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Sensibilisierungsmethoden für die Heterogenität der Gruppe | Interkulturelle Filmbildung | bpb.de

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Sensibilisierungsmethoden für die Heterogenität der Gruppe von Martina Döcker

Martina Döcker

/ 10 Minuten zu lesen

I

Bezeichnung
Samuraispiel Oder: Ha Ho Hi

Dauer
ca. 5 – 8 Minuten

Wo - Einsatz
MultiplikatorInnen Fortbildung
Anfang
Zum Leitmotiv Begegnung in der interkulturellen Filmvermittlung

Was
Dies ist ein Bewegungs-, Konzentrations- und Begegnungsspiel, eine Übung aus dem Improtheater.

Wie
Die TN, hier alle SpielerInnen stehen im Kreis.
1
A beginnt, streckt die ausgestreckten Arme und aufeinander gelegten Hände über den Kopf und bewegt sie – verbunden mit dem Ruf "Ha!" von oben nach unten, in Richtung und Blickrichtung eines beliebigen anderen Spielers B. (Das Spiel heißt Samuraispiel, weil man bei dieser Armbewegung an ein Schwert denken kann, aber nicht muss.)
B nimmt die Bewegung wie folgt auf: Auch B streckt die Arme und legt die Handinnenseiten aufeinander und "nimmt die Bewegung von A an", indem B mit dem Ruf "Ho!" die Arme von unten nach oben bewegt.
Die Personen, die rechts und links von B stehen, strecken ihre Arme und legen die Handflächen aufeinander, diese bewegen sie seitlich in Richtung von B und rufen "Hi!"
2
Nun wird B zu A (siehe oben, 1) und beginnt die nächste Runde, die abläuft wie in 1 beschrieben.
3 ff.
Es ist möglich, das Spieltempo zu variieren. Mit einer geübten Gruppe wird das Tempo normalerweise permanent gesteigert. Die Übung funktioniert aber auch sehr gut ohne diese zusätzliche Komplikation.
Zusatz:
Das Samuraispiel lässt sich kompetitiv spielen, indem man diejenigen, die eine Reaktion verschlafen, ausscheiden lässt. Zu Anfang eines Seminars, aber vielleicht auch überhaupt, ist es ratsam, die Übung ohne Ausschlussverfahren zu spielen. Im Internet gibt es einige kurze Filme als Anleitung für das Spiel, immer mit leichten Variationen.

Warum
Warm Up.
Hier können sich die TN auf eine nicht kognitive Weise begegnen.
Die Konzentration wird geschult, auf nicht zerebrale Art.
Die Physis der TN wird einbezogen, der Kreislauf aktiviert.
Einander nicht bekannte Menschen kommen unangestrengt miteinander in Beziehung.

Inwiefern – Funktion für die Fortbildung
Das Leitmotiv des Tages der diversen Formen von filmischen Begegnungen wird in einer konkreten Übung umgesetzt, in dem Begegnungsspiel Ha Ho Hi.

II

Bezeichnung
Figuren im Raum

Dauer
ca. 10 Minuten

Wo – Einsatz
AutorInnen Fortbildung
Anfang
Zum Leitmotiv Perspektive

Was
Stummes Rollenspiel mit mehrfachem Perspektivwechsel

Wie
Jede/r TN überlegt sich eine Figur, die er/sie wortlos und allein durch den Gang, die Bewegungsabläufe, die Mimik, die Körperhaltung darstellt (eine Müde, eine Zornige, ein eitler Mensch, ein Tagträumer.....) und geht durch den Seminarraum. (Der körperliche Ausdruck ergibt die Figur.) Alle versuchen, Raum, Umgebung, die anderen Personen aus der Perspektive ihrer Figur zu betrachten. Je nach Ermessen nach 30 bis 40 Sekunden gibt der beobachtende Spielleiter ein akustisches Signal. Je zwei Spieler, die nahe beieinander stehen, tauschen wortlos die Rollen, indem sie sich vom anderen vormachen lassen, wie Bewegung und Mimik etc. sind. Dann gehen sie in der neuen Rolle weiter, bis das nächste akustische Signal des Spielleiters folgt. Bis dahin versuchen sie sich in die Perspektive ihrer neuen Figur einzudenken und zu fühlen.
Je nach Gruppengröße drei bis vier Rollenwechsel.
Im Anschluss kurzer Gesprächsaustausch über die Erfahrungen mit den Figuren und neuen, fremden Perspektiven.

