Kolonie, die [lat. colonia: Siedlung, Ansiedlung, Niederlassung und colere: bebauen, bewohnen, wohnen]; allgemein Siedlung, aber auch eine Gruppe von Personen gleicher Nationalität, die im Ausland an einem Ort lebt und dort die Tradition des eigenen Landes pflegt. In der Biologie bezeichnet man die Vergesellschaftung von Einzelorganismen der gleichen Art zu einer höher organisierten Lebensform unter teilweiser oder völliger Aufgabe der Individualität, zum Beispiel beim Korallenstock, als Kolonie – aber auch die Ansammlung von Vögeln zur Brut und Aufzucht ihrer Nachkommen sowie manche Familienstaaten, etwa von Bienen, Termiten und Ameisen.
Historisch sind Kolonien die vom Beginn der Neuzeit bis zum Ersten Weltkrieg von den europäischen Staaten erworbenen auswärtigen, in der Regel überseeischen Besitzungen, die bestimmten politischen, wirtschaftlichen und militärischen Zwecken der Kolonialmacht dienen und die eigene Macht stärken sollten. Nach dem vorrangigen Zweck beim Erwerb dieser Kolonien entwickelten sich unterschiedliche Typen. So dienten die Siedlungskolonien der Aufnahme von Auswanderern aus dem Mutterland. Sie verdrängten die einheimische Bevölkerung oder beanspruchten als herrschende Schicht den Hauptteil des Wirtschaftsertrags und der politischen Macht. Wirtschaftskolonien wurden von der Kolonialmacht wirtschaftlich ausgebeutet, Militärkolonien aus strategischen Gründen erworben und Strafkolonien wurden gegründet, um dorthin Sträflinge zu deportieren.
Siehe auch: Kolonialismus
Kolonie
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