Aufgabe 1: Die Darstellung von Jugendkulturen im DDR-Dokumentarfilm
Fächer: Deutsch, Musik, Sozialkunde, Ethik ab Klasse 10
In der DDR war der Alltag von Kindern und Jugendlichen größtenteils staatlich geregelt. Ein Großteil der 14- bis 25-Jährigen war Mitglied der Jugendorganisation FDJ. Die Pop- und Rockmusik wurde von staatlichen Organen kontrolliert. Trotzdem gab es in der DDR unterschiedliche Subkulturen, beispielsweise Gothics, Punks, Skinheads, Metaller, Hip-Hopper.
a) Bereitet euch mithilfe eines Spickzettels auf ein Kugellagergespräch über den Alltag und die Interessen von Jugendlichen in der DDR vor.
b) Teilt die Klasse in die Gruppen A und B auf. Die Mitglieder der Gruppe B beginnen damit, einem Partner oder einer Partnerin aus der Gruppe A ihr Wissen und/oder ihre Meinung zum Thema mitzuteilen.
c) Findet euch jetzt in Kleingruppen zusammen. Stellt euch vor, ihr seid professionelle Musikproduzenten/Musikproduzentinnen und eine junge Band aus der DDR tritt 1989 an euch heran. Sie hat bereits einen Text verfasst und bittet euch um Rat hinsichtlich Komposition und Arrangement. Lest euch den Text durch und denkt über dessen Bedeutung nach. Überlegt anschießend, welches Musikgenre ihr wählt.
Heja Hoja Ha
Wir woll'n immer artig sein,
denn nur so hat man uns gerne.
Jeder lebt sein Leben ganz allein
und abends fallen die Sterne.
Heja Hoja Ha
Quelle: Galenza/Havemeister: "Feeling B – Mix mir einen Drink", Berlin 2002.
d) Erarbeitet nun eine mögliche Vertonung. Ihr könnt beispielsweise den Rhythmus klopfen oder klatschen, den Text singen oder rappen. Ihr könnt auch mit einem Programm wie beispielsweise Externer Link: Audiotool arbeiten. Oder ihr beschreibt so detailliert wie möglich, wie der Song klingen sollte und welche Zielgruppe ihr damit erreichen möchtet. Präsentiert euch anschließend eure Ergebnisse und reflektiert diese gemeinsam.
e) Seht euch im Plenum den folgenden Ausschnitt aus Interner Link: Flüstern & Schreien an, in dem Feeling B "Wir wollen immer artig sein" auf einer Bühne an der Ostsee spielen (00:45:12-00:46:56). Beschreibt die Atmosphäre und die Wirkung, die Musik und filmische Mitteln wie Externer Link: Kameraführung und Externer Link: Schnitt erzeugen.
f) Seht euch die folgenden Ausschnitte aus Flüstern & Schreien an. Haltet stichpunktartig fest, von welchen Problemen die Jugendlichen berichten und welcher Subkultur sie angehören könnten.
Ausschnitt 1: Berliner Jugendliche an der Ostsee (00:46:56-00:49:22)
Ausschnitt 2: Sandow-Sänger Kai-Uwe Kohlschmidt über einen neuen Song (01:00:10-01:01:55)
Ausschnitt 3: Konzertbesucherinnen (01:03:22-01:05:35)
g) Tauscht euch im Plenum über das Gesagte aus.
Während des Filmsichtung:
h) Teilt euch in fünf Gruppen (A, B, C, D, E, F) ein.
Gruppe A: Achtet auf die Band Silly.
Gruppe B: Achtet auf die Band Chicorée.
Gruppe C: Achtet auf die Band Feeling B.
Gruppe D: Achtet auf jugendliche Fans.
Gruppe E: Achtet auf die Erwachsenen.
Was erfahren Zuschauende über den Alltag von Musikerinnen, Musikern und jugendlichen Fans in der DDR? Wie nehmen die Erwachsenen im Film Musiker/-innen und Jugendliche wahr? Mit welchen filmischen Mitteln (unter anderem Externer Link: Kameraeinstellungen, -Externer Link: perspektiven, Externer Link: Montage) und Motiven wird deren jeweiliger Eindruck unterstützt? Haltet eure Ergebnisse unmittelbar nach der Filmsichtung fest.
Optional für die Oberstufe:
i) Sehen Sie sich den Interner Link: Dokumentarfilm Winter adé (1988) von Helke Misselwitz an. Vergleichen Sie filmische Motive und die Alltagserfahrungen der porträtierten Frauen mit den Erfahrungen der Personen aus Flüstern & Schreien. Diskutieren Sie abschließend die von Kai-Uwe Kohlschmidt verwendete Metapher "verstaubte Zufriedenheit" für die Situation in der DDR.
Aufgabe 2: Ein Land vor dem Umbruch – die Leipziger Montagsdemonstrationen
Fächer: Deutsch, Sozialkunde, Ethik, Geschichte ab Klasse 10
Der Mauerfall am 9. November 1989 war ein bedeutsames Ereignis in der jüngsten deutschen Geschichte. Dabei spielt die Stadt Leipzig eine wichtige Rolle.
Vor der Filmsichtung:
a) Woran denkt ihr beim Begriff Mauerfall? Welche Ursachen führten zu dem historischen Ereignis? Wann fand es statt? Inwieweit änderte sich der Alltag der Bevölkerung? Wendet im Plenum die Blitzlichtmethode an.
Während der Filmsichtung:
b) Seht euch den Dokumentarfilm Interner Link: Leipzig im Herbst von Gerd Kroske und Andreas Voigt an. Welche Gründe geben die interviewten Demonstrierenden an, warum sie auf die Straße gehen? Achtet auf die filmischen Mittel, beispielsweise Kameraarbeit, Montage und Ton, und deren Wirkung. Haltet eure Ergebnisse stichpunktartig fest.
Nach der Filmsichtung:
c) Im Film kommen auch Arbeiter/-innen, Vertreter/-innen der Partei Neues Forum, Theologen und Volkspolizisten zu Wort. Fasst deren Ansichten zur Situation in der DDR im Herbst 1989 zusammen.
d) Lest den Artikel Interner Link: "Jetzt oder nie" über die Leipziger Montagsdemonstrationen und seht euch den Beitrag aus dem Magazin "Kontraste" an.
e) Verfasst eine Filmkritik, basierend auf euren Ergebnissen der Aufgaben b) bis d). Ihr könnt anstatt eines Textes auch eine Aufnahme für einen Podcast oder eine Videokritik erarbeiten. Wie der Text aufgebaut sein sollte, könnt ihr Externer Link: hier nachlesen.
Aufgabe 3: Zwischen Stillstand und Aufbruch – die Zeit nach dem Mauerfall
Fächer: Deutsch, Sozialkunde, Ethik, Geschichte ab Klasse 10
a) Hört euch die beiden Ausschnitte aus den Dokumentarfilmen Interner Link: Glaube, Liebe, Hoffnung und Interner Link: Stau – Jetzt geht's los an. Was erfahrt ihr über die persönliche und berufliche Situation der Protagonistinnen und Protagonisten?