Warum
Warm up.
Nicht-diskursive Übung, bei der alle partizipieren können.
Dabei wird die Erfindung von einfachen Figuren geübt sowie deren körperlich-spielerische Umsetzung.
Daraus entwickelt sich die konkrete Erfahrung des Perspektivwechsels, die eigene Perspektive wird getauscht mit der Perspektive einer erfundenen Figur. Erste Kontaktaufnahme einander unbekannter TN.

Inwiefern – Funktion für die Fortbildung
Das Leitmotiv des Tages der filmischen Perspektiven wird in einer anschaulichen physisch-geistigen Umsetzung anstrengungslos ausprobiert und konkret gemacht.

III

Bezeichnung
Vorstellungsrunde Interkultur

Dauer
Austausch im Zweierteam: ca. 5 – 6 Minuten pro Person, insgesamt 12 Minuten
Vorstellen: 1 – 1,5 Minuten pro Person
Kurze Zusammenfassung durch ReferentIn: 2 Minuten
Gesamtdauer: je nach Größe der Gruppe

Wo – Einsatz
MultiplikatorInnen Fortbildung
Anfang

Was
Vorstellung in Zweierteams, spezifisch zum Thema Interkultur

Wie
Durch Zählen werden unter den TN zufällige Zweierteams miteinander kombiniert. Die Mitglieder des Teams berichten sich gegenseitig kurz über ihren beruflichen, konkreten Bezug zum Bereich Filmvermittlung. Im Anschluss erzählen sie sich gegenseitig, welche Erfahrungen sie in ihrem persönlichen oder beruflichen Leben mit Interkulturalität und Hybridität haben (dies ist der springende Punkt der Übung), wie und in welchen Hinsichten. (Dabei kann es um die verschiedensten Aspekte gehen; religiös-weltanschauliche, sexuelle Orientierung, Migration...)
Im Anschluss stellt die eine Person die andere dem Plenum kurz vor.
Achtung: Dabei werden keine Wertungen vermittelt. Auch ein Wettbewerb (wer hat die meisten Hybriditätserfahrungen in seiner Vita...) soll vermieden werden.

Warum
Insgesamt sollen sich in dieser Aufgabe persönliche Erfahrung und die Thematik der Interkultur miteinander verbinden.
Die zwei Schritte der Übung erfüllen über den gerade genannten Punkt hinaus zwei Aufgaben, die die Thematik der Interkultur ausgezeichnet widerspiegeln: a) es wird deutlich, wie weit das Thema inhaltlich gefasst werden kann, b) Es wird klar, wie real das Thema ist. c) Das Teammitglied muss das von der Nachbarin Gesagte "framen"; so kann über das Framing reflektiert werden, das jede von uns laufend betreibt und betreiben muss.

Inwiefern – Funktion für die Fortbildung
Die Vorstellungsrunde verläuft im Sinne des Themas und einer persönlichen Grundierung. Darüber hinaus lernen sich in der Teamarbeit zwei TN ein wenig kennen.

