Kalter Krieg, der; nach dem Zweiten Weltkrieg geprägte Bezeichnung für den Ost-West-Konflikt in den Jahren von 1947 bis cirka 1991. Während des Kalten Krieges standen sich die beiden großen Siegermächte – die kapitalistisch orientierten USA und die kommunistisch regierte Sowjetunion – mit ihren jeweils verbündeten Staaten in Europa, besonders aber im geteilten Deutschland und Berlin direkt feindlich gegenüber. Der britische Politiker Winston Churchill (1874–1965) prägte für diese ideologische Grenze, die sich durch Europa zog, den Begriff des Eisernen Vorhangs.
Weltweit entwickelten sich immer wieder Spannungen und Krisen zwischen den beiden verfeindeten Lagern – beispielsweise während der Berliner Blockade 1948/1949 oder der Kuba-Krise im Jahr 1962 –, doch kam es nie zu offenen Kampfhandlungen zwischen den beiden Supermächten. Stattdessen führten sie so genannte Stellvertreterkriege an vielen anderen Orten der Welt, zum Beispiel in Korea von 1950 bis 1953. Dort kämpften Streitkräfte des kommunistischen Nordkorea mit sowjetischen Waffen gegen südkoreanische Armeen, die offiziell von Vereinte Nationen (UNO), insbesondere aber von amerikanischen Truppen unterstützt wurden. Ähnliches geschah in Vietnam 1946 bis 1975 oder beim Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan 1979, wo die USA die afghanischen Widerstandskämpfer mit Waffenlieferungen unterstützten.
Zum Prinzip des Kalten Krieges gehörte außerdem, dass er einerseits mit Propaganda, andererseits aber vor allem über gegenseitige Drohgebärden ausgetragen wurde. Im Zuge einer permanenten Aufrüstung häuften die beiden verfeindeten Seiten jeweils immer mehr Waffen an. Dieses Wettrüsten und der mit ihm verbundene Kalte Krieg fanden erst durch die politischen Veränderungen in Osteuropa und den Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 ein Ende.
Siehe auch: Ideologie, Massenvernichtungswaffen, NATO, Pazifismus