Das komplizierte Wechselspiel der Institutionen und Akteure spiegelt die verschiedenartige Zusammensetzung und die Vielfalt der Interessen in der Europäischen Union wider. Im Zentrum der Politikgestaltung stehen vor allem drei Institutionen.
„Supranationale“ Institutionen: Kommission und Parlament
Die
Das
Beide Organe werden auch als Gemeinschaftsinstitutionen bezeichnet, weil sie nicht aus den Mitgliedstaaten heraus, sondern allein auf europäischer Ebene agieren und das „europäische Gemeinwohl“ vertreten. Sie gelten als Institutionen jenseits der Mitgliedstaaten und werden in der Fachsprache daher als „
Der Rat als „intergouvernementale“ Institution
Das politische System wird aber erst durch den dritten Akteur komplett. Im
An der Funktion des Rates der Europäischen Union gibt es immer wieder Kritik. Einerseits ist er auf europäischer Ebene Gesetzgeber („Legislative“), andererseits sind die im Rat vertretenen Minister in den Mitgliedstaaten Teil der Exekutive und müssen diese Beschlüsse national umsetzen. Dies steht im Widerspruch zum Prinzip der
EU-Politik als Ergebnis von Aushandlungsprozessen
Politik wird in der Europäischen Union in dem Dreieck zwischen Kommission, Parlament und Rat gemacht. Ohne die gemeinsame Mitwirkung aller drei Organe können keine Beschlüsse erreicht und durchgesetzt werden. Die Besetzung der Spitzenpositionen in der EU im Abstand von fünf Jahren ist eine wichtige Entscheidung für die gesamte EU und das Ergebnis eines langwierigen Aushandlungsprozesses zwischen den hochrangigsten Politikern der EU und ihrer Mitgliedstaaten.
In der Amtsperiode von 2024-2029 wurde mit Ursula von der Leyen erneut ein Mitglied der Konservativen (EVP) zur Präsidentin. Ihr Herkunftsland Deutschland steht stellvertretend für die Region Mittel- und Westeuropa. Zum Präsidenten des Europäischen Rates wurde António Costa ernannt. Als Portugiese entstammt er der Region Südeuropa; und er ist Sozialdemokrat. Zur Hohen Vertreterin für die Außen- und Sicherheitspolitik wurde Kaja Kallas ernannt. Als gebürtige Estin steht sie stellvertretend für die nord- und osteuropäischen Staaten. Sie gehört der Fraktion der Liberalen an.
Auf diese Weise wurden die Ansprüche der Parteifamilien und der Großregionen berücksichtigt. Zudem ist auch der Anteil von Frauen in Spitzenpositionnen der EU auffällig hoch. Zwei der drei Spitzenpositionen wurden nach der Wahl 2024 mit Frauen besetzt, hinzu kam die Parlamentspräsidentin Roberta Metsola sowie die Präsidentin der
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