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Was ist Globalisierung? | teamGLOBAL | bpb.de

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Was ist Globalisierung?

Sascha Meinert, Michael Stollt

/ 4 Minuten zu lesen

Jeder Mensch
verändert diese Welt,
allein durch seine Existenz.
Sein Bewusstsein
bestimmt die Richtung
dieses Weltveränderns.
Es ist an Dir,
diese Welt besser zu machen!
Jeden Tag!

Aus: Literaturküche Köthen, Europa von A-Z,
Beitrag zum Kreativ-Wettbewerb "Radio Europa 2020" (2005)

Globalisierung ist...

... Vernetzung über Grenzen hinweg

Globalisierung ist ein Prozess, in dem "Ereignisse in einem Teil der Welt zunehmend Gesellschaften und Problembereiche in anderen Teilen der Welt berühren" (Wichard Woyke). Die natürlichen Grenzen von Zeit und Raum spielen in vielen Bereichen eine immer geringere Rolle. Die Kosten für den Transport von Informationen, Menschen, Gütern und Kapital über den gesamten Erdball hinweg sind drastisch gesunken, und globale Kommunikationsmöglichkeiten können immer billiger und schneller genutzt werden. Mit grenzüberschreitend, international, global... meinen wir meist über staatliche Grenzen hinweg. Handlungsmacht und Handlungswirkung von Staaten sind unter den Bedingungen der Globalisierung immer weniger deckungsgleich. Der moderne Nationalstaat, seine Grenzen und seine Gültigkeit, sind Ausgangspunkt der Wahrnehmung von Globalisierungsprozessen. Denn innerhalb von Staaten verfügen wir schon lange über mehr oder weniger eingespielte Mehrebenensysteme lokaler, regionaler und gesamtstaatlicher Politik. Globale Finanzmärkte agieren jedoch zwischen nationalen Geldmärkten. Transnationale Unternehmen bzw. "‚Global Player", sind dadurch definiert, dass sie in mehreren Staaten Niederlassungen haben, produzieren und verkaufen. Globale Umweltprobleme sind solche, die sich nicht auf Staatsgebiete eingrenzen lassen. Und auch im Internet gibt es praktisch keine staatlichen Grenzen.

... Austausch (von Gütern, Kapital, Wissen und Ideen, etc.)

Wesentliche Merkmale der Globalisierung sind die Liberalisierung und die drastische Zunahme des internationalen Handels, die Expansion ausländischer Direktinvestitionen, und die massiven grenzüberschreitenden Finanzströme. Modulare Produktionsprozesse, etwa in der Halbleiter- oder der Textilindustrie und zunehmend auch im Bereich der Dienstleistungen, werden in transnationalen Unternehmensstrukturen organisiert und aus internationalen Kapitalströmen finanziert. Diese Erscheinungen führten zu einem verstärkten Wettbewerb auf zunehmend globalen Märkten. Neben der wirtschaftlichen Dimension spielt in der Globalisierung auch der Austausch von Informationen, Know-how und Ideen eine große Rolle. So ist zum Beispiel die Abschottung von Märkten und Gesellschaften unter den Bedingungen der Globalisierung kaum noch möglich.