IV

Bezeichnung
Vorstellungsrunde; Erfahrungen mit Schwierigkeiten in der Interkultur

Dauer
Austausch im Zweierteam: ca. 5 – 6 Minuten pro Person, insgesamt 12 Minuten
Vorstellen: 1,5 Minuten pro Person
Kurze Zusammenfassung durch ReferentIn: 3 Minuten
Gesamtdauer: je nach Größe der Gruppe

Wo - Einsatz
AutorInnen Fortbildung Interkultur
Anfang, Einstieg

Was
Vorstellung in Zweierteams, spezifisch zum Thema Interkultur

Wie
Durch Zählen werden unter den TN zufällige Zweierteams miteinander kombiniert – es sollen Kombinationen zwischen Leuten entstehen, die sich noch nicht kennen. Die Mitglieder des Tandems stellen sich gegenseitig kurz vor und sprechen über ihren beruflichen Bezug als AutorInnen zum Schreiben in der Filmvermittlung.
Schwerpunkt der Aufgabe ist allerdings, sich über konkrete Erfahrungen im Feld der Interkultur zu verständigen, welche Aporien, Dilemmata, Unsicherheit im Verhalten etc. mit sich gebracht haben. (Hier geben die ReferentInnen bei der Aufgabenstellung Beispiele aus ihrer persönlichen Erfahrung.) Die zwei Personen aus den Zweierteams stellen sich dem Plenum gegenseitig kurz und prägnant vor. Bei all dem wird nicht gewertet.

Warum
Gerade bei der Beschäftigung mit dem Thema Interkultur verfügen wir alle über vielfältige Erfahrungen. Diese sorgen dafür, dass man die Fragestellung nicht ausschließlich abstrakt und rein kognitiv erfassen kann. Im Gegenteil, unsere Schwierigkeiten mit der Frage der Alterität sowie mit der Erfahrung der Unsicherheit im Verhalten gegenüber anders seienden Anderen tauchen in unserem Alltag ständig auf. Einerseits, wenn wir konkret erleben, das andere anders sind als wir selbst. Andererseits, wenn wir uns hinsichtlich des Andersseins unseres Gegenübers nicht auskennen und daher unsicher werden. Diese Schwierigkeiten können wir ins Auge zu fassen und thematisieren, um nicht akademisch über sie hinweg zu segeln.

Inwiefern – Funktion für die Fortbildung
Hier erfolgt die persönliche Rückbindung des Themas, in zweierlei Hinsicht: Die konkrete Erfahrung lässt auch Menschen guten Willens an Schwierigkeiten stoßen, bezüglich der Frage des Andersseins als man selbst bzw. der Unsicherheit bezüglich anderer kultureller Hintergründe (im weitesten Sinne).
Im Übrigen lernen sich in der Teamarbeit zwei TN ein wenig kennen.

Schreibübungen für die AutorInnenfortbildung zum Thema Interkultur in der Filmfortbildung

I

Bezeichnung
Schreibübung zum Thema Perspektive

Dauer
(ohne Sichtung des Filmausschnitts)
Schreiben: ca. 12 Minuten
Vorlesen je eines Textes mit Gespräch in der Gruppe: ca. 10 Minuten
(bei zwei Texten: 20 Minuten)
Kurze Zusammenfassung durch ReferentIn: 3 Minuten
Geschätzte Gesamtdauer: 35 Minuten

Wo - Einsatz
AutorInnen Fortbildung Interkultur
Aufgabe zum Filmanfang IMITATION OF LIFE (1959)von Douglas Sirk

Was
Schreibaufgabe für jede/n einzelne/n
Vortragen etwa zweier Textbespiele im Plenum mit anschließender Diskussion in Bezug auf die Spezifik des jeweiligen Textes hinsichtlich der für die interkulturell wichtige Frage nach der Perspektive in der Filmvermittlung.

