Umfragen des World Values Survey in mehr als 65 Ländern, die zwischen 1990 und 2000 durchgeführt worden sind, zeigen, dass ein enger Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebensglück besteht – allerdings nur bis zu einem Einkommen von etwa 13 000 US-Dollar im Jahr. Zusätzliche Einkommen die darüber hinausgehen haben nur noch einen vergleichsweise geringen Einfluss auf das subjektive Glücksempfinden.
"Geld ist besser als Armut - wenn auch nur aus finanziellen Gründen" Woody Allen
Neuere Untersuchungen in den Industrieländern kommen auf den Wert eines jährlichen Einkommens von etwa 20.000 US-Dollar (in US-Dollar von 1995), ab dem weitere Einkommenszuwächse nicht mehr wesentlich zu einer höheren Lebenszufriedenheit beitragen. Quelle: Worldwatch Institute, State of the World 2004
Ein wichtiger Faktor für das subjektive Zufriedenheitsgefühl sind zudem die Erwartungen. In einem Land mit hohen Wachstumsraten in der Wirtschaft kann die Zufriedenheit beispielsweise höher sein, als in einem anderen Land mit eigentlich höherem materiellen Wohlstand, das sich aber gerade in einer Phase wirtschaftlicher Stagnation befindet. Eine weitere wichtige Komponente ist zudem die Regierungsweise: "Gute Regierungsführung" und politische Freiheit tragen in hohem Maße zum Zufriedenheitsgefühl der Menschen eines Landes bei.
Was brauchen wir zum Glücklichsein, wenn unsere materiellen Grundbedürfnisse erst einmal gedeckt sind?
Was bedeutet Wertschöpfung und Wachstum, wenn ein bloßes Mehr nicht mehr ausreicht?
Weltweit leben rund zwei Milliarden Menschen – mehr als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte, die immer auch vom purem Mangel am Notwendigsten getrieben wurde – in materiellem Wohlstand und müssen sich diese Frage stellen. Dieser weitverbreitete Wohlstand wird auch die Lebensverhältnisse der anderen viereinhalb Milliarden Menschen auf der Erde prägen – so oder so.
Zum Weiterlesen: "Reich, aber glücklich" - Josef Joffe in der ZEIT, Externer Link: