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Bildungspolitik

Olaf Leiße

/ 3 Minuten zu lesen

Die EU setzt ehrgeizige Bildungsziele – doch Bildung bleibt Ländersache. Wie funktioniert europäische Bildungspolitik trotzdem?

Eines der Hauptziele europäischer Bildungspolitik ist die Förderung des Austausches und Wechsels von Studierenden und Mitarbeitenden zwischen Bildungseinrichtungen in ganz Europa. (© picture alliance / Hans Lucas | Xose Bouzas)

Rolle der EU und Ziele

Die Interner Link: Bildungspolitik in der Europäischen Union ist eng mit anderen Politikfeldern verflochten, wie beispielsweise der Jugend- und Sportpolitik, dem Interner Link: Binnenmarkt, der Beschäftigungs- und Sozialpolitik und dem Kulturbereich. Dennoch besitzt die EU in der Bildungspolitik nur eine unterstützende Funktion, da die Mitgliedstaaten ihre Kompetenzen in diesem Bereich nicht aufgegeben haben und auch weiterhin keine Interner Link: Souveränität abgeben möchten. Doch auch wenn die EU in diesem Politikbereich nur wenige eigene Regelungsmöglichkeiten besitzt, so kommt ihr doch eine besondere Funktion in der Europäisierung der Bildungssysteme und der Formulierung neuer, ehrgeiziger Bildungsziele zu. Durch eine enge Kooperation der Mitgliedstaaten soll ein dichtes Netzwerk geknüpft werden, um die Bildungsqualität in der gesamten Union zu verbessern und den Herausforderungen einer zunehmend globalisierten und digitalen Welt gerecht zu werden.

Ein Hauptziel der europäischen Bildungspolitik ist die Schaffung eines europäischen Bildungsraumes, in dem die Menschen durch eine engere Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen, durch Mobilität und durch die Anerkennung von Qualifikationen besser miteinander vernetzt sind. Dies fördert die gegenseitige Anerkennung von Studienabschlüssen und erleichtert den Austausch von Studierenden und Fachkräften.

Ein wichtiger Bestandteil der europäischen Bildungspolitik ist der Interner Link: Bologna-Prozess, der darauf abzielt, einen Europäischen Hochschulraum zu schaffen und zu stärken. Dies umfasst die Förderung von Transparenz, Vergleichbarkeit von Abschlüssen und die Qualitätssicherung im Hochschulbereich. Eines der Hauptziele ist die Förderung des Austausches und Wechsels von Studierenden und Mitarbeitenden zwischen Bildungseinrichtungen in ganz Europa.

Das Interner Link: Erasmus+ Programm ist eines der bekanntesten Bildungsprogramme der EU und ermöglicht Auslandsaufenthalte zum Studieren, Lehren und für Praktika. Erasmus+ fördert grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Organisationen. Es deckt nicht nur den Hochschulbereich ab, sondern unterstützt auch die allgemeine und berufliche Bildung, die Jugend- und Erwachsenenbildung sowie den Sport. Darüber hinaus fördert die Europäische Union Bildungsinitiativen, die auf lebenslanges Lernen ausgerichtet sind. Diese Maßnahmen unterstützen sowohl die berufliche Weiterentwicklung als auch die persönliche Entfaltung durch die Förderung von digitalen Kompetenzen und beruflichen Fähigkeiten von Menschen aller Jahrgänge.

Instrumente zur Qualitätssicherung und Umsetzung

Zur Sicherstellung der Ziele der Bildungspolitik hat die EU Richtwerte – sogenannte Benchmarks - aufgestellt, um den Erfolg ihrer Bildungsziele messbar zu machen. Sie sind wichtig, um den Fortschritt zu messen und eine kohärente und nachhaltige Entwicklung des Bildungssektors in allen Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Die Benchmarks sehen vor, dass

  • mindestens 95 Prozent der Kinder im Alter zwischen vier Jahren und dem gesetzlichen Einschulungsalter in den Genuss einer Vorschulbildung kommen sollen.

  • der Anteil Interner Link: frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger weniger als 10 Prozent betragen soll.

  • mindestens 40 Prozent der 30- bis 34-Jährigen einen Interner Link: Hochschulabschluss besitzen.

  • durchschnittlich 15 Prozent der Erwachsenen am lebenslangen Lernen teilnehmen sollen.

  • alle europäischen Bildungssysteme digitale Kompetenzen als Teil des Lehrplans integrieren und der Anteil der 15-Jährigen mit soliden digitalen Fähigkeiten steigt.

Zur effektiven Umsetzung und Weiterentwicklung der europäischen Bildungspolitik ist es entscheidend, dass die EU-Institutionen, die Mitgliedstaaten, Bildungseinrichtungen und die Zivilgesellschaft eng zusammenarbeiten, um zu einer inklusiven, innovativen und nachhaltigen Bildungslandschaft zu gelangen.

LinklisteLinks zu Bürgerrechten, Bildung und Kultur in der Europäischen Union

Externer Link: Your Europe – Praktische Informationen zu Rechten innerhalb der EU
Externer Link: Erasmus+ Programm – Bildungsaustausch und Fördermöglichkeiten
Externer Link: European Youth Portal – Infos zu Jugendprogrammen und Engagement in der EU
Externer Link: Creative Europe – Förderprogramme für Kultur und Medien

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Apl. Prof. Dr. Olaf Leiße ist Leiter des Arbeitsbereichs Europäische Studien am Institut für Politikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist außerplanmäßiger Professor für Europäische Studien und Autor zahlreicher Bücher über die Europäische Union.