Wie
In Douglas Sirks Filmanfang von IMITATION OF LIFE (1959) lernen die beiden Mütter Lora (Lana Turner) und Annie (Juanita Moore) sowie ihre beiden Töchter am Strand von Coney Island kennen. Der Filmausschnitt endet, als die Lora entscheidet, das zweite Mutter-Tochter-Paar aufzunehmen und sie zu viert auf das Haus zugehen, in dem Lora und ihre Tochter wohnen.
Die TN begreifen den Filmausschnitt wie einen Kurzfilm und beschreiben in einem Text in ca. 5 Sätzen, was das Werk erzählt.
Etwa zwei bis drei Freiwillige aus der Gruppe lesen ihre Texte vor, die in der Fortbildung besprochen werden. Interessant dabei wird sein, in den Diskussionen herauszufinden, welche Perspektive die Texte vermitteln bzw. inwiefern die Texte Perspektivierungen vornehmen und wie sie sich bezüglich der Figuren und Grundkonflikte des Filmausschnitts verhalten. Dabei ist auch die Frage nach einer Perspektive des Otherings in den Texten spannend – Inwiefern weisen die Texte Strategien des Otherings auf, inwiefern vermeiden sie sie? Dabei interessiert auch der Aspekt, ob der Text der filmsprachlichen Perspektivsetzung von Sirk folgt oder selbst neue Perspektivierungen vornimmt.

Warum
Viele Filmbeispiele erzählen mit unterschiedlichen filmsprachlichen Mitteln Konflikte oder Fragestellungen, die man als interkulturell betrachten könnte. Wesentlich scheint beim Schreiben über solche Filme zu sein, inwiefern wir in unseren Texten bewusst Perspektiven setzen und mit den Perspektivsetzungen des Films umgehen und sie wiedergeben. Natürlich gehört hierher zweitens die Frage, ob der Text unbeabsichtigt eigene und neue Perspektiven setzt, ob uns als AutorInnen möglicherweise etwas unterläuft, was wir nicht auf den ersten Blick bemerken.

Bezüglich der letzten Fragestellung wird interessant sein zu reflektieren, welche Sprache wir für unsere Texte einsetzen, welches spezifische Vokabular, welche geschilderten erzählerischen Zusammenhänge in unseren Texten zum Tragen kommen, welche neue Perspektiven setzen.

Inwiefern – Funktion für die Fortbildung
Die Aufgabe soll in die Lage versetzen, eigene Schreiberfahrung mit in die Fortbildung zu integrieren.
Dabei wird unsere eigene Schreibhaltung hinsichtlich interkultureller Fragestellungen ins Licht gerückt; mögliche unbeabsichtigte Schreibverfahren und Denkweisen, die sich in Formulierungen ausdrücken, scheinen auf.
Kurz, die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der Spezifik der Filmnarration und der Spezifik unseres eigenen Schreibens können erfasst und besprochen werden.

II

Bezeichnung
Assoziative Schreibübung als Vorstufe

Dauer
(ohne Sichtung des Filmausschnitts)
Aufschreiben der Stichwörter: ca. 3 Minuten
Vorstellen der individuellen Begriffe und Gespräch über deren Bedeutung im Plenum: ca. 10 Minuten
Gespräch über einzelne Begriffe über deren Leitfunktion für längere Texte und deren Zusammenhang zum Thema Interkultur: 12 Minuten
Kurze Zusammenfassung durch ReferentIn: 3 Minuten
Geschätzte Gesamtdauer: 28 Minuten

Wo – Einsatz
AutorInnen Fortbildung Interkultur
Aufgabe zum Filmanfang MOONLIGHT (2016) von Barry Jenkins

Was
Intuitive Vorbereitung eines Textes;
Umgehen mit sich selbst als Resonanzraum zum interkulturellen Verständnis für den Filmausschnitt; Wortsammlung von Gefühlen und Gedanken als Materialsammlung und inhaltliche Leitlinien für einen Text über den Film und für das Verständnis des filmischen Werkes.

Wie
Wir sehen uns den Filmausschnitt aus MOONLIGHT (2016) von Barry Jenkins an, in dem das psychisch und sozial haltlose Kind Chiron vor dem Haus des erwachsenen Drogendealers Juan wartet. Der nimmt ihn mit an den Strand, lädt ihn ein, mit ins Meer zu gehen und bringt ihm das Schwimmen bei. Der Ausschnitt endet, wenn beide wieder zurück am Ufer sind.

