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M 03.07 Typisierung - Stereotypisierung
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Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, wie sehr Stereotype unser alltägliches Denken beeinflussen. Dies findet meist unterbewusst statt.
Aber was genau sind eigentlich Stereotype? Wieso fällt es schwer, komplett auf sie zu verzichten? Und wie lässt sich eine Stereotypisierung von einer Typisierung unterscheiden?
Aufgaben:
Suche dir eine Partnerin oder einen Partner und verständigt euch, wer Text A (Stereotypisierung) und wer Text B (Typisierung) liest.
Lies deinen Text und markiere die wichtigsten Informationen.
Erläutere den Begriff „Stereotypisierung“ bzw. „Typisierung“ schriftlich in Stichworten und überlege dir ein Beispiel.
Stelle dar, welchen Zweck „Stereotypisierungen“ bzw. „Typisierungen“ erfüllen können.
Tauscht euch über eure Ergebnisse aus.
Ordnet die Aussagen in den Sprechblasen jeweils der „Stereotypisierung“, dem „Vorurteil“ oder der „wissenschaftlichen Typisierung“ zu.
Erstellt ein Plakat, auf dem ihr „Stereotypisierung“ und „Typisierung“ gegenüberstellt.
Präsentiert eure Ergebnisse im Plenum.
A: Stereotypisierung
Der Begriff Stereotyp setzt sich aus den griechischen Wörtern stereos (auf Deutsch: starr, hart, fest) und typos (auf Deutsch: feste Norm, charakteristisches Gepräge) zusammen. Im Jahr 1922 wurde dieser Begriff erstmals von dem amerikanischen Journalisten Walter Lippmann benutzt, um damit die „Bilder in unseren Köpfen“ zu beschreiben, welche „sich als Vorstellungsinhalte zwischen unsere Außenwelt und unser Bewusstsein schieben“
Die Sozialpsychologinnen Sarah E. Martiny und Laura Fröhlich definieren Stereotype als „Überzeugungen über Charakteristiken, Eigenschaften und Verhaltensweisen von Mitgliedern bestimmter sozialer Gruppen“
Gleichzeitig weisen die Psychologen Peter Fischer und Joachim Krüger und die Psychologin Kathrin Jander darauf hin, dass die „Zuordnung von Personen zu bestimmten Gruppen mit entsprechenden Merkmalszuschreibungen“
Stereotypen werden zu Vorurteilen, wenn sie negative Bewertungen und ablehnende Haltungen gegenüber Personen zeigen, einzig und alleine aus dem Grund, dass diese einer bestimmten Gruppe angehören. Im Gegensatz zum Stereotyp steht beim Vorurteil eine negative Emotion im Vordergrund.
B: Typisierung
In den Sozialwissenschaften wird unter Typenbildung verstanden, dass Untersuchungsgegenstände im Hinblick auf ihre Eigenschaften gebündelt und gewichtet werden. Die einzelnen Gegenstände werden also nach bestimmten Kriterien geordnet, zusammengefasst oder gruppiert. Dabei muss sich die Gültigkeit der gebildeten Typen durch Analysen beweisen lassen.
Laut den Sozialwissenschaftlerinnen Barbara Haas und Ella Scheibelhofer ermöglicht die Typenbildung das Verbinden von theoretischer Forschung und empirischer Forschung, das heißt praktischer Forschung. Damit ist gemeint, dass theoretische Überlegungen auf wissenschaftliche Erfahrungen und das daraus gewonnene Wissen beruhen. Des Weiteren „sollen mit der Typenbildung verallgemeinerungsfähige Aussagen erzielt werden“
Die Typenbildung und das damit verbundene Vorgehen dient nach der Pädagogin Mara Meske „nicht nur der Gruppierung von ähnlichen Fällen, sondern soll die komplexe Realität reduzieren und die Erklärung von Sinnzusammenhängen ermöglichen“
Dieses Material steht auch als formatierte Interner Link: Druckvorlage zur Verfügung.
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Team "Forschendes Lernen" Lehrstuhl für Didaktik der Sozialwissenschaften am Institut für Politikwissenschaft der WWU
Studiert im Master of Education Sozialwissenschaften und Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.