst das Mädchen völlig, dass es unheilbar krank ist. Irgendwann kann Jos Schwester nicht mehr mit ansehen, wie das lebensfrohe Kind die kostbare Zeit, die ihm noch bleibt, einfach im Bett verbringt. Sie ermutigt Jo, an ihre magischen Kräfte zu glauben, und in der Folge animiert sie das ganze Dorf, Jos Traum wahr werden zu lassen. Alle beteiligen sich daran.
Quelle: Externer Link: https://www.trigon-film.org/de/movies/Supa_Modo

Die Fantasie von Kindern hat Flügel, auch angesichts so schwieriger Situationen wie der Bedrohung durch den Tod. Ein universelles Thema, welches im Zuge der momentanen Bedrohung durch das Corona-Virus hochaktuell wird.

Altersfreigabe: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Originalsprachen: Swahili, Englisch, Kikuyu


Tschick

(D 2016, R: Fatih Akin, 93 Min.)
Maik ist 14 und hat es nicht leicht: Die Mädchen seiner Klasse übersehen ihn, seine Mutter ist Alkoholikerin und der Vater geht fremd. Dann lernt er Tschick kennen. Der gilt als asozial und kommt nicht selten betrunken in den Unterricht. Zu Beginn der Sommerferien begeben sich Maik und Tschick mit einem geklauten Lada auf eine abenteuerliche Reise durch Brandenburg ohne Kompass, Karte und Führerschein. Für Maik ist diese Reise mehr als nur eine aufregende Eskapade. Er lernt durch Tschick, sich selbst zu akzeptieren und zu behaupten.
Quelle: Externer Link: https://www.schulkinowochen-hessen.de/tschick/

Eine Erzählung, die durch das Alter der Protagonisten mit WALLAY und RABI verglichen werden kann. Erzeugte viele angeregte Diskussionen unter Jugendlichen beim Filmfestival in Durban, Südafrika. Es geht um eine Reise, um Verantwortung, um Erziehung und um das Allein sein - ein für afrikanische Kinder und Jugendliche eher unbekannter Faktor, da in der Erziehung die Präsenz der Großfamilie eine bedeutende Rolle spielt.

Altersfreigabe: freigegeben ab 12 Jahren
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Originalsprachen: Deutsch


Wallay

(F/BF 2017, R: Berni Goldblatt, 87 Min.)
Durch die Augen des 13-jährigen Ady porträtiert der Schweizer Regisseur das alltägliche Leben in Burkina Faso. Ady lebt eigentlich in Frankreich; sein Vater hat ihn auf die lange Reise zu Verwandten nach Westafrika geschickt. Der Junge hofft auf einen […] Urlaub im Herkunftsland seines Vaters und freut sich riesig. Doch endlich angekommen, bereitet ihm sein Onkel einen überaus kühlen Empfang und macht ihm heftige Vorwürfe. Die anderen Familienmitglieder sind glücklich über den Besuch aus der Ferne und versuchen zu vermitteln, aber Ady merkt bald, dass dies keine Vergnügungsreise wird.
Quelle: Externer Link: https://www.berlinale.de/

In Familien, die in der Diaspora leben, wird häufig nach der kulturellen Tradition des Herkunftslandes erzogen, was oft in erheblichem Kontrast zur Kultur des Aufenthaltlandes steht. Die Erziehungsmaßnahme der Eltern in diesem Film endet in der (unfreiwilligen) migratorischen Bewegung des jugendlichen Protagonisten von Europa nach Afrika.

Altersfreigabe: nicht geprüft
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Originalsprachen: Französisch, Dyula

Fussnoten

Alex Moussa Sawadogo lebt und arbeitet als Kulturmanager in Berlin. Er ist Leiter des Afrikamera Filmfestivals Berlin und künstlerischer Leiter von Ouaga Film Lab, der neuen Plattform für junge Filmregisseure und Produzenten in Burkina Faso. Er verwaltet außerdem den 2018 gegründeten Fonds Jeune Création Francophone.