Die Übung bevorzugt eine intuitive Herangehensweise: Die TN notieren während oder nach der Sichtung Stichworte, die ihre gedanklichen oder gefühlshaften Reaktionen beschreiben. Dabei sollen die Wortsammlungen möglichst unkontrolliert geschehen, noch nicht auf Verwertbarkeit ausgerichtet sein. (Natürlich sind sie das letztendlich doch, denn sie sollen zu Anhaltspunkten werden für Texte der TN über den Filmausschnitt, die später entstehen könnten.)

Im Plenum werden einzelne der "gefundenen" Wörter besprochen und auch auf ihre (interkulturelle) Bedeutung hinsichtlich des Filmausschnitts überprüft. Es wird überlegt, inwiefern die Wörter Hinweise sein können bezüglich des Schreibens eines Textes über den Film. Unterschiede in der Wahrnehmung der TN werden genau so diskutiert wie Übereinstimmungen.
Welche Leitmotive werden durch die Wörter evoziert für einen möglicherweise später zu schreibenden Text? Dabei werden im Gespräch im Plenum Aspekte der Interkultur besonders untersucht.

Die Übung dient als eine Art Bewusstmachung für die Einstellung der AutorInnen, die den Schreibvorgängen vorausgeht: ein Festhalten der eigenen ersten gedanklichen und gefühlsmäßigen Reaktionen, eine Art Wortsammlung automatique.
Dabei dient die Übung paradigmatisch als Beispiel für die Herangehensweise an alle möglichen anderen Filmbeispiele, die wir in unserer interkulturellen Filmbeschäftigung untersuchen.

Warum
Die Aufgabe veranschaulicht etwas, das in der Autorschaft von Texten über Filme immer eine wichtige Rolle spielt, auch wenn die Regeln für das Schreiben von Texten möglicherweise präzise sind und in bestimmten Textformen vieles bereits festgelegt ist:
Ein Teil des Schreibens geht aus von der jeweiligen persönlichen Reaktion des Schreibenden auf den Film. Die können wir uns bewusst machen über eine Stichwortsammlung, die wir einordnen und in Zusammenhänge stellen.

Bei dem Filmausschnitt aus MOONLIGHT stellen wir möglicherweise fest, dass die Figur Chiron etwas lernen kann (nämlich das Schwimmen), was sie zuvor noch nicht konnte. In einem größeren Rahmen lässt sich festhalten, dass Filmfiguren etwas lernen können, wenn davor ihr Nicht-Wissen und Nicht-Können deutlich wird. Dabei erzählen viele Szenen dieser Art, dass die Figuren einen emotionalen Katalysator erleben, z.B. dass sie Mut entwickeln oder Vertrauen schöpfen müssen, bevor sie sich ins Unbekannte stürzen und etwas Neues lernen.
Dieser Aspekt ist insofern für die Thematik der Interkultur besonders spannend, da wir dabei davon ausgehen, dass interkulturelle Begegnungen gelingen, wenn die Beteiligten ihr Nicht-Wissen und ihr Nicht-Können anerkennen und erleben, als Voraussetzung für die Begegnung mit dem anderen und andersartigen Menschen. Implizit tragen "Lernszenen" im Film also einen Kernpunkt der interkulturellen Begegnung in sich.

Inwiefern – Funktion für die Fortbildung
Die eigenen Resonanzräume von AutorInnen werden sichtbar, als Voraussetzung für das Schreiben von Texten über Film mit interkultureller Sensibilität.

Die Übung ermöglicht, das Bewusstsein für individuelle Setzungen beim Schreiben zu stärken und diese ins Schreiben zu integrieren.

Inhaltlich hebt die Aufgabe die Qualität des Nicht-Könnens und Nicht-Wissens ins Bewusstsein, welche für die Interkultur maßgeblich ist.

Fussnoten

Weitere Inhalte

Martina Döcker lebt und arbeitet als Filmautorin und Hochschullehrerin in Berlin. Sie unterrichtet Film an der Filmakademie Baden-Württemberg und Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin. Ihre Dokumentarfilme waren auf Festivals, im Kino und im Fernsehen zu sehen.