... Konflikt und Zusammenarbeit

Zunehmende Vernetzung, globale Herausforderungen und wirtschaftlicher Wettbewerb führen zu neuen Konflikten und Erfordernissen der Zusammenarbeit. Die Ergebnisse der Globalisierung sind das, was wir aus ihr machen und wie die aus der Globalisierung erwachsenden Konflikte gelöst werden. Wir sprechen von Global Governance, also der Art und Weise, wie auf globaler Ebene Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden. Regionale und globale Herausforderungen erfordern zunehmend, dass Probleme im internationalen Kontext angegangen werden. Eine Folge davon ist, dass vermehrt nationale Befugnisse berührt werden und die eigene Politik abgestimmt werden muss, was für die Betroffenen Verunsicherung bringen kann. Und: "Obwohl viele Übel der heutigen Welt – Armut, Mangel an menschenwürdiger Arbeit, Verweigerung der Menschenrechte – schon lange vor der gegenwärtigen Phase der Globalisierung bestanden, haben in einigen Regionen der Welt Ausgrenzung und Entbehrungen zugenommen. Für viele hat die ökonomische Globalisierung traditionelle Lebensweisen und lokale Gemeinwesen zerrüttet und bedroht die Nachhaltigkeit der Umwelt und die kulturelle Vielfalt. In dem Maß wie der aktuelle Prozess grenzüberschreitender Wechselbeziehungen und gegenseitiger Abhängigkeiten an Tempo gewinnt, verschärft sich die Diskussion über die Ungleichheiten zwischen den Ländern, aber auch über die Ungleichheiten in den Ländern und ihre Auswirkungen auf Menschen, Familien und Gemeinwesen. (...) Die Diskussion über die Globalisierung wird rasch zu einer Diskussion über Demokratie und soziale Gerechtigkeit in einer globalen Wirtschaft" (ILO-Weltkommission zur Sozialen Dimension der Globalisierung, 2004).

... ein Perspektivenwechsel

Eine entscheidende Dimension der Globalisierung ist das Entstehen einer globalen Wahrnehmung. Das Wissen über Ereignisse und Probleme in aller Welt ist drastisch angewachsen. Dies bedeutet auch, dass globale Ungleichheiten des Lebensstandards und der Lebenschancen wesentlich stärker wahrgenommen werden. Der verstärkte Zugang zu Informationen hat besser informierte und kritischere Interessen- und Wählergruppen hervorgebracht. In diesem Sinne sind die zunehmende Dichte und Reichweite von internationalen Normen und der rasche Zuwachs von international agierenden Nichtregierungsorganisationen (NGOs) ein wesentlicher Ausdruck von Globalisierung.

... ein offener Prozess

Mit der Globalisierung entstehen neue Entwicklungschancen aber auch neue Herausforderungen. Es fehlt noch an Orientierungsmaßstäben und an fairen Regeln. Wir können hier wenig aus der Vergangenheit ableiten, denn die heutige Vernetzung und Interaktion von Wirtschaftströmen, Kulturen und Wissen über (vormalige) Grenzen hinweg ist beispiellos. Globalisierung ist ein offener Prozess. Damit beginnt die Suche nach Ideen, neuen Lebensstilen sowie gesellschaftlicher Ordnung innerhalb und zwischen Staaten, die eine zukunftsfähige und faire Entwicklung ermöglichen können. Vergleicht man die Globalisierung mit dem Prozess der Industrialisierung, so wird deutlich, dass wir erst am Anfang einer Entwicklung stehen, die sich auf viele Lebensbereiche und Funktionsweisen unserer Gesellschaften auswirkt. Wir sind noch sehr ungeübt darin, damit umzugehen. Die Verwerfungen und Ungleichheiten, die mit der Globalisierung einhergehen, sind ebenso offensichtlich wie der Nutzen, den wir jeden Tag aus ihr ziehen. Jetzt geht es darum zu lernen, wie eine Welt, in der es rund geht aber nicht immer alles rund läuft, besser gestaltet werden kann.

Globalisierung lernen! Hier geht es zu unseren Interner Link: Workshopangeboten und Interner Link: Methodenbausteinen.

Fussnoten

Sascha Meinert ist Leiter des Instituts für prospektive Analysen e.V. (IPA) in Berlin, das den Einsatz von Scenario Building als Beteiligungsinstrument für gesellschaftspolitische Zukunftsfragen fördert. Daneben ist er als politischer Bildner, Autor, und Referent sowie als Berater für Organisationen und Netzwerke zivilgesellschaftlichen Engagements tätig.

Michael Stollt ist Referent am Institut für prospektive Analysen e.V. und wissenschaftlicher Mitarbeiter am European Trade Union Institute in Brüssel. Seit 2004 konzipiert und begleitet er innovative Bildungsprojekte, zu denen Netzwerk-, Dialog-, Planspiel- sowie Szenarioprojekte zu europäischen und globalen Themen gehören.